2. Beilage zum Berliner Volksblatt.
Nr. 137.
Gerichts- Beitung.
Dienstag, den 17. Juni 1890.
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7. Jahrg.
Von diesen wurde auch besonders betont,
verwerflicher als der Verdacht der Thäterschaft sich nothwendig einzutreten hätten. auf den völlig unbescholtenen und durch Unglücksfälle in seiner daß nicht nur von Hamburg , sondern von allen Städten, wo die Eine für Kleinkanflente recht beherzenswerthe Entschei- Familie niedergedrückten Hilfsarbeiter, der an jenem Abende die Kollegen im Streit liegen, der Zuzug fern zu halten sei. Nachbung fällte fürzlich die 3. Strafkammer des Landgerichts I . Der Wache hatte, richten mußte und der letztere auch bereits aus dem dem noch Herr Dähne gesprochen, gelangte folgende Resolution Raufmann Ma a ß übernahm im März vorigen Jahres eine in Geschäft entlassen werden sollte. Der Staatsanwalt beantragte zur einstimmigen Annahme: ber Dragonerstraße belegene Materialienhandlung. Die Mittel deshalb 6 Monate Gefängniß. Rechtsanwalt Dr. Gelle Die Versammlung der Maurer Berlins wolle beschließen, über das Verhalten der Polizeibehörde gegenüber zum Kaufe hatte er durch Borg von seiner Mutter und einem empfahl in beredten Worten den Angeklagten der Milde des GeSchwager erhalten. Infolge schlechten Geschäftsganges sah Maaß richtshofes und führte aus, daß der junge Mensch eins der vielen den im Lohnkampfe stehenden Maurern Hamburgs und das fich bereits im Dezember gezwungen, seinen Angehörigen die Mit bedauernswerthen Opfer der großstädtischen Verführung sei, da er in Verhalten der Berliner Polizei gegenüber den Reifenden theilung zu machen, daß er zahlungsunfähig sei. Nachdem die die Hände einer jener abscheulichen Megären gefallen sei, die schon so vom Lehrter Bahnhofe den Minister des Innern zu von den Verwandten gewährte kurze Frist verstrichen manches junge Menschenleben auf dem Gewissen haben. Der Gerichtsinterpelliren, ob ein derartiges Vorgehen und Verhalten der Polizeibeamten von ihm angeordnet war und Maaß doch nicht seine Verhältnisse bessern konnte, hof folgte diesen Ausführungen und minderte die Strafe auf vier ihm angeordnet oder gebilligt wird. Das heutige Büreau der Versammlung soll durch wurde zur Zwangsvollstrechung geschritten. Dieselbe gab einen Monate Gefängniß herab, zumal der anwesende Vater verErtrag von 900 M. Mit dieser Summe konnten die Ansprüche Sprach, daß er den verlorenen Sohn nicht verstoßen, sondern durch bie sozialdemokratische Fraktion die Interpellation im der Mutter theilweise gedeckt werden, während der Schwager ftrenge Bucht dafür sorgen werde, ihn auf den rechten Weg wieder Reichstage einbringen lassen." und die übrigen Gläubiger vollständig unbefriedigt blieben. Nun zurückzujühren. stellte es sich auch heraus, daß Maaß es unterlassen hatte, Buch zu Die Anklage gegen den des Ranbmordes beschulführen. Ebenso hatte er es verabsäumt, bei Uebernahme des Gedigten Schneiders Blausn ist nun doch spruchreif geworden schäfts eine Eröffnungsbilanz zu ziehen. Da das Handelsgeseh und wiro schon in der am Montag unter dem Vorsitze des Landausdrücklich vorschreibt, daß jeder Kaufmann dies zu thun habe, gerichtsdirektors Grünhagen beginnenden Schwurgerichtsdie Anklage wegen Uebertretung periode am Landgericht Berlin II zur Verhandlung kommen. Der Zu seiner Bertheidigung sagte Termin ist auf den 21. d. M. angesetzt und die Verhandlung wird
wurde gegen
Maaß
Am Dienstag Abend kommender Woche findet in Angelegenheit des Hamburger Streits eine große öffentliche BauhandwerkerVersammlung statt. Indem sich die Berliner Maurer mit den Streifenden Ham burgs
solidarisch erklärten, schloß die Versammlung mit einem dreifachen Hoch auf den Sieg der Hamburger Kollegen.
jener Vorschriften erhoben. ausüben zu wollen. Er hatte gehofft, seine Einnahmen Rechtsanwalt Dr. Fr. Friedmann vertheidigt werden. würden sich erhöhen, deshalb habe er seinen Gläubigern nicht zu rechter Beit Mittheilung von dem
der Angeklagte aus, es hätte ihm fern gelegen, einen Betrug im großen Schwurgerichtssaale stattfinden. Klausin wird durch den Versammlung in Feuerstein's Salon ab. Auf der Tagesordnung
Stande
Verurtheilte auch die Kosten des Verfahrens zu tragen.
