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208. Boigt nde im Reftam Apenveilchen"

89.

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2.

ftraße 27. Laligerftraße 147 it Spaeth, Schule Abends 9 Sistutir klub berm fterftrage 45. Butitt Uhr Ev ya werden. 8 Uhr in Pola er eingeführt web Frankfurter   Chauf uer Mitglieder Heftaurant& meindefchule b e neuer Witgli

R.)

60

r. 20.

Beilage zum Berliner Volksblatt.

Rorrespondenzen.

Jürid, 20. Januar. In einigen Monaten, nämlich im Rai, finden im Kanton Zürich   die Wahlen für den Kantons th, den Regierungs- und Bundesrath statt. In den leitenden Freifen der Parteien scheint man sich bereits im Stillen mit en Borbereitungen zu beschäftigen. Die demokratische Partei He feit Jahren im Rantons- und Regierungsrath zur Minder

finitiv beenb welche ebenfall

H

33110 4

15 433 37 69

sungen machen, um in beiden Rörperschaften die Mehrheit zu werben. Dieses Ziel tönnte sie nur event. erreichen durch bie thatträftige Mithilfe der Arbeiter, wie sie denn dieselbe auch it entbehren fann zur bloßen Beibehaltung ihres jebigen Behandes. Bor   brei Jahren erhielten die Wahlen einen

Freitag, den 24. Januar 1890.

zu 12 Stunden mit 5 Fr. entschädigt. In einigen Ge fchäften wird diese Arbeit per Woche mit 21 bis 25 Fr. be zablt. bei ebenfalls 12 stündiger täglicher Arbeitszeit. Etliche Geschäfte bezahlen pro Stunde von 30 bis 45 Sts., eines bezahlt für 3 Stunden 1 Fr. Bei den fog. Wochenmeistern wird von 12 bis 17 Stunden im Tag gearbeitet und dazu noch Sonntag Vormittags. Dafür erhält der Arbeiter Roft und Logis, fowie 12, 10, 6, 5 bis herunter zu 3 Fr. Wochen lohn. 3ft die Saison vorüber, so muß der Arbeiter bei en

887 902 66 99 arfen Charakter durch die Nachwirkungen des Schlosser zahlt werden; das andere halbe Jahr hat man durchschnittlich

[ 300] 936 60 102148 217

3[ 300] 90 1050

OJ 34 77 1000 85[ 300] 144 205 37 66 41

52 812 938 111 132 93 572 619 114023 31 36 332 311 553

Areils; bie Beseitigung Spiller's des Regierungsrath

war die Parole

als Arbeiter.

Sinne

fern er nicht geradezu entlaffen wird. In ben befferen Ge­schäften find demnach die Arbeitspreise ziemlich annehmbare. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, daß während eines Jahres die meisten Schneider nur für etwa ein halbes Jahr die Arbeit haben, wofür überhaupt die angegebenen Preise be fehr wenig oder nichts zu verdienen, und werben außerdem während dieser Zeit die Arbeitspreise so ziemlich nach Laune und Willkür der Meister bemeffen. Daher haben wir wohl Ursache, im Allgemeinen über schlechte Bezahlung unserer Ar­der Uebelstand in Betracht, daß sehr wenige Meifter eine eigene Werkstätte balten. Der verheirathete Arbeiter muß somit ein größeres Logis miethen, wenn er nicht die Wert ftätte zugleich als Wohnzimmer benüßen will, was der Ge­fundheit sehr nachtheilig ist. Zudem muß er noch den Bügel ofen mit einigen Eisen, die Feuerung, die Maschine, den Werktisch und sämmtliches Nähmaterial ftellen. Der lebige Arbeiter dagegen, wenn er sich nicht alle diese Utensilien an auf Plat arbeiten, wofür in der Woche eine Entschädigung von 2,50 Fr. bis 3 Fr. zu entrichten ist. Was außer dieser, in mancher Hinsicht sehr geringen Bezahlung, die Lage des Schneiders noch verschlimmert, ist die bebauerliche Gewohnheit manches Meisters, die Herstellung der Arbeit in viel zu kurzer

