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Nr. 30. 14. Jahrgang.

Reichstag  .

Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Freitag, 5. Februar 1897.

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Sein Kollege im benachbarten Bezirk Bezirk Hessen II   plädirt er mußte aber fonstatiren, daß trok lebhafter Bemühungen in ganz aber für den zebuftündigen Normalarbeitstag. Angesichts Deutschland   und Desterreich kein Fabrikarzt aufzutreiben war, der der amtlichen Berichte der Fabrikinspektoren sollte man das Referat über den Achtstundentag übernehmen wollte. Warum 167. Sigung vom 4. Februar 1897. 1 Uhr. meinen, daß die Regierung, die sich in ihrer Liebe gegen die nicht? Gegen den Achtstundentag wollte kein Arzt sich aus Am Tische des Bundesraths: von Bötticher und Kom- Arbeitertlaffe auch nicht von der Sozialdemokratie übertreffen lassen wissenschaftlichen Gründen aussprechen, für den Achtstunden­missarien. wollte tein will, schon längst Schritte gethan haben müßte gegen die übermäßige tag Fabrikarzt eintreten aus Furcht vor Eingegangen ist ein Gefeßentwurf betreffend Aenderung des Ausdehnung der Arbeitszeit. seinem Arbeitgeber.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Gesetzes betreffend die Beschlagnahme des Dienstlohne 3. Der Antrag Hiße beweist, daß die seit sieben Jahren noch nicht Hieraus können Sie sich erklären, weshalb die Arbeiter eine solche Auf der Tagesordnung steht die Berathung des Autrages Auer eingelösten Februarerlasse für die Sozialpolitit der Regierung voll: Mißachtung gegen die sogenannten Vertrauensärzte haben. Die ( Soz.) und Genossen: ständig bedeutungslos sind, weil diese Sozialpolitik vor dem Unter- Vertrauensmänner sind nicht mehr Männer der Wissenschaft, sondern Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, dem Reichstag bis nehmerthum bedingungslos fapitulirt hat. Da ist es unsere Pflicht, die Kulis der Unternehmer; sie bescheinigen das, was die Unter zur nächsten Session einen Gefeßentwurf vorzulegen, wodurch die alles daran zu setzen, um die Regierung auf diesem Wege vorwärts nehmer wünschen. Die wissenschaftlichen Aerzte haben sich rückhaltlos regelmäßige tägliche Arbeitszeit für alle im zu drängen. Da fommt man mit dem Einwand, daß einen so für den Achtstundentag ausgesprochen; ihre Beschlüsse sind aber Rohn, Arbeits- und Dienstverhältniß, im Gegroßen Sprung, wie unser Antrag verlangt, die deutsche Industrie auf natürlich ein Stück Papier   geblieben, denn in eine praktische Agitation werbe, Industries, Handels- und Verkehrs- einmal nicht ertragen könne. Wie liegen aber die Dinge? Wenn wir für den Achtstundentag sind die Herren Profefforen und Aerzte mit wesen beschäftigten Perfonen auf acht Stunden von den zurückgebliebensten Betrieben absehen, nämlich von der wenigen rühmlichen Ausnahmen nicht eingetreten. festgefegt wird." Bäckerei, Müllerei und von den Handelsangestellten, welche legteren Ohne gewaltigen und fortwährenden Druck von unten ist in Hierzu liegt folgender Abänderungsantrag der Abgg. Dr. Hike, nach dem Bericht der Hamburger   Handelskammer bis zu mehr als Deutschland   nichts zu erreichen. 