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Gerichts- Beitung.

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Mordprozeß lausn. ( Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)

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Angefl.: Der

Wieder ist ein tapferer Streiter, der während der Jahre| Alles trotz Ihrer Ersparnisse von 141 M.? Der Warum haben Sie denn den angeblichen Namen dieses Mannes der Verfolgung unserer Partei unentwegt dem Banner für Wahr- Angeklagte bestreitet diese Angaben. Präs.: Sie so sorgfältig in Ihr Buch eingetragen? heit und Recht folgte, aus dem Leben geschieden. Der Schlosser haben einer Zeugin gegenüber am Tage vor dem Morde Mann hatte mich gebeten, ihm eine Zigarre zu geben; ich wollte Emil Franke ist seinem langjährigen Leiden erlegen. Der ver- auch erzählt, daß ein Mann bei der Frau Vaneß gewesen. aber nicht, und sagte ihm, daß ich wiederkomme und ihm dann storbene Genosse wird heute Nachmittag auf dem freireligiösen Sie haben sogar erzählt, daß es ein Mann mit schwarzem Bart eine Zigarre geben werde. Präs.: Ich halte Ihnen nun vor, Friedhof bestattet. Genosse Franke kandidirte im Jahre 1884 im war. Angefl.: Das ist auch richtig. Der Mann war zum daß eine Zeugin, Frau Dressel, behauptet, daß Sie noch un fünften Wahlkreise. Er wird in den Kreisen seiner zahlreichen Besuch.- Präs.: War denn Frau Vaneß mit diesem Manne 1/27 Uhr mit Frau Vaneß am offenen Fenster gestanden haben. Freunde für alle Zeiten ein ehrenhaftes Andenken hinterlassen. bekannt? Ang etl.: Hoffentlich.- Präs.: Was heißt das?- Angel.: Das ist nicht wahr.- Präs.: Wenn ich Ihnen Polizeibericht. Am 20. d. M. Vormittags wurde die be- AngelI.: Na, er ließ Bier tommen und ist schon öfter da- nun sage: Wenn die Richter der Frau Dressel glauben, dann reits start in Verweſung übergegangene Leiche eines unbekannten, gewesen. Präs.: Sie haben auch einmal behauptet, daß Frau sind Sie der Mörder!" was würden Sie dazu sagen?- den Mannes im Landwehr- Kanal angeschwemmnt und nach dem bezeichnete. Angefl.: Nein, sie hat nur manchmal von ihm Bras.: Wir werden Ihnen ferner nachweisen, daß Sie erst etwa 30 Jahre alten, anscheinend dem Arbeiterstande angehören. Vaneß, wenn Sie von demselben sprach, ihn als ihren Mann" Ange kl.: Nein, Herr Präsident, ich bin der Mörder nicht! Schauhause geschafft. Nachmittags fiel die 61 Jahre alte All- gefagt: Mein Oller".- Präs.: Sie behaupten, Sie hätten lange nach 6 Uhr 35 Min., wo die Laternen schon geraume mofenempfängerin Lene auf dem Promenadenwege vor dem dem Mann Hosen anmessen müssen. Sie kannten aber feinen Zeit angesteckt waren, im Obstkeller erschienen sind, daß Grundstück Staligerstr. Nr. 79-83 zur Erde und zog sich hierbei Namen nicht?- Angefl.: Nein, er wollte seinen Namen nicht Sie bei Kupschat en, erst Punkt 7 einngetreten sind. Sie erst Punkt 7 über dem linken Auge eine so bedeutende Verletzung zu, daß sie nennen und ich habe deshalb den Namen Haase in das Notizbuch können, wenn das Alles stimmt, das Haus der Frau nach Anlegung eines Nothverbandes nach ihrer Wohnung ge- eingetragen. Präf.: Sie sollen am Tage des Mordes zu der Banes erst 3 Minuten vor 7 Uhr verlassen haben.- Angefl. bracht werden mußte.- Abends wurde eine Frau in ihrer Woh- Frau Kopschat, welche in demselben Sause wohnt, eine höchst Dazu kann ich gar nichts sagen.