3 96 813 980tte auch der Parteitag der Demokraten entschieden. lein das bemokratische Zentralfomitee feste fich über den Beschluß des Parteitages und über die geringfte Rüdicht beit uns zu beklagen. Für Stüdarbeiter fällt besonders noch binmeg, bie es gegenüber der Arbeiterschaft als einfache An 605[ 500) 7andspflicht hätte üben sollen. Ein Viertelbuzend sozialistischer Randidaturen für den Kantonsrath wurde von den Demokraten ebenfalls ignorirt. Freilich die Demokraten fennen ihre Leute. Sie wiffen, bak der Sozialdemokratie der sürcherischen Arbeiter 141 69 503 600 nicht gefährlich ist und daß die an die demokratische Führung gewohnte Arbeiterschaft ihre Weisungen trenger und arnauer befolgt, als die eines fozialistischen Arbeiterkomitee's. Go tonnte es gefchehen, daß im fortgeschrittensten Ranton ber ber parlamentarischen Behörde angehörte.

5 69 77( 1500) 943 77 119 784 818

121

23 44 856 78 196 119 201 301 328 463 66

11 40 607 130

510 665 748 6 ) 805-84

778 115 52 714 819 25 4128 246 96 327 464 35 76 73%

93 615 44 64 48 57 866 929 500] 359 444 67 71 518 76 72 785 832 8 145039 514 605

211

891

O] 214 69 353

149039 41 6

30 31 88 883 632 65 741

40 604 861 88 50 252 363 450 [ 1500] 9 517 01 27 752 157 598 679 728 5 185 99 801 68 71 88 [ 1500] 828 165

168

552 615( 500)

[ 600] 893 169 19 412 503 691

460 90 517 33

53 126 263

7. Jahra.

beruntergekommene", b. h. von Mangel und Elend entträftete Leute find, sondern viel mehr baher, daß fie es zu lange in dem überheizten Raume aushalten müssen. Bei einem entsprechenden Abwechslungssystem würde kein Rohlen­sicher über Bord springen und ein vierstündiger ununterbrochener Aufenthalt in einem gluthbeißen Raum, wie es gebräuchlich, ist eben zu viel. Aber das Berbeffern des Abwechslungssystems würde den Betrieb vertheuern und da muß der Norddeutsche Lloyd   forgfältig die Pfennige seiner Aktionäre hüten, während im Namen der Humanität" Chinesen und Neger einstellt, damit er feinen Betrieb nicht zu vertheuern braucht.

2

Wir fühlen uns frei von Haß gegen Chinesen und Neger, wie Herr von Bötticher, aber wir sind in diesem Punkte von einem reinen und standhaften Patriotismus beseelt, der uns immer treiben wird, unsere Stimmen dagegen zu erheben, daß deutschen Arbeitern durch Neger oder durch Chinesen das Brot weggenommen wird. Wir hoffen auch von Herrn von Bötticher, daß er bei seinem bekannten Ausspruch: Liebet die Brüder!" zunächst an die deutschen Arbeiter und erst fernerhin an die Aftaten und Afrikaner gedacht hat. Welchen Schaden die fremben, übermäßig billigen Arbeits­Träfte mit ihren barbarischen Gewohnheiten bei uns anrichten würden, brauchen wir hier nicht Au wies derholen. Der deutsche Arbeiter büßt schon bafür, daß Polen  , Russen, Sweden  , Böhmen  , Slo waten, Defterreicher und Italiener in ihrer Hei math feinen hinreichenden Verdienst haben und ihn deshalb

Schweiz   bisher noch fein Arbeiter, fein ausgesprochener Sozialist, fchaffen kann oder will, muß bei einem verheiratheten Kollegen büßen, daß der Beherrscher des himmlischen Reiches der Mitte

Bei den nächsten Wahlen soll dies anders werden; bie Sozialbemofraten wollen endlich eine Bertretung erringen. Die Situation ift für fie günflig. Durch die bei ber 1888 Dorgenommenen Boltszählung fonftatirte Bevölkerungszunahme Frift seinen Kunden zu versprechen. Durch die hieraus ents Find biesmal 17 Rantonsräthe mehr zu wählen und zwar hauptfachlich in den industriellen Bezirken. Es wäre ein billiges Verlangen der Arbeiter, diese 17 neuen Mandate für fich zu rellamiren. Wollen wir abwarten, ob es geschehen wird. Einteilen bat fich unsere Preffe schon mit den Maiwahlen beschäftigt und so schreibt u. a. die Arbeiterstimme":" Die Latie überzutreten, wird der politischen Führerschaft verlustig werden, fie wird nur der Rodzipfelhalter fein.