1889 fand nach dem Bergarbeiter. Dr. Lieber und Dr. Freiherr v. Hertling( 3.) vor: 16 Stunden beschäftigt sind, und deren Ladenzeit erst um 9 oder streit der internationale Kongreß in Paris   statt, auf dem die Ein­Unter Ablehnung des Antrags Auer und Ge- 10 Uhr abends zu Ende geht, so haben wir in Deutschland   in den führung des Achtstundentages empfohlen wurde. Am 31. Januar nossen die verbündeten Regierungen zu ersuchen, in Er- großen Betrieben, die in erster Linie in betracht kommen, durch 1890 begann in Deutschland   die Sozialreform mit der Berufung wägung  , daß es eine der Aufgaben der Staatsschnittlich die 10 stündige Arbeitszeit durchgeführt. gewalt ist, die Zeit, die gaben und die Art des Herrn v. Berlepsch in das Handelsministerium, und am Bei der Reichspost beträgt die Arbeitszeit der Beamten heute 4. Februar, also gerade heute vor fieben Jahren vielleicht ist die der Arbeit so zu regeln, daß die Erhaltung noch 70 Stunden pro Woche; ungeheuerlicher aber als bei der Post böse Sieben in diesem Falle für uns ein günftiges der Gesundheit, die Gebote der Sittlichkeit, find die Arbeiterverhältnisse bei den Staatsbahnen, die in diesem Omen find die bekannten taiserlichen Erlasse er­die wirthschaftlichen Bedürfnisse der Arbeiter Jahre in Preußen 460 Millionen gegen 385 Millionen im schienen, in denen ausdrücklich auf die in der internationalen und ihr ihr Anspruch auf gefegliche Gleich Vorjahre Ueberschuß gehabt haben. Obwohl die Gesammteinnahmen Bereinbarung für die Arbeiter gewünschten Einrichtungen auf den berechtigung gewahrt bleiben( faiserliche Erlasse vom der Eisenbahnen um über 8 pet. gestiegen sind, sind die Ausgaben Ausstand und die sonst dabei laut gewordenen Wünsche und Klagen 4. Februar 1890), thunlichst bald dem Reichstage einen Gefeß- um 0,10 pCt. gesunken. Will man wissen, auf wessen Rosten zum der Arbeiter bezug genommen wurde und ausdrücklich festgestellt entwurf zum Zwecke der Beschränkung der Arbeitstheil diese folossalen Ueberschüsse erzielt werden, so muß man einen wurde, daß es eine Aufgabe der Staatsgewalt fei, die Zeit, die zeit der Arbeiter( über 16 Jahre) in Fabriken Blick auf die Verhältnisse der Angestellten werfen. Redner aitirt Dauer und die Art der Arbeit zu regeln, damit die Erhaltung ihrer auf höchstens dreiundsechzig Stunden wöchent nach der dem preußischen Abgeordnetenhause vorgelegten Uebersicht Gesundheit, die Gebote der Sittlichkeit und die wirthschaftlichen lich vorzulegen." über die Arbeitszeit der Eisenbahn Beamten die betreffenden Bedürfnisse der Arbeiter und thre Ansprüche auf eine Abg. Fischer( Soz.): Unserem Antrage auf Einführung des Biffern für die verschiedenen Kategorien von Beamten, von endliche Gleichberechtigung gewahrt würden. Damit wurde Achtstunden- Arbeitstages werden wahrscheinlich die Parteien und die denen zum theil über 15 und 16 Stunden gearbeitet wird. direkt auf den Achtstundentag bezug genommen. Jetzt Regierungen den Einwand entgegenstellen, er sei lediglich nur aus Anders gestaltet sich das Verhältniß bei den Werkstätten- Arbeitern. flingt es freilich ganz anders. Heute wird allerdings nicht agitatorischen Gründen gestellt; bei der Verschiedenartigkeit der in. Die Werkstätten haben sich den Verhältnissen in den großindustriellen mehr den Kohlenbaronen aus dem Saarrevier zugerufen, sie sollten dustriellen Entwicklung und angesichts der Konkurrenz des Auslandes Betrieben mit zehnftündiger Arbeitszeit angeschlossen. Wenn man sich nicht einbilden, daß die Arbeiter ein bloßes Vivisektionsobjekt könne man nicht daran denken, von heute auf morgen den Acht- aber fonstatiren muß, daß Tausende und Abertausende im Staats- für die kapitalistische Ausbeutung seien. Heute wird nicht mehr der stundentag einzuführen, ohne die deutsche Industrie zu ruiniren. dienst heute noch eine Arbeitszeit von 15-16 Stunden haben, in Be- brutal- zynische Ausdruck von dem Ueberdenhaufenschießen