Einzelbild herunterladen
 

Amerika.

Neiv York, 6. Februar.  ( Frankfurter Zeitung.  ") Die Tarifs tommiffion begünstigt den Staffeltarif für alkoholische Getränke, fo daß die Regierung dadurch ein Kampfmittel gegen die die amerita­nifchen Produkte ausschließenden Länder erhält.-

Afrika  .

195 19

Aus Kapstadt   wird gemeldet, daß 75 Städte der Kaptolonie elne Resolution angenommen haben, in welcher die Politit Rhodes' getadelt und dem Burenvoll Sympathie ausgedrückt wird.

Je

tan

Siehe auch Korrespondenzen in der 2. Beilage.

slui ind

die

Reichstag  .

169. Sigung vom 6. Februar 1897. 1 Uhr.

Am Tische des Bundesraths: Fürst zu Hohenlohe, von Marschall, von Bötticher.

die dem

Abg. Rickert( fr tann man ihn jett ja wohl nennen( Heiter- rechts). Herr Bebel sagte dann, wir hätten jetzt Gott sei dank eine damit für mich aus.

-

M

zum Schuße der katholischen Kirche und Schule gelandeten fran- I juristischen Beweismitteln sich nicht habe ermitteln lassen, und aus Abg. Lieber( 8): Wenn dem Zentrum auch der Vorwurf von zöfifchen Seeleute angegriffen. Aus Retimo   wird gemeldet, daß seinen und des Reichskanzlers Erklärungen geht mit Evidenz her- der Verbindung mit Polen  , Franzosen   und anderen deutschfeind. 3000 Mohammedaner den Palast des Gouverneurs belagern und vor, daß bei den von der königlichen Staatsregierung unterlichen Elementen wieder gemacht werden sollte, so können wir die Aufhebung des Befehles verlangen, welcher den türkischen Familien nommenen Schritten ein fortwährender Konner unter den Mit Beschwerden der Polen   doch nicht als unberechtigt zurückweisen. untersagt, abzureisen.- gliedern des preußischen Staatsministeriums stattgefunden hat, auch Daß wir in deutscher, vaterländischer Gesinnung hinter niemandem zwischen dem Gesammtministerium und dem Minister des Innern. zurücstehen, dafür haben wir Proben abgelegt.( Buftimmung im Der Abg. Bebel hat in seiner gewohnten Weise den hier hervor Bentrum.) Aber die polnische Bevölkerung befindet sich in einer getretenen Mißstand auf den früheren Reichskanzler, den Fürsten schwierigen, bemitleidenswerthen Lage( Bustimmung im Zentrum), Bismarck   zurückgeführt und von einent System Bismarc" ge- besonders seit der letzten Wendung der preußischen Politik. sprochen. Daß die sozialdemokratische Partei einen ich will mal Wir wollen nicht, daß unter dem Vorwande des Kampfes gegen ben jagen- Haß gegen den Fürsten Bismarck hegt, ist mir als Beweis Polonismus der Kulturkampf in den Ostmarken neue Orgien feiert. erschienen, daß diefer große Staatsmann es verstanden hat, die( Zustimmung im Zentrum und bei den Polen  .) Die Auflösung von Sozialdemokraten richtig anzufassen.( Lachen bei den Sozial- Bersammlungen wegen des Gebrauchs der polnischen Sprache zengt demofraten.) In weiten Kreisen des Bolles wird dieses Gefühl ge- nicht von der Achtung der Rechtsgleichheit der polnischen Mit­theilt. Herr Bebel ist aber mit seinen Aeußerungen nicht originell, bürger. Im Namen meiner politischen Freunde kann ich erklären, Originalität ist überhaupt nicht seine starte Seite, auch nicht als daß der Antrag der freisinnigen Boltspartei dem Reichskanzler Zu Schriftsteller.  ( Buruf Bebel's: Sie auch nicht!) Meine muthungen stellt, die seine Befugnisse überschreiten, daß wir daher Schriften liegen auf dem Gebiete der Finanzwissenschaft, für diesen Antrag nicht stimmen tönnen. Durch den Prozeß ist die Abg. Bebel absolut fern liegt. Was Herr Sache für uns erschöpft. Wir freuen uns, daß der Reichsfangler in Bebel gestern über das System Bismarck  " gesagt hat, Aussicht gestellt hat, daß die Wiederkehr solcher Vorkommnisse, die hat Herr Richter neulich im preußischen Abgeordnetenhause viel wir ebenso scharf wie jeder andere verurtheilen, verhindert besser gefagt. Nun glaube ich nicht nöthig zu haben, den Fürsten werden solle. Bismarck gegen solche Infinuationen in Schutz zu nehmen. Der Graf Mirbach, den ich mit Bedauern nicht am Blaze sehe, hat Die zweite Berathung des Reich 3- Haushaltsetats für Ruhm dieses Mannes wird noch strahlen, wenn die Irrthümer des seine gestrigen Darlegungen mit der Bemerkung begonnen, er leide 1897/98 wird fortgesetzt beim Etat des Reichstanzlers Sozialismus, des evolutionistischen wie des revolutionären, schon an einer Harthörigkeit, die ihn, wenn fie andauern würde, zu den Er hat und der Reichstanzlei, und zwar beim Gehalt des Reich 3- lange zu dem Haufen jener abgestandenen Dinge geworfen ist, durch höchsten parlamentarischen Würden qualifiziren würde. tanzlers. welche die Menschheit hindurchgehen muß, um zur Wahrheit und zwar Anlaß genommen zu erklären, daß ihm jede Absicht persön Abg. Rickert( frs. Vg.): Herr v. Plöß, der Führer der kon zum Licht zu gelangen.( Beifall bei den Nationalliberalen und licher Kränkung fern gelegen habe. Die fubjektive Seite scheidet fervativen Partei so Es hat ihm ferngelegen, einen im Reichstage feit) bat einmal bei uns in der Provinz gesagt: die Regierung Regierung, die auf politische Ehrlichkeit sähe. Auf die politische Ehr- unerhörten Angriff nicht nur auf ein einfaches Mitglied, sondern auf hätte Scham empfinden müssen, daß sie sich bei den Handelsverträgen lichkeit ist allerdings ein sehr großer Werth zu legen. Ich hoffe aber, den ersten Präsidenten und auf die Partei, aus der dieser hervor auf Freifinnige hätte stützen müssen. Mit diesem Argument daß auch Herr Bebel sich dieses Prinzips in Zukunft bewußt bleiben gegangen ist, und auf die Mehrheit, die ihn gewählt hat, zit wird ja jegt außerhalb des Hauses vielfach operirt. Man hat sogar werde. Es giebt ein System indirekter unwahrheit und das besteht richten. Aber Graf Mirbach ist nicht weit genug gegangen, davon gesprochen, daß der Antrag der Freisinnigen eine bestellte darin, daß man Dinge, in denen ein Körnchen Wahrheit ist, in E8 tonnte ihm und seinen Parteigenossen nicht entgehen, welchen Arbeit sei; die geftrige Debatte hat das Gegentheil bewiesen. Das maßloser Weise übertreibt und sie hinstellt als Symptome der Ver- tief verlegenden und geradezu entrüftenden Eindruck( Sehr wahr! Organ des Bundes der Landwirthe schreibt: Wenn es Herrn fumpftheit und Verrottung der gegenwärtigen Gesellschaftsordnung. im Zentrum und links) die objektive Thatsache eines solchen einfach v. Marschall nicht gelinge, sich herauszubauen aus seiner fatalen Das ist auch eine Methode des unehrlichen politischen Kampfes, vom Zaune gebrochenen, durch nichts, jedenfalls nicht durch den Situation, dann tönne man ihn nicht länger als Minister belassen. und ich hoffe, daß Herr Bebel sich fortan nach Kräften bemühen Präsidenten provozirten Angriffs machen mußte. Würde Graf Die Argumente des Herrn v. Marschall scheinen auf der rechten wird, dieser unehrlichen Methode den Garaus zu machen, innerhalb Mirbach es über sich gebracht haben, ein Bebauern auszudrücken, Seite nicht gewirkt zu haben.( Sehr richtig! rechts.) Die Aus- und außerhalb seiner Partei, damit man nicht von einem System so wäre die Sachlage anders. Wir haben es also mit einem Aufs lassungen des Grafen Limburg Stirum   sollen ja der Ausfluß Bebel" sprechen kann.