tehende Nacht- und Sonntagsarbeit wird die Gesundheit manches Arbeiters, zumal der Beruf an und für fich schon ein anstrengender, untergraben. Und bei alledem müssen die meiften von uns noch froh sein, wenn man fie nur arbeiten

bie faulen Zustände seines Staates nicht zu ändern vermag und daß es den aus der Sklaverei erlöften Negern unter der Herrschaft der Miffionäre in Afrika   auch nicht gefällt?

Danach find wir der Ueberzeugung, daß es in Deutschland  eine Menge von Leuten giebt, bei denen das Wort des Herrn von Bötticher von den ordentlichen Kulis und Negern einen außerordentlichen Anklang gefunden hat. Dies find jene zahlreichen Unternehmer, welche die Konkurrenz auf die Spike getrieben haben und die nach Gelegenheiten, die Produktionstoften zu verringern, aus Denn fpähen, wie der Teufel auf eine arme Seele lauert.

Dem tatie, wenn sie sich nicht entschließt, zu der Sozialbemo welche Luft haben, in die Schweiz   zu gehen, als Information schwung nirgends zu bemerken gewesen ist, so hat sich doch die

bat fich die zürcherische, fozialistische Partei gekräftigt und wenn Seit biefer Beit- nämlich seit den legten Wahlen von 1887" der Anlauf, den die Partei damals genommen, noch so ziem hinterließ, nicht mehr zu verwischen. im Sande verlief, find doch die Fußspuren, die derselbe Durch die Bildung einer schweizerischen sozialdemokratischen Bartei ist denn auch ihre Sache in ein anderes Stadium ge treten und hat bewiesen, daß Blut, Fleisch und Leben in fie fammlung gegen den Bundesanwalt bekundete.

gelommen

ift,

was fie durch die erste Aktion der Unterschriften­

Der Wankelmuth, die Blödigkeit und Kriecherei, bie bei diefem Anlaffe die Demokratie, wenigstens ihre Führer, an den Tag legte, ift noch frisch und zu neu, so daß es eigentlich überflüffig ist, hieran noch besonders zu erinnern. Aber Diefes barf gesagt werden, Führer eine Fusion beider Parteien mehr bewerkstelligen könne, wenn nicht ehrlich und rückhaltlos an fie herangetreten werde und man ihr die ihr gehörige Vertretung in den kantonalen unb eidgenössischen Behörden gebe und für ihre Randidaturen

31 82 643 830 174003 10 253 77 316 637 897 923 DO12 99 243 56 181006 [ 1500] 18

29

CO 2 366 54 61 185117

80

73 81 87 608

37 624 719 826

9077 162 373

intrete.

daß

fein demokratischer

Nur eine furze Spanne Zeit ist noch bis zum Frühjahr und es ist die Möglichkeit geboten, bei den Maiwahlen, daß Die Demofraten fich ihrer früheren Stellung im Kanton Zürich  wieber bemächtigen fönnten, menn fie in wohlverstandener Be­ridhtigung der Sozialdemokratie geben, was ihr zugehört und night in eigenfinnigem Berharren bei ihrem Perfonenfultus fich gefallen, der nimmermehr als allein fortschrittsfähig anerkannt gerben fann. Arbeiter, haltet die Augen offen! Der Erfolg

7052 169 7 105 21 48 1160 [ 300] 700

33 929 1010 72 565( 500)

328 62 407

449 95 516 106206 54

45 48 233

001 967 109

851 919 111 31 138 54 56 D01 952 114 4 418[ 3000

tann nicht ausbleiben."

broden

anftatt die

70 89[ 500 Den Maierfolge.