der Ara Ich brauche nicht erst zu sagen, daß wir nicht den Ruin der In trieben, die so toloffale Ueberschüsse abwerfen, und die nach beiter gebraucht, aber den Hamburger Unternehmern wird zugerufen, dustrie wollen, denn die Arbeiter hätten den Schaden den feierlichen Versprechungen des Kaisers vor 7 Jahren Muster- sie möchten den Forderungen der Arbeiter den kräftigften Widerstand davon. Wir verhehlen uns auch nicht die tiefgreifenden betriebe sein sollten, so sind sie allerdings Musterbetriebe geworden, entgegensegen. Heute find wir bereits soweit, daß der Wirkungen unseres Antrages und die Schwierigkeiten feiner aber für die wirthschaftliche Ausbeutung. Rann man es da den Vertreter der brutalsten Unternehmerinteressen sich rühmen Durchführung. Diese Schwierigkeiten können aber sowohl im Arbeitern verdenken, wenn sie nach einer selbständigen Organisation tanu, er reise jetzt nach Berlin  , um den Kaiser Gefeße selbst als auch in den Einführungsbestimmungen berück- ftreben? Aber dann kommen die Unternehmer und verlangen nach scharf zu machen gegen die Forderungen der Arbeiter. fichtigt werden. Sie sind aber nicht so groß, daß fie uns und die der Polizei gegen die staatsgefährlichen Organisationen der Wenn man fagt, man dürfe an einem Kaiserwort nicht drehen und Regierung von der Pflicht entbänden, mit allen gesetzlichen Mitteln Arbeiter. deutelu, so gilt dies von den Februar- Erlassen in erster Linie; den Arbeitern zu Hilfe zu kommen. Kein Zeitpunkt ist dazu ge Redner zitirt nun mehrere Berichte von großinduftrieben Unter- aber ich muß konstatiren, daß in den letzten sieben Jahren die Re­eigneter, als der gegenwärtige, wo unbestritten die deutsche nehmern aus England und Amerika   über die erfolgreichen Versuche, gierung, ich will nicht sagen, sich einen Bruch des Kaiserwortes hat Industrie in einem großen geschäftlichen Aufschwung begriffen ist. Die sie mit der Einführung des achtstündigen Arbeitstages gemacht zu schulden tommen laffen, aber mindestens eine Nichterfüllung Das beweisen die Berichte der Handelskammern und der Fabrit haben. Die Berichte lauten übereinstimmend dahin, daß sich der Acht- dieses Wortes, und deshalb ist es Aufgabe der Volksvertreter, die inspektoren, die vermehrte Zahl der in der Industrie beschäftigten stundentag nach jeder Richtung hin bewährt und zahlreiche Nachahmer verbündeten Regierungen an ihre Pflicht zu mahnen. Und Sie Arbeiter und die Neuanschaffung von Maschinen. Der Aufschwung gefunden hat. Was in England möglich sei, sei auch für das Deutsche   können das nicht besser, als wenn Sie unserem Antrage zustimmen, der Textil, Montan- und Eiſenindustrie ist eine Thatsache. Und Reich als zutreffend zu erachten. Nach den Berichten der Unternehmer der nichts anderes will, als was in den kaiserlichen Erlassen ver daß diefe Fluthwelle in der Zunahme begriffen ist, beweisen immer- trage die Produktion infolge der Verkürzung der Arbeitszeit einen sprochen war, die Befferstellung der Arbeiter.( Lebhafter Beifall fort die Neugründungen von Attiengesellschaften. Der Werth der gleichartigeren Charakter, das Quantum der produzirten Arbeit sei bei den Sozialdemokraten.) Einfuhr betrug 1894 3938 Mid., fie stieg 1895 auf 4092 Millionen. größer, als vorher, dabei seien Ersparnisse an elektrischem Licht und Abg. Hitze( 3.): Die Freunde des Vorredners hoffen doch wohl Der Werth der Ausfuhr betrug 1894 2061 Mill., 1895 3311 Mill., Arbeitsgeräthen gemacht; eine Reduktion der Löhne sei nicht er- faum, daß der Antrag Zustimmung in diesem