( Beifall bei den Nationalliberalen.) treten zu thun, das keinen Schatten von Vornehmheit verräth. einer eingehenden Berathung der ganzen Fraktion gewesen sein. Ich hoffe, Herr v. Marschall wird es nicht übel nehmen, wenn wir für feine entschiedene Erklärung über die Sintermänner; denn dieses Abg. von Kardorff( Rp.): Ich bin Herrn v. Marschall   dankbar( Lebafte Buftimmung im Bentrum und links.) auf dieser Seite ausdrücklich seine Leistungen und Grundsätze an­erkennen. Wenn die Konservativen sich immer noch für die stärksten Thema wurde von der fretsinnigen und sozialdemokratischen Presse Stützen des Staates halten, so ist die Regierung selbst daran schuld; ausgebeutet mit der gewohnten Hoffnung, daß einige Fäden nach sie hat die Herren verwöhnt, indem sie die höchsten Stellen des Friedrichsruh   führen. Wenn ich früher der Meinung gewefen bin, Staates mit tonservativen Männern besetzte, auch wenn sie Oppo- daß durch die Disziplinaruntersuchung in besserer Weise Herrn fition gemacht haben, trotzdem die konservative Bresse behauptet, v. Tausch hätte zu Leibe gegangen werben tönnen, so bin ich durch Fürsten Bismarck in die Debatte zu ziehen, war für den Grafen daß die Miniſter die Monarchie gefährden. Wir bewundern, die die Ausführungen des Herrn v. Marschall doch zweifelhaft geworden, Mirbach ein Grund nicht gegeben. Das wäre besser unterblieben. Geduld der Regierung.( Unruhe rechts.) Graf Mirbach   hat es ob eine Disziplinaruntersuchung noch möglich war. Bugegeben muß Es liegt mir fern, mit diesem Prozeß Leckert- Lützow- Tausch den sehr übel genommen, daß der Reichskanzler das von bei Herrn werden, daß die Sache vielleicht von sozialdemokratischer Seite zur ersten Kangler des Deutschen Reiches   in irgend welche Beziehungen von Lüßow unterstrichen hat. So empfindlich sind die Herren! Sprache gebracht worden wäre. Aber ganz tann ich nicht abgehen Graf Mirbach   hat sich gegen die Parole Gegen Junter und Pfaffen" von meiner im Abgeordnetenhause ausgesprochenen Meinung, daß 8 sehen. Aber wenn man von anderer Sette sagt, unter dem dann nicht vorgekommen fein, fündigt man auf die gewendet. Die freifonservative Boft"" und ein Führer der frei der Prozeß Aufsehen erregt und den Verdacht erweckt habe, als ob erften Rangler des Deutschen Reiches   würden solche Dinge fonservativen Partei haben diese" Barole ausgegeben. Dieser tannte nicht die Einigkeit im preußischen Ministerium geherrscht habe, die noth- Kürze bes Gedächtnisses und die Gutmüthigkeit der Gagner. die Herren! Als in den fünfziger Jahren der Nationalverein gewendig wäre. Ich bedauere, daß der Prozeß hat geführt werden gründet wurde, was thaten damals die Junter? Sie erklärten fich müffen.( Heiterkeit.) Ich glaube, unter dem Fürsten Bismard Wenn der Reichskanzler Fürst Bismarck   die gestrigen Verhandlungen gründet wurde, was thaten damals die Junker? Sie erklärten sich gegen den Nationalitätenschwindel. Ich bedauere, daß der preußische wäre der Prozeß nicht geführt worden. Er bätte Leute, wie Herrn Bertreter der heutigen Regierung gesagt haben.( Bustimmung im Minister des Junern nicht anwesend ift; nur in seiner Gegenwart v. Tausch, nach dem Worte des Herrn Abg. Friedberg im Abgeord Zentrum.) Dem netenhauſe, mit eisernem Besen weggefehrt.( Widerspruch links.) Abg. von Hodenberg( Welfe): Wenn Herr v. Marschall einige monarchischen Interesse wird man nur bann dienen, wenn man vor Nicht einverstanden bin ich mit der Behandlung der Preſſe. Mir Herren nicht überzeugt hat, so wird er sich damit trösten, daß unser sichtig ist bei der Auswahl der Personen und bei der Ausgestaltung beanspruchen kein Monopol für unsere Presse. Die" tölnische Wissen beschränkt ist, daß die Dummheit Menschenloos ist. Ich sichtig ist bei der Auswahl der Personen und bei der Ausgestaltung Beitung" wurde mit Nachrichten versehen bis auf kurze Zeit, wo sie habe einen Hauch deutschen   Geistes in dem Verfahren gespürt, der politischen Polizei.