Parlamentarisches.

tionen.

"

Die Petitionskommission berieth in der gestriigen Vormittag 9 Uhr begonnenen Sigung eine Reihe von Peti­Den Reigen eröffnet eine solche aus Schlepzig   b. Lübben  , welche die Freizügigkeit beschränkt haben will, um die Folgen der Sachsengängerei" von den vom Strom der Einwande rung betroffenen Provinzen oder einzelnen Orten abzuwenden. Die Petition erfuhr eine längere Erörterung, da Herr v. Hellmann sich für dieselbe erwärmt und sie zur Erörterung im Plenum bringen möchte. Durch die Aus­wanderung entstünden für die betroffenen östlichen Provinzen schwere Nachtheile. Die höheren Löhne, welche in andern Provinzen gezahlt würden, könnten in den öft lichen Provinzen nicht gezahlt werden. Die Ausgewander­ten machten aber ihren Heimathsorten noch schwere Kosten. In der Ferne verdürben oder stürben viele, und die Ge­meinde habe dadurch Unkosten. Die jungen Männer ver rohten und verwilderten, und die Mädchen kämen vielfach in andere Umständen zurück. Andere Redner wen­den sich gegen die Ausführungen des Herrn v. Hellmann und die Kommission beschließt, die Petition als ungeeignet zur Erörterung im Plenum zu erachten.

Die berührte Gesetzesmaterie sei zu wichtig, als daß sie durch eine ungenügend begründete Petition einer Erörte rung oder Revision unterzogen werde.

Der zugezogene Regierungskommissar Herr Geh. Regie rungsrath v. Wödtke ist mit dieser Behandlung der Peti­tion einverstanden.

=

M

Lokales.

D

=

"

