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1. Beilage zum Berliner Voltsblatt.

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Lokales.

Sonntag, den 20. April 1890.

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telegraphisch herbeigerufenen Rettungszuges legten den Ver- Der 19jährige Angeklagte, Sattlergeselle Wilhelm August wundeten Nothverbände an, und die Meisten der provisorisch Beo, welchem der Rechtsanwalt Dr. Rich. Wolff als Ver­Verbundenen zogen es vor insofern sie Passagiere des ver- theidiger zur Seite steht, macht durchaus nicht den Eindruck eines Ver­deiß hat ihren Arbeitern den 1. Mai als Feiertag freigegeben. nach Berlin   zu fahren. Geradezu wunderbar erscheint die Ret gänzlich unbescholten gewesen. Er hatte als Geſelle in der Die Metallwarenfabrik von Berthold und Manfred unglückten Buges waren- mit dem intatten Theil desselben brechers. Es ist ein geborener Charlottenburger   und bis dahin 30 Pfen Der Verein der Zigarren- und Tabackfabrikanten tung eines Majors des Artillerieregiments Nr. 3 aus Rüstrin, Werkstatt des Hof- Sattlermeisters Grothe in Berlin   gearbeitet Berlin   und Umgegend hat beschlossen: daß diejenigen welcher sich mit seiner Schwägerin und einer Tochter in einem und dort reifte, während er emsig beschäftigt schien, der Plan zu igarren- und Tabackfarbeiter, welche am 1. Mai feiern, auch Koupee des vollständig zertrümmerten Waggons erster und zweiter der schwarzen That, die er vorher wohlüberlegt hatte. Schnitt cht am 2. und 3. Mai beschäftigt werden dürfen; es soll dies Klaffe befand. Der Offizier wurde durch den Anprall hochge- Der Angeklagte, welcher des versuchten Mordes und des ver n Arbeitern der einzelnen Fabriken vorher bekannt gemacht schleudert, flog durch die gleichfalls zertrümmerte und so sich suchten schweren Raubes beschuldigt ist, hatte bisher ein Gefellerden. öffnende Decke des Roupees hindurch und fiel betäubt auf den umfassendes Geständniß abgelegt und nach demselben, in ert Die Bezeichnung Budiker" statt Schankwirth scheint Bahnkörper nieder, nur leichte Kontufionen davontragend, Verbindung mit den sonstigen Ermittelungen der Anklagebehörde der gerichtlichen Verkehrssprache gebräuchlich zu sein. Am während die beiden Damen unverlegt aus den Trümmern her stellt sich die Sachlage so dar: Der Angeklagte war mit dem dtke onnerstag wurde beim Aufruf der Zeugen in einer vor der vorgeholt wurden. Einem ganz eigenartigen Zufall hatte der Kaufmann Lehmann, welcher am Wilhelmsplatz zu Charlotten­Abtheilung des Amtsgerichts I   zu verhandelnden Beleidigungs- Katasterbeamte Mertens aus Rüstrin sein Leben zu verdanken. burg, Ecke der Spreestraße ein Cigarren- und Weingeschäft be­bekannt che einer der Zeugen als Budifer" aufgerufen, worauf derselbe Derselbe hatte in der Brusttasche mehrere 3/ 4zöllige Messing- sigt, einigermaßen geworden. Er selbst hatte tlärte, er wisse nicht, ob er der gemeinte Zeuge sei, da er das stangen, und beim Anprall wurde der betreffende Herr gegen die mit einer in einem Mantelgeschäft angestellten Verkäuferin ein eschäft eines Schankwirths betreibe und auch als solcher seine eine Wagenwand gedrängt, während die Trümmer des Waggons Liebesverhältniß, wollte derselben gern zu Weihnachten ein goldenes teuern zahle. Die Vorladung war auch richtig an den gegen seine Brust flogen; die Messingstangen schützten Herrn M. Armband schenken, und da er kein Geld dazu besaß, faßte er den B diker" adressirt. Der vorsitzende Richter meinte, daß der aber derartig, daß derselbe unverletzt davonkam, während die Messing- Plan zu einem Verbrechen. Von der Straße aus hatte er wie­nterschied zwischen einem Buditer