- Präs.: Warum sind Sie nung in der Stralauerstraße erhängt aufgefunden. Am ansfällige Bemerkung gemacht haben, Sie haben gesagt: Wenn denn überhaupt so eilig nach dem Bahnhofe gegangen? Gie 20. d. M. fand Winterfeldstr. 33 ein unbedeutendes Feuer statt. ich heute fort sein werde, wird oben noch etwas passiren, da hätten doch über 2 Stunden auf dem Abgang des Zuges warten werden Sie noch etwas hören". Angefl.: Das mag ich müssen? Angefl.: Ich wußte ja nicht Bescheid und wollte wohl gesagt haben, aber ich habe damit gemeint, daß die Nach den Zug nicht verpassen.- Präs.: Auf die Frau Kupschal barn über den Besuch des fremden Mannes sprechen würden. haben Sie einen sehr erregten und unſtäten Eindruck gemacht und Präs.: Warum haben Sie sich am 13. noch 20 Mark geborgt, Ihr Portemonnaie soll mit Geld dick vollgespickt gewesen sein. da Sie doch noch Ihrer Behauptung Ersparnisse hatten? Angel.: Das ist nicht wahr, ich hatte nur 21 Mr. darin. Anget I.: Ich fürchtete, das Geld werde nicht reichen, um meine Bra f.: Was haben Sie zu der Tochter der Frau R. gesagt? Bedürfnisse zu Hause zu decken. Präs.: Sie hatten doch im Angel.: Ich habe ihr gesagt, daß Herrenbesuch oben sei. Unter den 47 Zeugen und Sachverständigen befindet sich auch Ganzen 141 Wark, gleich 47 Thalern. Angefl.: Ja, Bras.: Welchen Anzug hatten Sie an, als Sie bei der Frau K. die Frau des Angeklagten, welche beim Anblick desselben in so 7 Thaler wollte ich zur Reise gebrauchen und 40 Thaler erschienen?- Angefl.: Es war der graue.- Präsf.: Sind frampfhaftes Schluchzen ausbricht, daß sie aus dem Saale ge- mit nach Hause bringen. Präsident: Warum Sie in demselben Anzug auch ins Gefängniß eingeliefert wor führt werden muß. Sämmtliche Zeugen ermahnt der Vorsitzende haben Sie denn Niemanden etwas von den Ersparnissen oen? Angekl: Jawohl. Präs.: Haben Sie niemals eindringlichst, in diesem Falle, wo es sich um Leben oder Tod erzählt? Angekl.: Ich fürchtete, man würde mich über- Frau Baneß nach ihren Ersparnissen gefragt? Angefl.: eines Menschen handelt, nur die lautere Wahrheit zu sagen. reden, dann besser zu leben. Präs.: Am Sonntage haben tur einmal, als Frau Vanes Möbel kaufte.- Präs.: Sie sollen Der Angeklagte giebt auf Befragen zu, daß er Friedrich Sie der Frau Kopschat gesagt, Sie wollten ein Retourbillet nach einmal einer Zeugin gegenüber geäußert haben:" Die Thüren mit Vornamen heißt. Er ist zu Groß- Szemblonen am 15. No- Bieberstein lösen? Angefl.: Ja, aber ich habe es nicht ge- stehen auf, Großmutter hörr schwer, hier fann mal etwas passis vember 1857 geboren, evangelisch, Soldat gewesen im 2. Garde- than, weil ich auf dem Bahnhofe erfuhr, daß es feins gebe.-ren!"-Angefl.: Ich habe dabei blos an die Herrenbesuche Ulanenregiment, Sandwehrmann ersten Aufgebots. Sein Wohn- Präs.: Von welchem Bahnhofe sind Sie abgefahren? gedacht.- Präs.: Sie sollen dann einmal gesehen haben, wie sit war früher Bieberstein. Er ist im Jahre 1877 zu Gerdauen ngetl.: Vom nächsten, dem Schlesischen. Präs.: Am Frau Vanes ein Goldstück wechselte und dabei einer Zeugin wegen Diebstahls zu 14 Tagen Gefängniß, 1885 zu Nordenburg Sonnabende haben Sie mit der Frau Vaneß und ihrem Jungen, gegenüber gesagt haben: Wir wollen Sie mal todtschlagen!" wegen Hehlerei und wiederholten Diebstahls zu 1 Jahr 6 Mona- dem Frizz, Kartoffeln gebuddelt? Angekl: Ja.