Linie in Betracht gezogen werden kann, müssen wir Unterrichts übernehmen, seien nicht Materialisten, sondern in erster Linie die ungenügende Be- Idealisten. schaffung der Mittel, die zur Erhaltung in der That nicht ihren Zweck, Bebel stimmt Dr. Kropatschek zu; die Volksschule erfülle des Lebens eines Arbeiters nothwendig daß die Volksschule vielfach mit zuviel Religionsstunden das läge aber daran, find gute kost, entsprechende Wohnung belastet sei. Die Moral würde durch die Religion und frische Luft als Hauptursache der nicht gehoben, was man am Besten an Rußland sehen könne. Mehrerkrankung und Mehrsterblichkeit auf einer niedrigen Eufe. Was die Stunden des Unterrichts Das russische Volt sei sehr religiös, moralisch stehe es dagegen der Arbeiter hinstellen.

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beträfe, so müsse er dabei bleiben, diese Stunden in die übliche tägliche Arbeitszeit za legen.

Seitdem es gewiß geworden, daß die Tuberkulose und fast die meisten Krankheiten durch Bakterien entstehen, von Stumm entgegnet Bebel, daß seinen historischen werden auch von den Aerzten die Ursachen der Krank Kenntnissen nach jes Bolt nach dem Verlust seiner Religion auch seine Moral uns schließlich seine Existenz verloren habe. heiten nicht mehr im Berufe, sondern in den hygienischen Wenn die Fortbildu agsschulen ohne Tadel seien, so würden nicht Verhältnissen gesucht. Der Vorwurf, der die Medizin seit so viele Verbesserungsanträge hier vorliegen. Es sei daher besser, Jahrtausenden traf, keine Mittel zur Verlängerung des die Regelung des öligatorischen Unterrichts den Landesgesetz­Lebens und zur Erhaltung der Gesundheit der Menschen gebungen zu überlassen. Bei der Abstimauung wird der Antrag Kropatschet in seinem gefunden zu haben, kann sie heute nicht mehr in dem ersten Theil abgelehnt, der zweite Theil:" An Werktagen Maße treffen, seitdem sie nicht nur lehrt, Krankheiten ist der Unterricht in die sonstige Arbeitszeit der jungen Leute heilen, sondern auch, Krankheiten verhüten. Die Be- au legen", wird dagegen angenommen. Der Antrag Bebel schaffung der Mittel, dem zu entsprechen, fällt nicht in das und Genossen wird dadurch hinfällig. Die Anträge v. Kleist und Cegielski werden abgelehnt. Gebiet unseres( ärztlichen) Wirkungskreises.

Außerdem giebt es noch gewichtige und in vieler Hinsicht verschiedenartige Faktoren, die auf die Erhaltung des Lebens und der Gesundheit von Einfluß sind, so die Verhältnisse, in denen ein Mensch geboren, erzogen und in die er mit oder ohne Zufall geräth, Verhältnisse, die den Menschen in Bahnen treiben, die ihn zum Leben oder zum Verderben führen.

8. Sihung der Arbeiterschutz­Kommission.

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Donnerstag, den 12. Juni.

Die Diskussion wird fortgefeht über§ 120( Fortbildungs­Schulen). WölImer will den Fortbildungsschul- Unterricht auch für den Sonntag Vormittag zulassen. Die Lehrkräfte seien vielfach nicht anders zu erhalten. Der Redner ist für Aufrechterhaltung der Regierungsvorlage mit dem Zusazantrag Bebel und Gen. Dr. Bieber stellt den Antrag: Am Sonntag Vormittag darf der Unterricht nicht ertheilt werden; dem schließt sich ein Antrag von Dr. Korpatschet an. Kleist- Retzow will die vom Staate anerkannten Innungs-, Fach- und Fortbildungsschulen den Gemeindeschulen gleichgestellt wissen.

Der§ 120 in der Regierungsvorlage mit dem Zufazantrag Kropatschefs wird hierauf angenommen.

niffe). Hierzu liegt ein Antrag von Bebel und Genossen vor, der

Die Diskussion wird eröffnet über§ 126( Lehrlingsverhält

dem Paragraphen hinzufügen will:

Zu häuslichen Dienstleistungen, sowie zu Arbeiten, die

mit dem Beruf nicht in direkter Beziehung stehen, ist der

Lehrling nicht verpflichtet.

