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Abg. Bebel( fortfahrend): Wenn Sie den Sah mich hätten vollenden lassen, so..

diesen neuen gewerblichen Schiedsgerichten? Ich stehe nicht an, Industrie geschädigt, wie der Reichstag in seiner Majorität selbst wir ein gutes Wert, nicht nur im Interesse der Junungen, sondern zu sagen, daß diejenigen Herren, welche diese Frage anerkannt hat. Der Handwerferstand besteht aus lauter ärmeren auch des Handwerkerstandes und des Staates. Damit bekämpfen bejahen, den Innungen einen sehr schlechten Dienst er: Personen, im Gegensatz zu den großen Industrieunternehmern wir am wirksamsten die Bestrebungen der Sozialdemokratie.( Bei­weisen. Auch die Handwerker, nicht bloß die Arbeiter, auf und großen Grundbesigern. Diese Schädigungen des Handwerks fall rechts.) die Herr Auer hingewiesen hat, verlieren jeden Einfluß auf die tönnen wir nur dadurch bekämpfen, daß wir die forporativen Abg. Bebel( Soz.): Der Abgeordnete Böckel hat eine Reihe Zusammensetzung der gewerblichen Schiedsgerichte nach der Vor- Verbände des Handwerks, die Innungen, kräftigen. Das ist von von Anklagen gegen uns gerichtet, die ich als Lügen bezeichnen lage. Das Großgewerbe kümmert sich sehr wenig um die Wahlen. folcher Bedeutung, wie irgend etwas im Deutschen Reich . Wir Das Bestehen zwveier Kompetenzen nebeneinander muß zum Nach- müssen den Mittelstand wiederherstellen, in welchem die Unter- Präsident v. Levehow: Ich muß den Ausdruck Lüge" mit theile der Arbeiter ausschlagen. Ich bin eventuell für den Antrag nehmer aus eigentlichen Arbeitern hervorgehen. Am 20. Januar Bezug auf einen Abgeordneten entschieden verweisen und rufe den Eberty, daß man die Streitigkeiten zwischen Meistern und Lehr hat der Kaiser bei der Rede, mit welcher er den Reichstag schloß, Abg. Bebel zur Ordnung. lingen den Innungs- Schiedsgerichten überläßt, daß man dagegen feiner Freude darüber Ausdruck gegeben, daß der Reichstag die Streitigkeiten zwischen Gesellen und Meistern dem Gewerbe- dem Handwerkerstand Hilfe geleistet habe durch die Gesetz Schiedsgericht überträgt. Ich sehe aber doch davon ab, weil die gebung. Da können wir doch nicht 5 Monate hinterher von Kompetenz der Gerichte der Junungen in den Entscheidungen ganz entgegengesetzten Prinzipien ausgehen. Es handelt sich hier Präsident v. Levehow: Es war nichts weiter abzuwarten. zwischen Meistern und Lehrlingen keine definitive ist. Wir, die nicht um ein neu einzuführendes Privilegium, sondern um die Behauptungen, wollte ich sagen, die in der Presse als solche er Abg. Bebel( fortfahrend): Behauptungen oder ligenhafte wir gleiches Recht für Alle wollen, erblicken hierin den größten Erhaltung eines bestehenden Rechts. An der Berufung braucht schienen sind, wobei ich allerdings von der Voraussetzung au Schaden für den Gewerbestand selber. Ebenso gefährlich ist es, man sich nicht zu stoßen, denn in den meisten Fällen wird sie gehe, daß der Abg. Böckel sie als Wahrheit ansehen zu müssen wenn auch die Gesellen bei den Innungsgerichten schließ nicht stattfinden, da es sich um ganz einfache Sachen handelt. glaubt lich auf den Weg der ordentlichen Gerichte verwiesen Die Schnelligkeit und Leichtigkeit des Verfahrens wird durch die werden. Einmal liegt schon eine kolossale Verzögerung in Berufung nicht verhindert werden. Präsident v. Levehow: Wenn das auszusprechen wirklich einem solchen doppelten Verfahren. Es kommen aber immerhin Ihre Absicht war, so liegt die Sache anders. Die Arbeiter haben Sachen vor, in welchen schwierige Rechtsfragen zu entscheiden viel mehr Interesse an einer schnellen Entscheidung ihrer Streitig sind, und da ist die Berufung nothwendig und für die betroffenen Ich bin nicht gewillt, ein Mitglied in der Weise zu beleidigen. Abg. Bebel( fortfahrend): Das war wirklich meine Absicht. feiten, als an einer übermäßig gründlichen und skrupulösen Be- Personen von höchster Bedeutung.