ertönte das Lied: Brüder reicht, die Hand zum Bunde."- Gemessenen Schrittes, die Verurtheilten voran, wurde die kurze

Amerika.s

Wenn sich die Leser der Berliner Zeitung " ein so fahrlässiges

blot is she ili Ammer; for Paul Sucker, Fichtestr. 26;

Rio de Janeiro , 24. Juni. Die neue Verfassung wird Benehmen gefallen lassen, so ist es ihre Sache; uns kam es Strecke zum Gefängniß" zurückgelegt. Noch ein kurzer Hände der am 15. November zusammentretenden konstituirenden Ber - hauptsächlich darauf an, zu zeigen, wie perfibe die bürgerlich druck, ein Lebewohl und das Gefängniß öffnete sich, um die sammlung zur Genehmigung unterbreitet werden. Opfer ihrer Ueberzeugung aufzunehmen; unter einem dreimaligen New- Yurt, 25. Juni. Nach Meldungen aus St. Louis Preffe vorgeht, wenn es sich darum handelt, der sozialdemokrati­begeisterten Hoch" auf die Sozialdemokratie, welches an den handelt es sich bei den Nachrichten von angeblichen Unruhen in schen Partei Schwierigkeiten zu bereiten. Mauern der Bastille von Elberfeld fein Echo fand, hielten die merito lediglich um das Auftreten einzelner Räuberbanden, Achtung! Arbeiter des Süden und Westen Berlins Berurtheilten ihren Einzug in das Haus, in welchem sie ihre welche Plünderungszüge unternehmen. Namentlich wurde am Gelesene Arbeiterblätter zur besseren Agitation in den Provinzen Ueberzeugung mit mehr oder weniger längeren Freiheitsstrafen 20. d. M. ein Eisenbahnzug von Räubern überfallen. Die den werden in folgenden Sammelstellen entgegengenommen: büßen sollen. Als das Thor sich hinter ihnen geschlossen und sie Rug bewachenden Soldaten gaben Feuer, tödteten mehrere Otto Klein, Nitterstr. 15 im Laden; von der Außenwelt vollständig abschnitt, standen die draußen Räuber und nahmen den Anführer fest, welcher alsbald erschossen. Reßerau, Heim- und Bergstraßen- Ecke, im Restaurant Harrenden einen Moment ruhig da, nach einem nochmaligen wurde. " Hoch auf die internationale Sozialdemokratie" traten sie dann ruhig und nachdenklich den Heimweg an. In der Nähe Des Gefängnisses waren mehrere Polizeibeamte stationirt, dieselben verhielten sich jedoch, zu ihrer Ehre sei's ge­sagt, völlig passiv. Die Arbeiter und Arbeiterinnen der nächst gelegenen Fabriken strömten alle ans Thor und an die Fenster; wir sind überzeugt, daß sie mit den Verurtheilten sympathisiren. Die Verurtheilten dursten das Bewußtsein mitnehmen, daß sie nicht vergessen sind, daß für ihre Angehörigen gesorgt und ihnen bei ihrer Wiederkunft ein freudiger und begeisterter Empfang zu Theil wird. In Elberfeld wie in Barmen hat sich ein Komitee gebildet, das sich zur Aufgabe gestellt hat, die Noth der Familien der im Gefängniß befindlichen Märtyrer der Ueberzeugung zu lindern. Es ist Ehrenpflicht jedes Einzelnen, der Mannesmuth

Parlamentarisches.

Der Reichstagsabgeordnete Graf Bernstorff, Vertreter des 15. hannoverschen Wahlkreises, hannoverscher Landrath a. D., geboren 1803, feit 1876 Mitglied des Reichstages( Bentrum), ist gestorben.

Lokales

Wilhelm Werner , Bülowstr. 64;

P. Schröder, Kreuzbergstr. 15. bps, puis Diejenigen Genossen der Provinzen, welche Arbeiterblätter zur Vertheilung in ihren Kreisen zugesandt haben wollen, mögen ihre Adressen an Otto Klein, Bigarrengeschäft, Berlin S. , Ritter­straße 15, abgeben. Die Kommission. J. A.: Otto Klein, Ritter­

straße 15.