-Präs.: Der Präsident macht dem Angeklagten noch eine ganze Reihe von ten Gefängniß und im Jahre 1886 wegen Hehlerei zu 3 Mona- Dann haben Sie bei der Frau Vaneß dafür gesprochen, daß der Vorhaltungen. So soll Frau Vaneß schon im Auguſt darüber ten Gefängniß verurtheilt worden. Fritz auf dem Hofe spielen durfte? Angell: Ja. geklagt haben, daß sie öster Geld vermisse, am 12. September foll Präs.: Bekennen Sie sich im Sinne der Anklage für schul- Präs.: Sind Sie nicht auch auf dem Hofe gewesen, während Frau V. gesagt haben, daß ihr Klausin noch 3 Wochen Kostgeld dig? Ange kl.: Nein, meine Herren. - Präs.: Erzählen der Junge unten war?- Angel.: Jawohl.- Präs.: Zu und 1 Monat Miethe schulde; eine Zeugin soll der Frau V. Vorwürse Sie uns mal turz Ihren Lebensgang. Ihr Bater, welcher fleiner welchem Zweck?- Angefl.: Ich habe den Aschtopf herunter- darüber gemacht haben, daß sie einen so verworfenen Menschen bet Besitzer war, lebt nicht mehr?-Anget l.: Nein, meine Mutter ist getragen. Präf.: Das war doch eine merkwürdige Gefällig- sich beherberge und darauf soll die Frau gesagt haben:" So recht nur noch am Leben. Präs.: Außer Ihnen sind noch 6 Ge- feit von Ihnen. Sie sollen im Vorübergehen zu dem Jungen traue ich ihm auch nicht mehr, er hat keinen Verdienst und dabei schwister am Leben? Angefl.: Ja wohl. Präs. Nun gesagt haben: Heute kannst Du lange unten bleiben. Auf diese und Angefl.: muß ich ihm noch Kost und Logis geben!" erzählen Sie kurz weiter. Angef.: Ich bin bis zum 14. Jahre Davon weiß ich nichts. Präs.: Was für einen Anzug hatten zahlreiche andere Vorhaltungen antwortet der Angeklagte fast nur in die Schule gegangen, habe in Nordenburg beim Prediger Hesse Sie an, als Sie auf dem Hofe waren? Anget: Graue dasselbe: Das kann ich nicht sagen!" Der Präsident stellt Religionsunterricht genossen und bin nach meiner Einsegnung bei Hose und graue Weste. Präs.: War es dasselbe Zeug, das fest, daß bei dem Angeklagten bei seiner Verhaftung in Biebers einem Schneider in die Lehre gekommen. Dann bin ich auf Sie beim Kartoffelnbuddeln getragen? Angefl.: Ja. stein ursprünglich eine Summe von 137 M. vorgefunden worden die Wanderschaft gegangen, habe 1879-82 bei dem Militär Präs.: War es dieselbe Hose, die Sie auf der Seise trugen und sei und rechnet dem gegenüber die Summe von 25 M. hinzu und gestanden und mich im Oktober 1883 verheirathet.-Präs.: in der Sie verhaftet wurden?- Angefl.: Ja.- Bräf.: bie angeblichen Ausgaben des Angeklagten ab und es ergiebt sich, Sie haben zwei Kinder im Alter von vier und zwei Jahren? Welches Jacket hatten Sie auf der Reise an?- Angel.: Ein daß das Fazit ungefähr stimmt, wenn der Angeklagte auf der Angel: Ja wohl.- Präs.: Haben Sie noch irgend welche braunes.-Präs.: Hier vor dem Zeugentische steht eine Riste ganzen Reise nichts ausgegeben. Erbschaft oder dergleichen zu erwarten?- Angefl.: Ich nicht, mit Ihren Sachen, suchen Sie mal den Anzug heraus, den Sie Präs.: Wissen Sie aus welchen Stücken das geraubte Geld aber meine Frau. Präf.: Richtig. Ihre Frau hatte noch getragen haben. Der Angeklagte wird aus dem Anklageraum bestanden haben soll?- Angefl.: Nein.