2. Beilage zum Berliner Boltsblatt.

Nr. 147.

Wie es in einer Bourgeois- Republik aussieht.

Ein deutsch - amerikanisches Blatt, der La Salle County Herold" bringt nachstehenden interessanten Aufsatz, Rückblick, Ginblick und Ausblid" betitelt, welcher die Zustände in den Ver: einigten Staaten von Nordamerika grell beleuchtet:

Sonnabend, den 28. Juni 1890.

7. Jahrg.

schmal als möglich. Noch in dem vergangenen Jahrzehnt hat die fage der Aufwartefrau, daß ein silberner Thierkopf von einem Stadt schwere Opfer bringen müssen, die sich auf Millionen be- Ständer fehlt.

ziffern, um jene Straßen zu erweitern und die betreffenden Ar- Verbrecher aus der Erziehungs- Anstalt. Zwei jugend­beiten sind noch nicht vollendet. Von schlimmerem Einfluß auf liche Verbrecher, Zöglinge der städtischen Erziehungs- Anstalt in die bauliche Gestaltung Berlins aber war die zweite Mauer, sie Rummelsburg , mußten vorgestern gefesselt nach dem Unter­trägt die Schuld daran, daß Berlin in dem Beginn dieses suchungs- Gefängniß Moabit transportirt werden. Die beiden 14 Jahrhunderts ſich ſtatt in die Weite in die Höhe ausbreitete. refp. 15 Jahre alten Knaben K. und R. hatten Mitte dieses Mo­Der Berliner liebt so sehr wie irgend einer das Wohnen in nats die Gelegenheit wahrgenommen, in die Wohnung eines ihrer höchstens zweistöckigen Häusern, die von Gärten umgeben werden. Lehrer einzudringen, die Kommode zu erbrechen, aus welcher fie Der Ausländer ist ein Fremder. Die wirklichen Fremden In den wenigsten Straßen, die uns noch theilweise in ihrer eine größere Summe stahlen, Ersparnisse des betreffenden Er­find aber nicht die Urmen und Unterdrückten aller Völker, welche ursprünglichkeit erhalten find, in der südlichen Wilhelmstraße, der ziehers; auch eine Taschenuhr haben die Burschen entwendet. Gs unser Versprechen auf Schuß und Freiheit annehmen und aus Jägerstraße u. f. w. kann man es deutlich sehen. Daß die Kommuni - gelang den beiden, mit den gestohlenen Gegenständen zu entkom­freier Wahl Amerikaner werden. Die wirklichen Fremden in fationen, die Mauer und die Thorstraßen sich wie ein häßlicher men. Vorgestern sind sie von einem Gendarmen auf der Land­Amerita sind jene Eingeborenen, welche an den Brüsten der Frei Gürtel zwischen das über die Thore hinausstrebende und das straße abgefaßt und nach der städtischen Erziehungs- Anstalt zu­heit gesäugt, mit allen Schäßen der Freiheit ausgestattet, ihr innerhalb der Thore liegende Berlin schoben, hätte man noch ver- rückgebracht worden. Auf dem Hofe derselben aber ergriff, nach­Land um wenige Silberlinge verrathen und in unseren Gerichten, fchmerzt. Aber die Thorsperre und die Unannehmlichkeiten der Zoll- dem sich der Sicherheits- Beamte entfernt, der ältere der beiden Gesezgebungen und Märkten die Rolle von Judas und Benedikt revision, die jedem Passanten gegenüber in das Belieben der Knaben ein daselbst liegendes Beil und drohte, wenn man ihn be= Arnold spielen. Diese Eingeborenen sind die wirklichen Auslän Bollbeamten an den Thoren gestellt waren, die Gefahr, der man strafen wolle, Jeden todtzuschlagen. Der wüthend um sich Schla= der, denn sie entfremden sich unseren Institutionen aus freier ausgesetzt war, daß der Beamte mit seinem langen Spieß in gende konnte erst dadurch überwältigt werden, daß man mit Wahl, während die Einwanderer aus Wahl zu Bürgern werden. jedes Gepäckstück hineinfuhr, verleideten das Hinausziehen und langen Stangen das Beil aus den Händen des Verbrechers schlug; Weil sie an die Freiheit glauben und sie lieben, sind sie die verminderten damit die Baulust der Unternehmer. So wuchs dann wurde der kleine Wütherich sanmt seinem Kameraden nach wahren Bürger. Unsere Judasse benußen den Namen Ameri Berlin in die Höhe, aus den einstöckigen Häusern wurden vier Moabit überführt. faner" als Handelsmarte, um damit Geschäfte zu machen. Sie und fünfstöckige und die enorme Preissteigerung des Grundes find die einzigen Fremden, welche die Republik zu fürchten hat. innerhalb der Mauern beeinflußte auch den Werth des außerhalb Das Weltgewissen müßte sich entsetzen über die Skandale, derselben liegenden Terrains, als nach 1866 und 1870 der unge­welche in den letzten Jahren die Politik, die Finanzen, die heure Zustrom die Bande, in denen Berlin gehalten war, Rechtspflege, den Handel entehrt haben. Nicht geseglosen Aus- sprengte. So haben die Mauern in der That hauptsächlich mi ländern, sondern gesetzlosen Amerikanern verdanken wir den verschuldet, daß unsere Wohnungsfrage so im Argen liegt und Schwindel der Pacificbahnen, den Erieschwindel und alle die daß man mit Anspannung aller Kräfte wieder gut zu machen anderen Nummern dieser abscheulichen Liste. Der Zentralgedanke fucht, was jene verschuldet. Wären die Mauern nicht gewesen, in dem Glauben unserer Väter war, daß eine freie Republik alle die Wohnungsfrage würde sich vielleicht nicht so zugespigt haben, die Unterdrückten, Armen und Unwissenden, welche ein Asyl wie es geschehen, es wäre von vorn herein das vorhanden ge­bei ihr suchen, in sich aufnehmen und sich assimiliren können wesen, was jetzt erstrebt wird, ein besseres Wohnen. Das ist es, müsse. Wenn unsere Republit diese Fähigkeit nicht mehr besißt, was sich mit dem Verschwinden des letzten Stückes der Stadt mauer aufdrängt. dann ist's die Republik Washington's nicht mehr.