Arbeiterfreundlichkeit. Der Schloffer Hermann Kam­math, Naunynstr. 2 wohnhaft, fragte am Montag, den 23. d. M., in der Fabrik von Ludwig Löwe in der Hollmannstraße um Ar­vollkommen arbeitsfähig und gesund erklärte. Als Herr K. nun

dodrbeit an. Herr K. wurde dem Fabrikarzt vorgeführt, der ihn für Ans Anlaß der Volksversammlung vom 20. d. M. im Bureau der Fabrit in die Krankenkasse aufgenommen werden und Ueberzeugung achter, dafür einzutreten, daß die Familien hatte sich fast die gesammte gegnerische Preffe veranlaßt gefühlt, sollte und daher sein Alter angeben mußte, wurde ihm bort plök­nicht der öffentlichen Armenpflege anheimfallen. Dresden , 22. Juni. Der Redakteur Sommer von der hier von tiefgehenden Spaltungen innerhalb der sozialdemokratischen lich gesagt, daß er zu alt sei.( Herr K. ist beiläufig gesagt, 53 Jahre alt und macht einen durchaus rustigen Eindruck.) Man erscheinenden Sächs. Arbeiterztg." wurde vor einigen Wochen Partei zu faseln. Für unsere Gegner ist das bei dem Mangel fagte ihm im Bureau, daß er doch noch einmal mit dem Inspek­von hiesigen Schöffengericht wegen groben Unfugs zu Wochen Haft verurtheilt, weil er in einem Berichte fiber eine andere an anderweitigen Stoffen ein so beliebtes Thema, daß wir bisher tor Rücksprache nehmen sollte. Dieser Herr erwiderte jedoch, paß vorausgegangene Schöffengerichtssitzung, in welcher er ebenfalls stets derartigen Ausführungen mit heiterer Ruhe gefolgt sind. fich an der Sache nichts mehr ändern ließe, da 3 rühre vom als Angeklagter fungirte, die Namen der Schöffen und deren Was wir thatsächlich auf jene Anzapfungen zu erwidern hatten, 1. mai her." Vor dem 1. Mai hatte man dort immer noch ältere Leute in Arbeit gestellt. Es ist das eine treffliche Stand und Wohnung angegeben hatte. Einer Kritik hatte Sommer haben wir in unserer Dienstagsnummer bereits largelegt; es llustration zu der Arbeiterfreundlichkeit gewisser Aktiengesell­jenes frühere Urtheil in feiner Weise unterzogen. Dennoch er blickte der Gerichtshof in dieser Angabe der genauen Adresse erübrigt uns jetzt nur noch, einige persönliche Gehässigkeiten, die schaften. -von freisinniger Seite auf uns losgelassen einen Boykottverfuch, den er mit jener hohen Haftstrafe ahnden wie gewöhnlich zu müssen glaubte. Die von Seiten des Verurtheilten eingelegte werden, in das richtige Licht zu stellen. Berufung wurde vor einigen Tagen vom Landgericht ver- In der Sonntagsnummer veröffentliche die Berl. 3tg." worfen. dad folgendes Entrefilet:

Oesterreich- Ungarn.

Wien , 25. Juni. Der Minister des Innern hat unmittelbar nach dem Auftreten der Cholera sämmtliche Landesbehörden be auftragt, sanitare lokale Maßregeln zu ergreifen. Es wird ferner beabsichtigt, das Verbot der Ein- und Durchfuhr von Harern und dergleichen aus cholerave dächtigen Ländern, darunter auch aus der asiatischen Türket, zu erneuern.

Großbritannien .

London , 24. Juni. ( Unterhaus.) Der erste Lord des Schages Smith erklärte auf eine Anfrage, daß die Entfendung eines Kommissars nach Helgoland , um die Ansicht der dortigen Einwohner anläßlich der Abtretung an Deutschland zu erfahren, unnöthig sei, da die Regierung deren Gesinnung fenne.

"

Im Oberhause erklärte der Bremier Sider Sorb Galis­bury, der Ausdruck: Protektorat über das Sultanat Sansibar", in seiner Depesche vom 14. Juni cr. bedeute das Protektorat über das Gebiet, das unter der Regierung des Sultans von Sansibar oder unter dessen Suzeränität stehe. Eine Definition jenes Ge­bietes sei schwer, aber, allgemein gesprochen, umfasse dasselbe die Inseln und einen bedeutenden Theil des Festlandes.