- Präs.: Es sind 300 M. von ihrem Bruder zu erwarten und die letzte Rate ist hinausgeführt, er sucht in der Kiste und erklärt, daß die er- 6 Fünfmarkstücke und 13 einzelne Mark gewesen, das übrige ihr am 1. Oktober, also bald nach dem Morde ausgezahlt wor- wähnte Hose und Weste nicht dabei ist. Der Präsident ordnet war Gold. Sie haben dem Untersuchungsrichter gesagt, Sie den. Haben Sie in Bieberstein immer Beschäftigung gehabt? an, daß die Kleidungsstücke aus dem Untersuchungsgefängnisse hätten weiter fein Geld als das Ihnen abgenommene, es sind Angefl.: Nein, die Konkurrenz war zu groß. Präs.: Das herbeigeschafft werden und fährt inzwischen mit dem Berhör des bei einer zweiten Haussuchung aber noch 240 M. in Gold ge ist denn auch der Grund gewesen, warum Sie Ihren Heimathsort Angeklagten fort: Also Sie waren auf dem Hofe nur mit Bein- funden worden, wo stammt dies Geld her? Angel.: Das verließen? Angekl.: Ja wohl. Ich wollte wo anders hin, kleid und Weste bekleidet, was für ein Hemd trugen Sie denn? habe ich gefunden.-Präs: Diese Angabe ist wenig wahr um mehr zu verdienen. Präs. Sie verließen deshalb im Angefl.: Ein roth und blau gestreiftes. Präs.: Was scheinlich, es ist weder in Berlin noch in den übrigen Orten, wo April v. J. Ihre Familie und fuhren über Berlin nach Dort hatten Sie an den Füßen?- Angefl.: Pantinen. Präs. Sie gewesen sind, von einem derartigen Verlust etwas bekannt mund. Schon bei dieser Gelegenheit haben Sie hier auf dem Sie waren also nicht reisefertig?-Angek I.: Nein.-ßräf. geworden.-Präf.: Jeht sagen Sie mal, woher stammen die Bahnhose Frau Vaneß gesprochen. Wie kam dies? Anget I.: Sie haben nachher erzählt, daß Sie am Tage des Mordes bei Blutspuren, die auf Ihrer Hose, Wefte und Ihrem Hemd gefunden Ich kannte Frau Baneß aus meiner Heimath und sie war auf Ihrer Heimkehr wieder einen Herrn bei der Vaneß vorgefunden worden sind? Angel.: Ich nehme an, daß es Blut ist, dem Bahnhofe, weil gleichzeitig mit mir ihr Bruder, welcher nach haben. Wann erschien denn eigentlich dieser schwarze Herr", von welches an mich gekommen ist, wenn ich Werner beim Wurstmachen Amerita auswanderte, antam. Präs.: Von Berlin gingen bem Sie gesprochen?- Angel I.: As ich vom Hofe hinauf- geholfen habe. Präf.: Sie sollen mit dem Wurstmachen auch Sie nach Dortmund . Wo arbeiteten Sie da? Angefl.: fam, sprach ich mit der Frau Vaneß in der Küche, als der nichts zu thun gehabt, sondern nur beim speilen geholfen haben. In der Ritterbrauerei. Präs.: Sie sind nicht einer der tüch- Mann hineintrat.- Präs.: Was mag die Uhr gewesen sein? Auch sagen die Sachverständigen, daß die Flecke nicht von Thier tigsten Arbeiter gewesen, haben nur vom 2.- 11. Mai in Dort Angel.: Gegen sechs. Präs.: Was war das für ein blut, sondern von Menschenblut herrühren. Was fagen Sie mund ausgehalten und sind am 13. Mai wieder nach Berlin Herr?- Angel.: Nun, er hatte nichts Auffälliges, es war ein dazu? Angekl.: Herr Präsident, ich weiß wirklich nicht, zurückgekehrt. Haben Sie denn Geld zur Reise gehabt?-Herr mit einem schwarzen Schnurrbart. Pra f.: Was sagte was ich dazu sagen soll. Ich habe auch häufig an Nasenbluten Angefl.: Ich habe meine Uhr für 9 Mt. versetzt. Präs.: denn der Herr, als er hineintrat? Angefl.: Garnichts. gelitten, wahrscheinlich rührt es dann davon her. Als Sie in Berlin antamen, haben Sie dann noch Ihren Ueber- Präs. Hat er gar nichts gesprochen?