Ein Land, in welchem der kleine Boykotter, der Zettel ver­theilende Arbeiter in's Gefängniß wandert, während die großen Boykotter, welche ganze Industriezweige unterdrücken, an der Spiße der Regierung stehen,

Ein Land, in welchem die Kohlengräber von Illinois und Pennsylvanien nicht Kohlen graben dürfen und wegen Mangels an Korn abmagern, während Bauern ihr Korn abbrennen, um fich warm zu erhalten, Ein Land, in welchem die öffentlichen Verkehrswege Privateigenthum für Privatgewinn und öffentlichen Raub sind, Ein Land, das 250000 Millionären gehört, in welchem mehr wie ein König ein Einkommen von Hunderten von Dollars für jede Tag- und Nachtstunde hat, während die Bauern von Kansas nur 15 Bushel Getreide erhalten, das sie mit jahrelanger Mühe giehen, Gin Land, bei welchem das Boll nur das Recht hat, bei den Wahlen gekreuzigt zu werden zwischen zwei Spizbuben, die nicht gefreuzigt werden,

Ein Land, in welchem auch nur ein Amt gekauft wird und Käufer und Verkäufer straflos bleiben,

Ein Land, in welchem das Recht der freien Rede durch den guten per fchlechten Willen eines Polizisten regulirt wird,

Ein Land, in welchem sich das Bolt industrieller Piraterei ergiebt, weil die Piraten gestohlene Waaren billig verkaufen, Ein Land, in welchem sich sieben Eisenbahn- Gesellschaften durch Betrug und Gewalt in den Bejiz sämmtlicher Hartfohlen Ländereien dürfen und ſetzen einmal im Monat ein halbes Dutzend Leute zusammenkommen, um zu bestimmen, wie viel Kohlen für 60 000 000 Menschen gegraben werden, und wie viel diese dafür an die Kohlenbarone zahlen,

100

Das ist nicht die Republik Washington's!