301[ 1500] 17 50 877 986

1040 151 225 6 D44 62 117 394 80 81 124 125006 117 3 66 79 663

Der Appell an die Einsicht der Demokraten ist nun freilich fein Beichen besonderer Parteistärke der Sozialbemokraten; man vermißt die der sozialdemokratischen Partei anderer Länder ne Energie und Entschlossenheit und Selbstständigkeit des Dandelns. Es fompromiffelt wieder, oder richtiger gesagt, man erbittet für die felbstverständliche Hilfeleistung einige Gnaden bittiren. Borläufig tein gutes Beichen für die sozialdemokrati­Brogramm für die internationale Arbeiter­Bie verlautet, wird der Bundesrath in nächster Zeit das hustonferenz fest sezen. Die Geschäftsprüfungsfommission des zürcherischen Rantons­ralbes hat burch ein Poftulat die Regierung eingeladen, u unterfuchen und zu berichten, ob nicht zu Gunsten von Ar­beiterinnen in folchen Gewerben, welche bem eidgenössischen Fabritgefeß nicht unterstellt sind, schüßende Bestimmungen, namentlich in Bezug auf Arbeitszeit, Kündigungsfrist, Lohn­beigegebenen furgen Begründung heißt es: Es betrifft dies Gebiet bas Gewerbe der Ronfeltionsgeschäfte, der Modiftinnen, Der Schneiberinnen und verwandten Betriebe. Hier findet die Ausbeutung menschlicher und vielfach jugendlicher Arbeits­

Bedingung eines Wahlbündnisses zu

3660 66 709 93 916 129

63 131384 24 41 46

58

36 133004 57 71 741 48 38018 89 11

2 95 382

407

78 378 563

143037 380 944 82 145 36[ 5001 611 148287 333 510 69 74

16 833 151

52003 223

eine

In der

Das eidger öffische Fabrik­

Die Folge ift

trafte teine gefegliche Schranke. ele berührt diese Verhältnisse nicht. gehende Verlängerung der Arbeitszeit bei färglichstem willkürliche, zu gewiffen Seiten ins Unglaubliche Sohn und mangelhaftem Lebensunterhalt, bazu schwere Miß­brauche mit Bußen, Lohnabzügen u. dergl..

132 90 245

[ 1500] 424

7 70 539

9 38 43 44

55 93[ 1500] 40 48 92 223

5001

101

572 86 760

95 636 769

[ 30001

249

Da hier vom Konfektionsgeschäfte die Rede, so fei im An­

dienen. Für die Schuhmacher veröffentlichte verflossenes Jahr die Basler Gewerkschaft, baß die höchften Löhne dort­selbst für einen Gehilfen 15 Fr. pro Woche betragen.

Lokales.

Um eine Maffendurchsicht der Wähleißten zu er möglichen, haben fich folgende Herren bereit erklärt, für behin­berte Genossen diese Arbeit zu thun. Es find dies: Für den 2. Wahlkreis:

Ernst Wilschte, Junkerstr. 1, Bigarrengeschäft. Reftaurateur Scheuer, Gneisenauftr. 38.

0

Seblaket, 3offener und Fürbringer­

fraßen- Ede.

Restaurateur Boelandt, Bülowstr. 51. Für den 3. Wahlkreis:

Boerner, Ritterstr. 108,

Kräter, Wafferthorstr. 20, Klein, Ritterstr. 15,

G. Schulz, Rottbulerplat 40, A. Schweizer, City Passage, Restaurateur Gründel, Dresdenerstr. 116.

Bigarren geschäfte.

R. Wildberger, Kommandantenftr. 60, vorn im Reller.

( Bei diesen Herren fönnen auch Sammellisten für die bevorstehende Reichstagswahl entgegengenommen werden!)

Für den 4. Wahlkreis. Heftaurateur Otto Heindorf, Langeftr. 70. Wilh. Bod, Friedrichsbergerftr. 5. Friz Söhne, Elbenaerstr. 2. Alb. Boel, Rübersdorferstr. 8. Nimitset, Staligerftr. 18." Werschke, Adalbertstr. 16. Aug. Biesenthal  ( früher Mitan) Wienerftr. 30. Restaurateur Radas, Wienerstr. 50.

Rarl Scholz, Wrangelstr. 32. Für den 6. Wahlkreis. Friz Boß, Birkenstr. 59.

Paul Deder, Tischler, Chorinerstr. 12, v. 4 Tr. Reftaurateur Rob. Nürnberg, Anflamerstr. 49. Peterson, Veteranenftr. 21. Joh. Gnabt, Brunnenstr. 38. Max Scheyer, Invalidenstraße und Aderstraßen- Ede.

