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Nr. 142.

Sonntag, den 22. Juni 1890.

7. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Infereffen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt" erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 3,30 Mart, monatlich 1,10 Mart, wöchentlich 28 Pf. Einzelne Nummer 5 f. Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. Postabonnement 3,30 Mart pro Duartal. ( Eingetragen in der Postzeitungspreislifte für 1890 unter Nr. 892, V. Nachtrag.) Unter Kreuzband, täglich durch die Expedition, für Deutschland und Desterreich- Ungarn 2 Mark, für das übrige Ausland 3 Mark pro Monat.

Insertionsgebühr

beträgt für die 5 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf., für Vereins- und Versammlungs­Anzeigen 20 Pf. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Beuthstraße 3, sowie von allen Annoncen- Bureaur, ohne Erhöhung des Preises, angenommen. Die Expedition ist an Wochentagen bis 1 Uhr Mittags und von 3-7 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen bis 9 Uhr Vormittags geöffnet. Fernsprecher: Amt VI. Nr. 4106.

Redaktion: Beuthstraße 2.- Expedition: Beuthffraße 3.

souverän oder ein Schattenkönig ist, aber wir möchten regelrechten Kolonialreichs mit regelrechten Kolonialkriegen Das deutsch - englische Abkommen betreffs der afrika - denen am ärgsten getroffen wird, die die Pflicht hätten, dem Schürzen und Aufknoten von Verwickelungen gar nicht mehr herauskommen. nischen Interessensphären beider Länder ist unseren Lesern es auf's thatkräftigste zu schirmen. Niemals mehr als jetzt ist es das oberste Gebot jedes bereits seinem Inhalte nach bekannt geworden. Es thut Es kann gar nicht oft und entschieden genug auf Noth, dem neuesten Jubelrausche unserer Kolonial- Chauvi- diesen krassen Widerspruch zwischen Worten und Thaten wahren Volksvertreters, ein energisches Halt nisten über den Triumph der deutschen Diplomatie kühl der bürgerlichen Gesellschaft hingewiesen werden, welcher zu rufen und für Kolonialzwecke, mögen sie heißen wie sie bis ans Herz hinan gegenüberzutreten und die Dinge ein- in unserem Falle darin besteht, daß die bürgerliche Moral wollen, feinen rothen Heller zu bewilligen. Nicht mal wie sie sind zu betrachten. das kleinste Eigenthumsvergehen mit schmählichstem Makel genug, daß der Militarismus uns erdrückt, soll jetzt auch Vor allem drängt sich bei dieser Vertheilung des behaftet und durch ihre Dienerin, die Justiz, hart strafen Schweiß und Blut des deutschen Volkes, die in den Steuer afrikanischen Gebiets der Gedanke auf, daß diejenigen, läßt, während der Besizergreifung fremden Landes im groschen stecken, nach Afrika exportirt werden. Schade denen das mir nichts dir nichts zwischen zwei europäischen großen Stil nicht nur nicht geahndet, sondern als Kultur- um jeden der wackeren Bursche, die als Matrosen, als Wir meinen, wenn Marinesoldaten draußen unter der glühenden Sonne Staaten vertheilte Land gehört, daß die Eingeborenen that ersten Ranges" gefeiert wird.

Augen auf, Talchen zutarauf hinweisen, daß das Wesen der Monarchie von und Kolonialkrakehlen. Dann wird die Diplomatie aus

gar nicht danach gefragt worden sind, ob sie denn mit einmal Kulturthaten vollbracht werden sollen, so ist genug Afrikas vom Fieber gepackt werden; auf das Konto der dieser gewaltsamen Annexion auch zufrieden seien. Die und übergenug daheim in deutschen Landen zu thun, Kolonialpolitik jeder Tropfen Blut, den Deutsche draußen christliche Zivilisation hat die vorherrschende Eigenthüm- wo die wichtigsten Fragen, welche die Jetztzeit bewegen, für das Phantom einer Kolonialherrschaft versprißen, auf lichkeit, sobald sie in wilde Länder" kommt, ohne auch der Lösung harren. Weshalb in die Ferne schweifen und das Kerbholz der Kolonial- Chauvinisten komme jedes Leben, nur den Schein eines Rechtstitels dieselben zu besetzen, in Ost- und Westafrika kolonisiren, solange in Deutsch das in Afrika geopfert wird zu Ehren von Pulver und ganz als ob sie herrenlos, als ob sie Niemandes Eigen- land ein reiches Maß innerer Kolonisation der Durch Fusel, Elfenbein und Kakao! Und anstatt dem fadenscheinigen Die Propaganda der kolonialpolitischen That wird thum seien. Diese Methode der rechtswidrigen Usurpation führung bedarf?