- AngelL.: Nein, er es ist merkwürdig, daß keiner der Zeugen je etwas davon ge zieher und Hose für 7 M. versetzt und sind dann kurze Zeit zur nickte blos und ging dann mit Frau Vaneß in die Stube, fehen hat. Allerdings sollen Sie im Gefängnisse einmal Nasen Frau Vaneß gezogen. Wie sind Sie dazu gekommen? An worauf die Thür zugemacht wurde. Präs.: Was haben Sie bluten gehabt haben, es wird uns aber einer Ihrer Mitgefangenen getlagter: Der Bruder der Frau Baneß hatte mir gesagt, dann gemacht- Angefl.: Ich habe meine Sachen gepackt sagen, daß Sie damals vorher außerordentlich stark gefchnaubt Daß, falls es mir mal schlecht ginge, ich ruhig zu seiner und mich reisefertig gemacht.- Präs.: Und dann? An haben, so daß es den Eindruck eines künstlich erzeugten Nasens Schwester ziehen könnte.- Präs.: Als Sie von der get I.: Dann ging ich hinunter. Präs.: Hatten Sie noch blutens gemacht hat. Ihre Wäscherin weiß auch nichts davon, Frau Banes fort und zu dem Herrn Sehzkorn hinzogen, Bantinen an?-Angetl.: Nein, ich hatte Stiefel angezogen. daß Sie an Nasenbluten gelitten haben. Angefl.: Gs i hatten Sie feine Mittel mehr. Was hatten Sie an Seikorn zu Präs.: Neue oder alte?- Angefl.: Es waren Zugstiefel, aber doch der Fall gewesen. Präs.: Sehen Sie mal das zahlen?- Angel I.: Wöchentlich 8 M. für Schlafstelle und Be- die ich im September gekauft hatte.- Präs.: Es waren Hemd an, das dort liegt, haben Sie das auf der Reise ange föstigung. Segkorn foll Sie haben ziehen lassen, weil er sie für Knarrstiefel". Ueber diese Reisevorbereitungen muß aber doch habt? Angefl.: Nein, ich habe es Sonnabend vorher auss falsch hielt. Am 1. Juli zogen Sie dann wieder zur Frau Vaneß. eine geraume Zeit vergangen sein und sie haben früher gesagt, gezogen. Präf.: Wenn Ihnen nun aber nachgewiesen wird, Was hatten Sie da zu bezahlen?- Angefl.: Monatlich 5 M. Sie seien vor 6 Uhr fortgegangen.- Angel I.: So genau tann daß Sie das Hemd auf der Reise angehabt, was sagen Sie dann? und außerdent Kost. Bräs.: Sie behaupten, daß Sie einen ich die Zeit nicht angeben. Bräs.: Haben Sie Ihren Angefl.: Jch bleibe dabei, daß ich es nicht getragen habe Theil Ihrer Schulden bei Frau Vaneß abgearbeitet haben? Kindern nicht etwas mitgebracht? Angefl.: Ja, eine Puppe Präs.: Wie war Frau Vaneß gekleidet, als Sie sie vers Angeft.: Ja wohl, ich habe für den Bräutigam der Frau und eine Düte Bonbons.- Präs.: Warum haben Sie denn zu ließen? Angefl.: Sie trug einen braunen Rock und eine Vaneß, den Werner, gearbeitet und auch für andere Beute. Hause gesagt, daß Frau Baneß bie Sachen schicke? braune Jacke. Vors.: Wie standen Sie sich mit der Frau Präs.: Können Sie uns diese Leute nicht nennen? Angefl. Angefl.: Das kann ich nicht gesagt haben. Vanes? Angeft.: Jm ganzen gut, es war eine nette und Nein. Präs.: Nun lassen Sie uns mal durchgehen, was Sie: Präs. Sie wollen also um die 6. Stunde die Wohnung ver bescheidene Frau. Präs.: Wie lange pflegten sie des Tags 31 hier verdient haben. Sie arbeiteten in der Zeit vom 18. bis 31. lassen haben. Was nun nachher in der Wohnung passirt ist, arbeiten? Angefl.: Bis zum Dunkelwerden. Präf Mai in der Bahnmeisterei 60 Gesundbrunnen, dann erst wieder davon wissen Sie gar nichts? Angel.: Nein, Herr Präsi - Wann pflegte Werner von der Abdeckerei nach Hause zu kommen? vom 2. Juni bis 8. Juli als Ausfahrer bei den Norddeutschen dent. Der Präsident hält dem Angeklagten vor, was die An- Angefl.: Genau kann ich es nicht sagen, imanchmal, wenn Eiswerken in Rummelsburg , vom 8.- 15. Juli haben Sie Nichts flage in dieser Beziehung enthält. Präf Angekl: Von all diesen er Nachtdienst hatte, ging er erst des Abends fort. gethan, vom 17. Juli bis 81. August waren Sie beim Steinfeg- Dingen weiß ich nichts.