Mit der Aenderung Porsch gelangt der§ 12 im Ganzen zur Dies wird verneinend beantwortet. Die Frage entsteht nun, I seßen, indem er der Meinung war, daß das Vorgehen einzelner Annahme. ob es unter solchen Umständen möglich ist, überhaupt zu Personen gegen das Berliner Volksblatt" in einer öffentlichen Die Anträge Eberty zu§ 72 werden mit 122 gegen 114 bewilligen. Die Subkommission fann hier aber nichts be- Boltsversammlung nicht berechtigt fei, eine derartige gelegenheit Stimmen abgelehnt,§ 72 darauf unverändert angenommen. schließen. Es wird der Kommission mitgetheilt werden, vielmehr in einer anderen Weise zum Austrag zu bringen sei. An die Wahlprüfungskommission sind die Aften von Namens der Lokalkommission sprach dem Herr Werner ent­Schluß 534 Uhr. Nächste Sitzung Sonnabend 12 Uhr. Davan sind 22 geprüft, eine hiervon, gegen, um der Lokalkommission nicht die Gelegenheit zu ( Fortsetzung der Berathung der Vorlage über die Gewerbegerichte; 77 Wahlfreisen gelangt. Interpellation Thomsen über die Viehausfuhr nach England; v. Bethmann Hollweg   ist für ungiltig, die übrigen 21 nehmen, über ihre Thätigkeit und den derselben entgegen­Schwierigkeiten Bericht sind für giltig erklärt worden. Zu prüfen sind noch 55 Wahlen. stehenden zu erstatten. Diesem dritte Berathung des Nachtragsetats für Ostafrika  .) Geprüft sind die Wuhlen: Beckmann, 3 Münster, v. Beth Ansinnen wurde unter Ablehnung des Antrages Kurzbach mann Hollweg, 5 Potsdam, Graf v. d. Decken, Folge gegeben und Herr Werner nahm nunmehr das Wort zu 7 Hannover  , Graf v. Dönhoff- Finkenstein, 4 Rönigs- feinem Referate. Eingangs desselben betonte derselbe ausdrücklich, berg, Haberland, 4 Niederbayern  , Hade, 2 Hannover  , daß es sich in dem vorliegenden Falle nur um den Brauerstreit v. Hent, 2 Stettin  , Kauffmann, 5 Wiesbaden  , Leemann, bezw. um den Boykott der Brauereien handle, nicht aber um 11 Württemberg  , Frhr. v. Minnigerode, 18 Hannover  , andere, das Berliner   Voltsblatt" betreffende Angelegenheiten Panse, 7 Merseburg  , Raeithel, 1 Oberfranken  , Ras- oder Fragen". Ueber diese zu Gericht zu fizen, halte er den fowsti, 9 Rönigsberg, v. Reden, 9 Hannover  , Samm Parteitag für berufen und ersuchte Redner, in der folgenden Dis­hammer, 1 Sachsen Weimar  , Schmidt- Elberfeld, fussion dies beherzigen zu wollen. In seinen Ausführungen über i Düsseldorf  , Schneider, 7 Arnsberg  , Graf v. b. Schulen die Thätigkeit der Bokalfommission äußerte sich Redner dahin, burg  - Sehlen, 11 Hannover  , v. Sperber, 4 Gumbinnen  , daß man ja allerdings über den Boykott verschiedener Meinung uhlendorff, Lippe,& r hr. v. Unruhe Bom st, 3 Posen, sein könne, doch gab er zu bedenken, daß gerade der Boykott es gewesen, welcher bas Berliner Boltsblatt" auf die Höhe gebracht Dr. Birnich, 4 Köln  . habe, auf der es sich heute befinde. Als der Boykott zur Abwehr der Saalsperre zur Anwendung gelangte, seien entschiedene Erfolge erzielt worden, indem 3 m großen Aerger ihrer Hintermänner die Wirthe gezwungen wurden, ihre Säle den Arbeitern zu Versammlungs­Der gesellige Leseklub ,, der Zeitgeister   hatte, wie uns zwecken zu überlassen. Nach Erledigung der Saalfrage kam der nachträglich berichtet wird, vor einiger Zeit in seinem Vereins- Brauerstreit, welcher die Berliner   Arbeiterschaft in Mitleiden­total, Zehdenickerstr. 22, eine Gigung abgehalten. Während der schaft zog, indem diese den streikenden Brauergesellen die erbetene Sigung erschien plöglich der Revier- Lieutenant des dortigen Hilfe nicht versagten und zu deren Gunsten die Brauereien Reviers in Begleitung von 7 uniformirten Schußleuten und einem boyfottirten, welche die Brauergesellen- Forderungen nicht be­Kriminalbeamten, und forderte von dem Vorsitzenden die Geneh- willigten.