Versammlungen.
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Köhler und
Die Klempner hielten am 11. d. M. eine große öffentliche stand: 1. Bericht der Delegirten vom Kongreß zu Weimar . 2. Die Aussperrung der Schlosser Hamburgs . 3. Stellungnahme schlechten zur Zentral- Streit- Kontrolkommission, event. Wahl der Delegirten. feiner Vermögensverhältnisse gemacht. Auf die Frage des Vorsitzenden, warum Maaß eine Buchführung über4. Diskussion. 5 Verschiedenes. Zum ersten Punkt erstatteten die Kollegen Weber und Selchow einen hochinteressanten, aushaupt nicht eingerichtet habe, erwiderte der Angeklagte, daß er sich nicht als Kaufmann, sondern als Tröbler oder Höker be Eine öffentliche Verfammlung für sämmtliche Maurer führlichen Bericht vom Kongreß, welcher von der Versammlung trachtete und sich daher nicht für verpflichtet hielt, Buch zu führen und Unter Berlins und Umgegend war für den 12. d. M. mit großem Beifall aufgenommen wurde. Unter anderen verlas Die 23 Gläbiger, denen er gegen 2000 m. schulde, habe er ganz Abends nach dem Saale der Brauerei Friedrichshain einberufen Rollege Weber sämmtliche Resolutionen und Anträge, die vom Kongreß angenommen worden sind und ersucht die Kollegen, da gut im Kopfe behalten können. Ferner erklärt Maaß, daß er wohl worden. Dieselbe fand unter Zeitung der Herren Kerstan, das Protokoll vom Kongres in allernächster Zeit in Druck gelernter Kaufmann sei, doch leider gleich vielen anderen Dietrich und Schigolski statt. Die Versammlung nahm erscheint, recht eingehend davon Kenntniß zu nehmen. Kommis niemals Gelegenheit gehabt habe, sich mit der Buch- in erster Linie Stellung zur Wahl der Streit- Kontrolkommission Darauf wurde folgende Resolution einstimmig angenommen: führung zu befassen. In die bedrängte Lage will Maaß haupt- und delegirte in dieselbe, nachdem Herr 23ilschke die Bedeusächlich dadurch gekommen sein, daß mehrere seiner Gläubiger tung und Zwecke der Kommission erläutert hatte, von den Maurern Die heute in Feuerstein's Salon tagende öffentliche Klempnerihn zuerst veranlaßten, viel zu kaufen, indem sie ihm einen Herren Wernau und Wilschke, von deu Pußern Herrn versammlung spricht den Delegirten Weber und Selchow, welche unbeschränkten Kredit anboten später jedoch ihm gar Dähne. Nachdem gelangte der zweite Punkt der Tagesord- auf dem Metallarbeiter- Kongreß zu Weimar die Sache der deut nichts mehr borgen wollten und seinen geschäftlichen Rufnung: Die Lage des Hamburger Streits" zur Be- schen, insbesondere der Berliner Klempner vertraten, ihren aufsogar noch durch ungünstige Auskünfte schädigten. Der vereidigte fprechung und nahm hierzu als erster Redner das Wort Herr richtigsten Dank aus, und beschließt, da nur eine gute Organitaufmännische Sachverständige gab sein Gutachten dahin ab, daß Meyer- Hamburg. Ausgehend von dem Grundgedanken, fation uns nüßen kann, Mann für Mann dem bestehenden Verein die von Maaß geführte Handlung als ein kaufmännisches Ge- daß nur durch eine Verkürzung der Arbeitszeit der Weißwirth- der Klempner Berlins und Umgegend beizutreten. Ferner beschäft zubetrachten sei, und der Angeklagte unbedingt eine Grschaft der heutigen kapitalistischen Produktionsweise, welche immer schließt die Versammlung, nach den auf dem Metallarbeiteröffnungsbilanz anfertigen und Bücher führen mußte. Dieser Ans mehr Arbeiter auf's Pflaster wirft und den Zuzug brotloser Ar- Rongreß gefaßten Beschlüssen zu handeln und zu agitiren. Zum sicht frat der Vertheidiger entgegen. Er führte aus, der beiter zum Baugewerbe immer mehr steigert, vorgebeugt werden 