( Beifall links.) ja Abg. Liebermann v. Sonnenberg  ( Reform- P.): Ich bin ein etwas falt geftellt wurde. Die Regierung kann die Preffe nicht babe einen Hanch deutschen   Geistes in dem Verfahren gespürt, verstanden damit, daß die politische Polizei nothwendig ist, aber entbehren. Aber das hat zwei Seiten. Difiziöse Nachrichten bergen welches Graf Limburg   als Verlegung der preußischen Traditionen be uns freuen, einen echt deutschen   Beamten vor uns zu haben. auch mit der Behauptung, daß einzelne Betheiligte sich sehr verfehlt eine große Gefahr in sich. 3. B. der Staatsfefretär v. Marschall seichnet hat. Gegenüber manchen altpreußischen Traditionen können wir haben. Der Prozeß war nothwendig, aber man hätte dafür sorgen fühlt sich veranlaßt, der Kölnischen Zeitung  " eine Nachricht zu Die Sozialdemokraten scheinen an Hintermänner zu glauben. sollen, daß er nicht nothwendig wurde. Ich habe Herrn v. Marschall bar darunter steht, der Minister v. Hammerstein hat sich als Gegner Tausch gegenüber bedarf es keiner Hintermänner, es würde auch geben zur Kenntniß für die Deutschen   im Auslande; wenn unmittel-( Buruf der Sozialdemokraten: D. febr!) Ginem Herrn von Dank zu sagen für die antisemitische Ausbeute: Leckert jüdische der Handelsverträge erklärt, Graf Posadowsky   hat den autonomen tein vernünftiger Mann so dumm gewesen sein, fich einem solchen Mutter, Ligow jüdische Frau, Gingold Stärk jüdisches Vollblut. ( Große Heiterkeit.) Die Aufklärungen über Normann brachten mir Tarif als wünschenswerth bezeichnet, und Individuum in die Hände zu geben. Herr v. Tausch ist ein Produkt bemerkt wird, es nichts Neues; ich habe seit Jahren den Kampf gegen diesen Agenten Entgleisungen in den Reden der betreffenden Minister, so kann das der ersten 20 Jahre des Deutschen Reiches  ( Sehr richtig! bei den geführt; es war mir nicht möglich, den Mann vor Gericht zu bringen. Publikum nicht unterscheiden zwischen offiziösen und nichtofflziösen hat es niemals geleugnet, daß er das Recht nicht für sich in Anspruch Sozialdemokraten), der Wirksamkeit des Welfenfonds. Fürst Bismarc Ich hätte auch keinen so führenden Einfluß auf den Prozeß gewonnen Nachrichten.( Sehr richtig! rechts.) Herr Richter meinte, die Ron nehme, um Preußen an die Spige des Reiches zu bringen. Die wie Herr v. Marschall kraft seiner Vorbildung. Ich nehme es der fervativen würden um so höflicher, je schärfer sie angegriffen würden. Konservativen haben aber immer versucht, ihre alten monarchischen briarchischen Regierung nicht übel, daß sie die antisemitische Bewegung über­wacht; fie soll die Volksbewegungen und Stimmungen kennen lernen. Die Opposition der Konservativen ist eben eine andere als die, tonservativen haben aber immer versucht, ihre alten monarchischen würde der flügfte Geheimrath nicht flug genug sein. Wir wünschen gewiesen sind, wie die Regierung auf ihre Unterstüßung. Wenn Die jetzige Regierung hat bewiesen, daß sie bestrebt ist, Aber dazu follte man anderer persönlichkeiten sich bedienen; dazu welche man als Gefchäft betreibt.( Gebr richtig! rechts.) Die Kon- legitimen Prinzipien in Einklang zu bringen mit dem System fervativen wiffen, daß sie auf die Unterstügung der Regierung an des Fürsten Bismarck. Deshalb find die Konservativen allein fervativen wiffen, daß sie auf die Unterstützung der Regierung an- mit dem Verhalten der Regierung nicht nicht einverstanden. die Fortsetzung des Prozesses, den zweiten Alt der Tragikomödie Herr Nickert einen heftigen Stampf zwischen der Regierung und den dem Recht zu seiner Geltung an verhelfen. Das hat fich Tausch. Normann- Schumann war sehr vielseitig und überragte Herrn