Hause finden werde. Und diese Ausfuhr beschränkte sich nicht etwa auf einzelne Industrie- forderlich gewesen; die Arbeiter arbeiten mit mehr Energie, seien Wenn es wahr ist, daß die Arbeitsleistung in acht Stunden dieselbe zweige, fondern die Steigerung war allgemein. Fragt man aber, pünktlicher und gesünder; die Unternehmertosten seien geringer ge- ist wie in neun oder zehn Stunden, so ist es eine falsche attit, was gegenüber diesem Goldregen für die Unternehmer, der im wesent worden; die Leistungsfähigkeit der Arbeiter sei erhöht und nur halb gleich das äußerste zu verlangen. Der Achtstundentag ist keine lichen durch die Handelsverträge hervorgerufen ist, für die Arbeiter so viel Patienten seien zu verzeichnen gewefen als früher. Nach sozialdemokratische Forderung, sondern eine Forderung praktischer geschehen ist, so ist das Bild ein ganz anderes. Abgesehen von ein- diesen Erfahrungen in der der Privatindustrie haben auch die Erwägung. Aber gerade deshalb follte man erst Erfahrungen zelnen Etablissements, zum Beispiel in der Holz- und Metallindustrie öffentlichen Behörden nicht mehr zurückstehen können; und es hat das sammeln. Die achtstündige Schicht herrscht in dem Bergbau des und im Bauhandwerk, wo man in einzelnen Städten nach Londoner   country- council bereits Mitte der achtziger Jahre allen Westens; wo eine große Wärme herrscht, ist sogar die sechs­langen und schwierigen Rämpfen den Neunstundentag errungen Unternehmern bei Arbeiten für die Gemeinden die Verpflichtung stündige Schicht durchgeführt. Redner weist zurück auf die Vor. hat, find die Bemühungen der übrigen Arbeiter um Ver- auferlegt, die Arbeiter nur acht Stunden arbeiten zu lassen. Die geschichte des Normalarbeitstages; vom Zentrum wurde die For Türzung der Arbeitszeit größtentheils erfolglos geblieben. Pferdebahn in Huddersfield   ist ebenfalls diesem Beispiele gefolgt. derung schon 1882 aufgestellt, aber damals vom Reichskanzler ent­Dieses gilt gerade von den Gebieten, wo die Dividende am höchften n sämmtlichen Militärwerkstätten ist der Achtstundentag eingeführt schieden zurückgewiesen; die Arbeiterschußgefeße brachten eine Be­sind, von der Montan, Textil- und Eiſenindustrie, von den chemi- worden. Im letzten Jahre hat auch die englische Postverwaltung, schränkung der Arbeitszeit für die weiblichen Arbeiter, schen und Staatsbetrieben. Die Arbeiter sind hier noch schlimmer ganz im Gegensatz zu unseren Reichsbehörden, den Versuch mit dem die indirekt auch den männlichen Arbeitern zu gute kommt. baran, als vor Eintritt des letzten industriellen Niedergangs. Es ist Achtstundentag gemacht; und das Resultat ist dasselbe gewesen Ferner hat der Reichstag   dem Bundesrath die Ermäch immer das alte Lied: Fällt die Industrie, so halten sich die Unter- wie bei den Privatindustrien. In dem Jahresberichte heißt tigung gegeben, für besonders gesundheitsschädliche Betriebe nehmer schadlos an den Arbeitern durch Verlängerung der Arbeits  - es, der Versuch sei erfolgreich gewesen, es sei ebenso viel eine Beschränkung der Arbeitszeit eintreten laffen. zeit, treten aber günstige Konjunkturen ein und steigen die Preise, geleistet worden als früher bei der längeren Arbeitszeit. Angesichts Aber dieser Weg allein wird nicht zum Biele führen. Erreicht dann kommt der Staat mit seiner Autorität, mit seiner Klassen- solchen Vorgehens der Privaten, kommunalen und der Staats- werden muß eine Verkürzung der Arbeitszeit, weil durch die übers gesetzgebung und dem Polizeibüttel und hält die Arbeiter nieder. behörden