2. Punkt der Tagesordnung, die Aussperrung der Schloffer Angeklagte sei, wenn nicht als Höcker oder Trödler, so doch kann, haben die Maurer Hamburgs, gleich den Maurern Berlins Hamburgs betreffend, sprachen die Kollegen Selchow und höchsten Herr Wilschte, worauf folgende Resolution als Minderkaufmann im vorigen Jahre, die Verkürzung der täglichen Arbeitszeit von 10 zu betrachten; denn der wurde: angenommen " Die Versammlung erachtet den Jahresumsat feines Geschäfts habe nicht auf 9 Stunden gefordert und Hand in Hand hiermit eine die Höhe von 10 000 m. erreicht. Schließlich ersucht der Vertheidiger, den Lohnerhöhung auf 65 Pf. pr. Stunde, ein Lohnsaß, wie Ausschluß der Hamburger Schlosser und Werftarbeiter, weil dieAngeklagten nicht mit einer Woche, wie der Staatsanwalt bean- er den Hamburger Verhältnissen durchaus angemessen ist. felben von ihrem Recht Gebrauch machend, sich einer gefeßlich erlaubten Vereinigung zur Erreichung günstiger Lohn und ArbeitsLohnkampf zu einem Klassenkampfe tragte, sondern nur mit einem Tage Gefängniß zu bestrafen. Der Wie dieser einfache Lohnkampf zu Gerichtshof sette die Strafe unter Berücksichtigung der bisherigen ausgeartet, ist schon wiederholt dargelegt worden, ebenso bedingungen angeschlossen haben und sich nunmehr weigern, auf bie Unbescholtenheit des Angeklagten und der thatsächlich vorliegen die Schwierigkeiten, welche den Hamburger Maurern seitens der Verlangen der Fabrikanten ohne Weiteres aus der Organisation den mildernden Umstände auf 3 Tage fest. Selbstredend hat der ungeachtet begegnete Redner sehr bestimmt der etwa vorgefaßten resp. eine neue Form der Sklaverei und es sei daher beſchloſſen, dortigen Unternehmer und Behörden bereitet werden. Deffen- auszutreten, für eine widerrechtliche Vergewaltigung der Arbeiter die Hamburger Kollegen mit allen möglichen Mitteln Meinung, daß der Streit irgendwie als verloren zu betrachten Eine Hanseigenthümerin, Wäsche trocknenden Mietherin die Waschleine durchschnitten nehmerthum sowohl in Berlin , wie auch in größeren Provinzial- b. Fernhaltung jeden Zuzuges. c. Möglichste Vermeidung a. Aufbringung von welche einer tm Hose sei. Mehr oder minder fei es, wie Redner darlegte, dem Unter- unterstützen und zwar durch: Mitteln zur Organisirung eines thatkräftigen Widerstandes. hatte, stand heute vor dem Schöffengericht unter der Anklage der städten gelungen, eine fünstliche Arbeitslosigkeit hervorzurufen, von Streits in allen übrigen Städten Deutschlands während Sachbeschädigung. Der Sachverhalt wurde von der Ange: wodurch es ermöglicht wurde, daß den streikenden Maurern der Dauer des Ausstandes in Hamburg . Zum 8. Punkt sprach tlagten als richtig eingeräumt, sie erhob aber den Einwand, daß Hamburgs eine bedeutende Konkurrenz erwachsen ist. Der Kollege Röhler über Zweck und Nußen einer Streit- Kontrolsie von der betreffenden Mietherin unausgesetzt mit Chitanen Situationsbericht ist bereits in der Vormittagsversammlung der fommission, worauf die Kollegen Köhler, Weber und Selchow Kollege Köhler über Zweck und Nutzen einer Streit- Kontrolaller Art verfolgt werde und sie deshalb im vorliegenden Falle Arbeitslosen" gegeben worden, woraus ersichtlich, daß es den dazu gewählt wurden. Zu Verschiedenem wurden von den Kolkommission, worauf die Kollegen Köhler, Weber und Selchow gezwungen gewesen sei, sich Selbsthilfe zu verschaffen. Der Staats- Hamburger Maurern heiliger Grnst sei. An die Berliner Kolanwalt hielt diese Art der Selbsthilfe für ganz unzulässig und legenschaft richtete Redner im Namen der Streifenden die drin- legen