- Präs.: Nun erzählen Sie mal, was Wenn Frau Banes Herrenbesuch empfing, blieben Sie dann in meister Leopold beschäftigt und vom 31. Auguft bis 14. Septem- Sie gethan, als Sie die Baneß'sche Wohnung perlaffen haben. Der Stube? Angefl.: Nein. Praf.: Meinen Sie den - ber haben Sie nicht gearbeitet. Alles in allem haben Sie in Anget I.: Mit dem Kasten, in welchem meine Sachen sich be- daß etwas Unerlaubtes passirt ist? Angetl.: Herr Prä dieser Zeit 234,08 m. verdient. Angefl.: Das kann stim- janden, ging ich nach dem Obitkeller zwölf Häuser weiter. sident, das kann ich nicht wissen, die Thür wurde zugemacht. men, ich habe aber auch noch zu Hause gearbeitet und Geld ver- Präs.: Kannten Sie denn die Besizerin? Angefl.: Nein. Bräf.: Sie haben früher immer gefagt, daß Frau Banes eine Präs.: Nun ist Ihnen nachzuweisen, daß Sie an Ihre Präs.: Wieso gingen Sie gerade dorthin?- Angefehrbare Frau war und jetzt behaupten Sie, sie habe die Herren Frau geschickt haben und an Abzahlung für Ihre Nähmaschine Weil da gerade die Haltestelle der Pferdebahn ist.- Präs.: Es bei sich behalten, wenn Werner Nachtschicht hatte, wie reimt sich 84 Mart 60 Pf. verausgabt haben, ferner 40 Mark als ist doch unmittelbar vor der Baneß'schen Wohnung eine Halte das zusammen? Angefl.: schweigt. Bräf.: Alle Zeugen Roftgeld an Seyforn, für die Auslösung Ihrer Sachen 7 M. Das stelle. Warum sind Sie dort nicht aufgestiegen? Anget!: behaupten, Frau Vanes sei eine ehrbare Frau gewesen und von ergiebt schon eine Summe von 131 M. 60 Pf. Ferner haben Sie Weil dies einen Groschen Fahrgeld mehr kosten würde. den Herrenbesuchen hat Niemand etwas gesehen. Präs: fich ein Paar Stiefel für 6 M. gekauft, waren an Frau Vaneß Präs.: Sie haben nun im Obstkeller eine Frau getroffen und Weshalb haben Sie Niemanden etwas von dem gefundenen Gelde für 8 Monate schuldig, und wenn man nun denkt, daß Sie in der diefelbe gebeten, Ihnen die Kiste aufzubewahren. Wann sind Sie gesagt, oder Ihre Schulden damit bezahlt? Angefl.: J ganzen Zeit auch ausgegangen sind, Bier und Schnaps getrunken in dem Obstkeller angelangt? Angell: Das fann ich nicht wollte mich doch als Finder nicht verrathen und fürchtete, daß haben werden, so ergiebt sich für Jedermann, daß Sie am bestimmen. Präs.: Nun, Sie haben behauptet, daß Sie um man mir das Geld abnehmen würde. Hiermit ist das Ins 14. September fein Gelb übrig gehabt haben fönnen. Angefl.: 6 Uhr die Wohnung der Frau Vaneß verlassen haben. Es muß quifitorium mit dem Angeklagten geschlossen und es beginnt die Ich habe mir das Geld, welches bei mir vorgefunden worden ist, also gleich nach 6 Uhr gewesen sein. Angefl.: Das fann ich Beugenvernehmung. gespart. Präs. Sie haben über die Höhe Ihrer Ersparnisse nicht sagen. Präs.: Warum sind Sie nun nicht gleich vom Frau Schubert, die Nachbarin der ermordeten Frau dreimal verschiedene Angaben gemacht. Was behaupten Sie jetzt, Obstkeller in die Pferdebahn gestiegen?- Angell.: Ich habe Vanes, welche über den Leunund derselben und deren Mutter daß Sie sich erspart haben?- Angel I.: 141 M. Bräf.: einen Freund auf dem Friedrichsberger Wochenmarkt gehabt und Nachtheiliges nicht erfahren, erklärt, daß es zwischen 6 und Als Sie Ihren Heimathsort verließen, hatten Sie da die Absicht, den habe ich gesucht.