und einem Schantwirth wohl stäbe selbst total verbogen waren. Noch im Laufe des Vormittags derholt beobachtet, daß Lehmann stets Abends bei Schluß des es werde sich ja aus der traf der Abtheilungschef des Eisenbahndirektoriums der Ost- Geschäfts den Inhalt der Ladenkasse zu sich steckte, um denselben äteren Bernehmung ergeben, ob der Zeuge die von der Partei bahn  , sowie ein höherer Beamter der Regierung an der Unglücks- mit nach seiner Wohnung in der Bismarckstraße zu nehmen und meinte Person set. Zu dieser Vernehmung tam es aber nicht, stätte ein, und der Thatbestand wurde alsdann aufgenommen. Dieses Geld wollte der Angeklagte dem Lehmann abnehmen. die Parteien sich, bevor es so weit tam, verglichen. Da beide Ueber die Ursache der Entgleisung fehlt noch jede Nachricht. Es Schon am 19. Dezember sollte der Plan, mit welchem eine on in heile Anwälte bevollmächtigt hatten, so scheint die Budifer- mag interessiren zu erfahren, daß genau an derselben Stelle be- Tödtung des Lehmann nothwendig verbunden sein mußte, aus­zeichnung aus dem Bureau eines dieser Herren hervorgegangen reits im vorigen Jahre ein Militärzug entgleist ist, und soll geführt werden und schon an jenem Tage hatte sich der Ange­d in der Gerichtskanzlei forrekt nachgeschrieben zu sein. vor mehreren Jahren auch ein Personenzug daselbst aus den flagte eine List ausgearbeitet, durch welche Lehmann in eine Die Eisenbahn- Katastrophe auf der Güterstation Schienen gerathen sein; deshalb ist es wohl anzunehmen, daß menschenleere Gegend gelockt werden sollte und zwar sollte us- u Berbig bei Küfirin. Ein grausiges Eisenbahnunglück, wie der Unfall durch einen Konstruktionsfehler in der Anlage hervor dies durch einen von ihm selbst angefertigten, gefälschten Brief ge= ettesselbe seit vielen Jahren in Preußen nicht zu verzeichnen ge- geruje ist. Die Untersuchung, welche bereits eingeleitet ist, schehen. Er hatte nämlich schon Anfangs Dezember den Lehmann Vesen, ereignete sich am Freitag Morgen gegen 1/28 Uhr unweit dürfte heres darüber ergeben. Die Aufräumungsarbeiten an auf ein Mädchen, Namens Minna Liezmann, aufmerksam ge­r 67 Kilometer von Berlin   entfernt gelegenen Station Werbig, der Unfallstelle dauerten bis 1/26 Uhr Nachmittags, zu welcher macht, welches viel bet seiner Tante, Elisabeth Beo, verkehre und em zwei Meilen von Küstrin   liegenden fleinen Städtchen, bei Zeit die ersten Züge wieder auf den Geleisen, allerdings gebremst, eine empfehlenswerthe Parthie sei. Herr Lehmann schien denn elchem Unfall leider 4 Personen als todt und wohl an 50 Per verkehrten. Vorher waren die Züge über Frankfurt   a. d. D. ge- auch nicht abgeneigt, in nähere Beziehungen zu der Genannten zu nen als verwundet gemeldet werden. An der Güterstation des gangen. treten und darauf baute der Angeklagte seinen verbrecherischen ahnhofes Werbig, welche ungefähr ein Kilometer von dem Eine Zugentgleisung wird auch von der Berlin  - Ham- Plan auf. Er verfertigte sich schon am 18. Dezember in seiner steren entfernt liegt, wird gegenwärtig ein neues Geleife gelegt burger Bahn, und zwar von der Station Kyritz  , gemeldet. Dort Werkstatt zu Berlin   einen an Herrn Lehmann gerichteten Brief, nd find hierbei etwa 100 Arbeiter beschäftigt, welche aus den ist der Personenzug, der gestern Abend 1/47 Uhr daselbst einlief, den er mit Minna Ließmann" unterschrieb. Die angebliche örfern der Umgebung herangezogen und an jedem Morgen infolge einer unrichtigen Reichenstellung entgleist. Der Kohlen-" Liehmann" theilte darin mit, daß sie Herrn Lehmann zum ittelst Arbeiterzuges nach dem Güterbahnhof Werbig befördert wagen wurde vollständig zertrümmert und ein Personenwagen