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auch die Frankfurter Beitung" spricht Humanitätsideal" der afrikanischen Sklavenbefreiung" jetzt recht intensiv in Angriff genommen werden, nun das treffend von dem usurpatorischen und gewalt- nachzulaufen, möge man doch offen eingestehen, daß ohne ganze Küstengebiet vom Sultanat Sansibar auf Deutsch­thätigen Charakter der Kolonialpolitik Hörigkeit der Eingeborenen die dort allein zu betreibende land übergeht, nun der Marsch ins Innere bis an die den Fourier spielt ja bereits hat in seinem Wesen sich nicht geändert seit den Zeiten, Plantagenwirthschaft nicht existenzfähig ist. Man möge Grenze des Kongostaats ungestört vor sich gehen kann. Jetzt da die spanischen und portugiesischen Abenteurer, die Cortez, sich ferner erinnern, daß das kapitalistische Lohnsystem da Emin Pascha die Pizarro, die Vasco de Gama , ihre Beutezüge unter- heim Zustände geschaffen hat, die der Kultur Hohn sprechen. werden die militärischen Expeditionen, die eine Million nommen, das Land besetzt, die Eingeborenen unterworfen Ehe man den Afrikanern mit Flinte und Bibel" bei- nach der anderen verschlingen, sich schnell folgen, die und zu Sklaven gemacht haben. Wenn heute irgend ein springt, soll man das europäische Elend" durch Brot, Reichsfinanzen werden ein immer größeres Budget für den wagehalsiger Lieutenant oder verbummelter Philosoph mit Freiheit und Bildung aus der Welt schaffen. Nicht nur schwarzen Erdtheil aufweisen. Vorstöße nach dem Süden einem afrikanischen Häuptling einen Abtretungsvertrag daß wir kein Recht auf Afrika haben, wir haben bis zur Grenze am Rowuma und Nyassasee sind nur eine gegen Lieferung von so und so viel Pfund Schießpulver die Pflicht, die Hände davon zu lassen Frage der Zeit. Thu' Geld in Deinen Beutel, deutscher und so und so viel Gallonen Kartoffelschnaps schließt, und die Millionen des Kolonialetats für die arbeiten Michel, damit Du die Zeche für den Kolonialrausch be zahlen kannst! ist diese Abmachung nur ein frommer Betrug. Der den Klassen in Deutschland zu verwenden. Säuptling hat kein Recht, das Stammeseigenthum abzu- Die deutschen Steuerzahler, die unter der Last der Aber wir haben ja Helgoland, das öde 0,01 Quadrat treten, und thatsächlich ist es die blanke Gewalt der Faust Abgaben in Form von Lebensmittelzöllen u. s. w., die meilen große Fischernest und Seebad, eingetauscht, und fleinen Leute, die von der Hand in den Mund leben, alle Teutschen werden sich deß freuen. England ist froh, allein, welche die abgetretenen" Bezirke festhält. England und Deutschland haben über große Länder- haben nicht das geringste Interesse an den tropischen daß es dieses Inselchen, das ihm einen hohen Gouver= welche sich sich stellenhungrige neursgehalt kostete und nichts einbrachte, endlich los ist. striche, welche ihnen nicht gehören, gerade so verfügt, als" Errungenschaften", für

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wenn sie die Eigenthümer wären. Nehmen wir z. B. das Aventuriers, schneidige Lieutenants und die an dem Handel Daß die Helgoländer nicht gefragt werden, ob sie Sultanat von Sansibar! England hat sich von Deutsch - von und nach Afrika interessirten Kapitalistengruppen, die überhaupt an Deutschland ,, angegliedert" sein wollen mit land das Protektorat über das Inselreich, das handels- Rheder, die Großkaufleute, die Schnappsbrenner, Pulver- seinen Zöllen und Militärlasten, das wundert uns nicht. politisch wichtigste afrikanische Gebiet im indischen Ozean, produzenten, Kalikofabrikanten, Projektenmacher und ideo - Sansibar und Helgoland, das ist gehüpft wie gesprungen. Doch unsere Patrioten" freuen sich des Spielzeuges, zusprechen lassen, d. h. es hat mit Einwilligung des logische Bourgeois begeistern können. Man meine nur nicht, daß die Abgrenzung im und es ist wenigstens fein Unglück, dieser Landerwerb. Deutschen Reiches Sansibar annektirt. Denn Protektorat", Ein nationales Unglück aber ist die Kolonial­Schuhherrschaft, ist die bekannte verschämte Ausdrucksform schwarzen Erdtheil der Eroberungslust der Peters und für die gar nicht verschämte Thätigkeit des In den Sack Genossen eine Schranke ſeze. Im Gegentheil, jetzt wird schwärmerei. Unsere Partei kann mit Stolz sich darauf teckens. Wir sehen wieder einmal, wie die bisherigen der Tanz erst recht losgehen, jetzt werden die Forde berufen, daß sie nie und nimmer ihr Vorschub geleistet Vertreter der Legitimität ererbte Rechte für nichts achten rungen für Kolonialzwecke wie ein Wolken- hat. Für solche Zwecke giebt es immerdar nur ein fräffiges, und Throne umstürzen wie Kinderstühlchen. Uns kann bruch niedergehen, für Schiffe und Kanonen, für Be- volksfreundliches: Nein!

es ja gleichgiltig sein, ob der Sultan von Sansibar amte, Soldaten, Gewehre und andere Erfordernisse eines

Feuilleton.

Nachdruck verboten.]

Zum Glück der Damen."