Die tägliche Arbeitszeit des Lehrlings darf 10 Stunden, ausschließlich der Pausen, nicht überschreiten." Ferner von Dr. Hirsch:

Er hat für die Erhaltung der Gesundheit des Lehrlings Sorge zu tragen, insbesondere durch eine geregelte, nicht übermäßige Arbeitszeit und durch Beschaffung geeigneter Arbeits- und Schlafräume."

I.

Die Erwartung auszusprechen, daß die verbündeten gierungen Abstand nehmen werden von der Verfolgung von Plänen, durch welche die Heranziehung aller we fähigen Mannschaften zum aktiven Dienst durchgeführ werden soll, indem dadurch dem Deutschen Reiche gerade unerschwingliche Kosten erwachsen müßten.

II.

Die Erwartung auszusprechen, daß die verbündeten e gierungen in eine etwaige weitere Vorlage behus änderung des Gesetzes über die Friedenspräsenzſtärke de Heeres unter Aufhebung der Fristbestimmung des Septe nats das Etatsjahr als Bewilligungsfrist aufnehmen we den, während der Reichstag es sich vorbehält, auch be fonftiger sich ergebender geeigneter Gelegenheit die Dur führung dieser Aenderung der Frist zur Geltung bringen.

III.

Die verbündeten Negierungen zu ersuchen, eine balbig Herabminderung der thatsächlichen Präsenzzeit bei de aftiven Armee, sei es durch Verlängerung der Refrute vatanz, sei es durch Vermehrung der Dispositions. arlaubungen eintreten zu lassen.

IV.

Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, die Einfü rung der gesetzlichen zweijährigen Dienstzeit für die Fu truppen in ernstliche Erwägung zu ziehen.

Berlin , den 12. Juni 1890.

Während die Deutschfreisinnigen und der Vertreter der Voll partei ihre Zustimmung zu der Vorlage unter der Be bingung erklärten, daß der Antrag Rickert und die Kompenfation der zweijährigen Dienstzeit angenommen werde, gab Liebknecht Namens der Sozialdemokraten die Erklärung ab, daß er neb feinen Kollegen in der Kommission zwar für den Antrag Ride und, trotz deren bedenklicher Fassung, auch für die Windthor fchen Resolutionen, jedoch unter allen Umständen gegen die Re

Bebel kann sich mit dem Antrag Hirsch nicht befreunden. gierungsvorlagen stimmen werde; und daß die Sozialdemokrati Er halte eine präzise Fassung nothwendig. Was den sozialdemo- mit ihrem rein negirenden Standpunkt die Interesse fratischen Antrag beträfe, so verweise er darauf, daß Lehrlinge des Volts am besten vertrete und überzeugt sei, auch die Masfe vielfach zu häuslichen Arbeiten verwendet würden und die Stelle des Volkes hinter sich zu haben. der Dienstboten zu vertreten hätten. Eine gute Ausbildung der Lehrlinge sei unter solchen Verhältnissen nicht zu erwarten. Auch Das Gespenst des Ronflittes, sogar eines Staat die Arbeitszeit der Lehrlinge müsse eingeschränkt werden. Was streich es ging in der Kommission um, ohne indeß einen fonderlig den jugendlichen Arbeitern in Fabriken recht sei, müsse den Lehr- erschreckenden Eindruck zu machen- lange nicht so erschreckend, lingen im Handwerk billig fein. Die Einrichtungen und Lage als der famose Zukunftsplan des Kriegsministers. der Handwerker Wertstätten sei in sehr vielen Fällen höchst be­denklicher Natur, ein Schutz der Lehrlinge daher geboten.