Zwecke eines Zusammentreffens an der Wohnung des Fräulein erden. So war dies auch am Freitag der Fall; der Ar- aus den Schienen gehoben. Durch die Umsicht des Lokomotiv  - Elisabeth Beo, Kirchstraße 9, wo sie zum Besuch sein werde, eiterzug hatte, etwa 30 Waggons start, auf dem neben dem Per- führers ist weiteres Unheil verhütet worden. Menschen sind nicht erwarten wolle. Mit diesem Brief begab begab sich der onenstrang, der gleichzeitig Durchfahrtsstrang ist, Aufstellung ge- zu Schaden gekommen. Angeklagte am Donnerstag, 19. Dezember, turz vor Schluß inden, die Arbeiter waren an ihre tägliche Beschäftigung ge- Die üble Angewohnheit vieler Kinder, sich spielend des Geschäfts in den Laden desselben und erzählte ihm, daß ihn angen, die Frühstückspause war gekommen und etwa 20 Mann mit dem unter dem Möbelwagen angebrachten Kasten, von ihnen die Ziehmann vergeblich erwartet und ihm deshalb zur Besorgung atten sich in einen Güterwagen des Arbeiterzuges begeben, um Schiff" genannt, zu beschäftigen, hat einen schweren Unglücksfall an Lehmann einen Brief übergeben habe. Angeblich, um diesen ort ihre Frühmahlzeit einzunehmen. Kaum jedoch, daß sie in in dem Nachbarort Tempelhof   am Donnerstag Abend herbei- Brief zu holen, verließ Beo turze Zeit den Laden, wartete, bis em Waggon Plaz genommen, brauste der von Kreuz geführt. Der sechsjährige Sohn des in der Neuestraße wohnhaften Lehmann den Laden geschlossen hatte und übergab ihm auf der ommende, um 7 Uhr 30 Minuten in Werbig und 9 Uhr Tischlermeisters Jl.   war unbemerkt in das erwähnte Behälter Straße den Brief. Schon an diesem Abend sollte das Verbrechen 2 Minuten Vormittags auf dem hiesigen Schlesischen eines Möbelwagens hineingekrochen. Bevor die Arbeiter aber vor sich gehen, es unterblieb jedoch, weil dem Angeklagten, ber Bahnhof eintreffende Personenzug, Nr. 10 heran, heran, start mit dem Aufladen der Sachen begannen, mußte der Kutscher mit Lehmann durch mehre entlegene Straßen ging, noch der Muth remsend die Güterstation passtrend. Der Train bestand umbiegen. Als der Wagen sich zu diesem Zwecke fortbewegte, dazu fehlte.

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us acht Personenwagen, einem Gepäck und zwei Viehwagen, wollte das Kind seinen genommenen Aufenthalt verlassen, kam Am nächsten Abend, 20. Dezember, hatte der Angeklagte ind schon hatte derselbe die Stationsweichen passirt, die Maschine dabei aber unter die Räder des Wagens und blieb mit zer- seine Braut nach ihrer Wohnung in Berlin   begleitet, er fehrte nit dem Kohlen- Gepäck- und ersten Personenwagen waren an dem splittertem Bein auf dem Blaze. Der verunglückte Knabe wurde um 10 Uhr nach Charlottenburg   zurück und schreckte te benerwähnten Arbeiterzug herangekommen, als plößlich der nach der königl. Klinik in der Ziegelstraße geschafft. der Ausführung der Blutthat ierte Waggon des Personenzuges aus den Geleisen hinaussprang, In unserem Zoologischen Garten, wo die Frühjahrs- zurück. An der Schul- und Spreestraße traf er mit Lehmann, owohl den vorhergehenden Waggon, wie auch die nachfolgenden arbeiten einen stetigen Fortgang nehmen, sind in den letzten welcher eine Summe von 880 M. bei sich führte, zusammen us den Schienen reißend. Die Verkuppelung zersprang und nun Tagen die Fasanenvolieren, deren farbenprächtige, jeden Besucher und überredete ihn, mit nach dem Hause seiner Tante zu fommen, Stürzten die entgleisten Waggons direkt auf den daneben halten- fesselnde Insassen sich nunmehr im schönsten Hochzeitsschmuck da es möglich sei, daß er die Ließmann dort treffen würde. en Arbeiterzug los. Die Szenen, die jetzt folgten, waren, wie präsentiren, wieder für die warme