( Eine Ausnahme machte bekanntlich das Münchener migung zu dieser Versammlung. Der Vorsitzende, Herr Maurer Brauhaus.) Die Brauereien bildeten nunmehr einen Ring und Wilfe, erwiderte, daß er die Bescheinigung augenblidlich nicht bei boykotteten ihrerseits die Wirthe durch Beschluß einer Resolution, fich führe, daß er jedoch bereit sei, dieselbe in fürzester Zeit herbei- nach welcher jedem Wirthe, der von einer boykottirten Brauerei zuschaffen. Der Polizeilieutenant forderte die Anwesenden auf, sich abspringen würde, jedwede Bierlieferung entzogen werden sollte. bereit zu halten, da er ihre Ueberführung nach dem Polizei Dies war zugleich ein Schachzug gegen die Arbeiter und lag die revier anordnen müsse. Dem Vorsitzenden wurde auf sein An- Gefahr nahe, daß die Saalabtreiberei von Neuem beginnen werde. suchen, sich nach Hause begeben zu dürfen, um die Bescheinigung Dadurch kam die Lokalfrage wieder in Frage und die Lokal­herbeizuschaffen, dieses nicht gestattet, die Mitglieder des Klubs fommission sei vollberechtigter Weise in diese Angelegenheit hin­wurden vielmehr angewiesen, unter dem Thorwege Aufstellung zu eingezogen worden. Zur Abwehr sei f. 3. über 32 Brauereien nehmen, woselbst sie in zwei Glieder- allerdings nicht ohne ge- der Boykott verhängt worden und dieser Beschluß hätte respektirt wisse Schwierigkeiten rangirt und unter Begleitung der an- werden müssen, insbesondere vom Berliner Boltsblatt". Dies wesenden Schuhleute nach dem Polizeirevier eskortirt wur- sei nicht geschehen, das demokratische Prinzip sei verlegt worden. den. Die Vereinsbibliothek wurde von den Polizei- Ein Jeder habe das Recht der freien Meinungsäußerung und beamten mitgeführt. Auf der Polizeiwache wurden die auch den Redakteuren des B. B." müsse und solle dieses Recht Aus der langen Reihe der meist Unterstützungsgesuche 2c. Namen Der Sistirten festgestellt und dieselben dann zugestanden werden; in erster Linie hätten sie sich aber den Be­entlassen. enthaltenden Petitionen heben wir nur noch einige hervor. paarweise Dem Vorsitzenden wurde auf schlüffen von Volksversammlungen zu fügen und denselben nicht Der fortschrittliche Bezirksverein des 6. Berliner   Reichsgetragen, am folgenden Morgen mit der Versammlungsbescheinigung hinderlich in den Weg zu treten, wie es geschehen sei. Die Ber­tagswahlkreises petitionirt um Abgrenzung der Wahlkreise, auf dem Revier zu erscheinen. Dieser Auftrag wurde natürlich liner Arbeiter seien denkungsfähig und ließen sich das Recht nicht welche dem Gesetz entspricht. Der Uebelstand, daß Berlin   ausgeführt, bei welcher Gelegenheit der Lieutenant bemerkte, daß nehmen, selbst" Autoritäten" au fritisiren, auch auf die Gefahr heute nur 6 Abgeordnete statt 15 hat, giebt Anlaß zur Un- der Bescheid des Polizeipräsidiums über die Anmeldung des hin, hinausgeworfen zu werden". Ganz entschieden verwahrte Vereins, die der Vorsigende nur besaß, keine Genehmigung zu Rebner die Lokalkommission gegen die verlautbarte Verdächtigung, zufriedenheit der Betenten. einer Versammlung darstelle. Auf den Einwurf des Vorsitzenden, daß dieselbe irgend welche Vortheile von der Direktion des An der lebhaften Debatte betheiligen sich die Herren daß ein geselliger Klub, der von der Polizei genehmigt sei, Ver- Münchener Brauhauses gehabt habe. Herr Direktor Ahrend habe Graf Matuschka, v. Jagow, v. Hellmann, v. Normann sammlungen nicht anzumelden brauche, bemerkte der Polizei- mit der Moabiter Brauerei schon früher ein Abkommen getroffen einerseits, welche diese Petition nicht für wichtig genug lieutenant, daß der Klub aber Politit treibe. Der Vorsitzende gehabt, nach welchem er zur Abnahme einer Quantität Bier dieser halten, sie der Erörterung im Plenum zu unterwerfen, entgegnete, daß sich der Klub mit allen öffentlichen Tagesfragen Brauerei verpflichtet war. Der Lokalkommission sei es gelungen, während andrerseits sich die Herren Knörke, Dr. Gutfleisch, beschäftigt. Hierauf hatte der Reviervorstand nichts zu erwidern, diese Abnahme zu verzögern, auch sei das Bier nach auswärts Gener, Stephan, Münch gegen die beabsichtigte Behandlung und ist dem Vorstand ein weiterer Bescheid von Seiten des gegangen. Die im B.." erschienene offene Anfrage des Herrn der Petition wenden. Polizeipräsidiums in dieser Angelegenheit bisher nicht zugegangen. Bubeil sei daher als ein Angriff auf die Lokalkommission zu be Eine falsche Baronele, eine gefährliche Hochstaplerin, trachten, berechnet, die Bierfrage bezw. den Boycott   illusorisch zu welche insbesondere die Gasthöfe unsicher macht, wird von Wien   machen. Die Lokalkommission habe sich alle Mühe gegeben, den aus signalisirt: An einem Abend des vorigen Monats fuhr eine Brauerstreit beizulegen. Der Bierring sei allerdings durchbrochen elegante, stattliche Dame im beiläufigen Alter von 35 Jahren bei worden, doch bestehe die Resolution der vereinigten Brauereien einem Hotel der inneren Stadt vor. Den Fiafer ließ sie von noch, welche der Berliner   Arbeiterschaft höchst gefährlich werden dem Portier bezahlen und den Reisefoffer in jenes Bimmer des könne. Durch den ersten Boykott seien die Lokalbefizer bewogen ersten Stockwertes expediren, welches ihr auf Verlangen einge worden, ihre Säle den Arbeitern zu Versammlungen unentgeltlich räumt wurde. Die fremde Dame trug sich im Meldezettel als zu überlassen. Jezt verlange der Oekonom der Tivoli- Brauerei Baronesse Amalie v. Becke ein, erzählte dem Hotelier, daß sie bereits wieder den Konsum von mehreren Tonnen Bier neue jezigen Boykotts auf's boykottirt, die Tochter eines Obersten aus Innsbruck   sei, und ihren oder eine entsprechende Bezahlung. Würde die Brauerei nach Wien  , erwarte. Die Aushebung des Bräutigam, einen Hauptmann in Baronesse flagte bald über das Malheur, von dem sie so hätte diese sämmtliche Brauereien hinter sich und die betroffen worden sei und durch das sie in nicht ge- Genossen des zweiten Wahlkreises ein wichtiges Versammlungs­ringe Verlegenheit gerieth. Papa, der Herr Baron, habe lokal verloren. Sodann sei im Berliner Volksblatt" eine Gr nämlich die letzte Geldsendung, wie sie vermuthen mußte, nach flärung der Brauergesellen erschienen, dahingehend, daß diese aus Berlin   adressirt und leider sei dieselbe erst nach ihrer Abreise dem Grunde die Arbeit nicht eingestellt haben, weil sie mit ihren dort eingelangt. Die Reklamation erfordere Zeit und Baronesse Arbeitsbedingungen durchaus zufrieden seien. Die Redaktion des Becke siehe bis zur Erledigung derselben ohne Geld da. Der be- Berliner Voltsblatts" behaupte, durch die Veröffentlichung dieses treffende Hotelier empjand Mitleid mit dem Schicksal seiner Schriftstückes habe sie nur ein neues Beispiel dafür anführen Passagierin und erbot sich in charmanter Weise, der Dame eine wollen, in welcher Weise ein Druck seitens der Arbeitgeber auf Der ihre Arbeiter ausgeübt werde. Er habe aber etwas anderes Summe vorzustrecken, welche dankbar angenommen wurde. Er betrachte auch dies als einen indirekten Bahlfellner wollte seinem Herrn in der Galanterie nicht nach- hierin gefunden. stehen und räumte der Baronesse unbedingten Kredit auf Speisen Sieb auf die Sokalkommission, zu dem Zwede, die Bierfrage und Getränke ein. Diese Konzession war nicht zu unterschätzen, illusorisch zu machen. Dadurch habe aber die Redaktion des Berliner  denn die Dame war gewohnt, gut zu speisen, und ihre Zechschuld Boltsblatts" bezw. Herr Redakteur Gronheim, gegen den Beschluß der machte im Verlaufe mehrerer Tage ein ganz beträchtliches Joel'schen Volksversammlung gehandelt. Ein Redakteur eines seiner persönlichen Ansichten fich den Sümmchen aus. An einem schönen Morgen war die Fremde sozialdemokratischen Blattes habe aber die Pflicht, verschwunden. Dieser Tage entdeckte die Polizeibehörde den Hintenanſegung seiner Aufenthalt der Baronesse. Sie hatte sich inzwischen unter dem Beschlüssen einer Boltsversammlung zu fügen und denselben nicht Die Lohntommission der Brauergesellen sei Namen Amalie Neubauer in einem anderen Hotel einlogirt entgegenzuarbeiten. und dort dasselbe Mannöver ausgeführt. Die Hochstaplerin derselben Meinung gewesen. Die Tags darauf geforderte Auf­heißt mit ihrem wahren Namen Amalie Beck, ist zu Baden- Baden   nahme einer Erwiderung sei vom Herrn Redakteur Gronheim ab­geboren, verheirathet und lebt von ihrem Manne getrennt. gelehnt worden unter Berufung auf ein dem Herrn Brauerei­Wiener Hoteliers und deren Personal wurden von ihr, soviel bisher erhoben werden konnte, um mehr als 2000 Gulden ge­schädigt, und auch in anderen Städten dürfte sie starke An zapfungen bei den Gastwirthen verübt haben. Für einige Zeit wird die falsche Baronesse zwar unschädlich gemacht, über kurz oder lang dürfte sie wieder auftauchen und das alte Treiben mit neuen Straften wieder aufnehmen, weshalb auf dasselbe hiermit warnend aufmerksam gemacht sei.