Boziale Uebersicht.

München , 25. Juni 1890. Bericht vom G. deutschen Töpfer­fongreß. Herr J. Ludwig als Ginberufer des Kongresses eröffnet denselben um 834 Uhr. Er begrüßt im Namen der Münchener Kollegen den anwesenden Generalausschuß, sowie sämmtliche Delegirte der Töpfer Deutschlands an der Stätte ihres Schaffens. Er hob hervor, daß die Früchte ihrer Arbeit der Gewerkschaft der Töpfer und der gesammten Arbeiterschaft zu Gute kommen möchten, daß ferner die Verhandlungen des Kongresses den Neue Straßen, Durchbrüche und Verlängerungen veran- noch fernstehenden Münchener Kollegen die Ueberzeugung bei­lassen in diesem Jahre ein mächtiges Emporblühen der nördlichen bringen mögen, daß nur ein geschlossenes brüderliches Zusammen­Stadttheile. Gine völlig neue Straße ist gegenüber dem Humboldts: halten aller Arbeitsbrüder ihnen selbst, sowie der ganzen Mensch= hain von der Brunnenstraße bis zur Nordbahn abgestochen und heit zum Wohle gereichen könne. Als provisorischer Vorsitzender des Kongresses wurde der Vor­zum Theil bereits gepflastert; die Swinemünderstraße, bis zur Ringbahn verlängert, bildet von der Zionstirche aus bis Gesund- sitzende des Ausschusses, Herr F. Kaulich( Halle ), als Bei­Thieme( Berlin ) und Günther( Belten) gewählt. brunnen eine gerade Verkehrslinie. Eine neue Parallelstraße fiber diefer und der Brunnenstraße erstreckt sich von der Demminer Nachdem eine Mandatsprüfungsfommission von drei Mitgliedern, straße bis zur Ringbahn und eine Verlängerung der Rügenerstraße sowie eine aus 5 Personen bestehende Geschäftsordnungskommission endigt an der Nordbahn. Die Verlängerung der Wollinerstraße gewählt, wurde der Kongreß auf unbestimmte Zeit vertagt, bis bis zur Stralsunderstraße ist vollendet und wird noch in diesem die beiden Kommissionen ihre Arbeiten erledigt hatten. Jahre regulirt werden. Die Usedom - und Feldstraße werden durch eine neue Straße über den Lagerhof hinweg verbunden. Zwischen der Danziger- und Marienburgerstraße ist eine neue Straße von der Greifswalder aus bis zur Prenzlauer Allee errichtet, welche später bis zur Franfeckistraße verlängert werden soll. Vor dem Schönhauser Thor und dem nördlichen Moabit befindet sich ein förmliches Labyrinth von neuen Straßen, Verlängerungen und Durchbrüchen.

Um

1014 Uhr wurde die Sigung eröffnet und erstattete Herr Kawel ( Wiesbaden ) im Namen der Mandatsprüfungskommission Bericht, sämmtliche Mandate wurden für richtig befunden., Gs find 87 Drte durch 51 Delegirte vertreten. Gegen die Berichterstattung wurde kein Einspruch erhoben.