Frühjahrszeit in Stand gesetzt, Herr Lehmann willigte ein, beide gingen einige Male vor dem nan uns mittheilt, ganz unbeschreiblich. Ein Entsetzensschrei aus zum Theil auch mit neuen Bewohnern versehen worden. Außer Hause auf und ab, als aber das Mädchen nicht kam, erklärte undert Kehlen, eine furchtbare Detonation, ein unheimliches den schon vorhandenen echten Fasanen und den nahe verwandten, Lehmann, nach Hause gehen zu wollen. Beide gingen nun die rachen und Knistern durchhallten in den nächsten Sekunden die nicht minder prächtigen Fasanenhühnern finden wir jetzt noch drei Kirchstraße bis zum Krankenhause hinauf, bogen dann in den uft, dann folgte lautes Jammern und Stöhnen, der beste Be- sehr merkwürdige Südamerikaner vor, den Agami, die Seriema Scheunenweg ein und setzten dann auf der linken Seite desselben beis dafür, daß bei dem Zusammenstoß viele Verlegungen und oder Bariama und die Tschaga, welche sowohl durch Eigenthüm- ihren Weg fort. erwundungen vorgekommen. Aus vielen Koupees, deren Thüren lichkeiten der äußeren Gestalt und auffallende Stimme dem In der Mitte des Scheunenweges trat der Angeklagte 105. ei dem Zusammenprall verbogen, konnten die erschreckten Passa Laien sich bemerkbar machen, als auch auch seit langem iere nicht heraus und ein furchtbares Hilfegeſchrei ertönte aus durch die Besonderheiten ihrer Organisation dem Zoologen einem Todtschläger von hinten einen träftigen Schlag auf die plötzlich einen Schritt zurück und versette dem Lehmann mit tere 126 em Innern der Waggons. Von allen Seiten tam aber Hilfe, zu denken geben, welche über die Verwandtschaft und die belche sich daran machte, vorerst die unter den Trümmern Lie- fyftematische Stellung der drei interessanten Vögel feineswegs im rechte Kopfseite. Lehmann setzte sich sogleich zur Wehre, der enden hervorzuziehen, und dies war keine leichte Aufgabe. Die Klaren sind. Auch das fleine Schaf und Ziegengehege hinter Angeklagte schlug jedoch so lange auf ihn los, bis er zu Boden stürzte. Lehmann rappelte sich noch einmal auf Bagen waren bei dem heftigen Zusammenstoß zum Theil dem Antilopenhause hat neue Bewohner erhalten in einem Paar und schlug mit der Faust um fich; dabei tamen neinandergeschoben, zum Theil metermeit seitwärts geschleudert, drolliger Kleiner, aus Kamerun   stammender Zwergziegen, den beide zu Fall und da Lehmann einige Male den Namen des in Waggon vierter Klasse war halb die Vöschung hinunter Nachbarn der durch die kostbare lange Wolle ausgezeichneten flee 38 emporten, einen zweiten Wagen derfelben Klasse nach sich Angoraziegen und diesen wie zu unseren einheimischen Schafen Straßenräubers rief, hieb Beo nochmals mit dem Todtschläger eißend, und an beiden Wagen, obgleich diese noch am glimpflichsten durch ihr straffes, nichtwolliges Haarkleid den schärfsten Gegensatz auf ihn ein und stieß schließlich noch mit dem Fuß nach dem avongekommen, waren die Wände theilweise gertrümmert. Gin bildenden Kamerunschafe, deren Familie durch frohe Ereignisse Kopf desselben. Baggon erster und zweiter Klasse war vollständig zerstört, der um einige allerliebste kleine Lämmchen vermehrt ist, welche durch Um den Preis seines Verbrechens ist der Angeklagte aber tajten war total demolirt und von demselben nichts weiter vor- ihr munteres Wesen und ihr nettes Aeußere das besondere Ent doch gekommen, denn eine Beraubung hat derselbe nicht aus­anden als Achsen und Fußboden, der Waggon, in welchem sich zücken der Kinderwelt erregen. führen können. Der auf seinem Patrouillengange durch die ie frühstückenden Arbeiter befanden, war durch den Anprall um­städtische Nachtwächter Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Wilmersdorfer