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Dienstag, den 10. Juni 1890.

7. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeifer.

Das Berliner Volksblatt"

icheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei n's Saus vierteljährlich 3,30 Mart, monatlich 1,10 Mart, wöchentlich 28 Pf. Einzelne Nummer 5 Pf. Sonntags Nimmer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. Poftabonnement 3,30 Mart pro Quartal. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1890 unter Nr. 892, V. Nachtrag.) Unter Kreuzband, täglich durch die Erpedition, für Deutschland und Desterreich- Ungarn 2 Mark, für das übrige Ausland 3 Mark pro Monat.

Italiens

Redaktion: Beuthstraße 2.

Broker Staatsmann.

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Insertionsgebühr

beträgt für die 5 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf., für Vereins- und Versammlungs­Anzeigen 20 Pf. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Beuthstraße 3, sowie von allen Annoncen- Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen. Die Expedition ist an Wochentagen bis 1 Uhr Mittags und von 3-7 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen bis 9 Uhr Vormittags geöffnet. Fernsprecher: Amt VI. Mr. 4106.

Expedition: Beuthffrake 3.

Brutale Verfolgungen der Opposition und namentlich sorgfältig ferne gehalten. Um so brutaler ist er sogleich mit der Sozialisten sind ein Merkmal der Crispi'schen Regie- Polizei- und Militärgewalt eingeschritten, wo er den ge­rungen. Die Polizeiwirthschaft, die er eingeführt hat, er- ringsten Anlaß vorhanden glaubte. Man erinnert sich, innert an das birrenthum in Neapel . Nicht einmal wie jüngst auf streifende Arbeiterinnen geschossen worden Herr Crispi ist bekanntlich der gute Freund des die geringste Kritik kann der große Staatsmann ist und mehrere getödtet worden sind. Die verzweifelten ten. ürsten Bi 3 mar d. Die beiden Staatsmänner haben vertragen und die Ausweisungen ausländischer Korrespon- Frauen und Mädchen hatten allerdings das Militär, wenn sich gegenseitig angestaunt und wenn sie in der ländlichen denten haben gezeigt, daß er feine Nerven" hat. Zu man den Berichten Glauben schenken darf, gereizt; aber Stille von Friedrichsruh mit einander zusammenkamen, mehreren tausend Strafantragsformularen hat er es aller- in welchem anderen Lande als vielleicht höchstens in Ruß­so schien es, als ob sie dort die Welt mit einander zu dings nicht gebracht. land oder Belgien würde man auf die armen wehrlosen theilen hätten. Herr Crispi ging jedenfalls immer sehr Bu gleicher Zeit trieb ihn der Großmachts- Arbeiterinnen scharf geschossen haben? befriedigt nach Rom zurück; sein Freund hatte ihn offen- titel, es Anderen gleichzuthun, denen er aber nicht Unter diesen Umständen darf man die Festigkeit der ermuthigt in seinen Bestrebungen, die Opposition zu gleichkommen konnte. Ausgaben für Heer und Flotte Stellung Crispi's nicht nach einer forrumpirten Parla­Das wurden gemacht, die Italien schier erdrücken mußten. Und mentsmajorität beurtheilen. Das Volk ist ohne Zweifel Lettere, welches bekanntlich das A und das O der Bis- doch befinden sich die italienischen Finanzen in traurigem erbittert; es wählt nach einander Abgeordnete, die der marck'schen Staatsfunst bildet, war für den ehemaligen Zustand, was bei den wirthschaftlichen Verhältnissen des Regierung unangenehm sind, es demonstrirt bei jeder Garibaldianer Crispi das Anziehendste; er brachte es zur Landes auch gar nicht anders sein kann. Nach be- Gelegenheit gegen dieselbe und die demokratische, sowie Birtuosität darin. rühmten Mustern" hatte Crispi auch unaufhörliche die sozialistische Bewegung sind in raschem Wachs­begriffen. Der Sturz Bismarck's wird auch den Sturz Häkeleien mit den Franzosen; er hielt sich für groß genug, thum Die nächsten allgemeinen kalte Wasserstrahlen" nach Paris zu Wahlen bringen eine andere Zusammensetzung des ir etwa an Ahnungen oder Weissagungen glauben. Aber senden. Und doch mußte er wissen, daß zwischen dem Parlaments und damit auch den Sturz des Herrn Crispi; moralischen Wirkungen, die sich an den unfreiwilligen italienischen und dem französischen Volte keineswegs ein daran zweifeln wir nicht. Rücktritt des eisernen Kanzlers" knüpfen, find ungeheuer Rassenhaß oder eine Erbfeindschaft" besteht. Italien , dies so schöne aber so unglückliche Land, ihre Wellenschläge erreichen auch den Boden, auf dem Sein Uebermuth ging manchmal so weit, daß der Friede dessen Kräfte von Mißregierungen und despotischem System italienische Kanzler sich befindet. gefährdet erschien, denn die Crispi'sche Politik verbarg aller Art durch Jahrhunderte aufgesogen worden sind, 8war in dem letzten Kampfe mit der parlamentarischen nur sehr schwach ihre Absichten auf gewisse Grenzgebiete braucht eine weise und milde Regierung, um gesünder zu Das Verhältniß von werden, nicht aber eine Regierung des Großmachtstigels pposition Italiens hat Crispi noch einmal einen der Schweiz und Frankreichs . inzenden Sieg errungen. Aber es ist ein Pyrrhus- Italien zu Frankreich kann mit dem Deutschlands zu und der Brutalität.