Es wurden zunächst verschiedene Beglückwünschungsadressen, welche eingelaufen waren, vom Vorsitzenden zur Kenntniß des Kongresses gebracht. Ein interessantes Geheimmittel- Album enthält der Bei der nunmehr erfolgenden Bureauwahl verzichtete Herr Verwaltungsbericht der Berliner Stadtverwaltung in demjenigen Kaulich darauf, in das Bureau gewählt zu werden, Theile, welcher die gesundheitlichen Einrichtungen und Maß­Darauf wurde zur Wahl gefchritten, welche durch geheime Als 1. Vorsitzender wurde nahmen der Verwaltungsbehörben betrifft und von dem Dr. Abstimmung vorgenommen wurde. Pistor verfaßt ist. Darnach sind in den drei Jahren von 1886 Herr Thieme- Berlin , als 2. Vorsitzender Herr Eichler- Dresden und bis Ende 1889 auf Veranlassung des Berliner Polizei- Präsidiums die Herren Günther- Velten und Colbo- Charlottenburg als Schrift­im Ganzen 125 verschiedene Geheimmittel untersucht worden, führer gewählt. Herr Thieme dankt im Namen der Bureaumitglieder für das die theils für die angegebenen Zwecke ganz untauglich, unter Umständen vielfach schädlich, in einem Falle sogar direkt gefährlich Vertrauen, bespricht dann mit warmen kurzen Worten die Ver­wirken konnten. Im Jahre 1886 wurden 47, im Jahre 1888 hältnisse der deutschen Töpfer, berührt den Verband der Arbeit­noch 59, im Jahre 1889 aber nur 19 Geheimmittel unterfucht. geber und Ofen- Fabrikanten, erwähnt die Aufgabe des Kongresses, Dieselben waren sämmtlich öffentlich angepriesen und meist von im Mittel und Wege zu finden zur Hebung unserer sozialen An diese glaubt das Volf von Amerika und diese sucht der ihren Verfertigern und Erfindern hergestellt und verfaust. Lage; erinnert der Vorgänge feit dem 5. Kongres in Breslau Europaer. Diese wird man zurückerobern von den Plutokraten, Vielfach waren die Mittel von nur geringer Wirkung für den unter den deutschen Töpfern im Gegensatz zu den Aufbietungen bann aber noch für einen der Unternehmer und Vertreter des Kapitals. Ferner spricht er welche sie stehlen, wie Diebe in der Nacht. Man wird die alte angegebenen Zweck, wurden hohen Preis verkauft. Das billigste den Wunsch aus, daß sich jeder Delegirte streng und sachlich an zurücbekommen und eine neue dazu. In dem, was Lowell so ganz unberechtigt Nervensalz" angepriesene der Tagesordnung halten möge, um dadurch dem Bureau die schön nennt: Dem Engelherzen Aller, im Menschenherzen," teimt diefer Geheimmittel ist ein als von geringer nervenstärkender 28irkung, dessen Leitung der Geschäfte zu erleichtern. ein neues Gefühl empor, ein neues Verständniß für bisher unge- Mischung, Darauf wird die Tagesordnung verlesen, welche lautet: fühltes Unrecht, vom Bruder dem Bruder zugefügt; cine neue Bestandtheile in jeder Apothefe für 30 Pf. zu haben sind, 1. Rechenschaftsbericht des Generalausschusses. Referenten Wissenschaft, welche dieses Unrecht für gesellschaftliche Schäden das aber von dem Erfinder für 1 M. verkauft wurde. Dieser erklärt, welche durch gefeufchaftliche Bestrebungen gehoben werden Geheinmittelhändler hat sich mit dem bescheidensten Verdienst be- Vorsitzende des Generalausschusses Herr Kaulich und der tönnen; ein neues Gewissen, welches fagt, da diese Schäden geheilt gnügt. Unter den anderen befinden sich einige, die für ihre Mittel, Kassirer Herr Plorin. Deren Werth auf 40 bis 50 Pf. nach den für die Apotheken vor­nerden können, müssen sie geheilt werden. geschriebenen Preisen zu berechnen ist, bis zu 5 M. und darüber nehmen. Am einträglichsten muß, nach dem Unterschiede zwischen Mit bösem dem ermittelten Werth und dem geforderten Preise zu urtheilen, Willen gegen Niemanden, mit Liese für Alle, schicht der Verdienst an solchen Geheimmitteln gewesen sein, die gegen das vereinigte Volf, das keinen Widerstand kennt und unheilbar oder schwer zu heilende Krankheiten angepriesen wurden. immer nach Höherem strebt, sich an, die Schuld an die Mensch Geheimmittel gegen Epilepsie, Trunksucht, Nervenlähmung, heit abzutragen, welche hundertjährige Wohlfahrt ihm auferlegt. Schwindfucht u. f. w. find zu den theuersten Preisen verkauft. Es wird dem neuen Mitgefühl, dem neuen Patriotismus Aus Allerdings scheint es, als ob sich die Geheimmittelfabrikanten bruck geben, in einem Gemeinwesen, das werth ist ein Kind Konkurrenz gemacht hätten, denn unter ziemlich gleichlautenden Bezeichnungen werden von verschiedenen Erfindern verschiedene Washington's zu sein. Geheimmittel gegen die gleiche Strankheit zu erheblich verschiedenen Breifen offerirt. Die verhältnismäßig geringe Zahl der im Jahre 1889 untersuchten Geheimnittel wird als ein Beweis dafür be­trachtet, daß die polizeilichen Untersuchungen und Veröffent­lichungen über Geheimmittel den Handel mit solchen erheblich vermindert haben.

