Dampfer Moewe" fei nach Kamerun   verkauft worden, eine vollständige Erfindung ist. Der Dampfer liegt am Bahnhof Bellevue zum Ueberwintern.

Im rasenden Laufe eilten am Dienstag in der Abend­stunde etwa fünf bis sechs junge Leute durch die Dresdener  traße. Es waren sämmtlich Bewerber um eine Hausbiener­telle, für welche eine geeignete Persönlichkeit durch Annonse gesucht worden war. Als die vorderften von den rennenden Bewerbern gerade in das betreffende Haus, nahe dem Rottbuferpla einbiegen wollen, sucht ihnen einer ber im Laufe zurückgebliebenen zuvorzukommen. In der Hausthür hat eine bort mohnende Grünframhändlerin einen großen Korb mit Gemüse aufgestellt. Im ge waltigen Bogen springt einer der Rennenden über den Korb, geräth aber in einen zweiten dahinterstehenden fleinen Korb and schlägt der Länge nach zu Boden. Mit blutendem Gesicht erhebt er sich wieder und will eben mißmüthig den weiteren Wettbewerb aufgeben, als der Prinzipal vorüberkommt, sich die Geschichte erzählen läßt und an dem fühnen Unternehmungs­geift des jungen Mannes solches Wohlgefallen findet, daß er ihm die Stelle überträgt.

Entlehliches Unheil ist über eine ganze Familie ge­tommen. Aus Gram über den Tod ihres vor einigen Wochen im Krankenhause verstorbenen Mannes war die in Moabit  , Behrterstr. 19 wohnhafte Frau Biererbe tieffinnig geworden. Als man ihren ältesten 22 jährigen Sohn fürzlich in der Schloffereiwerkstatt seines Meisters in der Chauffeestraße er­hängt vorfand, wurde es mit dem seelischen Befinden der schwer geprüften Wittwe immer schlimmer und vorgeftern vergiftete sich bie 54jährige Frau mit Buderfäure. Der entfeelte Rörper wurde juerft burch ben 11jährigen jüngsten Sohn der Unglüdlichen ge funden; der arme Knabe verfil in Weinkrämpfe und war vor gestern spurlos verschwunden, so daß man befürchtete, derselbe babe fich ein Leid angethan; gestern hat er sich indeß wieder eingefunden. Da die Wittwe Viererbe in guten Verhältnissen lebte, wird die Leiche nicht vom Obduktionshause aus beerbigt, sondern die Söhne der Verstorbenen werden die Mutter neben bem fürzlich dahingeschiedenen Vater und dem Bruder auf dem Kirchhofe in Moabit   beerbigen lassen.

Ein wunderbares Ereignis verdient ein allerdings beklagenswerther Vorfall genannt zu werden, welcher sich wiederum auf der Bahnstrecke zwischen Ablershof und Jo­ hannisthal   am Sonnabend abspielte. Bei Bude 4 bemerkte in ber Abendstunde der die Strecke revidirende Wächter hart neben dem Geleise, welches der foeben der von Wusterhausen tommende Personenzug paffirt hatte, einen bewußtlosen Mann, der über und über mit Blut bedeckt war. Es fonnte fein 3weifel darüber bestehen, daß der Unbekannte von dem vor­übergeraften Bug erfaßt, aber merkwürdigerweise nicht zer­malmt worden, sondern nur Verlegungen davongetragen und zur Seite geschleudert worden war. Auf der linken Seite feines Körpers mußte er mit der Maschine in Berührung ge­tommen sein. Denn während die rechte Gefichtshälfte ganz unversehrt war und ihr gewöhnliches Aussehen zeigte, war die linte Seite bis zur Unfenntlichkeit verstümmelt. Die Wange war bis unmittelbar an die Schläfengegend zermalmt, aber die Schläfe felbft mußte von dem Stoß der Lokomotive unberührt geblieben sein, denn sonst wäre der Mann auf der Stelle getödtet worden. Getroffen war auch der linke Fuß, doch in weniger furchtbarer Weise als bie linke Gesichtshälfte. Der Verunglückte, dessen Der Verunglückte, dessen Persönlichkeit bis jetzt noch nicht genau festgestellt werden fonnte, foll ein Arbeiter aus Briz sein, der in einer Anilin fabrit Beschäftigung haben soll. Im Begriff, die Schienen zu überschreiten, war er von dem Buge, deffen Herannahen er bei bem am Sonnabend herrschenden Rebel nicht bemerkt hatte, er faßt und in der bezeichnenden Weise verlegt worden. Nachdem der Wärter ihn aufgefunden, wurde der Verwundete vermittelst einer Tragbahre nach Berlin   geschafft und in das Krankenhaus Bethanien befördert. Das Bewußtsein hatte der Unglückliche bei seiner Einlieferung in das Krantenhaus noch nicht wieder­er langt.

