n beriefen, G

nbgebungen

Ri

mals ein Sozialdemokrat, wohl aber ein Rumpan bes Herrn Eröffnungszeit 8 Uhr-

Bager, ift Grünwaarenhändler in Lindenau und war nie rend fein tobies Kinh auf der Babre liegt", heißt| herize Reichstagsabgeordnete Paul Singer, um statt feiner| Sier tritt auch der Freifinn in die Neiben unferer Gegner, zu Wählern zu sprechen. Schon lange vor der festgesetten waren bie beiben gewaltigen Gäle

ion Frei bi! udh bie 6 ober 7 sonstigen Rabaubrüber, die in jener den haupt ammlung ein Bülltonzert zu intzentren fuchten, find in

rhandlungen an

des Sagebielichen Etabliffements überfüllt; es mochten

aldemot atischen Kreisen nicht bekannt und galten stets für weißen Saal waren für geladene Gäfte aus gegnerischen ernationalen Faungsparteiliche Muftermenschen­

te Vertreter in Belrogen in jener Versammlung au a's richtig erwiesen

terrationale Regund sie haben den Lod- Radauer erfunden. Freilich

20 Minuten

Barteien reservirt und ebenfalls bicht befest. Um 7 Uhr

ngland und Be Genug, der Ruhm unfeer Lodipißel- finder und grüßt. Um 7 Uhr eröffnete der Einberufer Barth die Ber­Stellen eirutanten hat die Leipziger Ordnungshelden nicht schlafen sammlung und ließ das Bureau wählen; daffelbe wurde aus Die Antworten Lod- Nadauer wird eben so ichlechte& fchäfte machen, wie zusammengesetzt. Zunächst wurde Sern Singer das Wort

laßten den BunGeidhmisten find der Lodspikel. Die Arbeiter haben einen Belgien antwortleinen Jastinkt und jedes Jadividuum, das in Versamm­le fam die te geräuschvoll und provo trend auftritt, ist ihnen von

ma ihre Sand auch durchweg fo ruhig, daß man von der tiefgehenden e fet, zur tein verdächtig. Die Wählerversammlungen verlaufen Echo" wiedergeben:

e die gefeßliche

Je, um die Unnot

öft dhe Regier

Rednertribüne und begann feinen Vortrag, ben wir nach­ftehend im gebängten Auszuge nach dem Bericht des Hamb. Meine Herren! Ich spreche Ihnen meinen Dank aus autes Beichen für den bevorstehenden Wahlkampf aufnehme. Mit Freuden bin ich Ihrer Aufforderung gefolgt und hoffe, baß wir einem ruhmwollen Siege entgegen geben.( Bravo.) Wir haben die Verpflichtung, Angefibts der Nothwendiakeit des Ausfallens der Wahl in unserem Sinne, mit allen Kräften in den Wahlkampf einzutreten. Es brängt fich uns die Frage ber Reichstag wegen der Frage bes Septennats aufgelöft. Die Majoritat, aus verschiedenen Parteien zufammengefeßt, hatte bas tiven. Man wollte jeden Mann und jeden Groschen bewilligen, aber nur auf drei Jahre, um auch dem späteren Reichstag die

egen Bewegung, von der thatsächlich die Maffen ergriffen für die mir gewordene warme Begrüßung, die ich als ein gebunden werde dugerlich nur wenig merkt. Es ist meist so ruhig, wie be auf die Unger Kirche. Jedenfalls weit ruhiger als in den fartell­fchiebenen Länderen Bersammlungen, in denen es mitunter recht toll eg her interna Aus dem Zwickauer Grubenbezirk. Die Werfor tungen fahren fort, jene Arbeiter zu maßregeln, die sich die nbahnung internetung der Bergmannsinteressen besonders angelegen fein auf, welche Partei ist am 20. Februar zu wählen? 1887 urbe abe, fügte abers vor furzer Zeit die fächfischen Bergleute u. a. auch nal or onen lader bie Arbeitssperre beschwerten, gab man bas fefte Ber suntweg ab, valen, vom Dezember ab diese Sperre aufzuheben. Es ist Septennat abgelehnt, und zwar aus den verschiedensten Mo­m vorgelegt werde unerfindlich, wie fich jenes Versprechen und bie fort­der Motion Faben Maßregelungen mit einander vereinbaren laffen;