Unterhaus. Der Unterstaatssekretär des Auswärtigen, Fergusson, erklärte, die Regierung wolle gegenwärtig feine allge meine Ansicht darüber aussprechen, ob andere Nationen auf Grund der Meisttegünstigungs- Klaufel die Befreiung von den Transit­Abgaben genießen, die das englisch - deutsche Abkommen betreffend und England gewährt.

Afrika , Deutschland der Bertag sei den eingehenden Berichten zu

foige in Kraft, die Steuern und Abgaben würden erhoben. Die Gerichtshöse und die Landkommission seien noch nicht konstituirt, auch der Präsident des Munisipalraths von Apia sei noch nicht

ernannt.

Die Handlungs- Gehilfen der Londoner City hielten, nachdem die Polizei ihr Meeting auf dem Börsenplatz verboten, eine Versammlung im Finsbury- Institute ab und be schlossen dort die Bildung einer Union zur Aufbesserung der Ge­hälter, Abkürzung der Arbeitszeit und Erzwingung befferer Be handlung. Ausländer und in den Kontors beschäftigte Damen werden zur Mitgliedschaft zugelassen.

London , 24. Juni. Des neuen Polizeichefs Sir E. Brad­ford erste Amtshandlung war, den Schuylenten das Abhalten von Versammlungen zur Besprechung ihrer Beschwerden zu ver

por

Hochachtungsvoll

David Grove.