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Herr Windthorst meinte, die Zeit sei jetzt nicht günstig für Dr. Hirsch meint, sein Antrag sei geradeso allgemein ge- einen Konflikt, wenn man den Hebel ansehen wolle, halten, wie der betreffende Paragraph der Regierungsvorlage. man auch eine feste Unterlage" haben, was Liebknech Frhr. v. Stumm will überhaupt den obligatorischen Besuch Das könne auch gar nicht anders sein. Jedenfalls sei ſein Antrag zu der Bemerkung veranlaßte, daß die Gegner der Vorlage der Fortbildungsschulen beseitigen. eine gute Waffe gegen Ausbeutung 20. der Lehrlinge. Er wünsche Dr. Korpatschef bemäkelt die Volksschulen, die ihrer bezüglich der Bestimmung der Arbeitszeit feinen rapiden, sondern die denkbar festeste Unterlage" für den Hebel der Oppofition Aufgabe nicht gewachsen seien. Die Fortbildungsschulen hätten einen allmäligen Fortschritt. Besserung sei nothwendig, denn aus hätten, nämlich das deutsche Volt, und daß der Reichstag nicht den Beruf, die Schüler in die Schüler in den Glementarfächern schlecht behandelten, unzufriedenen Lehrlingen würden fast immer wenn er den Kampf mit dem Militarismus aufnehme, po zu unterrichten. Event. sei auch er für den Stumm'schen An- Sozialdemokraten. trag; der obligatorische Besuch der Schule sei auch ihm nicht einem ,, Appell an das Volt" Alles zu gewinnen habe. G. D.-R.-R. 2ohmann hält den Antrag Hirsch für zwecklos. sympathisch. Seinen Antrag ändert er dahin, daß am Sonntag- Der Antrag Bebel wolle es verbieten, Lehrlinge für häus­Die nächste Sigung, in welcher die endgiltigen Abstimmung Bormittag vor und während des Gottesdienstes der Unterricht liche Dienstleistungen zu verwenden. In großen Städten stattfinden werden, wurde auf Wunsch des Zentrums, nicht zulässig sei. möge das vielleicht zulässig sein, nicht aber in fleinen Städten bayrische Mitglieder sich noch mit ihren Wählern zu v v. Ieist glaubt nicht, daß auf den Fortbildungsschuler und auf dem platten Lande, wo die Lehrlinge fast immer eine ständigen wünschen", bis zum Montag Abend( 7 materialistischer Unterricht ertheilt werde; sollte dies dennoch ge- bessere Ausbildung erhielten. schehen, so möge der Teufel jene pflichtver= gessenen Lehrer holen".

G. D.-R.-R. Lohmann hält die Annahme der Anträge ( mit Ausnahme des Antrags v. Kleist) für verhängnißvoll. Aber auch den Antrag Kleist kann er nicht empfehlen. Wenn beschlossen werden sollte, daß der Unterricht außerhalb der üblichen Arbeits­zeit liegen müsse, auch am Sonntag nicht stattfinden dürfe, so würde das den Fortbildungsschulen den Todesstoß versehen. Für eine solche Unterrichtszeit. seien Lehrkräfte gar nicht oder doch nur sehr schwer zu bekommen. Seit längerer Zeit würde der Unter­richt während des Gottesdienstes nicht mehr zugelassen. Was

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v. Puttkamer wendet sich gegen Bebel. Er glaube gerne, daß in großen Städten die Lehrlinge ausgebeutet werden. In den kleinen Städten gehöre der Lehrling zur Familie und es sei verhängnißvoll, hier dem Handwerksmeister Beschränkungen aufzu­erlegen.

Die Diskussion wird abgebrochen und bis auf Sonnabend Morgens 10 Uhr vertagt.

den Kleiſt'ſchen Antrag beträfe, so sei es sehr bedenklich, die In Politische Uebersicht.

nungs- 2c. Schulen in Konkurrenz mit den Gemeinde- Fortbildungs­schulen zu bringen. Der. obligatorische Unterricht müsse bleiben.

vertagt.

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Wie schon gesagt, an der Annahme der Regierungsvorla ist nicht mehr zu zweifeln. Wenn auch die deutschfreisinn Partei, nach Richter's Ankündigung, im Fall der Verwerfung " Kompenfationen" geschlossen gegen die Vorlage stimme werde, so reichen die Stimmen, welche das Zentrum auch Fall der Verwerfung der Rompensationen un Resolutionen für die Vorlage stellen wird, doch aus, u dieselbe durchzubringen.