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Crispi's nach sich ziehen. Wir sagen das nicht, weil um

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Denn er war nur möglich in dem gegen- Frankreich nicht verglichen werden; darum hatte Herr

Herr Crispi kann seinem Vaterlande keinen größeren

durch die Intriguen und Machinationen seiner Helfers- Beifall der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" und rühmteren Freunde auf ein einsames Tuskulum zurück­wärtigen Parlament, das durch Herrn Crispi und Crispi für seine Politik gegen Frankreich zwar den Dienst erweisen, als indem er sich gleich seinem be­helfer entnervt und korrumpirt worden ist. Von den ihrer Nachbeter; sonst aber sah man wohl ein, daß er die zieht. Wir gönnen es ihm so behaglich als möglich italienischen Volfsvertretern haben sich eine Menge die Franzosen ganz unnöthig zu reizen und zu stacheln be- wenn er nur geht. Wenn er dann gleichfalls nach be Hände gebunden, einmal durch die Verknüpfung ihres müht war. Mandats mit lokalen Interessen. Sie wagen feine selbst- Dabei befand und befindet sich die Bevölkerung, bei Plaudereien aufwarten will, so wird das eine angenehme ständige Abstimmung und ihre Feigheit und Erbärmlich- wachsenden Auflagen, im elendesten Zustande zum größten Zugabe sein.

feit ist es, die dem Ministerium Crispi seine parlamen- Theile.

tarifchen Siege ermöglicht.

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italienische Volk denkt ganz anders als die Mehrheit dieses Parlaments. Das haben die einzelnen

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rühmten Mustern" mit pikanten Enthüllungen und

5. Sitzung der Arbeiterschutz­

Kommission.

9. Juni.

Das Loos der Arbeiter ist ein überaus trauriges und ist es kein Wunder, daß sie in Massen ihr Vaterland verlassen, weil sie an jedem anderen Orte es besser zu haben glauben, als dort. An ihrer unglaublich Bahlen der letzten Zeit deutlich genug gezeigt. niedrigen Lebenshaltung kann man sehen, wie es ihnen Die Italiener haben in diesem Jahrhundert eine lange daheim geht. Herr Crispi ist ein Mann von großen" AuswanDer§ 105g: Das Verbot der Beschäftigung von Arbeitern Kämpfe und der Katastrophen durchgemacht; die Ideen; er suchte sich dagegen durch Jugend, die auf hundert Schlachtfeldern verblutet ist, hat derungsverbote zu helfen. Man kennt aus häufigen an Sonn- und Festtagen tann durch kaiserl. Verordnung mit Zu­aber nicht nur für die Einheit, sondern für die Schilderungen die jammervollen Zustände in der stinimung des Bundesraths auf andere Gewerbe ausgedehnt wer­den. Auf die von dem Verbote zuzulassenden Ausnahmen finden namentlich die Lage Des Land­Freiheit Italiens gekämpft. Das that auch Herr Romagna; die Bestimmungen der§§ 105c- 105f entsprechende Anwendung" Crispi, da er noch ein junger Mann war. Aber nach- proletariats ist grauenerregend. Aber das hat Herrn wird nach kurzer Debatte, an der sich Hirsch, Schmidt, Italien endlich ein Staatsganzes geworden und er Crispi nicht bewegen können, dem Volke Erleichterungen, v. Stu mm, Möller, Grillenberger, Böttcher, die Spitze deffelben getreten war, brauchte er die Schutz gegen Ausbeutung und Aehnliches zu verschaffen, ropatiched, Geheimrath 2ohmann und v. Butt: tamer betheiligen, angenommen und zwar mit dem Zusatzantrag Gewalt der Zentralisation, um die italienische Freiheit in nicht einmal andeutungsweise hat er sich darauf einge Bebel und Genossen: Diese Verordnungen sind den laffen. Von sozialpolitischen Reformbestrebungen hat er sich Reichstage bei seinem nächsten Zusammentritt zur Kenntnißnahme

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der Wiege zu ersticken.

Feuilleton.

Rachbruck verboten.]

Bum Glück der Damen."

Noman von Emile Zola .

Autorisirte Nebersetzung von Armin Schwarz.