"

"

Ordentliche Lente. Bei der Berathung der Dampfer

hluß ein Bericht mitgetheilt, den die Baseler Schneider vorlage hat Herr Wörmann in allem Ernste verkündet, er

Spekulation geregt und hat einen Theil des brachliegenden Rapitals wirkend in die Produktionsthätigkeit hereingezogen. Im Jahre 1889 find nämlich in Deutschland   860 Aktiengesellschaften gegründet worden, mit einem Rapital von etwa 403 Millionen Mart. Die meisten dieser Gründungen gehören zur Berg­werks- und Eiſenindustrie, zum Bau- und Brauereigewerte.

Hunderte und Tausende von dividendenhungrigen Aktio­nären werden das Wort von den ordentlichen Leuten" eifrig aufschnappen. Ei, fagt fich folch ein Rentier, bem es gleich­giltig ist, ob Reiche und Welttheile untergehen, wenn nur feine Dividende und fein Binsfuß in steigender Bewegung bleiben warum schaffen fich denn unsere Verwaltungen nicht auch aftatische und afrikanische Arbeiter an? Die Ronkurrenz hat leider fich schon erschöpft; mit europäischen   Ausländern, wie fie tausendweise durch Deutschland   ziehen, arbeitet man schon nicht mehr billig genug. Die Insassen der Arbeitertolonien wären schon recht, allein diefelben genügen nicht der Bahl nach und das Publikum ift zu läffig mit feinen Beiträgen, um neue Arbeiterkolonien erstehen zu lassen. Da wären die Neger und die Chinesen eben recht; wenn sie nur schon da wären!

Herr von Bötticher, der sein Wort, ohne seine Ronsequenzen zu überdenken, in die Welt hinausgeschleudert hat, kann leicht bamit Geißter heraufbeschwören, die nachher wieder zu bannen ihm ziemlich schwer werden dürfte.

Umsonst wird er dann die Unternehmer und Aktionäre an ihre patriotische Pflicht erinnern. Diese Leute sind gern bereit, bei Sedanfeften und ähnlicher Gelegenheit patriotisch zu schmaufen und zu zechen; aber Patriotismus und Arbeiter intereffen sind für fie Begriffe, die nichts mit einander zu thun haben. Wenn die Unternehmer und Aktionäre die ordentlichen Leute" in Schaaren ins Land ziehen, vielleicht aus Humanitätsrücksichten, um die armen deutschen Arbeiter nicht allzufehr anzuftrengen was wird man dann thun, um die gefährlichen Gäfte wieder los zu werden?

I

Vielleicht wird Herr von Bötticher in seiner jovialen Weise, wenn er diese Zeilen zu Geficht bekommen sollte, uns der Schwarzfeherei beschuldigen. Sei's darum; aber in dieser Sache heißt es: Aufgepakt!

Wenn erst die Rulis und die Neger in's Land strömen, dann werden so viele Leute auswandern, daß schließlich die ordentlichen Leute aus Aften und Afrika   dominiren. Dann wird Herr von Bötticher aber auch Niemand mehr ersuchen, auszuwandern, nicht einmal die Führer der Oppofition.

Eine Ermittelung hießger Brotpreise findet durch bas statistische Amt der Stadt Berlin   seit vier Jahren statt. Im Verlauf der legten Jahre find diese Ermittelungen nach und nach erweitert worden und zwar einerseits durch Ver mehrung der Stellen, an welchen in der Stadt diese Er hebungen stattfinden, dann durch Aufnahme der Brotpreise in ben Markthallen und durch Vergleichung der Preise der verarbeiteten Waare mit den Durchschnittspreisen bes Roggens. Die Ermittelungen haben sich zunächst auf mittlere Roggen brote   beschränkt. Es hat fich hierbei ergeben, daß der Durch fchnittspreis eines( alten) Pfundes Roggenbrot im Januar 1889 in Berlin   11,46 Pf. gewesen ist, während er für Januar d. J. auf 13,35 Pf. ermittelt ist. Das ergiebt also- den Durch fchnitt aus den Preisen von 34 verschiedenen Stellen ber Stabt, wo Ermittelungen erfolgt find, genommen eine Preissteigerung von beinahe 2 Pf. für das Pfund Brot feit Januar 1889. Die schon früher ermittelte Thatsache, daß die

Bewertschaft im dortigen Arbeiterfreund" veröffentlicht. beschäftige die Chinesen und Kru Neger auf seinen Preise für Brot, im Mittelpunkte der Stadt mit wenigen

pflogen, wobei folgende höchste und niedrigste Lohn­lage gefunden wurden; es wird bezahlt:

Für einen Geprod

20, 18, 14, 12, 9, 4 Fr.