muß man doch fragen, wie es denn möglich sei, daß bei mäßige Dauer derselben das Familienleben zerstört wird. Die Ver­Das beweist der letzte große Bergarbeiter- Ausstand, wo schließlich uns so spießbürgerliche, frähwinklige Ansichten vorherrschen. Die- türzung der Arbeitszeit wird die Anschaffung neuer Maschinen, die der Minister v. Berlepfch so tanzte, wie es die Unternehmer wünschten, selben Erfahrungen wie in England sind in Amerika   mit dem Berbefferung der Technik fördern. Wenn auch die Arbeitsleistung und die Polizei sich direkt in den Dienst der Unternehmer stellte Achtstundentag gemacht worden und eine immer größere in acht Stunden nicht dieselbe sein wird wie in zehn Stunden, und durch Trinkgelder regaliren ließ. Zahl von einsichtsvollen Unternehmern folgt damit nach. so wird sie doch doch eine intensivere sein als bei längerer Die Unternehmer wenden ein, der Achtstundentag ließe sich nur In Norwegen   ist in den Regierungswertstätten der neunftündige Arbeitszeit. Dadurch wird die Waarenproduktion geringer, die auf internationalem Wege einführen. In dieser Allgemeinheit ist Arbeitstag eingeführt worden; auch Australien   ist in dieser Beziehung Preise steigen und schließlich müssen mehr Arbeiter eingestellt der Einwand nicht richtig. Wir haben eine internationale Regelung für uns ein lehrreiches Beispiel. werden; int die Waaren herzustellen, wodurch wiederum allerdings zuerst gewünscht, neuerdings noch auf dem Pariser Eine Erfindung der Sozialdemokratie ist der Achtstundentag die Löhne steigen. Redner weist darauf hin, daß die Normal­Kongreß. Aber der beste Weg zur internationalen Regelung ist der, nicht, schon 1833 ist diese Forderung aufgestellt worden. Manche arbeitszeit für die Arbeiterinnen ohne große Unbequemlichkeiten ein­auf nationalem Boden die nothwendige Voraussetzung dafür zu hoffen, daß die Einführung des Achtstundentages zu einer wesent- geführt worden sei; soweit solche vorhanden waren, wurden sie bald schaffen nach dem Grundfaz: das Beispiel findet Nachahmung.   lichen Verringerung der industriellen Reserve- Armee führen wird. überwunden. Aber die allgemeine Durchführung des Normalarbeits­Die benachbarten Industriestaaten haben uns längst überflügelt; Der Ansicht bin ich nicht, denn die Erfahrungen mit dem Acht: tages erfordert vielleicht einige Rücksichtnahme, und deshalb ist die Desterreich, England, die Schweiz  , Norwegen   find uns mit der Ver- stundentag beweisen vielmehr, daß die Arbeitsleistung des Maximalarbeitszeit für die Woche vielleicht in Erwägung zu ziehen. fürzung der Arbeitszeit vorausgegangen, und demnächst wird vielleicht Arbeiters steigt und dadurch die Einwirkung auf die industrielle Redner empfiehlt die Annahme seines Antrages, welcher einen er fogar Rußland daffelbe thun. Diese heimliche Liebe zur internationalen Reserve- Armee in gewissem Grade eingeschränkt wird. In heblichen Kulturfortschritt bringen würde.( Beifall im Zentrum.) Arbeiterschutz  - Gesetzgebung hat eine verdächtige Aehnlichkeit mit Australien   ist in der Mehrzahl der Betriebe die Arbeitszeit von Abg. v. Heyl( natl.) ist im allgemeinen einverstanden mit den Stumm'scher Liebe zu den Arbeiterorganisationen, wenn es gilt, 17 auf 10 und dann auf 8 Stunden reduzirt worden und zwar schon Ausführungen des Vorredners, hält den Antrag Hiße aber nicht für gegen die Bestrebungen der Arbeiterklasse Stellung zu nehmen. Die in den achtziger Jahren. Und was in Amerika   und England und geeignet, dem Arbeiter etwas Nennenswerthes zu verschaffen; denn