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Draußen kehrten schon einzelne Familien von ihren Aus­

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Augenblick, gestatten Sie, daß ich mich zurückziehe, ich kann geländer. Jetzt schien man sie bemerkt zu haben; die Kommis ja jetzt nichts mehr leisten wegen meinem kranken Beine, gingen lachend auseinander... Er hatte Recht; sie machte und da ich bei meinem Dheim zu Mittag essen werde... sich jetzt Vorwürfe über ihr unbesonnenes Benehmen von Alle Welt war erstaunt. Wie, sie hatte nicht nachge- ehemals. Aber wie feig war er, wie verachtete sie ihn jetzt! geben? Madame Aurelie zögerte; sie schien auf dem Punkte.... Eine große Verwirrung bemächtigte sich ihrer: war zu sein, ihr zu verbieten, daß sie sich entferne, während es nicht seltsam, daß sie soeben die Kraft gefunden, Klara mit geringschäßiger Miene die Achseln zuckte, als einen angebeteten Mann zurückzuweisen, während sie ehemals hätte sie sagen wollen: Lasset gut sein! Die Sache ist ja vor diesem elenden Burschen, dessen Liebe sie nur geträumt, sehr einfach; er wollte von ihr nichts wissen. Pauline be- sich so schwach erwiesen hatte? fand sich mit Deloche eben in der Abtheilung für Kinder­Sie schritt rasch durch die Halle. Während ein In­

Rügen zurück, beladen mit Blumen und ihre Kinder hinter sich wäsche, als sie diese Abwickelung erfuhr. Die plögliche Spektor die Thür öffnete, die seit dem Morgen geschlossen liehend. In den Abtheilungen war es allmälig still geworden, Freude des jungen Mannes versetzte sie in heftige. Bon. war, blickte sie instinktmäßig auf. Sie sah Mouret; er man hörte nur noch hier und da Ausrufungen. Die Fachkästen, Das wird ihm wenig nüßen, meinte sie. Ist er vielleicht stand noch immer auf der Höhe der Treppe, welche die die Schränke, die Kartons, die Schachteln waren jezt leer, gar glücklich darüber, daß ihre Freundin dumm genug war, Gallerie beherrschte. Doch hatte er der Inventur vergessen nicht ein Meter Stoff, nicht ein einziger Artikel war auf ihr Glück zu verscherzen? feinem Blatz geblieben. 16 Millionen Waaren lagen am Mittlerweile stieg Denise langsam hinab, sich immer aner sah nicht mehr sein Reich, diese von Schätzen strohenden Magazine. Alles war verschwunden: die geräuschvollen Boden und die Kommis, die bis an den Schultern unter das Treppengeländer stüzend. Triumphe des gestrigen, das ungeheure Vermögen des ben Waaren standen, begannen nun die Artikel wieder ein-| Als sie am Fuße der kleinen Treppe zur Linken an morgigen Tages. Mit verzweifelten Blicken folgte er Denisen Buräumen. Man hoffte damit bis 10 Uhr fertig zu werden. langte, stieß sie auf eine Gruppe Kommis, die noch immer und als sie die Thüre hinter sich hatte, gab es nichts mehr brachte die Summe der im verflossenen Jahre realisirten begriff, daß man noch immer von ihrem Abenteuer sprach. Madame Aurelie, die als Erste vom Diner zurückfam, ihren Spott trieben. Sie hörte ihren Namen nennen und für ihn; das Magazin verfiusterte sich in seinen Augen.

Befchäfte.

mehr als im vorhergehenden Jahre. Blos in, den Fantasie-| Geiben war ein Rückgang zu verzeichnen. A Wenn Herr Mouret noch immer nicht zufrieden ist, Da habt Ihr

Die Ziffer betrug 80 Millionen, 10 Millionen Man hatte ihre Anwesenheit nicht bemerkt.

So weiß ich wahrlich nicht, was er will.

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Habt Ihr schon solche Umstände gesehen? rief Favrier. Sie ist ja lasterhaft durch und durch. Ich kenne Jemanden, den sie mit Gewalt haben wollte!

Und er schaute auf Hutin, der in seiner Würde eines

Drittes Rapitel.

Bouthemont traf an diesem Tage als Erster bei Mme. Desforges zum Thee ein. Sie war noch allein in ihrem großen Salon und empfing ihn, als er eintrat, mit der Nun denn?

auf der Höhe der großen Treppe mit wüthenden Mienen zweiten Kommis sich auf vier Schritt Entfernung hielt und Frage: Die Fräulein beeilten sich, auf ihn zu schauen; er stand von den neidischen Mienen der Anderen, daß er zu murmeln

in die Gespräche nicht einntengte. Aber er war so geschmeichelt

in der That mit düsterem Gesicht über den Millionen, die geruhte: Bu feinen Füßen aufgeschüttet waren.

Ich bitte Sie. Madame, saate Denise in diesem

Nun denn, erwiderte der junge Mann, als ich ihm sagte, daß ich jedenfalls kommen werde, um Ihnen guten Tag zu sagen, versprach er mir in aller Form, ebenfalls zu

- Ja, sie hat mir viel Verdruß gemacht! Denise. im Herzen getroffen, stützte sich an das Treppen-! erscheinen.