wenn dann dazu aber dabei nur um

Welchen Anlaß hatte wohl Graf Mirbach  , einen Angriff auf Lühow auf sich zu zu beziehen.( Widerspruch rechts.) Dagegen muß ich Verwahrung einlegen, daß der Junker den Pfaffen ſtützt. Wir sind der Meinung, daß zwar der Altar den Thron lügen kann, aber nicht der Thron den Altar. Der Geistliche fann füßen kann, aber nicht der Thron den Alltar. Der Geistliche fann den Junker entbehren, aber nicht umgekehrt.( Unruhe rechts) Den

Bebel an Schlauheit sicherlich; er drängte sich an hochkonservative Lente, erließ seinen zerger an dem Grafen Limburg Stirum   aus. gezeigt in ihrem Berhalten Konservativen erwartet hatte, so fab er sich getäuscht und

"

"

"

gegenüber ben Enthüllungen verkehrte mit Rabbinern, hatte die ausgedehntesten Breßbeziehungen. Wenn der Maßstab für staatsmännische Fähigkeiten in bem Berber Hamburger Nachrichten" und auch in diesem Prozesse. Die In den ihm naheſtehenden Blättern erschienen die Artikel gegen die fügungsvermögen über unhöfliche Ausdrücke zu finden ist, dann Regierung möge fortfahren, das Recht als einzige Richischnur zu höchstgestellten Bersonen. Er hatte ſogar Beziehungen zu dem un- müürden parteiischen Lokal- Anzeiger"; er legte alle hinein und fing die würden wir in ihm einen ebenso großen Staatsmann erblicken, wie behalten nicht bloß in der auswärtigen, sondern auch in der inneren Politit, Gimpel durch seine Nachrichten. Wie mit vornehmen Namen feit Jahren die tonservative Partei so geführt, daß man Herrn den Pfaffen hat allerdings in der Boft" gestanden vor langen Wie mit vornehmen Namen Herr Rickert in sich selbst.( Große Heiterkeit.) Graf Limburg   hat Abg. v. Stumm( Rp.): Das Wort von den Junkern und renommirt wird, das zeigt ein Fall, der sich auf der Journaliſten Rickert nur wünschen fönnte, er hätte auch einmal eine so große Fahren. Troydem ist das Wort aber sofort von der großen Mehr tribüne ereignet hat. Ein Mann schrieb nach Friedrichsrub als Redakteur der Leipziger Neuesten Nachrichten". Man erkundigte rechts.) Die größte Freude über den Prozeß hat die Sozialdemokratie; Serr Rickert etwa verantwortlich sein für jeden Artikel der Freis. Zahl von politischen Freunden zu leiten gehabt.( Sehr richtig! heit meiner politischen Freunde bedauert und desavouirt worden. Will sich, daß er das nicht war, er erhielt einen Absage fie triumphirt. Auch den Freifinnigen erscheint es vielleicht als brief. Er zeigte den Poststempel und die Unterschrift Chrysander" ein idealer Bufland, daß die preußische Regierung sich mit Beitung", der erschienen ist zur Zeit, als er noch zur freifinnigen und meinte: Nun sehen Sie doch, daß ich Beziehungen Bartei gehörte Meine Ueberzeugung ist, daß Thron und Altar zu Friedrichsruh   habe!" Normann- Schumann drängte sich in Leipzig  , Leuten wie Leckert, Lützow   und Tausch vor Gericht herumbalgen barauf angewiesen sind, sich gegenseitig zu fügen.( Burufe aus dem wo er den Namen Werner führte, an Paasch heran und erzählte muß. Das erscheint uns nicht als Nothwendigkeit. ihm die geheimnißvollsten Geschichten, die Paasch trotz alles Ab- Herren Sozialdemokraten ans Ruder tämen, würde eine andere Bentrum: Kulturkampf) Der Kulturkampf ist kein Kampf zwischen ihm die geheimnisvollsten Geschichten, die Paasch troß alles Alb politische Polizei gefchaffen werden. Herr Singer fagte neulich: Serr Bebel scheint feine Rede halten zu fönnen, ohne meinen Namen Thron und Altar, sondern ein solcher zwischen Staat und Kirche. rathens veröffentlichte. Mich vermied er. Er wurde nach Xanten   Der Brief ift nicht auf ganz legale Weise in unsere Hände gezu nennen. Ich würde darauf nicht eingehen, wenn nicht mein rathens veröffentlichte. Mich vermied er. Er wurde nach Xanten  geschickt und schrieb Artifel, welche zwei Redakteure vor Gericht kommen." Das heißt mit anderen Worten: er ist gestohlen. Bu Name in den Prozeß Leckert- Lützow hineingezogen wäre durch Herrn Hotel sich ein Konventikel bildete, von dem aller Unfug ausging. Den Antrag der Freifinnigen fönnen wir nicht annehmen, weil er en beauftragt habe, Material gegen Stöcker zu sammeln. brachten. Später siedelte er nach Berlin   über, wo im Westend   welchen Mitteln würden sie erst greifen, wenn sie ans Ruder tommen. Name in den Prozeß Leckert- Lützow hineingezogen wäre durch Herrn Stödet, der behauptet hat, daß ich Leckert oder sonst Es schloffen sich allerdings unzurechnungsfähige Männer wie Ahlward nicht zur Kompetenz des Reichstags gehört; deshalb ist auch wahren beauftragt habe, Material gegen Stöcker zu sammeln. ihm an. Die Vorgänge in diesen Kreisen wurden dem Bolizer scheinlich der Minister des Junern gestern nicht erschienen; er ist Ich erkläre das für eine absolute Lüge. Ich habe weder mit Herrn präsidenten als Neuestes aus antisemitischen Kreisen gemeldet. übrigens heute hier.( Beifall rechts.) o Man erzeugte in den Kreisen der Regierung die Meinung, daß die übrigens heute hier.( Beifall rechts.)