( Beifall rechts.) handlung derselben. Werden nun dazu noch die Arbeiter je nach Es sind ja dieselben Anklagen, die seit geraumer Zeit in der Geh. Ober- Regierungsrath Lohmann: Der Abg. Meyer Presse gegen uns erhoben worden sind, und zu denen wir den den verschiedenen Gerichten differentiell behandelt, so muß das hat behauptet, die Vertreter der Regierung hätten zu den An- unschuldigen Anlaß( Lachen rechts) infofern gegeben haben, als die größte Unzufriedenheit erregen. Ich bin gegen jede derartige trägen von der linken Seite eine fühle und oft sogar erbitterte wir in den Quittungsnachweisen, die wir regelmäßig verössent­unorganische Gesetzgebung, ich bin daher prinzipaliter für die Stellung eingenommen, während sie gegenüber den Anträgen von lichen, sehr namhafte Summen unter der Bezeichnung Gründer Streichung des Kommissionsbeschlusses, eventuell für den Antrag der anderen Seite eine wohlwollende zurückhaltung beobachtet gewinne von norddeutschen Banquiers" aufgeführt haben. Ich Eberty und im äußersten Falle für die Regierungsvorlage, ob hätten. Ich muß das bezüglich der Kommissionsverhand- war mir vollständig bewußt, was diese Bemerkung für eine Folge gleich auch diese nicht auf die Dauer wird bestehen können, denn lungen in Abrede stellen; von einem Freunde des Abg. Meyer haben würde. Die Herren Antisemiten sind auf den Leim ge die Innungsgenossen werden selber das Bedürfniß fühlen, in haben wir sogar einen ausdrücklichen Dank entgegenzunehmen ge- gangen( Lachen rechts) und haben angenommen, daß es sich um dieser Beziehung zu flareren und geordneteren Verhältnissen zu ge- habt, daß wir uns so wohlwollend und entgegenkommend in der Beträge von der Börse und insbesondere von Juden an der Börse Langen.( Beifall bei den Nationalliberalen.) Frage über die Bestätigung des Vorsitzenden verhalten hätten. handelte. So bedeutend Ihnen diese Summen erscheinen mögen Abg. Meyer( Berlin ): Der Abg. Biehl hat zum Theil das Wenn wir uns sonst zu den Anträgen passiv verhalten haben, es handelt sich in dem einen Falle um 25 000 M. und um streng fachliche Geliet verlassen und sich an die Personen seiner so hat das einen guten Grund. In der Kommission vertraten 20 000 im andern Gegner gewendet, unter Anderem auch an die meinige, und dann wir die Vorlage der Regierung und haben den Kommissions- beiträge. Dafür bürge ich mit meinem Ehrenwort. Sie find Pfennig für Pfennig sind es Arbeiter hat er hier bei der namentlichen Abstimmung für den Schluß ge- antrag bekämpft. Als er aber beschlossen war, haben wir das von Arbeitern aufgebracht und zwar von Arbeitern einer Stadt. stimmt. So etwas bekommt nur ein Junungsmeister fertig. Unfrige gethan, um ihm eine Fassung zu geben, die den Absichten Das ( Heiterkeit.) Er hat das Recht zu sprechen, der andere das, zu der Antragsteller entsprach. weiß meine ganze Fraktion.