Gerichts- Beitung.

Ja, soweit sind wir jetzt. Dies bekannte Couplet Don Tie scher war auch eine Glanznummer des Stomiters Reinhold Hintsche, der es häufig bei seinem Auftreten zum Vortrag brachte. Um vielfachen Nachfragen zu begegnen, lies Hintsche fich eine Anzahl Exemplare des Textes drucken und erzielte hiermit einen recht lebhaften Absatz. Er zog sich aber dadurch eine Antiage wegen Nachdrucks zu, die gestern vor der ersten Straftammer des Landgerichts I   gegen ihn ver hanbelt wurde. Der Kaufmann Markus hatte von dem Ver­faffer bes Couplets das Eigenthumsrecht erworben und gegen Hintsche den Strafantrag gestellt. Das Gericht ahnte das Bergehen mit einer Gelbftrafe von zwanzig Mart.

bitionsbeamten und 50 Pf. für den Badmeister aufgeführt waren, sowie daß ebenfalls die angeblichen Ausgaben für Dro  'chten ber Wirklichkeit nicht entsprechen konnten. Außerdem meldeten sich noch mehrere befreundete Firmen, von denen der Angeklagte fich für Rechnung seiner Firma zu Geschäftszweden Gelb ge borgt hatte. Diese Beträge waren ihm zur Begleichung einge­händigt, aber von ihm nicht abgeliefert worden. Die Geschädigten beziffern die veruntreuten Summen auf 800-900 M. Die Unter­schlagungen gab der Angeklagte zu und ebenso, daß er für jede Droichtenfahrt einen Aufschlag von 30-50 Pf. angerechnet habe, die Trinkgelder an die Beamten habe er aber wirklich verauslagt und somit hiervon keinen Bermögensvortheil gehabt. Ueberein stimmend bekundeten bagegen die vernommenen Beamten, daß fie niemals baares Geld erhalten hätten, oder angenommen haben würden, es sei nur vorgekommen, daß der Angeklagte fie mit einigen Glas Bier oder einigen Bigarren traktirt habe und weil sie dies angenommen, feien fie von ihrer Behörde bereits gemaßregelt worden. Der Gerichtshof fand für den Ange flagten nur einen Milberungsgrund barin, das er so schlecht tontrolirt worden sei, wegen des groben Vertrauensbruchs wurde aber immerhin auf eine Gefängnißstrafe von neun Monaten erkannt.

Eine Pfändung mit Hindernissen, welche gestern zur Renntniß ber 92. Abtheilung des Schöffengerichts gelangte, zeigte wieber einmal, welchen Fährlichkeiten die Gerichtsvoll zieher bei Ausübung ihres Berufes ausgesetzt sind. Der Stellmacher Schröter und der Fuhrherr August Boddin be fanben fich wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und wegen Hinterziehung eines Pfandgegenstandes auf ber Antlagebant. Am 23. April v. 3. hatte ber Gerichtsvollzieher Malinowsky bei Schröter ein Pferd pfänden und ริน fofort wegzuführen, zu welchem 3wede er noch einen Arbeiter mitgenommen hatte. Der Schuldner machte Schwierigkeiten und weigerte sich, den Stall zu öffnen, in welchem das Pferd sich befand. Während des gegenseitigen Meinungsaustausches tam der zweite Angeklagte hinz und dieser hörte faum, wovon die Nebe war, so wußte er auch sofort ein Mittel, wie er seinen Nachbarn helten und bem Gerichtsvollzieher ein Schnippchen schlagen fonnte. Ohne von bem Protefte des Beamten Notiz zu nehmen, schlug er dem Angeti. Schröter vor, derfelbe folle ihm schnell das Pferd ver faufen, bevor ber Gerichtsvollzieher es in Händen bekäme. Schröter fand diesen Vorschlag annehmbar, in wenigen Minuten war der Handel abgeschloffen. Der Gerichtsvollzieher schickte nach der nächsten Polizeiwache und zum Schloffer, bevor bie erbetene Hilfe aber zur Stelle war, öffnete Schröter ben Stall, Boddin nebst vier von feinen Leuten brangen hinein und führten das das Pferd fort. Der Beamte war der Uebermacht gegenüber machtloe. Für die beiden Angeklagten hatte diese Szene ein höchst unangenehmes Nachspiel, benn nach dem Antrage des Staatsanwalts wurde gegen Schröter troß seiner bisherigen Unbescholtenheit auf vier­zehn Tage Gefängniß erfannt, während dem vielfach vorbe traften Angeklagten Boddin fogar sechs Wochen Ge­fängniß auferlegt wurde.

