gegen die Ning vornehmen mußte. Siegel und verschiedene Andere gromms au agen über den Rothstand, in welchem die Bergleute sich be n Umständen haben. Es ward beschlossen, dem Arbeiterkandidaten die te bie Freude on me zu geben.

Au trüben, weldens Oberschleften, 9. Februar. Die Fleischpreise im hen Abficht auf left chen Induftriebezirk erhalten fich auf einer Höhe, die fich außerdem wirthschaftlich schwachen Theil der Bevölkerung den Genuß iemand fennt Shweinefleisches faft zur Unmöglichkeit macht. Auf dem

Wahlbewegung.

Im fünften Wahlkreile haben die Konservativen am Montag Abend den Schuhmachermeister Lüotte als Randi­baten aufgestellt. Diese Kandidatur hat gleichfalle teine Be deutung und doch eine: Die Sozialdemokraten bringen ihren Randidaten nunmehr bestimmt in die Stichwahl.

Spandan. Die Kartellparteien des hiesigen Wahlkreises

feine Beit gelom Bochenmarkte in Oppeln wurden beispielsweise für fünf hielten gestern im Rothen Adler" eine Wählerversammlung alliberalen noen alte Ferkel, die in normalen Zeiten 20-25 M. Toften, en neuen Pfiff M. bezahlt. Das vom Auslande eingeführte Fleisch, Sm aber auch fo welches ein Boll von 20 M. pro Doppelzentner gelegt ist, ten fie freilich mit der Wachsamkeit von Gendarmen und Grenzbeamten

ab, welche im Bergleich zu ben Bersammlungen bes Liberalen Wahlvereins einen sehr matten Verlauf nahm. Die Wahlrebe, welche der Kartellfandidat, Herr Landrath Dr. Steinmeister, and nur bei ben Mitgliedern des tonfervativen Neuen Wahlvereins und des Arbeiterbundes und einigen National Bei den andern Theilnehmern der Ver. liberalen Anklang.

ippiger Blüthe. 3vischen Sosnowice und Schoppiniz hrung der kan dieser Tage 200 Pf. unverzollten Fleisches beschlag­te Rotiche BeDie Schmuggler hatten fich das Fleisch theils in Streifen fammlung hörte man häufig Zwischenrufe des Widerspruchs internationalen en als gehängt, theils um die Arme gemidelt, theils che in die Languft und Rüden verborgen, theils fogar fich fünftliche Getreidezölle, also für die Bertheuerung des Brotes eintrat. das nationallibee und Höcker fabrizirt.

ferlichen Erlaffelches Deutschy. Fau Ihrer aus Velten ging auf en ft erweifen won thr gegen eta Versammlungsverbot eingelegte Be fchen Jaduftrie, eber Bescheid zu, daß das Berbot ungerechtfertigt fei. Dafein durch Bescheid it in ein fo mystisches Deutsch gehüllt, daß. ächen wollte. wiffe Schriftgelehrtheit dazu gehört, das Dunkel ber der nationalen zu durchbringen. Legt re lautet: Cachen . Währendtionsgeleges vom 21. April 1873 follegial zufammen Sedang su geben die Königliche Kreishauptmannschaft, nach§ 25 bes Weg befreitet, bat au III 7 bie nebst den übrigen Beilagen zurüd binlänglich Belegen Beschwerden Nr. 6596 und 6643 III, welche von Sceffe und Barlamok in Meerane und Emma verehel. Ihrer in Velten har erhoben worden find, nicht für unbeachtlich finden Das Bersammlungsverbot Blatt 7 der Aften hier un Conferenzen beweil die dem Verbote beigefügten Gründe, soweit fie dBud" att 4, 5, 12 und 13 überhaupt als thatsächlich be che Regierung, mbarstellen, zur Rechtfertigung der in§ 9 Abs. 2 des

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Besonders mißfällig gegen die Ausführungen des Redners. wurde es aufgenommen, daß der Randidat sehr warm für die

Er meinte auch, indem er auf andere Länder hinwies, bas in Deutschland noch lange nicht genug Steuern erhoben würden. Viele verließen den Saal bereits geraume Zeit vor Schluß der Versammlung. Eine freie Diskuffion war nicht gestattet. Im gangen waren nur etwas über 300 Perfonen erschienen.