( Zustimmung bei den Wir haben von vornherein den Sozialdemokraten.) Stur weil wir sehen wollten, was eine schweigen und nicht zu antworten. Seine persönlichen An- Standpunkt der Regierung vertreten, bei dieser Gelegenheit die solche Bezeichnung von Sammlungen auf gewisse Kreise für zapfungen verdienen wohl zum Theil die Bezeichnung, deren sich Frage des Verhältnisses der Janungen überhaupt nicht auszu- eine Wirkung ausübt( Lachen rechts), haben wir sie gewählt. Die Herr v. Puttkamer bedient hat; sie haben etwas Grobkörniges. scheiden und es bei dem bestehenden Rechte zu lassen. Nach der ganzen, Ihnen so erstaunenerweckenden Beiträge gehen nie und Er hat von meiner komischen Seite gesprochen. Ich will mich Gewerbeordnung sind die Innungen verpflichtet, Streitigkeiten nirgends von Leuten aus, die direkt oder indirekt mit der Börse mit der Abwehr begnügen: Herr Biehl hat auch seine joviale zwischen Meistern und Lehrlingen an Stelle der Gemeindebe zu thun haben, alle Beiträge gehören dem allerengsten Partei­Seite und ich vermuthe, öster als er selber es weiß.( Heiterkeit.) hörden zu entscheiden. Also nur da, wo die Gemeindebehörde freise an. Die Summen sind mehr oder weniger die Folgen von welcher Weise der Ernährungsprozeß sich in meiner Person voll- ihrerseits zu entscheiden. Wo die Gemeindebehörde feine Entscheidung men haben. Damit glaube ich, die Verdächtigung, als stände die Dann hat Herr Biehl sich weiter mit der Frage beschäftigt, in über diese Streitigkeiten eine Entscheidung hat, hat die Innung Sammlungen, welche Parteigenossen in ihren Kreisen vorgenom zieht, und er hat daraus, daß ich gestern diese Innungsgerichte hat, hat sie auch die Innung nicht; und das ist überau Sozialdemokratie im Dienste der Börse, zurüagewiesen zu haben. als eine Art von Kindermehl bezeichnet habe, Anlaß genommen, der Fall, wo gewerbliche Schiedsgerichte auf Grund der Gewerbe- Es ist doch unzweifelhaft, daß, wenn die Sozialdemokratie anz zu sagen, wenn ich keine fräftigeren Sachen zu mir genommen ordnung errichtet sind. Die Regierungsvorlage wollte diesen Zu- Ruder fäme, es Niemand schlechter hätte, als die Börse.( Ruse hätte, als solche, welche hier der Innung geboten werden, es stand aufrecht erhalten, und die folge wäre gewesen, daß die In- rechts: Na, na!) Daß unsere ganze Agitation darauf aufgevaut schlecht mit mir aussähe. Ich habe mich stets bestrebt, bei nungen da, wo ein Gewerbegericht auf Grund des vorliegenden ist, der Kapitalmacht ein Ziel zu sehen. Wir sind fest überzeugt, meiner Ernährung schlechte Surrogate zu vermeiden.( Heiter Gesezes entstanden wäre, die Entscheidung über Streitigkeiten daß, was Sie immer auf dem Boden der Innungen gethan haben feit.) Aber ich habe auch die humane Gesinnung, um Anderen eines Lehrlings und Meisters nicht mehr gehabt hätten. Was und thun mögen, nicht im allergeringsten im Stande ist, den das gleichfalls zu gönnen. Und darum möchte ich die das Verhältniß zwischen Meistern und Gesellen betrifft, so be- Untergang des kleinen Handwerks auch nur um einen Tag auf­Innung beschüßen vor Nahrungsmitteln, welche der eifrigste stimmt die Gewerbeordnung, daß es den Innungen nicht zusteht, zuhalten. Und gerade, weil wir diese Ueberzeugung haben, be Vertreter Derselben selbst als durchaus unzureichende solche Schiedsgerichte zu errichten, welche Streitigkeiten zwischen kampfen wir diese Bestrebungen als auf Täuschung des Kleinen bezeichnet hat. Ich war gestern gar nicht der An- Meistern und Gesellen an Stelle der sonst zuständigen Behörden Handwerks ausgehend. Wir suchen den kleinen Handwerkern flar ficht, daß Kindermehl etwas Borzügliches fei; man giebt es zu entscheiden haben. Wenn im jezigen Geseze nichts gesagt zu machen, daß das, was ihre sog. Freunde auf dem Boden der schwachen Kindern, und darum bildete ich mir ein, es foute hier wäre, so könnten auch künftig die Innungen da, wo gewerbliche