Wenn die

Tausch, noch mit Herrn Leckert, noch mit Herrn v. Lützow   in irgend, welchen Beziehungen gestanden. Das Körnchen Wahrheit ist antisemitische Bewegung revolutionär fei. Das hat gesessen, das Staatssekretär v. Marschall: Ich bin nicht der Ansicht, daß folgendes: Ich habe am 12. April v. J. eine Rede gehalten, in der zeigen verschiedene Aeußerungen. Die antisemitische Bewegung ist den Sozialdemokraten durch den Prozeß eine große Freude bereitet ich Vorwürfe gegen Herrn Stöder richtete. Auf grund dieser Vor­monarchisch gewesen von Anfang an und ist es geblieben bis auf ift; ich meine, es ist ihnen eine große Freude verdorben. Das Bei- würfe hat mich Herr Stöcker wegen wiffentlicher Verleumdung diesen Augenblick. Ich habe die Gelegenheit wahrnehmen müssen, fpiel von der Presthätigkeit des Auswärtigen Amtes, das der Vor- vertlagt. Bevor ich Berlin   verließ, habe ich einen Mitarbeiter meine Partei zu verwahren gegen diese durch Mißbrauch der redner angeführt hat, daß zwischen den offiziösen und nichtoffigiösen eines befreundeten Blattes beauftragt, einige Nummern dieser Zeitung. politischen Polizei erhobenen Vorwürfe. Wer ist denn vor diesem Nachrichten schwer zu unterscheiden ist, kann ja vorkommen. Wenn in denen diese Dinge behandelt find, und einige Nummern des Unfug der politischen Polizei sicher? Mir scheint, daß der Prozeß ich nur Blättern Informationen geben follte, die auf feiten der Volt" nach Hause zu schicken. Das ist alles. Was darüber zu früh geendet hat. Ich hatte den Eindruck, daß man Herrn Regierung stehen, dann könnte ich die Herrn v. Kardorff nahe- hinausgeht, ist die reine und pure Erfindung. Ich kann nur mein v. Tausch verhaften founte wegen Fälschung und Mißbrauchs des stehenden Blätter ebensowenig benügen wie diejenigen, die dem Grafen   Bedauern darüber ausbrücken, daß gewiffe Dinge in die Deffentlich Amtes, aber wegen Meineids fonnte man ihn meiner Limburg   oder dem Herrn v. Plöz nabestehen. Für inländische teit gezogen worden sind. Aber der Prozeß war unvermeidlich und noth Meinung nach nicht verhaften. Hoffentlich bringt der weitere Dinge wird in der Regel die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" wendig. Auch Fürst Bismarck   hätte wohl ohne Beweis einen Tausch Prozeß Aufklärung. Es ist verwunderlich, daß man sich der Person benutzt. Vom Auswärtigen Amte wird den Blättern nur thatsäch nicht beseitigen tönnen; es sind doch unter dem Fürsten   Bismarc des Normann- Schumann nicht bemächtigt hat, daß man ihn immer liche Information gegeben, namentlich den Blättern, die den Wunsch auch Prozesse vorgekommen. Das gerichtliche Verfahren war das noch weiler arbeiten ließ. Die Regierung mußte wissen, daß er in haben, bei auswärtigen Dingen Hand in Hand mit der Regierung einzige Mittel, den gemeingefährlichen Mann unschädlich zu Rom   den Gesandten v. Schlözer   