Graf Matusch ka meinte, wir wissen schon lange, daß die Wahlkreis- Eintheilung dem Gesetz nicht mehr ent­spricht; dazu ist kein Anstoß von außen nothwendig, um sich dessen bewußt zu werden.

Die Abgg. Geyer und Knörke wendeten sich leb­haft gegen die Ausführungen des Vorredners.

Abg. Geyer erklärte, es sei leider sehr schlimm, wenn man schon lange solche ungesetzliche Zustände kenne und sich nicht dagegen wende. Man werde dann leicht der Pflicht vergessenheit geziehen werden können. Wenn man jetzt nicht auf die Sache eingehe und abwarte, bis etwa weite Volls: kreise drängender an den Reichstag kommen, stüße man feineswegs die Würde des Hauses. Er, Redner, stimme mit dem Abg. Knörke überein. Die Schwierigkeiten seien feine so großen, daß nicht eine Regelung eintreten könne. Aller dings sei ein Faktor aus dem aktiven politischen Leben aus geschieden, der solcher Regelung den heftigsten Widerstand entgegenstellte( Bismarck  ), darin habe der Abg. Knörke Recht. Dann habe man aber auch jetzt eine fünfjährige Legislaturperiode, und wenn dem Reichstage kein Unfall zu stoße, würden die Abgeordneten, welche sich jetzt damit be­fassen müßten, der Entwickelung dieser Angelegenheit leicht folgen und sie zum Abschluß bringen können. Auf Antrag des Abg. Dr. Schädler wird die Petition zurückgestellt und deren spätere Berathung unter Zuziehung eines Regierungskommissars in Aussicht genonumen. Die Petition des ehemaligen Schuhmanns Dehmichen in Leipzig  , die auf die Leipziger   Polizeizustände zu jener Beit, als Betent sich noch im Dienst befand, kein günstiges Licht wirft, wird abgewiesen, da der Reichstag   nicht kom petent ist, über dieselbe zu befinden, vielmehr der sächsische Landtag zuständig sei.

Schluß der Sizung gegen 12 Uhr.