Von Herrn David Grove, königl. Hoflieferant, Friedrichstr. 24 erhalten wir folgendes Schreiben: Unter Bezugnahme auf§ 11 ersuche ich Sie die in Ihrer Notiz vom gestrigen Tage unter dem Schlagwort Maßregelung" erschienenen unrichtigkeiten zu widerrufen. Es ist nicht wahr, Ueber die Volksversammlung am 20. d. M., in welcher daß am Sonnabend, den 21. cr. meine Arbeiter mit der Bitte um Bebel sich scharf gegen den über die Brauereien verhängten eine Lohnerhöhung an mich herangetreten sind, sondern haben sich Boykott, sowie gegen die unberechtigten Streits ausfprach, ca. 30 Hilfsarbeiter bereits am 15. Juni mit einem schriftlichen find, wie uns mitgetheilt wird, alle Berichte bedauerlicher Grsuchen um Lohnerhöhung an mich gewandt, welchem auch so Weise unvollständig gewesen. Nachträglich erfahren wir weit es die Verhältnisse erlaubten und die Betreffenden nach ihren insbesondere noch, daß Herr Werner dem Abg. Bebel aus Leistungen es verdienten, entsprochen wurde. Es ist nicht wahr, führlich und scharf, unter dem Beifall der Mehrheit der daß von den ca. 30 Arbeitern, welche das Schriftstück unter­Versammlung erwiderte, und daß Bebel, der sich zum zeichneten, 5 plöglich entlassen worden sind, sondern sind, wie dritten Male zum Worte gemeldet hatte, nach der Werner dies bei einem größeren Fabrikbetrieb, in dem ca. 200 Menschen schen Rede darauf verzichtete. Grregt war man naments beschäftigt werden, unvermeidlich ist, am letzten Sonnabend­lich darüber, daß Herr Bebel der Versamm Babltag zwei Entlassungen aus anderen Gründen nothwendig ge­lung erklärt habe, in derselben werde eine Autorität worden, worunter speziell einer der Unterzeichneten des Schrift­thatsächlich er selbst sprechen. Ganz unzutreffend stücks war, der gerade für eine Lohnerhöhung seine Person be iſt es ferner, die Aufhebung die Aufhebung des Boykotts als treffend ausersehen war. eine Folge der Rede Bebel's zu bezeichnen. Sie war viel. mehr von der Lokalkommission selbst beantragt worden und würde sicher mit ziemlicher Ginstimmigkeit ausgesprochen Der Prozeß Klaufin ist vor einigen Tagen zu Ende ges worden sein, wenn nicht gerade Bebel sich über die Verführt, nachdem über drei Vierteljahre seit dem Friedrichsberger hängung des Boykotts mißbilligend ausgesprochen und so Doppelmorde vergangen find. Die Untersuchung hatte sich sehr mit seiner Aufhebung eine andere Bedeutung beigelegt in die Länge gezogen, obgleich man alles Material, welches am hätte, als die Mehrheit der Versammlung. Nachträglich Sonnabend den Geschworenen vorgelegt wurde, gleich in der ersten wird sogar das Ergebniß der Abstimmung angezweifelt, Beit zusammen hatte. Die begleitenden Umstände des Doppel­nur von wenigen Seiten wird noch jetzt die Aufrechthaltung mordes wiesen von Anfang an auf Klaufin als den Thäter hin, des Boykotts befürwortet, was natürlich praktisch ohne jede und dessen Ergreifung ging ohne weitere Schwierigkeiten von Bedeutung ist. Die Versammlung illustrirte wieder einmal Statten, da klausin gar keinen Bersuch gemacht hatte, sich vor deutlich, daß zwischen der gemäßigteren Mehrheit der den Behörden zu verbergen. Wer den Bericht über die Gerichts­Reichstagsfraktion einerseits und einem großen Theile der verhandlung gelesen hat, wird sicherlich dem auf Schuldig lauten­Berliner Parteigenossen andererseits eine starke Spannung den Urtheilsspruch der Geschworenen zustimmen; nach dem Ver­lauf der Beweiserhebung tonnte der Wahrspruch nicht anders Auf diese Reporterauslassung wurde die Berl. 3tg." ge- lauten, und bei dem Stande unserer Gesetzgebung war es dann zwungen, folgende Abfertigung des Abgeordneten Bebel aufzu- ganz selbstverständlich, daß gegen Klausin das Todesurtheil gefällt werden mußte. Es ist also alles in bester Ordnung, und wer nehmen. es nicht liebt, sich mit Gedanken und Zweifeln herum. Berlin , den 24. Juni 1890, In der heutigen Nummer Ihrer Zeitung bringen Sie zu quälen, hat gar keinen Anlaß, sich weiter über die nunmehr etwas sehr Peinliches. Wohl scheint, wie schon bemerkt, Angaben über den Verlauf der Volksversammlung am abgethane Sache zu beunruhigen. Gleichwohl hat der Worgan 20. D. M., bie ich als unrichtig bezeichnen muß. Gs ir bit ich als unrichtig bezeichen Britten Male Beweis für die Thäterschaft Klaufin's vollton" belt, ber zum Wort gemeldet hatte und nach der Nede des Herrn es hat dennoch etwas geradezu Beängstigendes, einen Menschen Werner auf das Wort verzichtete. Ich habe vielmehr, weil zum Tode verurtheilt zu sehen, welcher selbst seine Schuld noch von einer Anzahl Parteigenossen durch Privatgespräche in nicht eingestanden hat. Hier und da spielt im Leben der Zufall eine Rolle, wie in den phantastischsten Romanen, und man kann feinen Saß verstanden. Ich habe erst später von meinen schuldige Person nur durch eine wunderbare Verfettung der Um­Freunden gehört, in welcher Weise Herr Werner das Privilegium des Schlußroorts benutzt haben soll, um meine stände Ausführungen zu entstellen und bedauerte nunmehr lebhaft, ihm nicht zugehört und entgegnet zu haben. Unwahr ist ferner, daß ich vor der Versammlung er­klärt hätte, es würde eine" Autorität" sprechen. Ist eine solche Behauptung in der Versammlung verbreitet worde was ich nicht weiß so war sie eine elende Erfindung und der Zweck derselben liegt klar auf der Hand. Ich werde mir Mühe geben, den oder die Verbreiter dieser elenden Erfindung ausfindig zu machen und sie ge­bührend zu kennzeichnen.

besteht.

bieten. In einigen Polizeiftationen, wo gerade solche Versamm Anspruch genommen, von den Werner'schen Ausführungen die Möglichkeit nicht ganz von der Hand weisen, daß eine un­

lungen abgehalten wurden, ward dem Befehle ihrer Vorgesetzten, In einer auseinanderzugehen, geradezu Widerstand geleistet. Station in Borough wurden zwei widerspenstige Schuhleute fus­pendirt, aber ihre Kameraden weigerten sich, den Nachtdienst an­zutreten, falls die Suspensionen nicht rückgängig gemacht würden, was schließlich geschah. piedi

Frankreich .