Es macht sich das Bewußtsein einer neuen sozialen Kraft bemerkbar, welche Vieles für das Gemeinwohl thun kann, was bisher nur für das Privatwohl geschah.

aus:

Als die amerikanische Miliz bei Kip's Landung vor den englischen Truppen die Flucht ergriff, rief Washington schmerzvoll Gind das die Männer, mit denen ich Amerika vertheidigen soll?" Und die Götter antworteten ihm:" Ja, aber Du sollst sie Wenn er heute sein Bolt, das er erst zu Männern machen". so sehr geliebt hat, sehen könnte, wie es hartherzig an den von neuen Unterdrückern verelendeten Klassen mit verschlungenen Armen vorbeigeht, während der alte Feind im neuen Kleide die Sind diese die Republik zerstört, er würde wieder rufen: Männer, mit denen ich Amerika vertheidigen soll?" Und von Millionen Kehlen würde es zur Antwort erschallen: Ja, wir werden Amerika vertheidigen. Das ewige Fener Deiner Liebe und Opferwilligkeit wird uns führen."

Lokales.

"

der

2. Die Agitation. Referent Herr Heinke- Hamburg.

3. Organfrage. Referent Herr Thieme- Berlin .

4. Die Lohnbewegung und die Nothwendigkeit der Ber­fürzung der Arbeitszeit. Referent Herr Hennig- Breslau . 5. Wahl des Generalausschusses, der Vertrauensmänner, und Festsetzung des Zeitpunktes des nächsten Kongresses. 6. Anträge, Vorschläge, Wünsche oder Beschwerden der ein­zelnen Orte.

Hierauf erhielt Herr Kaulich zur Verichterstattung über die Thätigkeit des Generalausschusses und die Vorkommnisse in der Töpferbewegung seit dem letzten Kongreß das Wort.

Der Bericht war äußerst sachlich gehalten. Die in demselben

angeführten Thatsachen lieferten den überzeugenden Beweis der segensreichen und umsichtigen Thätigkeit des Generalausschusses und der Vertrauensleute.

Um 12 Uhr wurde die erste Sigung vertagt und um 2 Uhr die zweite Sitzung eröffnet, in welcher Herr Kaulich seinen Be­Gin überaus trauriger Unglütsfail, dem vier Arbeiter richt fortsette, welcher die zweite Sigung bis Abends 6 Uhr in zum Opfer gefallen sind, hat sich in der Hoppe'schen Maschinen- Anspruch nahm. jabrit, Gartenstraße 9, ereignet. Hier hatten vier Maschinen- Allgemeines Interesse bieten die harten Kämpfe, die die noch arbeiter am Mittwoch Abend einen zirka 200 3entner schweren junge aber sehr lebensträftige Organisation der Töpfer mit der Eifenguß aus der Schmelzpfanne in die dazu bestimmte Form abs Polizei und dem Verbande der Töpfermeister und Dfenfabrikanten fließen zu lassen; behuss Nachgiezen wurde die Pfanne mit dem zu führen hatten, sowie die Statistik über Lohn- und Arbeitsver­gefchinolzenen Gifenrest zum Schluß geschwenkt. Dabei fluthete hältnisse im Töpfergewerbe. Der sehr umfangreiche und Dieser Eisenreſt mit solcher Gewalt in die Form, daß dieselbe interessante Rechenschaftsbericht wird im Druck erscheinen und ist sich bis zum Trichter füllte und die überfließende Masse des ge- auch den Arbeitern anderer Branchen zu empfehlen. schmolzenen Eisens fich über den mit Kies bestreuten Fußboden Das Ergebniß der Statistik wird im nächsten Bericht folgen. ergoß, die Füße der vier an der Pfanne manipulirenden Leute Nachdem Herr Kaulich feinen Bericht beendet, verlas der überströmend und dieselben total verbrennend, noch ehe sich die Kassirer des Generalausschusses, Herr Plorin, die Abrechnung, Mermiten der Gehe zu entziehen vermochten. Aerztliche Hilfe welche in der Ginnahme gegenüber der vorjährigen zum General­wurde auf die schnellmöglichste Weise zur Stelle geschafft und fonds ein Mehr von 14245,59 M. aufivies. nachdem man den grüßlich Verstümmelten Nothverbände, angelegt, erfolgte die Ueberführung derselben nach einem Krankenhause.