Rob. Schulz und Bräuer die Zirkulare, die von den beantragte die Bestrafung der Angeklagten. Der Gerichtshof er gende Bitte, Alles aufzubieten, um den ferneren Zuzug nach in ganz Deutschland geschickt worden sind, auf die schärfste Art Stettiner Fabrifanten an alle Arbeitgeber im Klempnergewerbe kannte jedoch nach dem Antrage des Vertheidigers Rechtsanwalt Samburg fernzuhalten, denselben den späteren Dank der Ham- gerugt und sprachen die Redner ihre Verwunderung aus, daß sich Dr. Günsburg auf Freisprechung, da der Hauseigenthümerin unter burger Maurer versichernd.( Bravo !) Herr Baater den obwaltenden Umständen das Bewußtsein der Rechtswidrig( Hamburg ) gab im Anschlusse hieran einen kurzen geschichtlichen noch kein Staatsanwalt gefunden hat, der gegen diese sauberen teit gefehlt habe. Rückblick auf die gewerkschaftliche Bewegung auf Grund des Herren und ihr Machwerk vorgehe. Kollege Wagner ersucht die Wieder stand gestern ein jugendliches Opfer groß-§ 152 der R.-G.-D., welcher den Arbeitern als Waffe gegen das Kollegen, sich reger an den Versammlungen zu betheiligen. Nädtischer Verführung in der Person des 16jährigen Lauf- Ausbeutungssystem des Kapitals in die Hand gegeben worden Darauf schloß der Vorsitzende, Kollege Köhler, mit einem dreiburschen August Frizz Felling vor der 2. Straffammer hiesigen sei. Troz aller Drangfalirungen der Arbeiterorganisationen maligen Hoch auf die internationale Arbeiterbewegung die VerLandgerichts I. Der Angeklagte ist bis vor Kurzem die Freude hätte die Maurer Deutschlands doch verstanden, sich den§ 152 fammlung. feiner Eltern gewesen. Er zeigte sich stets anständig, fleißig und der R. G.-D. zu Nuze zu machen. Heute gelte es seitens des Eine große öffentliche Versammlung sämmtlicher liebevoll, namentlich gegen seine Mutter, welche in letzter Beit Unternehmerthums, die Unterdrückung sämmtlicher Arbeiterorgani Ginseher Berlins tagte am Donnerstag Abend unter dem Vormit steigernder Besorgniß eine völlige Veränderung in dem Wesen sationen. Redner gab sich der Hoffnung hin, daß nach der Zeit siß der Herren Bitter, Schöneberg und Hilbert in des Sohnes wahrnahm. Man konnte sich dieselbe nicht erklären des Maulkorbgesetzes( ein Ausdruck, der von dem überwachenden Feuerstein's Saal. Die Tagesordnung lautete: Wie stellen sich und doch hatte sie einen triftigen Grund: der junge Mensch war Beamten gerügt wurde) eine freiere Zeit fömmen werde, wo die Einsetzer zu unserer Lohnfrage?" Discussion." Verschiedenes. nämlich in die Hände einer Dirne gefallen, welche mit ihm ein sich die Arbeiter mit ihren Gegnern offen aussprechen können. Vor einigen Jahrzehnten würde man auch im direkten Berufsfreis Liebesverhältniß" anknüpfte und ihn schließlich auch zum Ver- Des Weiteren wies Redner darauf hin, daß ein Streit nicht das der heutigen Einsetzer, unter den Tischlern, vergeblich nach der Bebrecher machte. Der Angeklagte war feit etwa zwei Jahren als Ergebniß einer Gewerkschaftsorganisation, fondern das deutung dieser Bezeichnung gefragt haben. ,, Ginfeger" ist ein SpezialLaufbursche in der Dresdener Bant beschäftigt und hatte sich die unerläßliche Produkt des heutigen wirthschaftlichen Nieder- gewerbe der Tischlerei, das unter wesentlich anderen Bedingungen arZufriedenheit seiner Chefs in besonderem Maße erworben. ganges fei. Auf die Organisation der Hamburger beitet als diese. Das Referat über den ersten Punkt der Tagesordnung In der Nacht zum 3. April cr. war in der Dresdener Bank ein Maurer eingehend, sprach er derselben die Krone der deutschen erstattete in flarer und wohldurchdachter