Paris , 24. Juni. Deputirtenfammer. Minister Ribot glaubt, daß eine Besprechung der Sansibarfrage eine Unzuträglich­teit sein würde, so lange die Verhandlungen noch schwebten. Fulls die Kammer es indeß wünsche, sei er bereit auf die fofortiger Besprechung der von Briffon eingebrachten Interpellation einzu gehen. Brisson erklärt, im Hinblick auf die Auslassungen des Ministers ziehe er seine Interpellation zurück.

Für die durch die Feuersbrunst auf Martinique Beschädigten wurde eine Unterstügung von 200 000 Fr. bewilligt.

Der Senat hat die Interpellation Chesnelong über die Vorgänge in der Kommune Wicq, wo Laien- Schulen eingerichtet wurden, auf nächsten Donnerstag festgesetzt.

Die Deputirtenkammer berieth die Steuern für die Die Berathung soll am Fabrikation von Wein aus Rosinen. nächsten Donnerstag fortgesetzt werden.

Die Angelegenheit der Ruffen soll noch nicht am Freitag sondern erst in der nächsten Woche zur Verhandlung

tommen.

Schweiz .

A. Bebel.

49) ingeallo V am Sochachtungsvoll Auf diese Weise in die Enge getrieben, wußte das freisinnige Organ nichts weiter anzuführen, als daß es im Anschluß an die Erklärung des Herrn Bebel folgendes schreibt: 1010

Was die von Herrn Bebel bestrittene Aeußerung, es würze ne Autorität" sprechen, anlangt, so wurbe ſie, als auf der Redaktion des Berl. Volksblatt" gefallen, allgemein in der Versammlung kolportirt," Zunächst muß die Redaktion des" Berliner Voltsblatt" die Kolportagemittheilungen der. Berliner Zeitung " ebenfalls als das bezeichnen, was sie thatsächlich sind: als elende Ersin

e eines Verbrechens überführt erscheint. Und wenn man fuchen will, findet man wohl auch in dem Material des Prozesses Klausin Einzelheiten, welche in das Gesammtbild, das die Schuld des Angeklagten ergiebt, nicht hineinpassen. Klausin hat sich nicht so benommen, wie man mörder erwartet. Aus dem Mordbefunde ergab sich und das es gemeinhin von einem muß Klausin selbst gewußt haben von vornherein der stärkste Verdacht, daß Klaufin der Thäter sei. Für diesen mußte also, nachdem er die Mordthaten vollbracht, nach allgemeinem Gr­Behörden zu entziehen. Klaufin aber hat überraschender Weise messen der erste Gedanke der sein, sich durch schleunige Flucht den diesen Gedanken nicht gehabt oder doch nicht ausgeführt, sondern er begab sich nach seinem Heimathsort, wo natürlich seine An­wesenheit sofort bekannt werden mußte. Man dürfte in der Kriminalgeschichte nicht viele Beispiele haben, daß ein Raubmörder so auf jeden Versuch verzichtet hat, die Früchte seines Verbrechens zu genießen, sich vielmehr so willenlos stupide in die Hände Ser Polizei lieferte. Bei seiner Verhaftung war das ſteher Klapper Benehmen Klausin's ein derartiges, daß der Amitsvor­Arklitten entschieden den Eindruck der Unschuld Klausin's hatte. Unheimlich räthselhaft ist ferner die Aussage des Zeugen Bernasch, welchem ein unbe­tannter Mann sagte: Der Schneider ist gänzlich unschuldig, ver­lassen Sie sich darauf, ich weiß es. Der Mann mit dem schwarzen Bart und Anzug ist es gewesen." welche in einem Privatgespräch dieses Zeugniß abgelegt hat, ist

von

Bern , 24. Juni. Jufolge der Zustimmung des Ständerungen. Es fonnte nach Lage der Sache keinem Mitgliede nicht ermittelt worden, und gewiß fann man angesichts des an rathes zu dem bezüglichen Beschluß des Nationalrathes wird die der Redaktion einfallen, eine ähnliche Aeußerung zu thun, weil scheinend erdrückenden Schuldbeweises sagen, daß es fich wahr­Bundesversammlung am 22. September zur Fortsetzung der es nicht feststand, ob Herr Bebel wirklich zu der Versammlung scheinlich nur um eine ganz werthlose Meinungsäußerung irgend Nimmt man aber dazu das Der Ständerath hat den Be- eingeladen war, obwohl derartige Gerüchte verbreitet waren. eines beliebigen Menschen handle. jees an die uns aufgiebt, und nimmt man dazu die widerspruchsvollen jebigen Session zusammentreten. richt des Bundesrathes über die Berliner Arbeiterschutz- Konferenz Die offizielle Einladung zum Besuch der Versammlung an die oben dargelegt psychologische Räthsel, welches Klausin als Mörder und demselben für das Ueberlassen der Initiative in dieser Angelegenheit an Deutschland seine Mitglieder der Redaktion erfolgte auch erst im letzten Augenblick Zeugenaussagen darüber, ob die ermordete Frau Vaneß öfters