$ Nationalrath wieder aufgeno he B: n esrathet

nials werden dieselben zur Herstellung zufriedenstellen. Möglichkeit der tonftitutionellen Prüfung zu laffen. Die fojial Berhältniffe taum beitragen, ebensowenig wie die Weige demokratische Partei dagegen fagte: Reinen Mann und feinen der Wertbefizer, mit dem Verbande fäfiicher Berg- und buttereftaaten, inarbeiter über die Lohnfrage und Arbeitsbedingungen zu

1 inzwischen

G

e Frage internat

gi

banbeln.

Schweiz .

gebracht haben Bern , 12. Februar. Dem Bezirksamtmann von Margau unzweifelhaften unbefugter Veröffentlichung von Aftenstüden in der muthangelegenheit von der Regierung bes Rantous eine ngstrafe von 50 Frts. auferlegt worden, auch erhielt etunden. Derbe einen ernsten Verweis.

e ngelegenheit en Leben haben enau die nämli inen Erlaffen zu intutriellen

Brodati

hältniffe. Der

zunächst eine R aten einzuber

aratter tragen :: 1) Berbot malalters f

Betrieben. jugendliche

3) Sele

beiten

iblichen und willin ädlichen und g

Der Nachtarbe

ten.

6) d

ffener Bertrage

der einzelne b

ein

e ben Regierung t fein. Ja dem rungen nur efonbere internatio gen, jeweilen

t werden,

Don

welde

Frankreich .

Im Mittwoch hat in Paris die burtheilung bes ogs von Drleans wegen Bannbruchs stattgefunden. Berichtsverhandlung wider den Herzog von Drleans be

Groschen!" Das that fie fraft ihrer prinzipiellen Stellung gegen ben Militarismus. Die Kosten für die Armee find auf die Dauer unerschwinglich. Die Sozialdemokratie sucht die Rultur aufgaben auf anderem Gebiete als dem der Kriegsrüstungen, welche es dahin gebracht haben, daß jekt die Boller bis an die Zähne bewaffnet sich gegenüber stehen, lauernb auf den Moment, wo fie wie wilde Thiere über ( Anhaltender Beifall.) einander herfallen müffen. Der Moment wird kommen, wo die Völker unter dieser Laft finan­siell zusammenbrechen, und zwar grabe bann, wenn die Aftion erfolgen soll. Der Militarismus hat die Waffenschaft in seinen Dienst gezwungen; es ist das fleinkalibrige Gewehr eingeführt, es find Ty amitgeschüße erfunden, deren Geschoß eine mäßige Stadt in die Luft sprengen tann. Die ganze withschaftliche Kraft bes Bolles wird für solche Swede aufgeboten. Ich er innere an die Worte einer Autorität auf diesem Gebiete, bes Feldmarschalls Moltte, welcher gesagt hat, baß die Böller auf die Dauer den bewaffneten Frieden nicht auszuhalten ver

nich ohne jebe Phrase an den Gerichtshof wenden zu ertiärte derfelbe wörtlich: 3h bitte um die Erlaub 3h bin nach Frankreich gekommen, um als einfacher meinem Bater an, dem id ein ergebener Sohn und treuer bin. 3 bin nicht in die Deputirtenkammer, fondern mäß, auch die Rüftungsfrage erledigt werden?( Bravo.) Alle bas Geftellungsbureau gekommen; ich wußte, welchem ande ich mich aussette;

mögen. Warum sollte nicht durch internationale Breinbarung, dem Beispiele hes Weltpoftvereins, der Handelsverträge ge

le bienen.

bas hielt mich jedoch

Jit das ein Verbrechen? Ich liebe

Böller haben ein Intereffe baran, auf friedlichem Wege ihre Rulturaufgaben zu lösen.( Anhaltender Beifall.) Nicht im Getöse der Waffen sehen sie das Glüd, sondern in friedlicher Arbeit. Aber diese wird gestört durch die Schraube ohne Gabe, den Militarismus. Unfere prinzipielle Stellung ge­bietet uns, mit allen Reäften biefem Streben nach Heeresver­nendes Votum.