bürgerlichen Parteien weisen darauf hin, daß auch die englischen Australien   seit Jahrzehnten ohne Schädigung der Industrie möglich 90 pet. der Großbetriebe haben heute schon eine Arbeitszeit von Gewerkschaften Gegner des Achtstundentages sind; wenn ist, sollte in Deutschland   nicht durchführbar sein? Dem wider 10 Stunden täglich, also 60 Stunden wöchentlich. Für die Klein= diefelben Mittel verlangen, die die englischen sprechen die praktischen Erfahrungen in Deutschland   selbst. Redner industrie aber würde die Beschränkung der Arbeitszeit eine erheb. Arbeiter besigen, dann schimpft man auf diese Gewerkschaften, sitirt eine ganze Reihe von Betrieben in verschiedenen Städten, wo liche Störung mit sich bringen. Die Zunahme der Aktien­welche mit der Koalitionsfreiheit die Massen verheten sollen. Der Achtstundentag bereits eingeführt ist, zum Beispiel bei gründungen ist nicht als wirthschaftlicher Fortschritt zu bezeichnen, ift vielmehr Würde die Reichsregierung heute einer Einladung zu einer inter  - Siemens u. Halste, Heinze u. Blankers. Ein flaffisches Beispiel für fie benn zu bedauern, fie ift entstanden, nationalen Arbeiter- Konferens Folge geben? Es sind jetzt gerade die Möglichkeit des Achtstundentages ist die Jalousiefabrik des Herrn weil die Unternehmer fürchten, daß die Zollpolitik des fieben Jabre her, als die erste Konferenz in Berlin   zusammentrat, Heinrich Freese   in Berlin  . Früher bestand hier eine ungeregelte Auslaudes deutschen industriellen Interessen schwächen aber diese Konferenz verlief wie das Hornberger Schießen. Die Ein Arbeitszeit von 14-16 Stunden je nach der Saison, jetzt wird die könnte und außerdem, weil viele Unternehmer infolge der sozial­wendungen gegen eine gefeßliche Festlegung der Normal- Arbeitszeit Arbeit ganz gut in acht Stunden erledigt, dasselbe Arbeitsquantum demokratischen Bewegung die Liebe zu ihrem Berufe und zu ihren find glänzend widerlegt worden. Ich verweise auf England, und bei verringerten Produktionskosten und höheren Durchschnittslöhnen. bis dahin persönlich geleiteten Unternehmungen verloren haben. auch in Deutschland  , wo wir einen schwächlichen Versuch nach Es handelt sich hier nicht um ein vereinzeltes Experiment; in einer( Bustimmung rechts; Widerspruch bei den Sozialdemokraten.) Die dieser Richtung gemacht haben mit der Verminderung der Arbeits: ganzen Reihe von Industrien aller Länder seit Jahren dieselben Ermäßigung der Arbeitszeit in Deutschland  , die sich ohne gesetzliche zeit für Minderjährige und Frauen, ist dieser Versuch nach günstigen Erfahrungen in großen und kleinen Betrieben, privaten Bestimmung vollzogen hat, ist erfreulich; wenn sie an Ausdehnung der einstimmigen Ansicht der Fabrikinspektoren ohne jede Schädigung wie Staatswertstätten. Nicht ein einziger Unternehmer behauptet, zugenommen hat, so ist das fein Beweis, daß man gesetzlich der Industrie geglückt. Einzelne Fabrikinspektoren sprechen sich für daß er durch die Einführung des Achtstundentages bankrott ge vorgehen muß. Die Sozialdemokraten, als sie noch die Beschränkung der Arbeitszeit durch die männlichen Arbeiter aus. worden sei. Man wendet ein, die Verkürzung der Arbeitszeit nationale Arbeiterpartei waren, verlangten nur den Behnstundentag. Wie nothwendig diese Verkürzung ist, beweist die Statistit. Redner könnte den Arbeiter höchstens dazu verleiten, seinen Lohn zu ver- Erst seit 1890 ist der Achtstundentag als Forderung aufgestellt führt die Berichte mehrerer Fabrikinspektoren an, woraus sich ergiebt, faufen. Selbst