Weise Herr Bussin. Er Einbruchsdiebstahl verübt worden, welcher nur einem Angestellten Arbeiterschaft zu. Wenn es den Berliner Maurern nicht gelungen führte aus, daß unter den bisher nur selten die Deffentlichkeit der Bank zur Last gelegt werden konnte. Rein Mensch dachte fei, eine gleiche starke Organisation zu schaffen, so fühlte er den beschäftigenden Ginfegern der bei denselben bestehende Lohntarif, daran, daß der Angeklagte der Thäter sein konnte, vielmehr Schmerz derselben hierfür mit. Der starten Organisation war es obgleich man denselben keineswegs als vollkommen bezeichnen lenkte sich der Verdacht auf einen anderen Bediensteten, welcher dennoch nicht möglich, den Streit zu inhibiren, sie mußte den könne, im Allgemeinen doch innegehalten werde. Dagegen infolge dessen manche kummervolle Stunde durchzumachen hatte. hingeworfenen Fehdehandschuh der Hamburger Unternehmer, feien gleich von Hause aus die Arbeitsbedingungen nicht eingeThatsächlich hatte jedoch der Angeklagte das Verbrechen nach welche einen Druck auf die gesammten Arbeiter- Organisationen halten worden und dies sei lediglich und ausschließlich Schuld einem forgfältig erwogenen Plane begangen, um mit seiner ausüben wollen, aufnehmen und den eingegangenen Kampf unter der Einsetzer selber, nicht aber deren Arbeitgeber oder der BauBraut", welche er„ Clara Stein" nannte, in die weite Welt Einsetzung von Gut und Blut siegreich zu Ende zu führen herren. Die Nägel, die obendrein jüngst ganz erheblich im Preise hinausdampfen zu können. Am 2. April Abends gegen 8 Uhr; suchen. Die Berliner Maurer müßten zu der Erkenntniß gestiegen, müßten noch immer von den Gesellen ges als gerade die letzten Beamten der Dresdener Bank kommen, daß der Sieg der Hamburger Maurer auch der liefert werden und dies sei ein schwer empfundener die Geschäftsräume verließen, begab sich der Angeklagte - Ihrige sei und demzufolge Alles daran setzen, diesen Druck, der auf den Einsetzern laste und von dem diein die Expedition, wo sich in dem Pulte des Hilfs Sieg mit erringen zu helfen.( Beifall). Der dritte Redner aus selben sich befreien müßten. Heute wolle, fühn gemacht arbeiters, Feldwebel Thomas, die sogenannte Portofasse Hamburg , Herr Staning, verbreitete sich über das Koalitions- durch die Nachgiebigkeit der Gesellen, der Meister gar nichts mehr befand. Einem Hilfsarbeiter, welcher Wache hatte und ihn fragte, recht der Arbeiter, darlegend, wie sich alle Mächte vereinigen, um liefern, getreu dem gang und gäben Sprichwort:" Reichst Du was er so spät noch in der Expedition zu suchen hätte, täuschte den Arbeitern die gesetzliche Ausübung des Koalitionsrechts zu er- mir den kleinen Finger, nehm ich die ganze Hand!"" Und dies er dadurch, daß er ein telephonisches Gespräch fingirte. Man schweren, wenn nicht ganz unmöglich zu machen, so daß von einer sei wesentlich auch zum Schaden des Bauherrn, zum Nachtheil achtete deshalb nicht weiter auf ihn und derselbe konnte ungestört Koalitionsfreiheit kaum noch die Rede sein könne. Im Weiteren der Güte des Baues überhaupt, indem oft die Noth die beginnen. nahm Redner Gelegenheit, das systematische Lügengewebe der Kollegen zwinge, geringwerthigeres Material zu verwenden, als der Ausführung des geplanten Diebstahls Mit einem Eisen erbrach er zunächst das verschlossene Pult des Baugewerks- 3tg." zu entlarven, ber Meinung Ausdruck gebend, nothwendig. Redner empfiehlt, sich noch einmal in diesem Thomas, dann eine im Bulte stehende verschlossene Kassette und daß dieses Blatt in erster Linie verdient hätte, verboten zu wer: Sinne mit Flugblättern an die Meister zu wenden und wenn nahm das sämmtliche darin befindliche Geld im Betrage von zirka den. Auch er war der Ansicht, daß es sich im vorliegenden Falle dies nicht fruch, an die Deffentlichkeit zu appelliven.