b. I wollte meinem Vaterlande in einem Ste­Baterland. Ist das ein Fehler? Nein, ich halte mich für fulbig und will mich nicht vertheidigen. Ich habe Berbannung die Behörden meines Landes ehren gelernt mehrung Einhalt zu thun und daraus erklärt sich unser ableh werde ihre Beschlüsse achten; ich erwarte nichts von ihrer

e; aber

wenn ich verurtheilt werde, so bin ich sicher, daß

200 000 Stellungspflichtige meiner Klaffe, die glüdlicher glauben, die Kartellmajorität des Reichstages befinde fich noch , bem Vaterlande werden dienen tönnen, freisprechen."

erwiderte der Präbent: Aber, Sie muß en doch, men bas Gefes untersagte, in der franzöfifchen Armee Bienen, worauf der Herzog antwortete: I wäre nicht Der Conciergerie, wenn dieses Gesez nicht da wäre."

Die Vereinbar tionalen Gelege ile u verpflichten e Minima forber e weiter geben wol wie denn aud ich in ben 12 3 Die Feftic

nicht abzul

ferenzen der e

1. Auf dieses Frankreich Rescich Unga

Bis zum legten Tage der Legislaturperiode fonnte man im Rarnevalstrubel, so hat fie mit den Mitteln bes Bolles gewirthschaftet.( Bravo.) Nachdem bas Septennat und bie Heeresvermehrung um 41 000 Mann bewilligt worden, wurde die Dienfzeit in der Landwehr und im Landsturm erheblich verlängert. Mit der Vermehrung des stehenden Heeres tamen

atrag des Bertreters des Staatsanwaltschaft kelte fet, unerschwingliche Ausgaben für militärische Zvede. Ich will Sohn des Grafen von Paris falle unter bie Arwen bes Beleges, welches den Brätendesten das Betreten fran Territorius untersagt, feine Anwesenbeit beweise die gene That; hier han le es sich um die Verlegung eines Politifen Geleges, das femme Berbrehung juleffe. Das en übertretene Gefek müsse Anwendung finden.- opatat Rouffe mies in seiner Bertheidigungsrebe darauf

an einigen Zahlen die Wirkung dieser Befolüffe nachweisen. 1872 hatten wir an laufenden Ausgaben für bas Heer 266 Millionen, im Budgetjahr 1889/90 aber 370 Millionen, für die Marine 1872 15 Millionen, 1889/90 36 Millionen. Die Ge­fammtausgaben für ben Reichshaushalt betrugen 1872 338 Millionen, 1889/90 811 Millionen. Das find die laufenden Ausgaben; baneben gehen noch die einmaligen Ausgaben für Waffen, zur Füllung der Magazine, für Feftungen. Es wird 951 Millionen ausmachen. Die Wirkung läßt sich am besten

Berte fich blos den und habe sich von niemandem als seiner Jugend genügen, wenn ich Ihnen fage, baß diese im Laufe der Jahre

modsten enge hland, n night;

ird uns gefchri

Baple

erscheinende derer Seite unterliegen, fammlung von viel richtiger ben ist. Der Senvater", bet su prengen

we wieder

-

hm sein Leben lang zu: Ehre gereichen werde; er wünsche ermiffen, wenn man bedenkt, daß 1874 die Zinsen für die da Frankreich in Zagen der Gefahr viele folcher Söhne Reichsfchuld 5100 Mart betrugen mie biefen.( Beifall) Das Militärgesch so schloß Bertheidiger fein Plaidoyer

-

-

indem es alle für dienst

big ertiäre, vernichte selbst die Wirkungen des Verbannungs

publique

Nach

furzer Berathung Sprach der Gerichtshof die

-

- eine unbedeutende Summe, aus dem Grunde so niebrig, weil die franzöfifchen Milliarden auch theilweise zur Einlösung der Anleihe ver mendet wurden. Aber nicht diese Summe will ich als Maß. ftab annehmen. 1872 waren für die Berzinsung 588 000 M. nothwendig und jezt 47 Millionen. Diese 3ablen laffen er­

dandlung ereignete fich ein kleiner Zwischenfall, einige kennen, um welche Summen das Volk belastet wird. open riefen: Vive Orleans", worauf andere mit Vive la

Guill

Mitleid!...