Anerkennung ausgesprochen.

Spanien .

Madrid , 21. Juni. Nach Meldungen aus Valencia haben dort und in der Umgegend die Cholera- Erkrankungen nachge­

laffen.

Madrid , 25. Juni. In Montichelvo sowie in Gandia , wo in den letzten Tagen 4 Cholera- Erkrankungen vortamen, ist

-

und zwar am Donnerstag Abend gegen 6 Uhr. Wir sind in Männerbesuche empfangen hat oder nicht, so wird man doch der Lage, diesen Thatbestand durch Zeugen feststellen zu lassen. sagen müssen, daß das Bild, welches man von dem Falle Klausin Auch wir werden uns Mühe geben, den Erfinder jener Nachricht erhält, nicht in allen Linien ein einheitliches ist. ausfindig zu machen, und bitten jeden Parteigenossen dringend Im Uebrigen aber wollen wir nicht verhehlen, daß wir

uns hierbei behilflich zu sein.

Und nun ist er zum Tode verurtheilt! Das heißt nichts Ge­fich, was allerdings im höchsten Grade unwahrscheinlich, aber doch immerhin nicht ganz unmöglich ist, später das Urtheil als unrichtig herausstellen sollte, es nicht mehr möglich sein wird,

ringeres, als daß, wenn das Urtheil vollstreckt wird, und wenn

feit den letzten telegraphischen Nachrichten je ein neuer Todesfall, über die Art und Weise, wie in einer Versammlung folportirte eine Korrektur vorzunehmen. Die Möglichkeit falscher Urtheile dagegen feiner in Puebla de Rugat zu fonstativen. In den Grüchte" von einer Zeitung als feststehende Thatsachen weiter sprüche ist neben vielen anderen ein schwerwiegender Grund gegen übrigen Theilen von Spanien ist der Gesundheitszustand ein be- verbreitet werden, im höchsten Grade erstaunt sind. Es kann ein die Todesstraße. Wir wollen uns hier nicht in rechts­

friedigender.

philosophische Untersuchungen darüber einlassen, ob der Gesell­

Defret, nach welchem die Provenienzen aus dem Hafen von wenn man bedenkt, daß bisweilen in die Zeitungsredaktionen einen tollen Hund zu tödten, wir wollen auch nicht auf die Madrid , 25. Juni. Das amtliche Blatt veröffentlicht ein berartiges Benehmen allerdings weniger Verwunderung erregen, schaft überhaupt das Recht zuzuerkennen ist, einen Verbrecher wie Gandia , sowie aus Valencia und Denia in der Provinz Alicante Leute hineingerathen, denen von Natur die Unterscheidungsgabe Theorie des Verbrechens im allgemeinen eingehen, auf die in

als verdächtig zu betrachten und demgemäß zu behandeln sind.

Madrid , 25. Juni. Nach einem veröffentlichten amtlichen

für Wahres und Falsches, für Wahrheit und Lüge abgeht. So dividuelle Verantwortlichkeit der Verbrecher und auf das Maß schaft selbst an den in ihr vorkommenden Verbrechen man ihnen die abgeschmacktesten Lügen für baare Münze vorsetzt. aber es ist gut, in jedem einzelnen Falle darauf hinzuweisen,

Ausweise beträgt die Gesammtzahl aller bisher in der Proving lange man die Leser eines Blattes nur als willkommenes Aus. von Schuld, welches unsere mangelhaft organisirte Gesell­Valencia vorgekommenen choleraartigen Krankheitsfälle 196, von beutungsobjekt betrachtet, fommt es natürlich nicht darauf an, ob trifft alle diese Fragen sind unseren Lesern nicht fremd

denen 118 tödtlich verliefen