Jahrelang fortgesette Veruntreuungen, welche der Kaufmann Paul Berndt   während seiner Anstellung bei ber Speditionsfirma Brasch u. Rothenstein   sich zu Schulben fommen ließ, unterlagen geftern der Prüfung der zweiten Straffammer des Landgerichts 1. Der Angeklagte hatte haupt­sächlich den Versandt der Güter auf dem Schlesischen Bahnhofe zu überwachen. Das Geschäft brachte es mit sich, daß er häufig Droschten zu benußen, sowie auch fleinere Trinkgelder zu ver auslagen hatte; diele Ausgaben hatte er einzeln aufzuführen und an jedem Morgen bem Raffirer vorzulegen, der fie ihm zurüderstattete. Sonderbarerweise hat der Angeklagte lange Zeit hindurch außerordentlich hohe und nicht zu recht­fertigende Spefen machen fönnen, ohne ba es einem ber übrigen Angestellten oder seinen Chefs auffiel. Als schließlich boch eine Prüfung stattfand, stellte sich heraus, daß auf seinem Ausgabezettel fast täglich zwei Mart als Trinkgeld für die Erpe­Berantwortlicher Stebatteur:

Versammlungen.

Ge

Eine große öffentliche Maurerversammlung wurde am 20. d. M. unter Vorfiz des Herrn Wernau auf Veran laffung der Geschäftsleitung in Hamburg  , im Saale   bes Soweizergartens abgehalten. Der Besuch der Versammlung war ein erfreulich zahlreicher, wie schon seit längerer Zeit nicht mehr, so daß der geräumige Saal die Erschienenen taum zu faffen vermochte. Ja derselben sprach Herr Lorenz aus Hamburg   über: Das Roalitionsrecht und bie e wertschafts Organisationen." Der Referent begann mit einer Darlegung, unter welchen Umständen und Berhältniffen den Arbeitern das Roalitionsrecht gegeben wurde und schilderte sodann in eingehen der Weise die Bestrebungen nach Möglichkeit zu schmälern und die Maßnahmen der Be hörden, welche den gleichen Erfolg hätten. Das Inkraft

Erster Vorsitzender Kollege Engel, aweiter Borsigender Kolley 2. Frosch, Protokollführer Rollege Trapp. Auf der Ta fuffion. 3. Berschiedenes. Den ersten Punkt der Tagesordn erlebiate Rollege Brinkmann. Auch nahm alsdann über b

felbe Thema Herr Meißner( Bimmerer) das Wort, welcher i derte und die Nothwendigkeit der Achtstundenarbeit hervorhe Es gelangte alsdann folgende Resolution zu einstimmigen nahme: Die heutige große öffentliche Versammlung der W gerber Berlins   macht den Beschluß des internationalen

Bropaganda für den gesehlich einzuführenden achtstündig Arbeitstag Ausbrud zu verleiben. Auch wurden den freil den Vergoldern noch 50 M. bewilligt. Da Kollege Trap besonderen Gründen sein Amt als Borfizender der Lohnfom wohnhaft, einstimmig gewählt. Schluß der Versammlung