Innungsbewegung zu erlangen suchen, ein Schlag ins Wasser ist. den Junungen gegeben werden; denn sie sind zum großen Theil Gerichte auf Grund des neuen Gesezes errichtet werden, durch Thatsächlich ist auch in den langen Jahren materiell kein Vor durch ihre eigene Schuld schwächlich. Wir sind Freunde der ihre Innungs- Schiedsgerichte über diese Streitigkeiten entscheiden theil dabei für das Handwerk herausgekommen. Die Erkenntnis freien Innungen, das ergiebt sich einfach aus dem Vereins- und lassen. Nachdem aber die Menderung vorgeschlagen war, mußten von der Unfruchtbarkeit dieser Bestrebungen macht sich auch in Versammlungsrecht, verlangen aber, daß sie auch nüßliche Zwecke wir nns sagen, daß es allerdings mehr angezeigt sei, die Entschei- Handwerkerkreisen immer mehr bemerkbar. Wer glaubt, daß man verfolgen. Ich finde, daß die Innungen recht wenig leisten. Die Dungen über Streitigkeiten zwischen Meistern und Lehrlingen den im 19. Jahrhundert mit irgend welchen Mitteln Zustände des Berliner Bäckerinnung hat in ihrem Etat für 1889 für Innungs- Innungen zu belaffen, als über diejenigen zwischen Meistern Handwerks, wie sie im dreizehnten und fünfzehnten Jahrhundert zwecke 8664 M. ausgeworfen. Das scheint eine sehr beträchtliche und Gesellen. Das ist dieselbe Rücksicht, die im Antrag bestanden haben, herbeiführen zu können, hat von dem wirklicher Summe. Für Gehälter sind aber 5330 M. und für persönliche Eberty genommen ist. Diese Umstände veranlaßten uns, unseren Stande der Dinge und von der Entwickelung der Dinge, nich Remunerationen 1500 M. ausgeworfen. Da kann für Ausgaben Anfangs erhobenen Widerspruch gegen den in der Kommission die geringste Ahnung. Ein zweiter Grund, der uns bestimmt, den auf dem Gebiete des Fachschulwesens und des Herbergswesens zc. gestellten Antrag aufzugeben und bei der Redaktion derselben be- Innungen scharf zu Leibe zu gehen, ist der, daß die Junungen nicht viel übrig bleiben. Dabei sind die Zustände bei der Bäcker- hiflich zu sein. Gegen die Anträge von der linken Seite die in mehr als jede andere fapitalistische Organisation die auss innung nicht die schlechtesten. Die Böttcher haben allerdings der Kommission angenommen worden, haben wir rechts dasselbe gesprochensten Feinde der Arbeiter und der selbstständigen Ar­für Gehälter nur 495 Mart ausgesetzt, aber für eigentliche Verhalten beobachtet. beiterbestrebungen sind.( Beifall links.) Diese Erfahrung haben Innungszwecke haben sie noch erheblich weniger ausgefeßt, Abg. Miquel( natl.): Ich kann nur bezeugen, daß die Re- wir wenigstens bisher gemacht. Wenn im Allgemeinen nämlich feinen einzigen Pfennig.( Große Heiterkeit.) Bei gierungskommissare sich auch solchen Anträgen gegenüber ent- jezt ein feineswegs friedfertiges Verhältniß zwischen Ar­diefer Diät können die Innungen nicht zu Kräften kommen. gegenkommend verhalten haben, die wesentlich von der beitern und Unternehmern besteht, 10 ist es inners ( Heiterkeit.) Die Innungen haben gut und wohlthätig gewirkt, Regierungsvorlage abweichen. Der Abg. v. Kleist vertheidigt sonst halb der Innungen das denkbar unfriedfertigste.( Bunims so lange es teine allgemeinen gewerblichen Schiedsgerichte gab. seine Ansicht stets mit guten Gründen und der größten Beredt- mung links). Weil eben der Innungsmeister fühlt, daß Sie waren ein Surrogat und immer noch eine gute Sache, voraus- famkeit. Wenn heute seine Gründe sehr schwach waren, so bin er gegenüber der Macht des Großkapitals wehrlos ist, wendet er gesetzt, daß es dort zu einer gütlichen Einigung tam. Man darf ich überzeugt, daß das nur in der Sache selbst liegt.