"

unter

direktor Finke( Tivoli) gegebenes Versprechen, für die Dauer von zwei Tagen Waffenstillstand eintreten zu lassen und während dieser Zeit nichts auf den Brauerstreit Bezügliches aufzunehmen. Dies könne unmöglich angehen und sei zum mindesten nicht richtig gewesen. Habe Herr Brauereidirektor Finke im Berliner  Sihung der Subkommission. Freitag, Abends 8 Uhr. Volksblatt" zu bestimmen oder wer? Herr Finte wäre einfach Wie solle diese Die Subkommission hat von Klaffe 9 an bis 17 zu berathen. an die Lokalkommission zu verweisen gewesen. sonst in die Lage versetzt werden, den ihr gewordenen Auftrag Es wird ausgeführt, daß die Resolution des Reichstags ursprüng: Der Redaktion des Berliner  An einem Thürpfosten erhängt hat sich am jüngsten zur Durchführung zu bringen. lich nur für die unteren Beamten bestimmt war, und daß nur mit Rüdsicht auf die preußische Thronrede, welche auch für Mittwoch früh im benachbarten Friedrichshagen   ein Dienst Boltsblatt" sei ein großer Theil der Schuld an dem Scheitern die mittleren Beamten Gehaltserhöhung in Aussicht stellte, mädchen Helene Schur. Das Mädchen war von seiner Herrschaft des Bonkotts zuzuschreiben. Beides sei sehr bedauerlich. Er lieber gesehen, wenn die vereinigten Arbeiter die mittleren Beamten in die Resolution aufgenommen wurden. beschuldigt worden, einen Ring gestohlen zu haben und hat sich hätte es Alles ist einig, daß von Klasse 17 an Alles bewilligt dies so zu Herzen genommen, daß es seinem Leben ein gewaltsames hätten zeigen können, daß sie stärker sind als das vereinigte Ka­pital. Dies wäre von heilsamen Wirkungen für die Folge ge wird, und von Klasse 1 bis" Klasse 5 Alles verweigert; die Ende bereitete. Polizeibericht. Am 19. d. M. Nachmittags wurde eine wesen. So bat er die Versammlung, die Lokalkommission ihres Kommission ist aber blos über die Klassen zwischen 9 und 16 zweifelhaft und hat sie deshalb in die Subkommission ver- unbekannte, etiva 70 Jahre alte Frau vor dem Hause Chaussee- Amtes zu entheben, den Boycott über die Brauereien aufzuheben straße Nr. 109 beim Ueberschreiten des Fahrdanimes von einer und dafür Sorge zu tragen, daß derartige Vorkommnisse, wie wiesen. Die Stimmung ist, nicht über Klasse 13 hinauszugehen. Man Droschke überfahren und an beiden Beinen so bedeutend verletzt, geschehen, seitens der Nedaktion des Berliner Voltsblatt" in Bu beginnt mit Klasse 18. Die Gehaltserhöhung der Post und daß sie nach der Charitee gebracht werden mußte. Abends fiel funft nicht wieder vorkommen. Der nächste Redner war Herr Derselbe bemerkte zunächst, daß er an Telegraphensekretäre wird einstimmig beschlossen. Der Rest wird der Kutscher Dehlfe vor dem Hause Görlitzer User Nr. 38-40 von Redakteur Baate. ebenfalls einstimmig bewilligt. Klasse 14 ebenfalls bewilligt. dem von ihm geführten, mit Steinen beladenen Wagen herab, Stelle des Herrn Redakteur Cronheim, welcher fein Volks- oder Klasse 15 handelt von den Zahlmeistern. Es werden Einwen- wurde überfahren und auf der Stelle getödtet. Die Leiche wurde Versammlungsredner sei, die Vertheidigung der Redaktion über­dungen erhoben, indem man die Zahlmeister mit den Offizieren nach dem Schauhause geschafft. In der Nacht zum 20. d. M. nehme. Seine persönliche Stellung sei gegen den Boycott gewesen, zusammenstellt. Es wird aber erklärt, daß der Vergleich nicht