12 Uhr.

Eine von fünfhundert Personen besuchte öffe

liche Schneiderversammlung fand am Montag im B mischen Brauhaus" statt. An Stelle des abgereiften Reid tagsabgeordneten Rühn referirte Herr Jeschonet. Derfel behandelte zunächst die Lebenslage der Arbeiter; eine Famil aus 5 Röpfen werde durch den Rornzoll mit 36 m, turd andere Verbrauchssteuern mit 55 M. jährlich belastet; dag burd den Schutzoll die Löhne steigen, habe fich nicht bewahrheit Er ging bann zu der Geschichte der Streits über. Der Str im Frühjahr wurde vom Referenten wegen der mangelhafi Organisation bekämpft, von Herrn Pfeifer mit Hinweis die Erfolge der Londoner   Streits befürwortet. Den endgiltign Beschluß soll eine Versammlung nach den Reichstagswah faffen. Bwei Resolutionen bekannten ben 20. Februar Feiertag an und erklärten es als Ehrenfache der Arbeiter, der Schloßfreiheit Lotterie nicht zu faufen.

all

Look

Der Verein Berliner   Hausdiener hielt am 13. b. feine 2. ordentliche Generalversammlung mit folgender Eag ordnung ab: 1. Mittheilung. 2. Aufnahme neuer Mitglied 4. Der Hausbienerstand( bezüg

der Arbeitgeber, den Arbeitern das gegebene Roalitionsrecht unserer Stellenvermittelung). Referent Rollege A. Ruha

5. Verschiedenes und Fragetaften. Nach Verlefung

Del

treffenden Kollegen 10 und 15 Mait bewilligt. In Betreff Protokolls wurden 4 Unterstüßungsfälle erledigt und den b Maskenballes theilte Rollege Ruhntle mit, daß derfelbe ni derfelbe bie Kollegen zum recht regen Billetvertrieb auf am 22. März, fondern am 15. Februar ftatifindet und forde Punkt 2, Aufnahme neuer Mitglieder, wurden die 36 Roll I verlesen, die sich hatten einschreiben lassen und von dem figenben in den Verein für aufgenommen erklärt. Bu Bun verlas der Rendant den Bierteljahresbericht. Es wurde hi der Bericht der Revisoren verlesen, aus dem sich ergab,

des Ausnahmegefeges zerstörte vollends die Dr ganisationen, ganisationen, indem dieselben sich entweder selber auf löften oder aufgelöst wurden. Zwar seien neue Organisationen erstanden, boch habe sich diesen gegenüber eine behördliche Braris herausgebildet, welche fich mit den Bestimmungen des § 152 ber Gewerbeordnung nach allgemeiner Anschauung nur schwer oder nicht vereinbaren laffen. Rongreffe hätten sich be­reits wiederholt mit dieser Angelegenheit beschäftigt und dies. bezügliche Resolutionen gefaßt; auch feien bereits mehrere Betitionen an den Reichstag   gerichtet worden um Ergänzung des§ 152 der Gewerbeordnung, bodh sei alles verlorene Liebes­mühe gewesen. Redner schilderte weiter die Bestrebungen der Arbeitgeber, die unbedingte Vormundschaft über die Arbeiter zu gewinnen und ihnen das Recht zu nehmen, über die Ver­befferung ihrer Lage zu berathen und für eine solche einzutreten. Deshalb auch das Betergeschrei der Arbeitgeber über die unverschämten" Forderungen der Maurer im vorigen Jahre, trozdem durch die Statistik der Unfallversicherung feft­gestellt worden sei, daß auch in Berlin   der Durch­schnittsverdienst eines Maurers im Jahre 850 Mark nicht übersteige und es nicht zu hoch gegriffen sei, wenn angenommen werde, baß 4000-5000 Maurer täglich arbeitslos auf der Straße umherirren. Um ihren 3wed, den Arbeitern bas Roalitionsrecht zu beschneiden und die einschlägigen Straf­bestimmungen zu verschärfen, zu erreichen, werde seitens der Arbeitgeber den Arbeitern untergeschoben, daß sie sich an den tonkreten Arbeiterfragen, mit denen sie sich heute in ihren Ge­werkschaftsorganisationen lediglich befaffen dürften, sich nicht genügen ließen, vielmehr in ihren Gewerkschaftsorganisationen