Für einen Ueberzieher Die entsprechende Arbeitszeit ist 3 bis 4 Tage. Die entsprechende Arbeitszeit ift 3 bis 4 Tage.

1231 65 98 911 86 167 169113 34 188[ 5001 5 59 5 963 81 550 694 112 87 25 8( 500] 48 31 40 42 739 4 16 40 833

921

99

181094 191 352 301 4115001 91

15001 73 75

833 82 91 40 49 69

188163 354

758 71 88

Für ein Jaquet

Für ein Beston

22, 20, 19, 17, 10, 7 Fr.

18, 16, 14, 12, 7, 5 Fr.

Die entsprechende Arbeitszeit ist 3 Tage. Die entsprechende Arbeitszeit ist 2 bis 3 Tage.

Für eine Hofe

Für ein Gilet

14, 12, 9, 7, 4, 2 Fr.

5, 4, 3, 2, 0,90 Fr.

4,50, 3, 2, 1, 0,75 Fr.

Die entsprechende Arbeitszeit ist 1 Tag. Die entsprechende Arbeitszeit ist 1 Tag. Nicht mit aufgestellt und die Spezialitäten, wie Frad, Schlafrod, Uniformen, Livreen und Gamaschen, die je nach bem Bertaufspreis mehr oder weniger gut bezahlt werden.

Schiffen nur aus humanität", weil die europäer die Anstrengungen im Heizraum nicht ertragen fönnen, und Herr von Bötticher hat hinzugefügt, man solle doch die Kulis und die Neger in Rube laffen; es feien ja ganz ordentliche

Leute.

Das lettere mag ber Fall sein; namentlich die Rulis find Leute, die ihre Heimath verlaffen, weil sie es dort so wenig angenehm haben, daß fie durch die Auswanderung auch im schlimmsten Falle nichts verlieren können; fie wandern fogar aus, ohne daß ihnen die Regierung ben Rath dazu ertheilt, wie Herr von Bötticher den Führern der Oppofition im Deutschen   Reichstage. Bei den Negern wird es genau so fein. Man hat auch nicht davon gesprochen, daß die Chinesen und die Kru- Neger teine ordentlichen Leute feien, sondern nur tavon, daß fie bei der Niebrigkeit ihrer Lebenshaltung und bei ihrer anerzogenen Bedürfnißlofigkeit den deutschen Arbeitern eine Ronkurrenz machen, die für Lettere gradezu mörderisch ist. Daß den europäischen   Roblenziehern ihre Arbeit un­

Ausnahmen am niedrigsten, nach den Außenstabttheilen zu fteigen, ift nicht ganz unverändert stehen geblieben; immerhin finden sich an der Peripherie einige der höchsten Notirungen, welche für bas Rilogramm( 2 alte Bfund) zwischen 21,10 f. unb 30,86 f., also sehr erheblich schwanken. Landbrote", welche in den Markthallen viel verkauft werden, standen für das Rilogramm im Jahre 1889: 23 46, im Ja nuar 1890: 26,37 Pf. Die Preise des Doppelzentners ( 100 Rg.) Roggen waren im Januar des Vorjahres 15 M. 25 Pf., im Januar dieses Jahres 17 M. 70 Pf.; man fieht also, daß die Preise des Rohmaterials denjenigen des Fabrikats nahezu parallel laufen.

Fünf Personen wegen Billetschwindels verhaftet. Vor dem hiefigen Theater der Reichshallen trieben seit Jahren mehrere Billethändler einen schwunghaften Handel mit Theater. billets. An den Sonntagen pflegten diefelben bei dem üblichen Andrange die Billets mit erheblichem Aufschlag zu vertreiben, indeß fam es auch vor, daß fie am anderen Tage unter bem Dies Gebahren war der

Für Flidarbeit wird in den besseren Geschäften der Arbeitstag erträglich wird, kommt viel weniger daher, daß fie meistens| Selbstkostenpreise" losschlugen.