fiel ein Mann vor dem Hause Urbanstraße Nr. 12 in der Trunken- indem er der Meinung war, daß die Braugesellen ihren Lohnkampf passe, da die Zahlmeister nicht über den hier festgestellten Gehalt heit zur Erde und zog sich hierbei über dem linken Auge eine so mit denselben Mitteln, wie andere Arbeiter hätten zum Austrag ( 1700-2900 durchschnittlich 2300) hinauskommen könnten. Hierauf bedeutende Verlegung zu, daß er, nachdem ihm von einem Heil- bringen müssen, d. h. durch Organisation 2c. Er hielt es für un­wird Klasse 16 bewilligt. Alles einstimmig. Da auch Alles für gehilfen ein Nothverband angelegt worden war, mittelst Droschke angebracht, der Brauergesellen wegen die ganzen Parteigenossen nach der Charitee gebracht werden mußte. Am 19. d. m. in Bewegung zu sehen und mit Kanonen auf Spaßen zu schießen. Klasse 17 bis Klasse 23( Ende), so ist 18-23 erledigt. fanden an drei verschiedenen Stellen fleinere Feuer statt. Der Boykott hätte nicht zur Anwendung kommen dürfen, einer Hand voll Leute wegen, die feineswegs auf dem Boden der modernen Arbeiterbewegung standen, deren Forderungen zum Theil durchaus unsozialdemokratische waren. Die Kanonen wären anderwärts nothwendiger gewesen. Der Boykott trage mit die Schuld, daß bedeutungsvolle Streits aus mangelnder Unter­Eine öffentliche Volksversammlung tagte am 19. d. M. ftüßung verloren gegangen seien. Die Versammlungen seien durch­Klasse 10( 2100-3600, durchschnittlich 2850) mit Mehrheit abgelehnt, mit Ausnahme von Nr. 17( Büreau- und Rechnungs- unter Vorsiz des Herrn Litfin im Saale der Aktien- weg schwach besucht gewesen und doch seien gerade diese am be= Beamte 2. Klasse am Reichspostamt), welche angenommen wird. brauerei Friedrichshain  . Zur Verhandlung stand:" Das Verrufensten, auf die Arbeiter einzuwirken und für die Streifenden " Berliner Voltsblatt" gegenüber zu wirken. Der Boykott sei unpopulär gewesen, die große Masse Klaffe 9( 2400-3600, durchschnittlich 8000), mit Mehrheit halten des Der Berliner   Lokalkommission." Der Besuch der habe sich nicht für denselben erwärmen können und doch Bier abgelehnt. Aus diesem Grunde sei der Boykott nicht Bemerkt sei hier, daß die angegebenen Gehaltsziffern die ge- Versammlung war nicht den gehegten Erwartungen und der getrunken. Größe des Saales entsprechend. Unter den Anwesenden befanden durchführbar gewesen. Die Redaktion hielt es daher für planten Erhöhungen umfaffen. Nachdem die Subkommission ihre Aufgabe erledigt hat sich die Abgeordneten Bebel, Singer u. A., die Rebat- eine Parteipflicht, eine Angelegenheit, ein Unternehmen möglichst fragt der Vorsitzende Huene die Ver- teure Cronheim  , Baate, sowie einige Brauerei- Intereffenten. bald zu Ende führen zu helfen, das für die Arbeiter keinen rühm­treter der Regierung, ob ein Plan zur definitiven Bor Eintritt in die Verhandlungen stellte Herr Kurzbach den lichen Ausgang zu nehmen versprach. Deshalb habe Herr Regulirung der Reichsbeamten- Gehälter schon vorhanden sei. Antrag, den oben genannten Punkt von der Tagesordnung abzu- Gronheim dem Herrn Direktor Finte das ihm so sehr zur Last

Nur 9-12 fraglich.

Man geht nun rückwärts von 13:

Klasse 12( 2400-8000, durchschnittlich mit 2700) mit Stimmen mehrheit abgelehnt.

Klasse 11( 1900--3600, durchschnittlich 2730) mit Mehrheit abgelehnt.

gegen 10 Stunden

-

-

Versammlungen.