Bücher und Belege gleichlautend befunden murden und b

Beri Desembe

tragte der Obmann ber Revisoren, Roll. Bidert, für den sammtvorstand Decharge. Hierauf erstattete Roll. Runge Oftober 41 Stellen, November 75 Stellen, 50 Stellen; davon wurden befekt: Oftober 29 Stell November 44 Stellen, Dezember 38 Stellen. Su Bunft 4 hielt Kollege Kuhntle das Wort und führte derselbe Folgendes aus: Als wir vor 6 Jahren den Berein gründete war die erfte Aufgabe, dahin zu wirken, die Kollegen in j

über die Stellenvermittelung. Gemeldet wurden: im ond

Sinficht aufzuklären; es ist aber bis icht noch nicht gan lungen. Hierauf lam Rebner auf die Stellenvermittelung

etm

einen

sprechen und führte derselbe aus, daß der Lohn der Hausdien fehr gering ist, denn nur wenige Rollegen bekommen folchen Lohn, baß sie ihre Familie allein ernähren fönnen, forderte Redner bie Kollegen auf, um einen höheren Lohn erzielen, nur in der Saison an die Chefs hiermit heranzutreten

Derfell

Redner führte einen Fall von einem Kollegen an. wurde vor Weihnachten von seinem Egef fest engagirt;

mell

im Geschäft viel zu thun mar, fo wurde felbstverständ auf den Umfturz der heutigen Gesellschaftsordnung gerichtete lich, wie es ja in manchen Geschäften Sitte ift, wen

Bestrebungen" großzögen. Die Lächerlichkeit dieser Behaup tung wurde vom Redner dargelegt und des Weiteren ausge führt, daß es Pflicht der Arbeiter sei, fich in Gemertichafts­organisationen zusammenzuschließen, um mit vereinter Kraft der

viel zu thun ist, Nachts bis 1 Uhr gearbeitet. Als mu

das Geschäft nach Weihnachten nicht mehr so flott ging

wurde der Kollege natürlich gleich auf die Straße geworfen

derselbe machte für 14 Tage Lohnansprüche geltend,

weld

Kapitalmacht, ben reaktionären Bestrebungen der Arbeitgeber ihm aber vom Chef verweigert wurden, so daß nun der b

entgegenzuwirken. Unter ben heutigen Wirthschafts­verhältniffen sei nur durch starte Organisationen etwas Daß die Arbeitskraft der Maurer viel zu zu erreichen. hoch ausgenutzt werde, beweise die durch Statistiken erhärtete Thatsache, daß das Durchschnittsalter der Maurer 38 Jahre nicht übersteige. Es müsse dahin gestrebt werden, daß das Durchschnittsalter fich erhöhe und das Einkommen des Ar­beiters mit den steigenden Lebensbedürfnissen gleichen Schritt halte. Charakteristisch ist die Logit der Arbeitgeber, welche be­haupten, daß die Maurer sehr gut auskommen fönnten, wenn

treffende Rollege erft flagbar werden muß. Redner tabell aber auch einige Kollegen, die plößlich die A.beit hin werfen; denn wenn ein Vereinskollege in Lohnverhältniff

in seinem Recht geschmälert wird, so wird der Verein ihm

Nr. 2

erfcheint

in's Haus 5 Pf. So Expedition

seinem Rechtsschuß jederzeit zur Seite stehen. 3u Punkt 5 ba Tagesordnung wurden dem Rendanten als Weihnachts- Grat am 24. Januar bei Buggenhagen eine öffentliche Verfammlun bat die Kollegen, dieselbe recht zahlreich zu besuchen. Nachdem fie nur weniger verschwenderisch leben würden, und statistisch noch Kollege Ruhnike die Mitglieder aufgefordert hatte, red Baugewerbe des Montags und des Morgens nach dem Früh doch aufklärend für die Kollegen wirke, wurde die Versamm