( Heiterfeit.) die ganze Schale seines Bornes, der Unzufriedenheit und der Gr aber ein Surrogat nicht festhalten, wenn man nunmehr die echte Es handelt sich nicht um Aufrechterhaltung des bestehenden bitterung gegen die Arbeiter und sucht aus deren Arbeitskraft Sache hat. Es ist festgestellt worden, daß die Anzahl derjenigen Rechts der Innung, wie der Kommissar des Bundesraths eben möglichst viel herauszuschinden. Sie werden mit der Kommissions­Streitfachen, bei denen es auf technische Kenntnisse des bestimmten ausgeführt hat, sondern um die Erweiterung der Zuständigkeit fassung nichts weiter erreichen, als daß Sie die Lage des kleinen Handwerks ankommt, eine verschwindend geringe ist. Es ist gar der Innung bezüglich der Verhältnisse zwischen den Handwerkerstandes, soweit er in den Jnnungen vereinigt ist, ver: nichts Erschreckliches, zu sagen, daß über die Angelegenheit eines Meistern und Lehrlingen. Herr von Kleist thut so, als schlechtern. Die Arbeiter sehnen sich auch gar nicht danach, bei Schneiders ein Fleischer und ein Schloffer aburtheilen. Denn nur ob wir kein Interesse für das Wohlergehen des kleineren einem fleinen Meister zu arbeiten, sondern streben lieber, in eine in den seltensten Ausnahmefällen sind bei diesen Streitfachen die Gewerbes und Handwerkerstandes und tein richtiges Ver- gut bezahlte Fabrikstätte zu kommen, weil dort eine geregelte Kenntnisse eines Schneiders wirklich erforderlich; es genügt, daß ständniß für die Bedeutung des torporativen Zusammenschlusses Ordnung, Arbeitsweise und günstigere Lebensbedingungen vors der Betreffende genau weiß, wie einem Arbeiter und Arbeitgeber des Handwerks und für die berufsgenossenschaftliche Entwickelung handen sind. Je unerträglicher Sie das Verhältniß zwischen den zu Muthe ist. Jeder von uns gestellte Antrag, das Gesetz zu ver- hätten. Ich habe längst für diesen berufsgenossenschaftlichen Zu- Innungsmeistern und Arbeitern schaffen, um so mehr ziehen sich bessern, ist vom Regierungstische mit der größten Entschiedenheit sammenschluß gewirkt, ehe die Innungen irgend welche Pri- die Legteren von dem Handwerk zurück. Der Abg. Biehl, ber und in einzelnen Fällen mit Erbitterung bekämpft worden. vilegien hatten. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß, wenn selbst Innungsmeister ist und mitten im praktischen Leben steht, Hier enthält der Beschluß der Kommission eine sehr tiefgreifende nur Kraft und Einsicht im Handwerkerstand und Opferfreudigkeit wird mir bestätigen müssen, daß, wenn auf irgend einem Gebiete, Abänderung der Regierungsvorlage, und die Regierung zieht es für den Beruf vorhanden ist, solche Privilegien nicht nöthig sind. es dem kleinen Unternehmer schwer fällt, ordentliche Ar­vor, eine wohlwollende Neutralität zu beobachten. Wenn ich( Sehr richtig! bei den Nationalliberalen.) Die Frage ist allein beiter zu finden. Wenn Sie mit Ihren Junungs- Bestre­vorher zu einem etwas gewaltsamen Mittel gegriffen habe, um die, sind die Bestimmungen der Kommission im wahren Interesse bungen uns schaden und dem Handwerk nüßen zu können glauben, einen voreiligen Schluß der Diskussion zu verhindern, so hat mich des Handwerks und der Innungsbewegung? Und wenn Sie so täuschen Sie sich nach beiden Seiten. Wie wir hente bereits in erster Linie eine zarte Rücksicht gegen die Regierung geleitet diese Frage bejahen, dann stelle ich die andere Frage, sind sie be- einen sehr namhaften Theil der kleinen Handwerker in unseren ( Heiterkeit); ich wünschte nicht, daß ihr das Wort abgeschnitten rechtigt, dem ganzen Inhalt der Vorlage gegenüber? Die Vor- Reihen zählen, so wird die Ueberzeugung von der vollständigen würde.