Straße   befindliche eworfen, der Kasten desselben ebenfalls zertrümmert, die Bretter, Berlin   sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom Schimon hörte nämlich in einer Entfernung von etwa 200 urcheinandergeworfen, bildeten ein wildes Chaos und der Fuß- 6. April bis inkl. 12. April cr. zur Anmeldung gekommen: Schritt die dumpfen Schläge und das Stöhnen des 2. Er eilte oden war mitten durchgebrochen. An einem Waggon zweiter 725 Gheschließungen, 930 Lebendgeborene, 32 Tootgeborene, auf die Stelle zu, fah einen dunklen Punkt am Boden und be­merkte, daß ein Mensch aufsprang und die Flucht ergriff. Der Moabind dritter Klasse war die eine Hälfte total abgeschnitten und 601 Sterbefälle. erstört, die andere Hälfte des Waggons war gänzlich unbeschädigt Polizeibericht. Am 17. d. M. Nachmittags fiel der Maurer Wächter rannte ihm nach, vermochte ihn jedoch nicht ein­ir. 141 eblieben. Außerdem waren noch an einigen Güterwagen die geselle Vizte auf dem Neubau Louisenstr. 23-24 beim Abbruch zuholen und kehrte deshalb an den Thatort zurück. Wächter Bände zertrümmert. Balken, Thüren, Fenster, Kissen, Bolster, einer Wellblechdecke etwa 3 Meter hoch herab und erlitt einen Hilfe der durch die Nothfpeife herbeigelockten Wachtmeister leidungs- und kleine Gepäckstücke von Passagieren waren in Bruch des Beckenknochens. Er wurde nach der Universitätsklinik Recknagel, Schuhmann Freidank und inem Umkreise von 20 bis 30 Metern umhergeschleudert, be- gebracht. Am 18. d. M. sprang eine Frau in einem Anfalle Marquardt wurde der auf der Erde liegende, vollständig be­eckten den Bahndamm und die angrenzenden Felder, eine von Geistesstörung   aus dem Fenster ihrer am Louisen- User im wußtlose und mit Blut massenhaft besudelte Lehmann nach dem Schlagbaumstüße des nahen Feldweges war durch mächtige dritten Stock belegenen Wohnung auf den Hof hinab und verstarb Krankenhause gebracht, wo seine Person erst mit Hilfe der bei uferfit agensplitter umgerissen und der Schlagbaum selbst lag auf der auf der Stelle infolge der erlittenen Verlegungen. Zu derselben ihm vorgefundenen Papiere festgestellt werden konnte. Erde. Vor Allem galt es nun, die unter den Trümmern liegen- Zeit wurde im Landwehrkanal, nahe der Lichtensteinbrücke, die Lehmann war fürchterlich zugerichtet. Das Gesicht war en und stöhnenden Verwundeten hervorzuholen. Der Arbeiter Leiche eines unbekannten, etwa 40 Jahre alten Mannes aufge- vollständig entstellt, die Augenlieder taubeneigroß gequollen, aus 99. Werbelow aus Gorgas lag unter dem ungeschlagenen Arbeiter funden und nach dem Schauhause geschafft. Mittags versuchte dem blutenden Munde( hing ein Bahn lose heraus. Der Kopf bagen, und zwar derartig, daß von ihm nichts weiter sichtbar ein Dienstmädchen in der Wohnung seiner Herrschaft in der war mit zahlreichen Wunden bedeckt, die größte befand am linken Ohr, die zweitgrößte am Hinterkopf, Birkenbar, als der linke Fuß, nur mit großer Mühe wurde der Körper Schüßenstraße sich mittelst einer Kleefalzlösung zu vergiften. Es sich Wunden am rechten Untertiefer; außerdem waren auf dem Kopfe noch 6 bis 7 fleinere Wunden sichtbar. Der Ver­wundete war völlig bewußtlos bis zum ersten Weihnachtsfeier­tage, wo er zum ersten Male die Augen öffnete. Aber erst am Anfange der dritten Woche tehrte ihm sein vollständiges Bewußt­sein zurück, doch ist seine Erinnerung an die Vorgänge in jener Seine vielen Nacht des Schreckens vollständig geschwunden, Verlegungen, von denen er wieder genesen ist, sind an und für sich nicht lebensgefährlich gewesen, doch waren bei der Vielheit die vorhandene Gehirnerschütterung nicht ohne Lebensgefahr. angeblich