9.

Gefängniß

Befud

antworteten. Die Ersteren zogen nach dem Pont

19

-

um an der Statue Heinrich IV. einen Rranz nieberzu , auch hier erfchollen Rufe: Vive le roi";" Vive Orleans", bie Anderen wieder mit Vive la république" begegneten. ftiger!"( Langanhaltender, begeisterter Beifall.) Sobann iblich griff die Polizei ein und verhaftete in der Nähe Oper etwa 25 Manifeftanten. Schon am Dienstag hatte tin Minifterrath mit der Angelegenheit beschäftigt. Wie bt, würde der Herzog zur Abbüßung der Strafe in die anftalt einer Proving geschickt und als polttischer Ge ener behandelt werden. In ber st ammer wurde ein bereits vom Senat be= enes Gesetz über die Abscheffung der Arbeitsbücher nach rer Debatte angenommen. eitsbuch fei nur ein Polizeimittel. Duman wies darauf bas bie Arbeiter nach Auständen oft feine Arbeit gefan­bitten, weil ihre früheren Brotherrn ihre Theilnahme an Streits in ben Arbeitsbüchern bemerkt hätten. Balsan wenigftens ein fakultatives Arbeitsbuch beibehalten

Ender. zwei neue Striden, wobe Rofenbouque

mit den blin über befand,

of einem Fled ihre Beschäf alten müffe wegungen

t zu und fum

Refrain ber

fie fich ihr

Jenny!

te

Lagrange bemerkte, bas

Redner besprach hierauf die Boll- und Steuerpolitt: Wenn die Wahlparole ausgegeben ist: Gegen bie Sozial­bemokratie und ihre Begünstiger!" so fet unfere Parole: Gegen die Brotvertheurer und ihre Begün wandte sich Redner dem politischen Gebiete zu und tritificte die unheilvolle Thätigkeit des Kartellreichstags in dieser Be siehung: Der Rartellreichstag hat ein Gefet angenommen über den Aus'chlus ber Offentlichkeit vor Gericht.( Rufe: Wörmann!) Die Deffentlichkeit ist einer der Grunbpfeiler der Rechtspflege, fie ist die Gewähr, daß das gefprochene Recht fich bedt mit dem Rechtsbewußtsein des Bolles. Aus ben Zeiten der Inquifition find wir heraus, die Gerichtsverhand. Jungen sollen stattfinden unter der Kontrole der Bresse, der Deffentlichkeit.( Bravo !) Wie nothwendig das ist, das be weilen die zahllosen Proseffe ber legten Beit. Werfen wir einen Bid auf den großen Pozeß, der sich vor kurzem im Wupperthal abspielte, und wir sehen, wie nöthig es ist, die Verhandlungen öffentlich zu führen. Wäre ber Zeuge Weber, diefer flaffische Typus der Gewährsmänner, hinter verfchloffenen Thüren und nicht Angesichts der Ange­würbe wohl nicht eingestanden haben, die Polizei belogen zu lodt haben: Mensch, Sie fompromittiren die Polizei der ganzen Monarchie!( Bravo.) Der Ausschluß der Deffent­

Butareft, 12. Februar. Deputirten tammer. tiagten, Angesichts des Publikums vernommen worden, er liano in Antiagezustand erklärte der Ministerpräsident, haben, er würde nicht bem Staatsanwalt ben Angftruf ent Regierung verhalte fish in dieser Frage gänzlich objektiv, wolle die Entscheidung der Rammer nicht beeinflussen,

aber die Rammer, ihren Entschluß gehörta zu überlegen, lichfeit aber wird Spione züchten und die Nichigentlemen ver. en Leidenschaften gefolgt zu sein. Bei der Abstimmung, Kartellreichstag angenommenen Gesetz ist dem Volte der bent­he über jeben Minister einzeln stattfindet, wurde die Ver