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,, Aber im Herbst" will das Zentrum den Kampf auf In der heutigen Sihung der Militärkommission nehmen. Nun leichter ist der Kampf dann sicherlich nich v. Puttkamer ist gegen jeden organisatorischen Gingriff wurde der entscheidende§ 2 in all seinen Theilen mit 20 gegen geworden, und wer einmal ausgefniffen" ist, sieht bekanntli der Gesetzgebung in die bestehenden Verhältnisse. Er bittet alle die 8 Stimmen der Sozialdemokraten, der Deutsch - mit wachsender Angst der Entscheidung entgegen und sucht fi Amendements abzulehnen. freisinnigen und des Volksparteilers Payer angenommen möglichst hinauszuschieben. Gegielski fann für den Antrag Lieber- Bebel stimmen; Zum Glück liegt es nicht in der Macht des Herrn Wind gegen den obligetorischen Unterricht müsse er sich ganz energisch In Bezug auf die vorliegenden Anträge und Resolutionen, wenden. Sollte jedoch der Abs. 3 angenommen werden, so bitte namentlich den Antrag Rickert auf einjährige Budget- horst, den konflitt" weg zu estamotiren. Einmal mul er einen Busah- Antrag von ihm anzunehmen, daß der Unter- bewilligung, fand eine ziemlich lebhafte Debatte statt. Das er ausgefochten werden. Und wir sagen: Je eher, i richt in den polnischen Landestheilen in polnischer Sprache er- Zentrum, das, wie nun feststeht, in seiner Mehrheit unter allen besser! theilt werde. Umständen für die Vorlage stimmen wird, hat nachstehende Re= solution eingebracht:

Dr. Hirsch will den obligatorischen Unterricht aufrecht er­halten. Was den Materialismus beträfe, so sei das Entgegen­gefeßte der Fall. Diejenigen Lehrer, die die schwere Aufgabe des

gekauft hatte. Als sie den jungen Mann eintreten sah, bebte sie unmerklich zusammen. Ich will, daß Herr Mouret selbst urtheile, sagte Henriette, helfen Sie mir, Fräulein. Denise mußte näher treten und ihr den Mantel um­legen. Sie hatte schon bei einer früheren Probe Stecknadeln in die Schultern befestigt, welche nicht paßten. Henriette wandte sich um und betrachtete sich vor den Spiegelthüren des Schreines.

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Dr. Windthor ft. Die Kommission wolle beschließen:

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Ich bin doch nicht bucklig, geben Sie Ihre Hand her, betasten Sie meine Schultern, bin ich denn so unschön gebaut?

Wenn die Organe des Freisinns so thun, als sei die Partei, nachdem die Verkleisterung des Risses am Mon tag gelungen, nunmehr wieder völlig eins, so ist das ein

