Nr. 102.

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Sonntag, den 4. Mai 1890.

7. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

ticheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Feittagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Saus vierteljährlich 3,30 Mart, monatlich 1,10 Mart, wöchentlich 28 Bf. Einzelne Nummer 5 Pf. Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. Postabonnement 3,30 Mart pro Quartal. Unter Kreuzband, täglich durch die Expedition, für Deutschland und Desterreich- Ungarn ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1890 unter Nr. 892, V. Nachtrag.)

2 Mark, für das übrige Ausland 3 Mark pro Monat.

Redaktion: Beuthstraße 2.

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für Monat Mai eröffnen wir ein neues Abonnement Berliner Volksblatt" " Sonntagsblatt".

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von allen

In Anbetracht der bevorstehenden Reichstagsverhandlungen, beren Berichte wir am Ausführlichsten Berliner Blättern bringen werden, ist es nothwendig, daß jeder Arbeiter das Berliner Bolksblatt" abonnirt. Der Preis unseres Blattes ist ein solcher, daß dasselbe von jedem Arbeiter gelesen werden tann. Pflicht eines jeden Arbeiters ist es außerdem, die Arbeiter-| presse und nicht die Kapitalistenblätter zu unterstützen. Der bisher erschienene Theil des Romans

Zum Glück der Damen von Emil Bola

wird neuhinzutretenden Abonnenten gratis nachgeliefert.

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Berliner Volksblatt" ist eingetragen in der Post­

Jeitung@ fifte unter Nr. 892 V. Nachtrag.

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Probenummern. stehen in beliebiger Anzahl gratis zur Ver­

Redaktion und Expedition des

Berliner Volksblatt".

Adolf Wagner , und der Achtundenkag.

In einer zum 1. Mai erschienenen Denkschrift zur Der erste Mai",

Achtstundenbewegung", betitelt:

" 1

hat Genosse Marim. Ernst in München u. a. die Aeuße-| tungen einer Reihe wissenschaftlicher und literarischer Rapazitäten", die um ihre Meinung über den Achtſtunden­tag angegangen worden sind, dem Druck übergeben. Wir haben nicht die Absicht, uns mit all diesen Gutachten"

Feuilleton.

Nachdruck verboten.]

"

Zum Glück der Damen."

Roman von Emile Zola .

[ 24

Autorifirte Uebersetzung von Armin Schwarz. Und als sie endlich begriffen, zog sie verblüfft ihre Hand Freundin. Dieser Rathschlag brachte sie in Ver­

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-

Insertionsgebühr

beträgt für die 5 gefpaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf., für Vereins- und Versammlungs­Anzeigen 20 Bf. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Beuthstraße 3, sowie von allen Annoncen- Bureaur, ohne Erhöhung des Preises, angenommen. Die Expedition ist an Wochentagen bis 1 Uhr Mittags und von 3-7 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen bis 10 Uhr Vormittags geöffnet. -Fernsprecher: Amt VI. Nr. 4106.

Expedition: Beuthstraße 3.

zu beschäftigen; gar manche dieser Kapazitäten" find in den weitesten Kreisen unbekannt und bekunden ein durch Sachkenntniß durchaus nicht getrübtes, darum desto kühneres Urtheil über eine wichtige wirthschaftspolitische Frage. Unstreitig das bedeutsamste, interessanteste und kompetenteste Urtheil fällt Adolf Wagner , Geheimer Regierungs­rath und ordentlicher Professor der Staatswissenschaften an der kgl. Universität Berlin".

Wagner schreibt:

"

"

11

Ich erkenne in der sog. Achtstundenbewegung" ein prin­zipiell berechtigtes Element, das in dem heutigen Stande der gewerklichen Technik seine vornehmliche Begründ..ng findet. Es ist eine Beschränkung der täglichen Arbeitszeit auch des erwachsenen männlichen Arbeiters bei der jetzigen technisch möglichen Produktivität der Arbeit" ohne ein durchgreifendes Bedenken möglich geworden. Wird diese Beschränkung in passendem Umfange erreicht und die so frei werdende" Zeit vom Arbeiter richtig aus­genuit, so erfolgt ein kulturpolitischer Fort­schritt ersten Ranges, nicht bloß zum Segen der nächst be­troffenen Arbeiter, sondern der gesammten Kulturwelt.