Hung Jean Brafieno's in Anklagezustand mit 87 gegen 86 miter foll morgen stattfinden. men abgelehnt. Die Abstimmung in Betreff der übrigen Sofia , 12. Februar. Wie die Agence Balcanique" bet, find verschiebene ber von den Beitungen gebrachten te über die Panika Affäre unrichtig oder gänzlich er ben. Unmahr sei, daß die Entführung Nachts während des roor, daß das Romplot bis zum Frühjahr verschoben war.

mehr verla

Sauch des Le balles stattfiabest sollte. Aus meiteren Eklärungen geht ale, beute Se tegimentsfommandeur fei verhaftet worden, fondern im

e Rofen an

fte am

14. 3

Lager erhobe

Palais Ro

fie ben jung welche Wi

par fie, i

mehren. Dagegen muß das Bolt fich wehren. Mit dem vom

barüber wollen wir keinen 3 veifel laffen. Ehrlich und offen wollen wir es aussprechen, daß die bürgerliche Gesellschaft unfere Forderungen nicht erfüllen kann.( Bravo.) Unser Ziel ift die Umwandlung der kapitalistischen Pro suktionsweise in bie genoffenschaftliche. Durch Sozialreform wird das nicht erreicht. Das muß Jedem tiar fein, baß unser Rampf weit über bie Sozialreform hinausgeht. Aber die Sozialbemokratie wird von ihrer vorgezeichneten Bahn nicht abweichen, bis der volle Sieg erreicht ift.( Bravo.) Die Sozialreform, so unzulänglich fie ift, ist doch ein Verdienst der Sozialdemot atie. Ohne Sozialdemo fratie mürbe es auch keine Sozialreform geben. Sit einem Vierteljahrhundert agitirt unsere Partei für die Besserung ber Lage der arbeitenden Bevölkerung. Diejenigen, die einst das Be fte ben einer fozialen Frage geleugnet haben, find jetzt nicht mehr im Stande, die Nothwendigteit einer Befferung zu um gehen. Wenn wir sehen, wie jest Alles versucht wird, durch Bugefländnisse bie Arbeiter zu befriedigen, wie fich jest bie Beitungen mit der sozialen Frage beschäftigen, so müssen wir freudig zugeftehen: Das ist unser Wert, daß jest teine Kreise mehr find, die fich nicht mit der Frage beschäftigen!" Die bei den kaiserlichen Erlaffe fönnen wir mit Stolz als unsere Er rungenschaft in Anspruch nehmen.( Bravo )."

Im Anschluß bieran besprach Redner bie bisherige Sozial gefeßgebung des Reiches und die Forderungen der Sozial bemokratie auf wirksamen Arbeiterschuß. Eine kurze Kritik ber gegnerischen Parteien besonders unter Bezugnahme auf ihre Stellung zum Sozialistengeset folgte und dann schloß Rebner unter bem braufenden Beifall der Versammlung.

Sie müssen ben Slimmzettel benutzen zum Wohle ber Gefammtheit. Dem Minister von Herrfurth, der die sozial­demokratischen Wähler als biejenigen bezeichnete, bie nicht ar beiten wollen, müffen Sie am 20. Februar beweisen, daß Sie ganze fozialdemokratische Arbeit zu machen verstehen. Unsern Bertretern muß die Unterstützung der sielbewußten, benkenden Arbeiter zur Seite stehen. Die Stumpfe Maffe, die von Junkern und Unternehmern geschleppt wird, fönnen wir nicht ge brauchen. Wir müssen belehrend und auffärend wirken und jeden Tag fuchen, fie zum Bewußtsein zu bringen. Wenn man fagt: Noth lebt beten, so fagen wir: Noth lehrt denken!" Agitiren Sie für unseren Sieg, agitiren Sie am Ambos und an der Hobelbant, in der Dachstube und in der Rellerwohnung. gitiren Sie in immer weiteren Rceilen, damit der Wahltag ein Ruhmestag für uns wird. Schicken Sie diesmal ein brei blätteriges Rieeblatt nach Berlin !"