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welches Denise bewahrte, steigerte sich nur noch seine Liebe. Sie war mit ihrer Kraft zu Ende. In ihrem Leiden Als Madame Desforges sah, daß sie sich nicht verrathen hatte sie sich schon zweimal mit den Stecknadeln in den werden, suchte sie nach einem anderen Auskunftsmittel; fie Finger gestochen. War er mit im Komplot, hatte er sie kom lächelte Mouret zu, um ihn als ihren Geliebten bloßzustellen. men lassen, um sich für ihren Refus zu rächen, indem er ihr Da die Stecknadeln ausgegangen waren, sagte sie ihm: die anderen Frauen zeigte, die ihn liebten. Dieser Gedanke Schauen Sie, mein Freund, in dem Elfenbeinkästchen machte sie erstarren. Niemals bedurfte sie so sehr des Muthes auf der Toilette. Ist es leer, wirklich? Seien Sie so liebens- wie in diesem Augenblicke, selbst nicht in den fürchter würdig, suchen Sie auf dem Kamin des Schlafzimmers, lichen Stunden, da ihr das tägliche Brot mangelte. Ge Sie wiffen ja: in der Ecke beim Spiegel. demüthigt zu werden, das war nichts; aber ihn schier in Ist es möglich? sprechen Sie ganz offen. Und sie behandelte ihn als einen Mann, der sich in den Armen einer Anderen zu sehen, während sie selbst noch Er ist nicht gelungen, Madame, in der That, ihrem Schlafzimmer gut auskennt, der da weiß, wo anwesend ist!... sagte Mouret, um die Sache kurz abzuthun. Aber die Kämme und Bürsten zu finden seien. Als er ihr Steck- Henriette betrachtete sich vor dem Spiegel, dann brach Sache ist ja ganz einfach; das Fräulein wird Ihnen das nadeln gebracht hatte, nahm sie eine nach der andern, sie von Neuem in harte Worte aus.. - Das ist ein Scherz von Ihnen, mein Fräulein, er Maß nehmen und wir werden Ihnen einen andern Mantel nöthigte ihn neben ihr zu bleiben, schaute ihn an und sprach machen. leife mit ihm, als ob Denise gar nicht zugegen gewesen steht noch schlechter als früher. Schauen Sie, wie er mir Nein, ich will diesen, ich brauche ihn sogleich, sagte wäre. die Brust zusammenpreßt, ich sehe aus, wie eine Amme. sie lebhaft, aber er preßt mir die Brust zusammen, während Bum Aeußersten getrieben, ließ nun Denise ein unan er am Halse zu weit ist. genehmes Wort entschlüpfen. Madame sind eben etwas start, wir können ja Denise hatte langsam aufgeblickt, sie war noch bleicher Madame nicht weniger start machen, als Sie sind. als früher und sie begann nun von neuem stillschweigend Start, start, wiederholte Henriette erbleichend; jetzt die Stecknadeln zu befestigen. Mouret sah nichts als ihr werden Sie gar unverschämt, Fräulein! Und sie betrachteten einander bleich und bebend. Ohne den Mund zu öffnen begann Denise wieder mit weiches blondes Haar und ihren zarten Nacken; aber an den Stecknadeln zu manipuliren. Das dauerte lange, fie dem Beben, welches dieses Haar bewegte, glaubte er das da ab hörte der Unterschied zwischen Dame und Laden mußte von einer Schulter zur andern gehen, sie mußte sich Unbehagen und die Scham, welche ihr Gesicht röthete, zu mädchen auf. Sie waren nur Weiber, einander gleich in einmal sogar bücken, fast niederknien, um den Mantel nach errathen. Sie wird ihn jetzt noch mehr zurückstoßen, sagte ihrer Rivalität. Die Eine hatte sich den Mantel heftig vom vorne zu ziehen. Mittlerweile zeigte Madame Desforges, er sich, sie wird ihn zu dieser Frau schicken, welche ihr Ver- Leibe gerissen, um ihn auf einen Sessel zu werfen, während sich ihr überlassend, das strenge Gesicht einer Herrin, die hältniß zu ihm vor Fremden nicht verleugnet. Und seine die Andere die Stecknadeln, die ihr noch in der Hand ge schwer zu befriedigen ist. Glücklich bei dem Gedanken, daß Fäuste ballten sich krampfhaft, er fühlte nicht übel Lust, blieben, auf einen Toilettetisch hinwarf. Was mich wundert, fuhr Henriette fort, das ist, sie dieses Mädchen zu den Diensten einer Magd erniedrigen Henriette zu prügeln. Wie sollte er sie schweigen machen? tonnte, gab sie ihr kurze, gemessene Befehle, wobei sie Wie sollte er Denisen sagen, daß er sie anbete, daß sie allein daß Herr Mouret eine solche Unverschämtheit duldet; ich das von einem nervösen Zittern gefolterte Gesicht Mourets jetzt für ihn existire, daß er alle seine früheren Liebschaften dachte, mein Herr, daß Sie strenger sind mit Ihrem betrachtete. ihr aufzuopfern bereit sei? Eine gewöhnliche Dirne würde sich die zweideutigen Vertraulichkeiten dieser Bourgoise nicht gestattet haben. Es ist überflüssig, daß Sie sich so ereisern, Ma­dame, sagte er endlich. Ich finde ja selbst, daß der Mantel verdorben ist.

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Dann fügte sie mit ihrer trockenen Stimme hinzu: Wenn Sie mich anschauen, Fräulein, damit wird die Sache nicht besser. Suchen Sie, finden Sie etwas, es ist ja Ihre Aufgabe.

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Daher geben Sie eine Stecknadel, nicht dort, hier neben dem Aermel; verstehen Sie denn nicht? und nehmen Sie sich in Acht, Sie werden mich stechen.

Mouret hatte schon zwei Mal vergebens versucht, da­zwischen zu treten, um dieser Szene ein Ende zu machen. Sein Herz pochte heftig, denn er fühlte seine Liebe ge­demüthigt und angesichts des geduldigen Stillschweigens,

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Personal.

Von

Denise hatte ihre Ruhe und Fassung wiedergefunden; sie erwiderte in sanftem Tone: Wenn Herr Mouret mich im Dienst behält, so ge schieht es, weil er mir nichts vorzuwerfen hat. Ich bin bereit, Ihnen meine Entschuldigungen vorzubringen, wenn ( Fortsetzung folgt.)

- Das ist alles was ich thun kann, Madame, bemerkte er es wünscht. Denise ihrerseits sich erhebend.

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