festzustellen fich bemühen, daß die meisten Unglücksfälle im

-

ftüde vorfämen. Was damit gesagt werden solle, liege auf der Hand. Redner schloß mit dringenden Ermahnungen an die Berliner   Maurer, eine fefte und starte Dcganisation zu schaffen, um den kleinen Städten als Vorbild zu dienen und der Ge sellschaft zu beweisen, daß die Maurer ihre Lage erkannt hätten. Lebhafter Beifall folgte dem Vortrage des Herrn Lorenz. In der folgenden Disfuffion erörterte zunächst Herr Hanisch die Berechtigung der Arbeiter, beffere Lohn- und Arbeitsverhältnisse, überhaupt eine Befferung ihrer Lage zu er ftreben, während Herr Grothmann fich über Rapital und Arbeit in ihrem gegenseitigen Verhältniß zu einander, sowie über das Recht auf Arbeit verbreitete, bie heutigen herrschenden Verhältnisse in nackter Wahrheit schildernd und auf eine Or ganisation der Gesammtheit verweisend. An der weiteren Dis fuffion betheiligten sich die Herren Scheel und Weise, nach deren Ausführungen Herr Lorenz das Schlußwort nahm, die Verficherung abgebend, daß auch die Hamburger Maurer thatteäftig dahin wirken und streben, die Attordarbeit zu be­feitigen, wenn es auch nicht möglich sei, ein fest eingewurzeltes Syftem mit einem Selage aus der Welt zu schaffen. Die Versammlung faßte fobann noch einmal den einstimmigen Be schluß, sowohl den 20. Februar als auch den 1. Mai als Arbeiter Feiertage zu betrachten und an ihnen die Arbeit ruhen zu laffen. Wie zu erwarten war, gab die Anwesen heit des Herrn Lorenz aus Hamburg   Veranlaffung zu einer lebhaften Aussprache über die gegenseitigen Beziehungen amischen Berlin   und Hamburg   und die Affordarbeit, die in Hamburg   noch vorherrschend ist. Im Allgemeinen gab sich wieder eine große Mißftimmung gegen Hamburg  , besonders gegen die Geschäftsleitung fund, unter beren Rundgabe Herr Lorenz als Vertreter der Geschäfts­leitung oder wenigstens in beren Auftrag reifend, stark zu leiden hatte. Doch wurde sowohl von Herrn Lorenz, als auch von anderen Rebnern darauf verwiesen, daß der nächste Rongreß nur berufen sei, über die Gefchäftsleitung zu Gericht zu fizen und Uebelstände, die sich geltend gemacht haben, abzustellen. Nach Schluß der sehr langen Debatte stellte Herr Karl Schmidt den Antrag, das Bureau der Versammlung zu beauftragen, einen Organisationsplan für die Berliner   Maurer auszuarbeiten und denselben ben nach der Reichstagswahl ftatt­findenden drei großen Versammlungen vorzulegen. Dieser An­trag wurbe abgelehnt. Dagegen befchloß die Versammlung einstimmig, von der Schloßfreiheit Lotterie tein Loos zu kaufen. Mit einem dreifachen Hoch auf die Arbeiterbewegung schloß die Versammlung.

der Angestellten im faufmännischen Gewerbe stattfindet

zahlreich auf die Zeitung Einigeit" zu abonniren, ba

lung um 12 Uhr geschlossen.

Gefang-, Turn- und gesellige Vereine am Donnerstag:

Diefelb

Manng

gefangverein Läntia Abends 9 Uhr in Bettin's Restaurant, Beteranenftr. Gesangverein Bregelschluß" Abends 8% Uhr im Restaurant Mun Männergesangverein Nordstern" Abends 9 Uhr

Röpniderftraße 100.

Steftaurant Bohl, Mullerstraße 7.

TO

Gefang 80

Abends 9 Uhr bet Wolf u. Krüger, Staligerstraße 128, Gesang. Derein Blüthentrana" Abends 9 Uhr im Restaurant Brandenburgstraße bergerstraße 8. Mr. 68. traße 9.

Schäfer'scher Gesangverein der Elfe Männergesangverein Alexander Abends 9 Uhr im Restaurant Stofe, Straut Männergesangverein Firmitas" be: Rinner, Röpniderftrek Gesangverein Männerchor St. Urban" Abends 9 Uhr Anne Gesangverein Deutsche Liedertafel" Abenbe 9 Uhr Röpnider

-

ftrage 100. Gefangverein Norddeutsche Schleife Abends von 11 Uhr Michaelkirchstraße 89.