Als der Sturm fich etwas gelegt hatte, forderte der Vor­figende auf, wer Interpellationen zu stellen habe, möge es thun. Die anwesenden Gegner wurden aufgefordert, thre An ficht zu vertreten. Als Gegner hatte sich Herr W. Staelin zum Worte gemeldet. Als er die Stednertribüne betrat, wurde er mit Zeichen des Mißfallens empfangen. Singer erbat fich nun das Wort und machte die Versammlung auf die Anstands­pflicht aufmerksam, den Redner zum Wort fommen zu laffen. Wer Rebefreiheit fordere, müffe auch Redefreiheit gewähren. Es wurde nun im Saale ruhig und Herr Staelin begann seine Nebe, in der er etwa folgendes ausführte:

Meine Herren! Sie haben sofort gefehen, daß ich 3r Gegner bin, sonst hätten Sie mich nicht so liebens würdig empfangen. Sie find ja gewöhnt, Ihren Führern zu gehorchen, also bewahren Sie auch die von Singer empfohlene Rube. Ich will mich mit dem beschäftigen, was Singer Ihnen gefagt hat. Die Sozialdemokratie hat ein sehr weites Herz, fie fennt feine nationalen Grenzen, fein Vater land( Broße Unruhe.)

Der Vorsitzende ermahnt zur Ruhe. Die gegnerische Beeffe würde einer Tumult mit Freuben begrüßen.

Staelin( fortfahrend): Aber Sie haben doch ein Vater land, für das Ihre Väter, Ihre Onkel vor zwanzig Jahren ge fochten und die fränkische Erde mit ihrem Biute gedüngt haben. Sie werden nicht sagen, Sie wollten das Baterland nicht ver­theidigen, Sie werden Ihren Führern nicht folgen, sondern Wörmann wählen.( Stürmische Heiterkeit.) Mein Vorrebner ift aus Berlin , er weiß nicht, daß wir in Hamburg eine pro­greffine Einkommensteuer haben. Unfer Vertreter Wörmann hat gegen die Lebensmittelzölle geftimmt.( Unruhe.) Nun fomme ich auf die Rolonialpositif. Wenn wir Kolonien haben, bann fönnen Sie sich ausbreiten.( Lachen.) Unfer Rolonial befit hat ben 3ved, Sie zu bereichern, die Industrie zu be reichern. Wörmann hat seine Faktoreien in Ramerun und bas ift etwas weit von Ditaftita, wo jekt unfere Bestrebungen fich hinwenden.( Große Unruhe.)

Singer ersucht um Ruhe und weist auf die Gefahr der Auflösung hin. Jeder möge fein Temperament beherrschen. Auch bas sei eine bedauerliche Wirkung des Sozialistengefeges, daß die Rebefreiheit geichmälert werde.

Staelin( fortfahrend): Was die Marine anbetrifft, fo wollen die Sozialdemokraten, doß die vier Millionen für den faiferlichen Avijo aus der Krondotation genommen werden. Unb bas wollen fie in demselben Augenblick, wo der Raifer die Er läffe ausgiebt, die Sie jauchzeno en pfangen. Der Erlaß des thatkräftigen herrlichen Raisers ift an seine Unterthanen ge richtet, nicht an den Staat im Staat, an die Unterthanen ber fozialbemokratischen Frattion! Ich erinnere Sie an das, was der Raiser der Bergarbeiterbeputation gefagt hat: Für mich ift jeder Sozialdemokrat gleid bedeutend mit Reichsfeind! ( Unruhe.) Trachten Sie, im Rampfe gegen den Raiser mit Ihren Führern oder mit Abgeordne en zu gehen, die durch drungen find von der Pflicht, ihrem Kaiser zu folgen? Ich forbere Sie auf, nicht sozialdemokratische Arbeit zu leisten! ( Heiterkeit.) Ich hoffe, wir werden Sie gegen Meßger, und für Wörmann zum Siege führen!