Eine naive Handhabung des Vereinsgesehes findet bei den Buttkamer'jchen Wahlverfammlungen in Hmterpommern statt. Als Herr v. Puttkamer noch Minister des Innern war, wurden stets Versammlungen polizeilich aufgelöst, wenn sich in denselben ein weibliches Wesen, auch nur von ferne, z. B. auf einer Gallerie, zeigte. Mitunter wurden sogar bedienende Schenkmädchen aus solchen Wahlverfammlungen verwiesen. Wie aber geht es dagegen bei den Wahlversammlungen des Herrn v. Buttkamer zu? Bereits über die Versammlung in Stolp berichtete die Stolper Beitung", daß auf der Gallerie Damen und selbst Offistere, alfo Bewaffnete, anwesend ge­wesen seien. In der Wählerversammlung zu Lauenburg waren wesend.

motratie vom 21. Oftober 1878 bezeichneten Annahme fogar die Frau Landrath und die Frau Bürgermeister an

Baidau, am 8. Januar 1890.

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Die Genossen in Salle a./. haben vor Kurzem ein Austunfts Bureau über Wahlangelegenheiten errichtet. Daffelbe befindet sich in den Händen des Herrn A. Hoffmann, Bergolber, Halle a./S.

Ein Wahlaufruf der württembergischen Volks. 1. Die Branntweinsteuer wurde bewilligt, thut jährlich 164 Millionen aus der Tasche des Voltes.

Bildung des Dock- und Werften befizer. partet zählt folgende Sünden des Kartellreichstags auf: bes scheint den Hafenarbeitern feinen Rummer zu

2. Die Verbrauchssteuern und Zölle wurden gefteigert bis zur nunmehrigen Höhe von jährlichen 600 Millionen aus der Tasche des Volkes.

3. Die Reichsschulden wurden gesteigert bis zur nun­mehrigen Höhe von faft 1000 Millionen mit einer Zins­pflicht von jährlich über 34 Millionen aus der Tasche des Boltes.

4. Die Offizierspenfionen wuchsen auf nunmehr jährlich 60 Millionen aus der Tasche des Voltes.

5. Ein faiserliches Prachtschiff um 4 Millionen wurde be willigt aus der Tasche des Voltes.

Ihr Führer, Tom Mann, erklärte, bie Verbindung als Mißerfola erweisen. Von den 120 Londoner. ien in dem Verbande nur 35 vertreten und unter ben fich nicht die Surrey Commercial Docs ober Bharf. Die von der anderen Seite angenommene dis ber Arbeiterverband das Manifest erließ, welches berrasche ihn nicht; er fei darauf vorbereitet ge Montag in Kraft trete. Dem Versuch zur Auflösung beiterverbandes werde mit der ganzen Macht und welche die Arbeiter befizen, entgegengetreten werden. ben bann ficherlich den Sieg davontragen. lepten Freitag wurde im Westminster Palace Hotel Belammlung abgehalten, um eine Föderation aller zeden Englands und Schottlands zu gründen. genbe, der Parlaments abgeordnete Barnes, erklärte, ber ber mächtigen Föderation der Bergleute, welcher ine Bergwert, ja ganze Diftritte teinen Widerstand en vermöchten, eine absolute Nothwendigkeit. Es soll Zentral Wahitomitee des Way.kreises Calbe. Aschersleben hat er Fonds gegründet werden, um die einzelne Zeche in Stand zu fehen, den Forderungen der Arbeiter begegnen gendes Schreiben gerichtet: Quedlinburg , 10. Februar 1890.

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6. Das Verfaffungsrecht der Wähler, ihre Vertreter alle 3 Jahre zu prüfen und neu zu wählen, wurde beschränkt auf 5 Ihre in Berkümmerung der spärlichen Rechte des Voltes.

An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!