- Präs.: Diesen Freund haben Sie aber 64 1hr gewesen, als sie die dumpfen Schläge und das Schreien fich liberhaupt von Ihrer Frau zu trennen? Angel. angeblich nicht gefunden und haben sich dann zu der Frau Kuß in der Baneß'schen Wohnung gehört habe. Als sie durch die Nein, ich wollte blos bis zum Herbst allein bleiben und dann schat begeben? Angefl.: Jawohl, dort habe ich eine Flasche darauf folgenden Schnarchtöne geängstigt, zur Frau Thamm, der meine Frau herholen. Ich hatte schon eine Wohnung gemiethet. Bier getrunken und habe mir 3 Bigarren gekauft. Bräf. Korridornachbarin der Frau Banes hinüberging, hat sie bie Präs.: Diese Wohnung lag in der Nähe der Vaneß'schen Wie lange waren Sie bei Frau R.? Ang kl. Gine halbe Korridorthür weit aufgelassen; während sie dann in der Stube Wohnung. Sie sagten schon, daß Sie Frau Vaneß von Jugend Stunde. Präf.: Es wird Ihnen nachgewiesen werden, daß der Frau Thamm erforschte, welche Wahrnehmungen diese ge auf kannten. Rannten Sie auch den Mann der Vaneß? Sie sich höchstens 3 Minuten aufgehalten haben. Sie sind macht, ist es ihr gewesen, als ob Jemand an der Banes'schen Angel.: Nein, ich weiß nur, daß er Musitus war.- Präs.: dann auf die Pferdebahn gestiegen, nach der Fruchtstraße ge- Küchenthür flinkte. Sie glaubte, daß es der Sohn Frig war, als In welchem Verhältnisse stand denn Werner zu Frau Banes? fahren und wollen von dort zu Fuß nach dem Bahnhof Friedrich fie aber die Thür öffnete und fragte: Frizz bist Du da?" hat Angell.: Er stand als Mann vor ihr. Bräf.: Gie straße gegangen fein. Warum sind Sie nach der Friedrichstraße sich Niemand gemeldet. Die Beugin schildert Klausin nach ihren wollen sagen, daß die Beiden wie Mann und Frau lebten. gegangen, wo Sie es doch nach dem Schlesischen Bahnhof so nahe Wahrnehmungen als einen guten Menschen. Wollte Frau Vaneß nicht den Werner heiratheten? Angell.: hatten? Angefl.: Ich hatte geglaubt, daß der Zug von der Auch Frau Thamm giebt die Zeit, wo sie das verdächtige Sie hatte öfter davon gesprochen, daß sie sich von ihrem Manne, Friedrichstraße weniger Aufenthalt hat, als vont Schlesischen Schlagen und Schreien gehört, auf 6% Uhr an. Kurz nachher i der sie gleich nach der Hochzeit verlassen hatte, erst scheiden lassen Bahnhof, und habe erst später gehört, daß es derfelbe Zug ist. es ihr gewesen, als ob ein Mensch mit Knarrstiefeln die Baneß'sche fönne, wenn seine Abwesenheit 10 Jahre dauerte.- Präs.: Bräf.: Sie wollen sich, als Sie die Pferdebahn verließen, einen Wohnung verließ. Sie hat schon öfter das Geräusch solcher Knar Wir werden Ihnen nun Zeugen vorführen, welche befunden, daß Mann genommen haben, welcher Ihnen den Koffer trug? stiefel in ihrer Nähe gehört. Sie weiß nichts davon, daß Fran Sie bemüht waren, sich Geld zur Reise nach Bieberstein zu ver- Angeft.: Ja wohl, ich habe dem Wanne dafür 1 M. bezahlt. Baneß Umgang mit Männern gehabt hat. schaffen. Sie haben einem Zeugen gesagt, sie hätten noch kein Präs.: Also die Mehrausgabe von 10 Pf. für die Pferde Dr. Friedmann geht mit dieser Zeugin nochmals eingehend Geld, um Ihre Frau zu holen, Sie sollen Frau Vaneß direkt bahn haben Sie gefcheut, aber die Mark für den Truger ist die Zeitverhältnisse durch und stellt fest, daß nach 6 Uhr um Gelb gebeten haben, ebenso eine andere Beugin- und das Ihnen nicht zu viel gewesen. Anget!. schweigt. Präf.: 1 8eugin sich erst zu Tisch gefeßt, daß das Essen eine gute Viertel

dient.

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