"

"

Selbst wenn die Beschränkung der täglichen Arbeitszeit, wie die ähnliche Forderung einer auch verhältniß mäßigen Steigerung der Arbeitslöhne, sich zum Theil auf Kosten der Besitzenden", der höheren" Klassen vollziehen sollte, erblicke ich darin im Prinzip kein Bedenken, sobald die Frage vornehmlich nur in einer Beschränkung der Luruskonsumtion dieser letztgenannten Klassen bestehen würde. Diese Wirkung halte ich in gewissem Umfang für wahrscheinlich und fulturpolitisch, sittlich für erwünscht.

Ich halte es im Prinzip auch für leichter, wichtiger und beffer, wenn die Beschränkung der Arbeitszeit auch des männlichen erwachsenen Arbeiters durch die Gesebgebung, beziehungsweise weiter durch internationale pölfer­rechtliche Regelung mittelst der Feststellung eines sog. Normal- oder besser Maximal- Arbeitstages stattfände; für leichter und besser, als wenn sie erst das Produkt erbittern­ber, namenlose Leiden bewirkender Vertragskämpfe zwischen Ar­beitern und Unternehmern ist; für leichter und besser, als wenn sie mittelst Koalitionsrechts, Arbeitseinstellung( Streif), Gewerk­vereinsorganisation mühsam und unsicher erreicht wird. Ich halte eine solche gesetzliche Regelung auch, abweichend von der sonst in diesem Punkte noch vielfach herrschenden Auficht so in England für ebensowohl möglich, im Wesentlichen für ebenso nothwendig, auch für prinzipiell ebenso, wenn auch nur aus anderen Gründen, berechtigt und für noch viel wichtiger, weil allgemeiner wirkend, als die nunmehr von allen Seiten für ge­boten erklärte gesetzliche Beschränkung der Beschäftigung und Arbeitszeit der Frauen, jugendlichen Arbeiter und Kinder.

zweige: je nach dem Stande der nationalen Arbeitsintensivität, der dadurch mit bedingten Arbeitsproduktivität, der gebotenen Rücksicht auf nationale und internationale Konkurrenz; bei den einzelnen Zweigen je nach deren Technit, Arbeitsanstrengung, besonderen Konkurrenzverhältnissen.

Bei einem gleichmäßigen bloß achtstündigen Arbeitstag profitirt leicht zu sehr und zu einseitig die Industrie des bereits technisch, nach Arbeitergeschicklichkeit, Arbeits­intensivität entwickelteren Landes: so England, Nordamerika gegenüber Deutschland und dem Kontinent. Hier wäre, im Unterschied zu England und Nordamerika , auch der Sprung von den bisher üblichen 10, 11, 12 und mehr Stunden auf ein­mal auf bloß 8 Stunden zu groß, vollends zu rasch. Bei einer langsameren fleineren Verminderung der Stundenzahl kann der Arbeitseffekt ziemlich gleich bleiben. Bei einer sofortigen großen würde er sehr wahrscheinlich sehr abnehmen, dadurch die Produktion vertheuert, die Ronkurrenz gegen Länder wie England, Nordamerika erschwert werden. Eine angemessene mäßige Verkürzung der Arbeitszeit ist ein Segen für die Arbeiter, aber bei einer ganz plöglichen, starken Verkürzung dieser Zeit, woran sie nicht gewöhnt sind, erhält ein Be­denken, das ich fast auch theile, eine große Berechtigung, näm­lich ob die Arbeiter mit so plöglich frei werdenden Stun­den" etwas ihnen selbst und der Gesellschaft Segensreiches wür­den anzufangen wissen.