Zur Nachahmung empfohlen. Das sozialdemokratische an die Ortsbehörden der Kreise Calbe und Aschersleben fol Sehr geehrter Herr! Da zu unserer Renntniß gekommen, daß bei der vorigen Reichstagswahl in unserm Wahlkreise ver

itszeit engegentreten. Eine solche würde ihrer An- fchiedene Unregelmäßigkeiten vorgekommen find, so erlauben

ben Preis der Kohlen für den Konsumenten um bie Zonne erhöhen. Auch die von den Arbeiten ver­prozentige Lohnerhöhung wollen die Bergwerksbefizer

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Frankreich .

is, 10. Februar. In parlamentarischen Kreifen ver in Folge der Haltung der Legitimisten die Regie Angelegenheit des Prinzen von Orleans eine

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usprechende Begnadigung würde nicht vor dem

Hier wird der Advokat Rouffe als Hauptvertheidiger en von Drleans fungiren. Eme heute stattgefundene atonferens brachte dem Stabträger Cresson wegen In einer Rede, welche der Senator Challemel- Lacour tigteit in der Sache des Prinzen eine lebhafte Doation elle hielt, trat derselbe für Erneuerung der Handels ein, ba bie nationale Industrie gegen plögliche Ver gen geschüßt werden müsse.

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wir uns, Ihnen folgendes mitzutheilen: Wir werden in jedes Wahliotal einen Vertrauensmann nicht aus Ihrem Dcte ent senben, welcher der Wahlhandlung vom ersten bis letten Augenblid, d. h. bis nach Auszählung der Stimmzettel und Verkündigung des Resultats, beiwohnen foll. Unsere Ber trauens männer find von uns angewiesen, ihren Posten im Wahllokal unter feinen Umständen zu verlassen und eventuell nur der Gewalt zu weichen, auch jebe vorgekommene Unregel mäßigkeit zu unserer Kenntniß zu bringen. Die Rechtmäßigkeit unferes Verfahrens ergiebt sich aus§ 9 des Reichswahlgefeßes, ben diesbezüglichen Beschlüssen des Reichstages und des Reichsgerichts. Wir ersuchen freundlich, unserem Vertrauens. mann einen Tisch und Stuhl im Wahllokal in der Nähe der Wahlurne reſervisen zu wollen. Sollten Sie über 3hr bies­

bezügliches Berhalten im Zweifel sein, so erwarten wir von Ihnen, daß Sie sich bis dahin höheren Dits umfassende In­fhuftionen einbolen. Mit größter Hochachtung das foztal­bemokratische Wahlkomitee des Kreises Calbe Aschersleben . Auguft Trautemein, Borfigender."

Wie eine Versammlung zu Stande gekommen ist, in

Berfolgung der Urheber des Pariser melcher Herr von Hammerstein in Bielefeld in vergangener ringes ist endlich unter dem Drucke der öffent Woche auftrat, erzählt die Rhein. - Westf. 3tg." folgendes:

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gegen vier Schuldige die Untersuchung eingeleitet,

Daß man den Gegnern die Bersammlungen öffnet, um nachher mit der gewaltigen" Bahl der Anwesenden zu bramarbafiren, daß man von Dorf zu Dorf die Werbetrommel rührt, um Boll" heranzubringen, ist nicht au tadeln. Auch in der kon­

bullen, und man wird sich bemühen, sie hinter diesem fervativen Politik erspart man sich gern Niederlagen. Wenn

-

Mantel hervorzuzerren. Schon heute spricht man fragen, welche in der Rammer an die Regierung ge Berben follen, wenn es bei dem Vorgehen gegen die Bewenden hat. Eine Freisprechung oder milde Ber wird ebenfalls aufregend wirken, denn sie wird in Reifen ben Glauben erweden, daß die Gerechtigkeit Menschen die schärffte Rüge. Sie gehörten in den Rcanten

man aber, nur um folche äußerlichen 3oede zu erreichen, fich auf nicht scheut, arme Rcante zuzulassen, die schaarenweife weffen Veranlaffung ist uns unbekannt geführt von ihren Wärtern, aus den von Bodelschwingh'ichen Anstalten zur Ver sammlung zogen, so verdient das im Interesse der unglücklichen