Singer: Wenn der Vorrebner die Abficht hatte, Tumult zu provosiren, fo bätte er es nicht beffer machen können. Es ift ein starkes Stück von Mannes sucht eine solche Stede anzu­Der Nebner nennt hören, die von Entstellungen mimmelt. uns Baterlandsfeinde. Ich folge thm nicht auf die Bahn, die er betreten, und will die Perfon des Raisers nicht in die Dis­fuffion hineinziehen, das kann Redner feiner politischen Richtung nach besser. Aber, besteht denn das Reich aus den Kastell­parteien? Wer erhält das Baterland?( Rufe: Die Arbeiter!) Sind denn die Herrschenden Kleffen das Vaterland? Wer bat die Grenzen vertheidigt? Waren es nur nationalliberale D fistere ober auch die Arbeiter, die bei Gravelotte ihr Blut veriprizt haben? Man muß doch einer Versammlung, wie biefer, auch das nöthige Maß von Achtung und Respett ent gegenbringen und darf sie nicht in einer Beise behandeln, wie ber Redner. Wenn er die Absicht hatte, feinen Randidaten unmöglich zu machen, so hat er es reichlich erreicht( Bravo.) Wenn der Redner die Schuld an ben Getreidezöllen von Wörmann abwälzen will, so unterschäßt er die Denkfähigkeit der Versammlung. Her v. Bennigsen sprach Namens feiner Frattion gegen die Aufhebung der Getreidezölle. Da ist es gleichgiltig, wie ein einzelnes Mitglied ber Die Fraktion stimmt. erfte Erhöhung der Getreide zölle erfolgte unter der Führung Bennigfens. Der Redner leitet die Rolonialpolitik aus Arbeiterfreundlichkeit her, fagt, fte fei für Sie. Ja bekämpfe feine Personen, sondern Syfteme. In diesem Falle aber bin ich durch den Redner gezwungen, mich mit Wörmann zu beschäftigen. Er giebt an, aus r beiterfreundlichkeit beschäftige ex Neger und Kulis. Weil die Arbeit in den Tropen den Weißen schwer merde, sei ein Aft der Humanität, Neger einzustellen. Dann mußte er aber auch für die so erfekten Arbeiter andere Arbeit besorgen. Das ist nicht geschehen, und daß die Neger auch billiger arbeiten als Deutsche, ist doch ein merkwürdiges Zufammentreffen Im Bewußtsein unserer Pflicht konnten wir uns nicht entschließen, bie Forderung für den Aviso zu bewilligen. Wenn es noth wenbig, mag man das Geld aus der Zivilliste nehmen. Wenn

bar schlechteste Dienst geleistet.( Biaso.) Die Verlängerung ber Legislaturperiobe ist auch dem Kartell zuzufchreiben. Die Forderung der Sozialdemokratie in dieser Beziehung geht auf birette Gefeßgebung durch das Volt. Die Parlamente sollen nur die Mandatare des Bolles sein, denn das Bolt ist nicht ber Parlamente wegen da, sondern die Parlamente des Volkes wegen. Der Reichstag foll möglichst der Kontrole der Wähler unterliegen und deshalb war eher eine Verkürzung, als eine Verlängerung der Legislaturperiode angebracht. Die Va längerung ist ein schwerer Angriff auf das Wahlrecht. Das Bolt will fich fein einziges gleiches politisches Recht nicht ver oft haben.( Bravo.) Man hat gesagt, das Voll fet wahl. müde. Müde ist das Boll aber Derer, die feine Rechte per­fürzen.( Nufe: Wörmann!)

men nur 4 Subaltern- Offiziere des 1. Ravallerieregiments. fürzen laffen, es will ben Wahltag, den Volksfeiertag möglichst

Wahlbewegung.

fragen Bacter wiederum als Kandidaten aufgestellten bis­

Nachbem Rebner die Rolonia politik eingehend besprochen hatte, beschäftigte er sich mit ber staatlichen Sozialreform zu­nächst im Hinblick auf bie taiserlichen Erlaffe. Er nahm fol

Samburg, 11. Februar. Da dem von der sozialbemo- gendermaßen prinzipielle Stellung zu ihnen: rigen Vertreter J. H. W. Diek als Ausgewiesenem Ham unsere Ziele verschleiern, um Stimmen zu ergattern. Unser burg verfchloffen 1, so erschien an seiner Stelle der bis- wirthschaftliches Programm muß immer wiederholt werden.

Es soll uns nicht der Vorwurf gemacht werden, daß wir