8

9

Abends 9 bis 11 Uhr, Frankfurter Bierhallen( Krüger), G1 Frankfurterftr. 10 Männer Gesongverein Sangeßfreu no Brunonia" Abends 9 Uhr Nebungsftunde bet Lehmann, Alerandrin ftrage 82. Turnverein bafenhaide  ( Lehrlings- Abtheilung) Abends Dieffenbachstraße 60-61. Abtheilung) Abends ftraße 17-18;

-

8

-

Ubr

Berliner Turngenossenschaft"( 7. Lehrling

in

der städtischen Turnhalle, Bris

besgl. 6. Männer Abtheilung Abends 8 Uhr in be

tädtischen Turnhalle, Gubenerftraße 51.

bthelung) ber.d8 8 Uhr Elisabethstraße 57-58.

ftraße 9.

-

hr

Für das

nicht abgie

Jeber fich

hinzugehen

Lubed' scher Turnverein( Männe Allgemeineer Arends' Stenographenverein, Abtheilung Louisenstadt", Abends 8 Restaurant Preuß, Oranienftr. 51. Arends'scher Stenographenver Phalanx" Abends 8% Uhr im Restaurant Sum Budower Garten, Budow Heidt's Meftaurant, Roppenftr. 75, Unterricht und Nebung.- Berliner Steno graphen- Verein( Snftem Arends) Abends 9 Uhr im Restaurant Friedrichftr. 28 ftrage 44. Stolze'scher Stenographenverein Nord- Berlin  " Abends 9 Uhr, Sleg Berein der Naturfreunde" Abends 9 Uhr im Restaurant Wien  ftraße 85. Verein der Unruhstädter Abends 8% Uhr im Rönigftadt- Rafino Solamarliftraße 72. Verein ehemaliger F. W. Fettschlag'scher Schüler 1. und 8. Donnerstag jeden Monais im Café Schüler, Landsbergerstraße Abends 8 Uhr. Rauchtiub Rernipige" Abends 8% Uhr im Restaurant Ridersdorferstr. 8.- Stauchtlub, Arcona" Abds. 9 Uhr bei 3iplinski. Reichenberge

ftraße 71.

Krautsstraße 48

-

-

Bauchklub Dezimalwaage" Abends 9 Uhr in. Reftaurant Bod Rauchilub Borwärts" Abends 9 Uhr bei Herrn Tempe Reftaurant Sum Ambos Breslauerstraße 27. Orientalischer auchlub Abends 9 Uhr im Restaurant Wiechert, Oranienftraße 8.- Rauchflub, Krumm

Piepe" Abends 9 Uhr Langeftraße 70 bei Seindorf. Collegia" Abends 9 Uhr bei Thiemermann, Staligerstraße 65.

Staudu

Prival

Theatergesellschaft Adlerschwinge" Sigung 9% Uhr Gartenstraße 14 bei Erdge Neue Mitglieder erwünscht. Bergnügungsverein Farinelly" sends b Sigung Fidelitas Invalidenftraße 189. Gäste willkommen. Aufnahme neur

Wuftverein Vorwärts" Uebung bende von 9-11 Uhr Fischerftros

Mitglieder.

Briefkasten.

Bel Anfragen bitten wir die Abonnements- Quittung belzufügen. Briefliche

Antwort wird nicht ertheilt.

Nr. 100. Wenn der Kontrakt blos breimonatliche bigung verlangt, so tann lettere am legten Quartalstage jebec Tageszeit, also auch Abends erfolgen.

ben 30. b

Beginn de

oder in de

nicht auf empfehlens

die Liste

welche

En

Nach

beiterverhä

über das

außerorden Punkt bef

bemokratif erweiterter

Wirthschaf

bemofratie

eine

ne

von

ihre Schienen b

Es waren

burch ein

ber Bewe

nun die S wahren 2 ftellung

und Arb

Sprechen,

faffen

garatter

Machbruck v

Di

Don To

Es

man an

befindlich

zwischen

jeht nich

fdmädte

Maffe ab

grauem getrieben

bläuliche

Bis

Wolfenz

Recht

ichon v

Run

um endl

niß

nach der

p. 11a. Rann ohne Renntniß ber näheren Umland nicht beantwortet werden.

Eine öffentliche Versammlung der Weisgerber tagte am Donnerstag Abend in Weimann's Bollsgarten. Curt Snake in Berlin   Drud und Beslag von Mas Babing in Berlin  . SW., Beuthstraße 2.

gan Di