fen. Ihr habt die Aristokraten in

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reiche und mächtige Börsen und Geld­

anzuwenden. Die Berufsgenoffen der Angeklagten häftig für diese ein. Die Börse beantwortet die Nach­Der Einleitung der gerichtlichen Verfolgung mit einem Breisfalle der Staatsrente und anderer Papiere. Sie der Regierung zu erkennen, wie wenig fie es liebe,

ftebe. Dabu bürgen, es an ihm die Revolu nige, Stellen der Abgefandte übermitteln fa Sulbigen Dumo auf die Röpfe

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faal und nicht in diese politische Versammlung als Claqueurs. Doer war es nicht ein Anblick zum Herzerbarmen, wie jener arme I re in der Debatte das Wort nahm und zur Ruhe ge bracht werden mußte? Hat man für diese traurige Erscheinung auch nur eine Entschuldigung?"

Gerechtigkeit in ihr Spekulationstreiben einen prüfen finnigen Wählerversammlung zu Altdorf der freifinnige"

rabe jest äußerst unangenehm, da die Aufnahme einer wirft. Dem Finanzminister ist das Schmollen ber Don mindestens 800 Millionen unmittelbar bevorsteht,

Randidat Advokat Hermann Bedh die Sozialdemokratie. Das ist die geistige Kampfesweise des Freisinns."

Belzig . Am vergangenen Sonntag Nachmittag tagte hier

ble Laune der Börse einen Berluft von acht bis zwölf eine uberaus zahlreich besuchte öffentliche Wählerversammlung,

für den Staat zur Folge haben tann.

Belgien .

her war man über den Umfang, den die Entwen en belgischer Staatsschriften angenommen

in welcher Herr Gerisch aus Berlin über die bevorstehenden Reichstagswahlen referirte. Da seit 14 Jahren hier ein fozial bemokratischer Nebner nicht mehr aufgetreten war, herrschte all­gemeine Spannung und das um so mehr, als der zu Nach­mittag angefeßte Feftgottesdienst plöglich abgefagt wurde, was vermuthen ließ, daß auch die hohe Geistlichkeit an der Ver­

Maren. Barlamentarische Ermittelungen haben die wenig fammlung theilnehmen und eine Redeschlacht liefern werde.

Drei Ministerien find

Sadlage jest largestellt. bert morden: das auswärtige Ministerium, das Mi­bes Innern und das Justizminifterium. Aus allen Minifterien find wichtige Aften verschwunden, andere

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furz fehr wichtige

In seinen mehrstündigen Ausführungen erbrachte der Referent den Beweis für die Ungerechtigkeit und Unhaltbarkeit unserer Buftände so vollständia, baß der Herr Superintendent Meyer, der sofort nach dem Referenten das Wort nahm, zugeben

tien, wie bie bie politischen Flüchtlinge betreffenden mußte, daß die Ausführungen des Referenten im Großen und ber in den Ministerien herrschenden Mißwirthschaft; Anzahl Bitate, aus älteren sozialistischen Zeitungen, durch welche

Das giebt

gs befinden sich die wichtigen Alien unter sicherem

Ganzen leider zutreffend gewesen seien. Um nun der Sozial­demokratie doch eines zu versehen, verlas Herr Meyer eine

die Gemein gefährlichkeit der Sozialdemokratie bewiesen werden sollte. Von Herrn Heitmann und dem Referenten wurde biese Rampfesweise gebührend gekennzeichnet. Der Lektere fonftatirte unter der Heiterkeit der Versammlung, daß seiner Hochwürden das Malheur paffirt war, eine Anzahl sozialistischer Forderungen mit als Schred­gefpenfer aufmarschiren zu lassen, die längst fchon Gefebestraft erlangt haben. Sum Schluß nahm die Versammlung mit allen gegen eine Stimme eine

Resolution an, durch welche die Anwesenden fich mit den Aus­führungen des Referenten einverstanden erklärten, und sich ver­pflichteten am Tage der Wahl für den Kandidaten der Sozial­demokratie, den Drechlermeister Tabert in Luckenwalde , ein­zutreten.