( Oh! rechts.) Ich möchte nun sehen, ob sie von der ihr lage steht auf der Basis der vollen Gleichberechtigung von unhaltbarkeit der Stellung des kleinen Handwerks und der voll­dargebotenen Gelegenheit auch noch Gebrauch macht.( Beifall Meistern und Gehiljen, von Arbeitgebern und Arbeitnehmern bei ständigen Nutzlojigkeit der Gesetzgebung, sie zu stüßen, das Hand­lints.) den Wahlen zu den Gerichten. Der Grad von Abhängigkeit aber, werk immer mehr auf unsere Seite treiben. Nur die Nüüdsicht Abg. Biehl: Daß Schwierigkeiten entstehen, bestreite ich, der naturgemäß in dem Verhältniß von Arbeitern und Arbeit auf Ihre bisherige Stellung zum fleinen Handwerk be immit Sie, denn wir haben dieselben Verhältnisse schon jetzt. Wir haben gebern liegt, dauert in viel stärkerem Grade in den Jnnungsgerichten an dem§ 72 festzuhalten, der im Grunde auch nach Ihrer Mei­Innungs- Schiedsgerichte und daneben in verschiedenen Stadten jort, als in den modernen Gewerbe- Schiedsgerichten.( Sehr nung einen unhaltbaren Zustand herbeiführt. Sie werden viels auf Grund der Gewerbeordnung errichtete Gewerbegerichte, ohne richtig! links.) Das ist das, was den Keim des Mißtrauens gegen mehr nur die Sozialdemokratie, die Sie hassen und fürchten daß eine Kollision bisher vorgekommen ist. Der Abg. Auer hat die Objektivität der Gerichte aufs Neue und in stärkerer Weise( Rufe rechts: Garnicht!) und auch fürchten( wiederholter Wider­zugegeben, daß in Hamburg den Innungsmeistern das Ehrenwort als wie vorher in die Arbeiterkreise hineinträgt. Dies will ich spruch rechts) und auch fürchten denken Sie an das Sozialisten­abverlangt worden ist, nicht mehr zu einer Jnnung zu gehören. vermeiden. Wie ich den Innungen die Vertretung ihrer gewerb gesetz! durch solche Maßregeln statt zu schwächen, nur stärken. Er hat auch zugeben müssen, was ich über den Zimmererstreit in lichen Interessen gönne, so thue ich es auch den Arbeitern gegen-( Beifall bei den Sozialdemokraten.) München gesagt habe, und wenn der Abg. Auer nicht erfahren über. Nichts ist bedentlicher, als heute, wo man die Stellung der Abg. Bödel: Dafür, daß die Sozialdemokratie der Börse Tonnte, daß eine Streitfommission der Arbeiter den Arbeiter anerkennt, wo man begreift, daß die soziale Frage teines- nicht zu Leibe geht, erinnere ich Sie an die Pariser Kommune , die Meistern diktiren wollte, sie dürften während der Mittags wegs bloß eine Magenfrage, sondern eine Ehrenfrage ist, diesen vor Rothschild Halt gemacht hat.( Beifall rechts.) Was wollen und Frühstuckspause nicht in die Werkstätte tommen, Standpunkt zu verkennen und eine Bestimmung zu treffen, die mehr Sie, wenn die ganze bestehende Ordnung zu Grunde ginge, so hat er sich in Hamburg schlecht umgesehen.( Ruf bei Nachtheil als Vortheil bringt.( Beifall links.) an ihre Stelle fezen? Geben Sie uns doch ein deutliches den Sozialdemokraten: Namen nennen!) Fragen Sie Abg. Böckel( Antis.): Ich bin gegen jede Beschränkung der flares Bild von Ihren sozialistischen Plänen.( Beifall rechts.) doch nach in Hamburg !( Große Unruhe bei den Sozialdemo- Innungsbej ugnisse, also auch für die Zuständigkeit der Jnnungs- Sie sagen, die Innung habe nichts erreicht. Was haben Sie er­traten. Rufe: Aftenstücke!) Das steht in den Aften natürlich Schiedsgerichte. Die Innungen würden sonst in der öffentlichen reicht? Dann bezeichnen Sie die Innungen als Feinde der Ar­nicht drin.