- Herr 870 M. an sich. Eine Ironie des Schicksals wollte es, daß sich in wesentlich um die Vernichtung der ganzen Arbeiterorganisationen Schmidt will außer den Nägeln auch das Edelholz vom dieser Summe auch ein Lotteriegewinn in Höhe von 179 Mark handle und hielt es für die Pflicht Aller, die beste Organisation Meister geliefert und alle die nicht direkt zum Einſegen gebefand, welchen Thomas erst an demselben Tage erhalten und in der Bauhandwerker Deutschlands nicht zu Grunde gehen zu lassen. Hörenden Arbeiten von demselben bezahlt wissen. Er beklagt unter der der Freude seines Herzens in eine fleine Schachtel gethan und Nicht für Geld hätten die Kollegen zu sorgen, nur für Fern- Zustimmung der Versammlung bitter den allenthalben zu Tage „ der Gicherheit wegen" in das Pult gestellt hatte. Mit dem baltung des Zuzuges. Im Anschlusse hieran beleuchtete Herr tretenden Indifferentismus der Kollegen, den mangelnden Muth, gestohlenen Gelde fuhr der Angeklagte, nachdem er seinen Eltern Scheel in längeren Ausführungen die Situation und trat mit ihre gerechten Forderungen offen dem Arbeitgeber gegentbrieflich mitgetheilt, daß er sich das Leben nehmen Wärme auch für eine materielle Unterstützung der Hamburger Kol- über zu vertreten. Die alten Bautischlermeister sorgten für ge werde, nach Hamburg , lehrte jedoch von dort nach ganz kurzer legen ein. Ueber seine Erlebnisse auf dem hiesigen Lehrter Bahnhofe nügendes und gutes Material, doch alte Meisterherrlichkeit, woBeit völlig mittellos hierher zurück. Dem Jungen ist es nämlich gab Herr Kerst an recht erbauliche Dinge zum besten, die in der hin bist du geschwunden!" Die heutigen Epigonen derselben in Hamburg außerordentlich schlecht gegangen. Mit thränenden Versammlung berechtigte Entrüstung hervorriesen. Auch dieser leisteten sich etwas im Schimpfen und Zöpfetragen, womit sie fich Augen erzählte er gestern dem Gerichtshof, daß die Klara Stein Redner kam zu der Schlußfolgerung, daß der Hamburger Streit zu entschädigen glaubten für das Hungerleiden, zu welchem sie das ihn zuerst zu dem fein Gewerkschaftstampf, sondern ein politischer Klassentampf sei Rapital verurtheilt. Die folgenden Herren Redner brachten noch Diebstahl angestiftet, dann nach Hamburg begleitet und schließlich und daß es die heiligste Pflicht aller Berliner Kollegen sei, für die mangelnden Schutzvorrichtungen auf Bauten zur Sprache. welche übrigens nirgends zu ermitteln ist dort hilflos zurückgelassen habe. Nach seiner Darstellung hat ihn die Samburger Gewerksgenossen in jeder Beziehung einzutreten. Es wurden am Ende, um all die beregten Mißstände im Gewerbe das Frauenzimmer zu bewegen gewußt, ihr das gesammte Geld Auch Serv Dietrich( Buyer) war der Ueberzeugung, daß das abzuschaffen, zu der bereits bestehenden Dreierkommission die zur Aufbewahrung zu geben und hat bann Gelegenheit des Schicksal Gomburg entscheibend sei für das Geschick der Maurer- Herren Kollegen Knippel und Marhayky gewählt und funden, mit demselben spurlos zu verschwinden. Der Staats, bewegung Deutschlands und daß die Berliner Maurer eine Schuld darauf mit einem Hoch auf die Bewegung die animirte Versammanwalt hielt die Handlungsweise des Angeklagten für um so abzutragen und auch finanziell für die Hamburger Streifenden lung geschlossen.
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