In Hamburg , 3. Wahlkreis, zittern die Nationalliberalen für ihren Randidaten Wörmann. Sie betteln auf das Bu­dringlichste um die Stimmen der freifinnigen Partei, welche indeffen einen eigenen Randidaten gegen Wörmann aufstellt.

Herr Wörmann dürfte aus dem Reichstage verschwinden.

Hannover . Die Generalversammlung des( fonservativen Vereins hat fich der Ansicht des Vorstandes angeschloffen und mit allen gegen 5 Stimmen für die Konservativen Hannovers Wahlenthaltung" angenommen.

Leipzig , 9. Februar. Die Nationalliberalen find eifrig befchaftigt, die Studenten zu Schlepperdiensten am 20. Februar heranzuziehen. Zum nächsten Mattwoch hat man diejenigen, welche am Wahltage für die Ordnungsparteien" thätig sein wollen, zu einer Versammlung geladen und dazu vorsorglicher Weise drei Tonnen böhmisch Bier bestellt.

Aus Oberheen, 8. Februar, meldet die Frankf. 8tg.": Im Wahlkreis Alsfeld- Lauterbach- Schotten stellen die Anti­semiten, nachdem der seitherige Kandidat, Kaufmann Bidenpad aus Berlin , erkrankt ist, den Rebokteur Zimmermann aus Dresden auf. Wer ist Pickenpad aus Berlin ? Sollte etwa ein tüdischer Druckfehler den Namen unferes glorreichen Mit­bürgers P denbach fo entstellt haben?

Die Kartellparteien in Stegen treten nach einem furzen Scheingefecht den Rückzug an und machen Stöder die Bahn zum Wiedereintritt in den Reichstag frei. Der als Gegenkandidat aufgestellte Missionsinspektor Dr. Fabri hat, wie die Kreuzztg." triumphirend mittheilt, seine Kandidatur zurüdgezogen! Die bereits angekündigten Kartellversammlungen gegen Stöcker find plößlich wieder abgefagt. Bekanntlich haben bie Siegener Nationalliberalen schon bei früheren Wahlen Serrn Stöder zum Siege verholfen.