Ein Einbruch in die Wohnung eines Polizisten fand

Wir lassen hier die summarische Abrechnung folgen: Die Einnahmen des letzten Jahres betrugen 19 989,94 Mart. Ausgabe betrug für Agitation 1332,62 M., Unterstützung 13 516,82

In dieser Stelle ist gestern eine3 fleinen Stückes der Stadtmauer von Berlin gedacht worden, das auf Abbruch verkauft wurde und es iſt einem alten Grundfabe gemäß ein Ab­schiedswort nicht vorenthalten worden. Aber wenn man es recht bedenkt: ein freundliches Grinnern haben die beiden Stadt­mauern in Berlin , die innere und Wallstraße, die äußere, die sich von Thor zu Thor zog, nicht der Polizeiwachtmeister Jolly. Derselbe ist nicht in Berlin an- 1598,88., für Kassenrevision 19,20 m., Zeitungsabonnement verdient. Denn noch heutigen Tags haben wir einerseits materiell wesend, sondern nach Friedrichsruh zum Fürsten von Bismarck 35,50 M., für literarische Arbeiten 40 M., Rechtsschutz 282,50 M., wallung der inneren Stadt brachte und in noch bedeutenderem hiesige Wohnung mit allem Inventar unbenutzt steht und nur fosten 39,7 M., für Gratifikationen 200 M., für Bureaumiethe, ganz erheblich unter den Opfern zu leiden, welche uns die Um abfommandirt. Auch seine Familie befindet sich dort, so daß die Schreibmaterialien und Bureauutensilien 109,48 M., Verwaltungs­So weit die alte Festungsmauer reichte, so weit haben die Straßen zu sorgen. Als Lettere, so berichtet die" Post", vorgestern Morgen Gesammtausgabe 19 262,27 M., mithin Baarbestand 727,67 M. Maße hat die zweite Mauer die ganze Gestaltung Berlins beeinflußt. einer Aufwartesrau der Auftrag gegeben ist, für tägliche Lüftung Bibliothet, Broschürenversand und andere Ausgaben 286,70. Berlins noch heute den Charakter von Gassen, wie sie auch den die Wohnung betrat, fand sie, daß ein Einbruch stattgefunden Die Richtigkeit der Abrechnung, welche von den Generalrevisoren wendigkeit. In der Zeit, in der jede Stadt mit ihrer Nachbarin denn die Thür war ordnungsmäßig verschlossen. Aber in den stätigt und besonders die uneigennützige sowie sparsame Verwal­war, mußte eine Befestigung vorhanden sein, die Bürger und und durchivühlt; dem Diebe kam es wahrscheinlich nur auf Geld bericht wurde von keiner Seite Einspruch erhoben und dem Kassirer ihr Gut zu schützen. Wie in jeder Festung, bildete die Mauer und Geldeßwerth an. Wie viel entwendet worden ist, ist nicht einstimmig Entlastung ertheilt. Hierauf Schluß des ersten Ber­innerhalb ihres es festzustellen, bis der Wachtmeister bietes gestalteten sich die Gassen, Höse und Wege so eng und

wo

giebt, der sofort benachrichtigt wurde. Fest aber steht nach Aus­