verstorben). Von den Arbeitern auf Station Werbig Dem Angelagten war es in der verhängnißvollen Nacht ge­wurden schwer verletzt: 1) Schulze, 2) May, 3) Buchholz, Der in der Nacht zum 21. Dezember v. J. erfolgte räuberische fungen, unbemerkt in seine Wohnung zu gelangen. Hier reinigte 1) Riener, 5) Kleft, 6) Allbrich, 7) Robbe, 8) Graßnicker, 9) Nabe, Ueberfall auf den Kaufmann Hermann Lehmann   zu Char  - er seine Hände und seine nicht sehr beschmuzten Kleidungsstücke von denen die unter 5-9 Aufgezählten nach dem Krankenhause lottenburg beschäftigte heute das Schwurgericht am Langericht II vom Blut, wusch auch den blutbefleckten Todtschläger längere Zeit in Seelow   gebracht wurden und von welchen Graßnicker und unter Vorsitz des Landgerichtsrathes Voigtel. Die Anklage mit Wasser ab und er wäre wahrscheinlich nicht entdeckt worden, Rabe, aus Golze und Gusow   stammend, nach einer uns im letzten vertritt Erster Staatsanwalt Müller  , Der Andrang zum Ge- wenn nicht sein gefälschter Brief an ihm zum Ver­Augenblick zugehenden Nachricht im Laufe des Freitag Nachrichtssaal ist ein massenhafter, namentlich haben die Bewohner räther geworden wäre. Man fand diesen Brief in der Rocktasche mittag gestorben sein sollen. Die Passagiere Streu, Schmidt, Charlottenburgs   in großer Bahl sich ein Stelldichein im Kriminal- des Lehmann vor; es wurde sehr bald festgestellt, daß die wirk­Allwin wurden ebenfalls nach dem Krankenhause in Seelow   ge- gerichtsgebäude zu Moabit   gegeben. Die Frechheit, mit welcher liche Minna Liezmann den Brief weder selbst geschrieben hatte, schafft, während Märker als nicht transportabel in Werbig Diefer Ueberfall wenige Tage vor dem Weihnachtsfeste aus- noch hatte schreiben lassen, dieselbe ertannte aber an der Hand­verbleiben mußte. Die Zahl der leichter verletzten Ber  - geführt wurde und das lange Siechenlager, welches Herr schrift ohne Weiteres den Angeklagten als den Werfertiger des del fonen läßt sich überhaupt vorläufig nicht genau fest Lehmann hat durchmachen müssen, hat naturgemäß die öffent Briefes. Am Nachmittag des zweiten Weihnachtsfeiertages gelang stellen. Die sofort eingetroffenen erste aus Werbig  , liche Aufmerksamkeit in besonderem Maße auf dieses Verbrechen es, Beo vor dem Zirkus Renz   zu ergreifen und derselbe gestand Seelow  , und die Samaritermannschaften des aus Berlin   gelenkt. anch bei seiner ersten polizeilichen und seinen späteren gericht

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odt gewesen. Ein anderer Arbeiter, dessen linker Arm ebenfalls wurden in der Unterwasserstraße, an der Schleusenbrücke, die inter   den Wagentrümmern lag, fonnte nur dadurch befreit Pferde vor einem Arbeitswagen scheu und gingen durch. Hierbei 11. verden, daß der Erdboden untergraben wurde. Schwer verletzt wurde der Kutscher vom Wagen geschleudert und am Kopfe nicht ufgefunden sind: Stationsassistent Streu aus Inowraclaw, unbedeutend verletzt. Am 18. d. M. fanden Zimmerstr. 51, Bossekretär Schmidt aus Rüstrin, Steuerinspektor Märker aus Hollmannstr. 36, und Neue Hochstr. 15 tleinere Brande statt.

Thauferisenbahnschaffner Alwin aus Rüftrin( doppelter Beinbruch, starte r. 100 istrin( dreifacher Rippenbruch und starke Lungenquetschung), traße ruch und Gehirnerschütterung, auf dem Transport nach Küstrin  fer A), der Handelsmann Geisler aus Rieh bei Rüstrin( Schädel­

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Rontusionen am Kopf und Rißwunden durch Splitter am Ober­

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Gerichts- Beitung.derselben leicht allerlei Komplitationen möglich, namentlich war

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