"

Gewiß ist der Einwand, daß eine erhebliche Verkürzung der Arbeitszeit die Produktion sehr vertheuern, die Preise sehr steigern müsse und deshalb den Arbeitern, als Konsumen ten, nur vorübergehend nüßen könne, nur sehr theilweise rich­tig. Denn soweit die Arbeiter nicht für Arbeiter", sondern sür die Besitzenden" und" höheren" Klassen produziren, stünde dem erwähnten Vortheil hier, wie ebenso bei der Lohnerhöhung, kein entsprechender Nachtheil gegenüber. Und außerdem kann eben die Folge auch sein, daß der Unternehmer und Kapitalgewinn die Ginbuße tragen muß. Letzteres wäre bei großen bis­herigen Gewinnen feine bedenkliche Folge. Aber eine solche würde sich allerdings bei einer zu raschen und zu starten Arbeitszeit- Verkürzung wie auch Lohnerhöhung

-

auf einmal ergeben, wenn die kleineren, technisch und ökonomisch weniger leistungsfähigen Unternehmungen dann nicht mehr bestehen könnten. Hier würde um so mehr, um so rascher das Großkapital, die Großindustrie siegen: meines Erachtens feine erwünschte Folge, auch nicht im bloßen Arbeiterinteresse.

,, Deshalb schließe ich: im Prinzip könnte ich mich mit dem Ziel, angemessene Verkürzung der täglichen Arbeitszeit auch des männlichen erwachsenen Arbeiters, und mit der Methode, gesetzliche Regelung befreunden; mit der Forderung eines ganz gleichmäßigen und eines bloß a cht Stunden langen, gefeßlichen Marimal- Arbeitstags, wenig­stens für jetzt und für Deutschland , nicht. Ein zehn stündiger, angemessen nach Ländern und Industries 3weigen weiter verkürzter Arbeitstag schienen mir ein richtigeres, praktisches Strebeziel."

Andererseits verhehle ich meine erheblichen Be= denken nicht in Betreff der Forderung eines bereits jetzt blos a chtstündigen und überhaupt eines für alle Wir können die Auffassung Wagner's, die sich mit Industriezweige und für alle Industrieländer ganz gleichmäßigen Maximal- Arbeitstages. Richtiger, den Forderungen des wissenschaftlichen Sozialismus in den begründeter und ausführbarer erscheint mir ein zehn meisten und gerade den ausschlaggebenden Punkten deckt, stündiger internationaler Maximal- Arbeitstag für zum größten Theil akzeptiren. Er stellt sich auf den Bo­den gewerklichen, männlichen, erwachsenen Arbeiter und ein auf den der volksthümlichen Sozialreform, wenn er die gesetz­dieses Maaß und nur je nachdem mehr oder weniger liche Festlegung des Normalarbeitstages auch für Er­unterhalb desselben angesetzter gefeßlicher Arbeitstag für das einzelne Land und verschiedene Industries wachsene, und die internationale Fabrikgesetzgebung als

-

Advokatenschreiber, den sie auf einer Landpartie in Meudon Vorher nöthigte sie Denisen die sechs Francs auf, die ihr kennen gelerut hatte. Nach diesem tam ein Postbeamter, fehlten; sie wird ihr sie zurückgeben, wenn sie mehr verdienen und jetzt, seit dem Herbst, hat sie einen Kommis aus dem wird. Hause Au bon marché"( Bum wohlfeilen Einkauf.") Ein großer, netter Junge, bei dem sie ihre ganze freie Zeit zu­bringt. Uebrigens hatte sie immer nur Einen. Sie war rechtschaffen und sprach mit Entrüstung von den Mädchen, die sich dem Ersten Besten hingeben.

Ich will Sie feineswegs zu einem schlechten Lebens­

Und nun löschen Sie die Kerze aus, damit man nicht merkt, welche Thür geöffnet wird. Wenn ich drüben bin, können Sie sie wieder anzünden.