Roman von Emile Zola . Autorisirte Uebersetzung von Armin Schwarz.

überziehen.

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Was giebt es denn? fragte Denise lebhaft. Ist Genevieve in Gefahr?

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letzte Hilfsquelle zu suchen, hatte er sich entschlossen, die den Dir auch diesen nehmen, Du wirst ihn durchgehen alte Realität in der Rue de la Michodiere, in welcher der sehen," so würde ich geantwortet haben: Giebt es denn alte Finet, sein Vorfahre, das Haus gegründet hatte, zu keinen guten Gott mehr?" Und er ist richtig durchgegangen. hypotheziren; doch es war alles unnük, der Zusammenbruch Ach, der Unglückliche, er verstand sich so gut auf den wirk­war nur mehr eine Frage der nächsten Zeit. lichen Handel, er hatte alle meine Ideen! Und für wen? Der Vater ist oben, fuhr Madame Baudu, mit ge- für eine Dirne, für eine jener Modellpuppen, die in den brochener Stimme fort. Wir lösen einander alle zwei Fenstern der Bordelle sitzen. Wahrhaftig, es ist um den Stunden ab, es muß ja doch Jemand hier sein.. Verstand zu verlieren,

Ich will hinaus gehen, Tante, sagte Denise, die

Er schüttelte den Kopf, seine stieren Augen waren zu Gine dunkle Kühle schien von dem Plafond herabzu- angesichts dieser Verzweiflung ihr Herz sich zusammenpressen Boden gesenkt, er schaute auf die feuchten Quadersteine, welche durch ganze Generationen von Kundschaften abgenützt fließen, es vergingen oft ganze Stunden, ohne daß eine fühlte. - Ja, gehe hinauf, geh' rasch hinauf, meine Tochter. worden waren. Kundschaft die Stille störte und die Waaren, die oft wochen­Wenn Ihr es wissen wollt, fuhr er dann mit noch lang nicht berührt wurden, begannen sich mit Schimmel zu Sie erwartet Dich, sie hat die ganze Nacht nach Dir gefragt. Sie hat Dir etwas zu sagen. leiserer Stimme fort, so muß ich Euch sagen: es giebt Gerade in dem Augenblick kam Baudu herunter. Die Augenblicke, wo ich mich für alles Unglück am meisten an­Galle hatte sein Gesicht grün gefärbt. Die Augen waren klage. Ja, es ist meine Schuld, wenn unsere arme Tochter nur mehr zwei blutrothe Flecke. Er kam mit leisen Schritten da oben verzehrt wird. Ich hätte sie längst verheirathen herab und flüsterte, als ob man ihn von oben hören sollen, ohne meinem dummen Stolz nachzugeben und meinem Eigensinn, der mich verhinderte, ihnen das Haus in einem könnte; -- Sie schläft. minder blühenden Zustande zu übergeben. Jetzt würde sie Er sank in einen Sessel, dann murmelte er, zu Denise Denjenigen haben, den sie liebt und vielleicht würde ihre Jugend jenes Wunder zu Stande bringen, welches ich - Du wirst sie sogleich sehen... Wenn sie schläft, nicht verwirklichen konnte... Aber ich bin ein alter Narr, ich habe nichts verstanden, ich glaubte nicht, daß bekommen hatten, waren in weniger als zwei Jahren scheint es uns, als ob sie geheilt wäre. Es herrschte wieder Stillschweigen. Vater und Mutter man wegen solcher Dinge frank werden könnte

Madame Baudu antwortete nicht sogleich, ihre Augen füllten sich mit Thränen, dann stammelte sie:

Ich weiß nicht. Man sagt mir nichts. Ach, ich glaube, es ist Alles aus.

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Und sie blickte mit umflorten Augen umher, als hätte

gefühlt, daß das Haus und ihre Tochter zusammen gewendet: gingen. Die 70 000 Frants, welche sie für ihr Landgut

durch

den

Abgrund

Konkurrenz der

verschlungen

worden. Um gegen das Glück der Damen" aufämpfen saßen einander gegenüber und betrachteten sich stumm. Dann Wahrhaftig, es war ein außerordentlicher Bursche

Livreestoffe hielt, hatte der Tuchhändler bedeutende Opfer nennen, ohne sich an eine bestimmte Person zu wenden. bringen müssen. Durch die Errichtung eines Lagers von|

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Ich würde es nicht geglaubt haben und hätte man kurz, mein Schüler.

eine Einfachheit der Sitten, Ordnungssinn in allen Stücken, Er erhob den Kopf und vertheidigte noch immer feine wie meinen Sohn. Wenn Jdeen in diesem Kommis, der ihn betrogen hatte. Denise

Molletons und Flanellen, wie es am Pariser Platze kein meinen Kopf unter das Beil gelegt. Er war der Lehte, Bweites mehr gab, hatte sein Konkurrent ihm den Rest ge- ich hatte ihn erzogen,

geben. Die Schuld ward allmälig immer größer; um eine Giner gekommen wäre, um mir zu sagen: Sie wer- tonnte nicht anhören, wie er sich so beschuldigte und sie