( Wiederholte große Unruhe bei den Sozialdemokraten; Meinung und in ihrer ganzen Verfassung auf das Empfind- beiter. Wenn die Sozialdemokraten fortwährend gegen die In­Glocke des Präsidenten.) Herr Auer hat dann mit Entrüstung lichste geschädigt werden. Daß es bei den Innungen in mancher nungen agitiren, so ergreifen ihrerseits die Innungen nur die behauptet, die Innungsmeister wollten mit den Streiffommissionen Beziehung besser werden kann, ist nicht zu verkennen, die Nothwehr. Die Anfälle der Sozialdemokratie sind für uns erst nicht unterhandeln. Die Meister unterhandeln allerdings nicht Handwerkerbewegung hat bisher noch zu viel von der Hilfe des recht ein Sporn, sie zu bekämpfen. Herr Bebel meint, wir mit solchen Streiffommissionen, die aus sozialdemokratischen Füh- Staates erwartet; wenn sie sich erst mehr anf ihre eigene fürchten die Sozialdemokratie. Kommen Sie nur hin, wo noch rern bestehen, die gar nicht zu dem betreffenden Gewerbe gehören. Kraft stützt, wird sie noch besser vorwärts kommen. Wir ein besserer Bauernstand und Handwerkerstand ist, da fürchtet Mit Streiffommissionen aus dem Gewerbe selbst haben die Wleister sind erst dann im Stande, uns gegen die Umsturz- man Sie nicht, da ist man bereit, den Kampf gegen Sie aufzu= immer verhandelt.( Nicht wahr! bei den Sozialdemokraten; Bu- bestrebungen zu schützen, wenn wir den Mittelstand er- nehmen. stimmung rechts und im Zentrum.) Herr Auer behauptete end halten. Die Sozialdemokratie bekämpft nicht bloß die Innungen, lich, ich bezahlte in meinem Geschäfte nicht zu viel. Ich sondern auch den Bauernverein, die antisemitische Bewegung und fonstatire, daß in einer sozialistischen Versammlung ein Sozial- alle übrigen auf die Erhaltung des Mittelstandes gerichteten Be­Demofrat konfiatirt hat, daß ich der beste Bezahler in München strebungen. Ihr Ziel ist die Pulverisirung und die Vereinigung bin.( Beifall im Zentrum.)

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Die Diskussion wird geschlossen.

In der Abstimmung über§ 12 wird gegen die Stimmen der Konservativen der Antrag Porsch angenommen, daß die Wahl­berechtigung schon nach einjährigem Aufenthalt eintreten soll; der Macht in wenigen Händen. Mit wenigen glauben sie dann der Antrag, daß auch die weiblichen Arbeiter wahlberechtigt sein Abg. v. Kleist- Rehow( dk.): Ich will Sie nicht weiter mit leichter fertig zu werden. Die Sozialdemokraten nehmen sogar sollen, wird in namentlicher Abstimmung gegen die Stimmen der dem Streit in Hamburg unterhalten, sondern bei der Sache Geld von der Börse für ihre Wahlen.( Unruhe bei den Sozial- Sozialdemokraten, Volkspartei, der Freisinuigen mit Ausnahme der bleiben, auf die der Abg. Auer erst im letzten Theil seiner Rede demokraten.) Das ist von Ihren eigenen Augeordneten zugegeben Abgg. Koch, Uhlendorff und Witte und der Antisemiten mit Ausnahme zurückam. Der Sozialdemokratie paßt die Hebung und Ordnung worden. Sie nehmen Geld aus Gründergewinn. Sie wollen v. Liebermann's abgelehnt, und zwar mit 157 gegen 79 Stimmen. des Handwerks natürlich nicht.( Lachen bei den Sozialdemo- erst den Mittelstand ruiniren, dann hoffen sie auch das Der Antrag, das Alter der Wahlfähigkeit auf das vollendete fraten.) Und darnach müssen die Redner von Links beurtheilt Rapital vernichten zu können. Dahin hat sich erst jüngst die 21. Lebensj ihr herabzusehen, wird gegen die Stimmen der Sozial­werden. Unser Handwerkerstand ist durch das Eindringen der Bolfstribüne" ausgesprochen. Mit der Annahme des§ 72 thun demokraten, der Volkspartei und der Freisinnigen abcelebnt