Als die Kerze ausgelöscht war, drückten sie einander noch einmal die Hand und Pauline entfernte sich ge­räuschlos.

wandel verleiten, sowie ich auch nicht gern in Gesellschaft Denise wollte, bevor sie schlafen ging, die Reparatur dieser Klara mich sehen lassen würde, weil man mich leicht ihrer Schuhe und die Reinigung ihrer Wäsche beendigen. legenheit, wie eine Idee, die sie noch niemals im Leben ge- beschuldigen könnte, daß ich es so arg treibe, wie sie. Aber Es ward immer kälter, je weiter die Nacht vorschritt.

habt und deren Vortheil sie nicht einsah.

Oh

nein, antwortete sie einfach.

Dann

das sage ich Ihnen. Ziffern sprechen: 40 Franks zahlen

werden Sie nie weiter kommen, sagte Pauline,

wenn man ruhig mit Einem lebt und sich nichts vorzuwerfen Allein, sie fühlte diese Kälte nicht. Das Gespräch mit hat... Finden Sie das gar so häßlich?

Nein, erwiderte Denise, aber es paßt mir nicht. Neues Stillschweigen. Die beiden Mädchen sahen ein­

Sie für den Kleinen, dem Großen haben Sie hie und da ander lächelnd an. Dann bemerkte Denise erröthend:

ein Hundertsous- Stück zu geben; Sie selbst können auch nicht|

immer wie eine Bettlerin herumgehen, in Schuhen, über

welche Ihre Genossinnen sich lustig machen.. Nehmen Sie aus, füßte ihre Freundin und sagte: Jemanden, das wird viel besser sein.

-Nein,

wiederholte Denise.

Pauline hatte ihr Blut in Wallung gebracht. Sie war feines wegs empört, denn sie fand, daß Jedermann sein Leben nach seinem Gutdünken einrichten dürfe, wenn er allein und verlassen dasteht. Indessen hatte sie niemals solche Uebrigens müßte man vor allem Jemandem gut sein. Ideen gehabt; ihr gerader Sinn und ihre gesunde Natur Pauline schien erstaunt, dann brach sie in ein Gelächter hatten sie bisher in ihrer Ehrbarkeit erhalten. Gegen ein Uhr Morgens ging sie endlich zu Bett. Nein, sie liebt nie­Aber, meine Liebe, man begegnet sich und gefällt manden, sagte sie sich. Warum sollte sie dann ihr Leben fich! Sie sind aber drollig! Man wird Sie ja nicht ändern? Warum sollte sie sich der mütterlichen Zärtlichkeit Wenn Sie wollen, machen wir mit meinem entledigen, mit welcher sie sich ihren beiden Brüdern ge­sie von Zeit zu Zeit. Nein, wiederholte Denise in ihrer eigensinnigen Von diesem Tage an interessirte sich Denise für die Herzensgeschichten der Fräulein ihrer Abtheilung. Wenn es Bauline drang nicht weiter in sie; Jeder sei sein eigener nicht viel zu thun gab, wurde da fortwährend von den Sie habe ihr diesen Rath aus Freund- Männern gesprochen; da gab es viel Klatsch. Die Ver­radin so unglücklich sieht. Und da es jetzt Mitternacht zählung von allerlei Abenteuern. Klara war fort­

-

Nun, Sie sind nicht recht gescheidt. Man ist ge- zivingen Alle haben es überstanden. Sehen Sie, auch ich hatte an seiner Freunde mitbringen. nöthigt dazu und dann ist die Sache so natürlich! Wir Baugé nächsten Sonntag eine Landpartie, er wird auch einen widmet? Indessen konnte sie nicht einschlafen, es fröftelte fangs feine fire Bezahlung, nicht einen Heller. Man hat allerdings die Verpflegung und die Wohnung, aber man hat Sanftmuth. leben, eingeschlossen in seinem Zimmer, wo man nichts sieht, Herr, meinte sie. als die Fliegen. Da muß man sich gehen lassen, früher schaft ertheilt, denn sie sei bekümmert, wenn sie eine Kame- fäuferinnen unterhielten sich oft Tage lang mit der Er Und nun sprach sie von ihrem ersten Liebhaber, einem schlug, erhob sie sich, um sich in ihr Zimmer zu begeben. während der Gegenstand großer Skandale; man sagte,