wenn das wahr wäre, so geht es die Unternehmer worden. Die internationale Arbeiterschutz- Konferenz, bei der ich daß in 3/4 der Betriebe die Arbeitszeit über 10 Stunden beträgt. garnichts an. Sie geben ja den Arbeitern auch keine Rechenschaft auch mitgewirkt habe, hat ihn als undurchführbar verworfen, weil Ganz besonders schlimm sind die Verhältnisse in der Ziegelei, darüber, was fie mit ihrer freien Zeit thun. die Verhältnisse in den anderen Staaten außerhalb Europas   anders Müllerei, Brauerei und Kalkbrennerei. In der letzteren währt die Ar- Ueberall, wo die Arbeitszeit verkürzt ist, steigt das Lebens feien als in Europa  . Die klimatischen Verhältnisse fordern eine beitszeit bis zu 36 Stunden, in den Ziegeleien zwischen 14 und 18 Stunden, haltungs- Niveau, das Bildungs- Niveau der Arbeiter. In England türzere Arbeitszeit, die Bodenverhältnisse sind anders als die Vers eine auch nach der Ansicht des Fabrikinspektors übermenschliche und Amerika   hat infolgedessen der Schnapsgenuß abgenommen. Wo hältnisse unserer Landwirthschaft. In Australien   und Amerika   hat Zeit. In den Koblenzer Müllereien beträgt die Arbeitszeit eine lange Arbeitszeit besteht, sind die Ausschweifungen am meisten man auch von dem gesetzlichen Maximal- Arbeitstag abgesehen; nur 65 Arbeitsstunden bei 19 Stunden Ruhe. In den Bergwerken find verbreitet. Und man muß zu scharfen Aufsichtsmaßregeln greifen. in Defterreich und der Schweiz   ist man dazu übergegangen, aber mit ebenfalls lange Schichten üblich. Wenn diese Mißstände nicht nach Wir sind überhaupt bei uns zu einem gewissen Unteroffizierftand- so viel Ausnahmen, daß diese eigentlich die Regel bilden. In Eng  einer gesetzlichen Verkürzung der Arbeitszeit schreien, und wenn punkt gekommen. In der Reichsdruckerei tommt auf je 5 Arbeiter land besteht der Wunsch der Arbeiter nach einer gefeßlichen angesichts solcher Zustände die Regierung immerfort das Wort Sozial. Auffeber, in England auf 15 000 Arbeiter, im Elsaß   auf 12 000. Regelung durchaus nicht in erheblichem Maße. Auch die freiwillige reform im Munde führt und nicht einschreitet, dann wäre es besser, die Es handelt sich hier keineswegs bloß um eine sozialdemokratische Forde Einschränkung der Arbeitszeit in den Marine- und Militärwerkstätten Regierung ließe das Wort Sozialreform aus ihrem Lexikon verschwinden. rung. Unzählige Männer der Wissenschaft haben sich dafür ausgesprochen. in England, in den Spandauer   Militärwerkstätten ist kein Beweis Aehnliche Zustände find in einer ganzen Reihe anderer Betriebe vor. Als vor 2 Jahren in Budapest   der internationale Kongreß für für die Nothwendigkeit einer gefeßlichen Regelung. Die Arbeiter handen. Für Hessen I fonstatirt der Fabritinfpektor, daß eine gefeß- Sygieine und Demographie stattfand, stand auch die Frage der wünschen geradezu eine gleichmäßige, regelmäßige Beschäftigung von liche Festlegung der Maximalarbeitszeit für erwachsene Arbeiter gefeßlichen Regelung der Arbeitszeit und die Frage des Achtstunden- 10 Stunden; die Frauen find gar nicht für eine Verkürzung der wünschenswerth sei. Er empfiehlt aber nur eine elfftündige Arbeitstages auf der Tagesordnung. Der Vorsitzende hatte beabsichtigt, Arbeitszeit, weil die Männer in die Wirthschaften gehen; denn s zeit und beruft sich auf die elfftündige Arbeitszeit der Frauen. hierüber einen Volkswirth und einen Fabrikarzt sprechen zu lassen; list leider eine Thatsache, daß um die Fabriken herum sich die Wirth.

wir aber

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