Kaufbeuren. Der hiesige Wahlverein für volks­thümliche Wahlen" hat in einer ganzen Reihe von größeren Drten des Wahlkreises Wählerversammlungen abgehalten, in denen der Vorstand des Vereines, Herr 3. Angerhofer von Raufbeuren und ber von dem Vereine nominirte Randidat, Herr U. Zitt von Jrsee referirten und die einen guten Erfolg hoffen laffen. Auch auf Sonntag, ben 2. Februar, hatte Herr Angerhofer durch Plakate und Ein­labungszettel eine Versammlung in das Gasthaus Bum Baldauf" in Oberdorf einberufen, auf welcher sich der brutale, gewaltthätige Charakter unseres licht- und wahrheitsscheuen Liberalismus" so redt ungenirt zeigte. Nachdem Herr Anger­hofer fein Referat über die politischen und wirthschaftlichen Mißstände ohne Störung vollendet hatte, ergriff Herr Bitt bas Wort, um zunächst das faubere Treiben der Kartellparteien bei den legten Wahlen gebührend zu kennzeichnen. Mittlerweile hatten fich etwa ein halbes Dußend Innungsschwärmer von der Kartellfippe eingefunden und fingen, wahrscheinlich schon durch die rothen Blafate wild gemacht, zu johlen und zu fchreien an, als Herr Bitt die damaligen Wahlmanöver der Wahrheit gemäß als Schwindel, Lug und Trug bezeichnete. Die Helden, die fich wohl getroffen fühlten, faben aber doch ein, daß der, große und anständigere Theil der Bersammelten mit ihrem Gejohle nicht einverstanden sei und verstummten nach und nach. Da tam einem strebsamen jungen Lehrer ein rettender Gedanke, ben er schnell zur Ausführung brachte, in dem er sich freiwillig zu einem- Gefeßeswächter hergab. Es hatten sich nämlich ein paar Bauernweiber in das Lokal ein­gebrängt, die trok höflichen Erfuchens von Seite der Refe renten sich nicht in bas anstoßende Nebenzimmer begaben, in­dem fie schrien: Noi, noi, mir bleibet bei ünßere Ma bau!" und ihre Gesichter grinsten vor Behagen über ihre unverhoffte Bebeutung. Der Herr Lehrer beanstan bete nun die Anwesen heit dieser Frauen fie gleichzeitig zum Bleiben auf­fordernd. Das Häuflein gebildeter" Liberaler erhob nun ein wahres Indianergebeul, und einer dieser Selden schrie fortwährend, die Referenten( zwei Mann) hätten Oberdorf überfallen! Hätte man etwa biefe Herren extra früher be nachrichtigen sollen. damit fie den Wirth hätten bearbeiten und so das Lotal im Vorhinein hätten abtreiben fönnen, wie es überall fartellbrüderliche Mode ist? Dem Vorfizenden blieb nun nichts anderes übrig, als die Verfammlung zu schließen, worauf noch bie hohe Polizei erschien und dem Vorstande des Wahlvereins mit einer Antlage wegen Anfleben von Plakaten brohte, und schließlich wurde berselbe, sowie der Kandidat der Arbeiterpartei, von einem Gendarmen in der höflichsten Weise fiftirt und aufgeschrieben. Es bleibt nun jedem vorurtheils frei dentenben Manne überlaffen, zu entscheiden, ob es nicht schöner und anständiger von diesen Liberalen" gewesen wäre, wenn sie den Gegner das Referat hätten be enden laffen und demselben dann in der Diskussion, die im voraus zugestanden und gewünscht war, entgegen getreten wären und ihn widerlegt hätten, wie es ehrlichen Männern geziemt. Ein paar diefer Gebildeten sollen ja ein sehr gutes Mundwert haben. Die jest herrschenden Parteien im allge meinen wollen aber die Wahrheit nicht hören, weil sie fürchten, bas arbeitende Bolt möchte hinter ihre sauberen Schliche tommen. Die Kartellbruderschaft insbesondere hat ein schlechtes Gewissen, weshalb fie fich vielerorten nicht mehr getraut, bem Andersbenkenden auf gebildete, parlamentarische Weise öffent lich gegenüber zu treten."

Soziale Uebersicht.

Ju der Buchbinderei und Albumfabrik von Julius Külper, 3 ffenerstr. 41, haben gestern vier Buchbinder die Arbeit niebergelegt, weil fie mit der Behandlung, die ihnen dort zu Theil wurde, nicht einverstanden waren. Es liegt im Intereffe eines jeden Buchbinders, diese Werkstatt zu meiden, zudem der Lohn dort gegenwärtig fehr gering ist und ben Arbeitern beständig zu verstehen gegeben wird, daß fie nur aus Gnade und Barmherzigkeit Arbeit erhielten.

Versammlungen.

Die Arbeiterinnenbewegung nimmt flotten Fortgang und dehnt sich jezt besonders immer mehr nach Südwest­Deutschland aus. So fanden in den letzten Wochen öffentliche Frauenversammlungen in Hannover , Einbed, Frankfurt a. M., Röln, Ralf und Ehrenfeld bei Köln und Nordhausen , Sanger haufen, Nowawes und Potsdam statt. Alle Versammlungen maren außerordentlich stark von Frauen besucht und nahmen Refolutionen an, die es auch den Frauen zur Pflicht machten, den 1. Mai als Feiertag zu begehen und auch, so weit es ihnen heut bei dem beschränkten Recht möglich ist, mit dafür eintreten zu helfen, daß nur solche Boitsvertreter gewählt werden, welche die Intereffen des arbeitenden Boltes ehrlich vertreten unb die auch eintreten für volle Gleichberechtigung der Frau. An allen Drten bildeten sich Frauenkomitees, welche für die weitere Agitation zu sorgen haben.