hineingelegt hat, daß er in Neapel   zu gehen, bei aller Selbständigkeit in inneren Fragen. Wenn die machen. Damit ist den preußischen Traditionen fein Av im Gefängniß gesessen hat. 1893 war das Auswärtige Amt unter Vertreter dieser Blätter Informationen aus dem Auslande vor- bruch geschehen. Herr Bebel hat die politische Polizei dahin richtet von dem Treiben des Herrn Normann, er verschwand immer legen mit der Frage, ob fie veröffentlicht werden können, so ist es verdächtigt, als wenn dort überhaupt keine anständigen Leute rechtzeitig. Man hat doch Hammerstein aus Griechenland   geholt, doch unmöglich, die Herren zurückzuweisen, weil vielleicht ein Artikel vorhanden wären. Dem muß mit der allergrößten Entschiedenheit aber hier, wo es nöthig war, konnte die Polizei ihn nicht in den Blättern stehen könnte, der uns nicht gefiele. Die Blätter widersprochen werden. In diesem Zweige der Polizei finden die Anden. Er war sogar bis zu dem Tage des Prozesses hier. würden nicht Buße thun, sondern nach wie vor über auswärtige Beamten einen ebenso ehrenvollen Beruf wie anderwärts. Daß die Nachdem ich ihn entlarvt, erklärte er, daß er sich um die anti- Dinge schreiben und vielleicht falsche Nachrichten bringen, die Agenten nicht immer gerade Wege gehen, ist selbstverständlich. Im femitische Bewegung nicht mehr kümmern würde. Jest tam er oft viel interessanter find als die richtigen.( Heiterkeit.) Das Uebel Kriege geht es nicht immer auf geradem Wege. Die Sozialdemo wieder und ersuchte mich um eine Unterredung. Warum hat man liegt in der Schnüffelei nach offiziösen Nachrichten, die ja vielleicht tratie ist auch in der Wahl der Mittel in teiner Weise gewissen ihn nicht als Zeugen oder Angeklagten vor Gericht gebracht? manchmal, aber jedenfalls nicht immer richtig sind. In England haft. Redner verweist auf ein Märchenbuch der Sozialdemokraten, ( Buruf rechts: preußische Polizei! Wir sind von der Polizei ver- benutzt die Regierung die Presse in ausgedehnterer Weise als bei in denen auch der Diebstahl für erlaubt gehalten wird. folgt worden, und wir wehren uns dagegen, gleichviel ob das eine uns, ohne daß ein Streit über das Offiziosenthum entsteht. Bei Abg. Bebel( Soz.): Gewisse Leute behaupten, ich könnte keine preußische oder eine deutsche   Polizei ist. Der Antrag ist ja über uns find die Dinge so weit gekommen, daß man einen Artikel gar Rebe halten, ohne den Namen des Herrn v. Stumm zu nemen. flüssig; er sollte nur eine Debatte hervorrufen. Von Hintermännern nicht beurtheilen tann ohne Frage nach dem offiziösen Ich weiß nicht, ob Herr v. Stumm zu diesen Leuten gehört. Sch ift ja wohl feine Rede. Die Vertreter der Polizei haben profitirt Hintermann. Das System Tausch hat Schule gemacht. Ich lege fann das nicht gut annehmen, denn er wird wissen, daß in der von denen, die nicht alle werden, und es hat sich gezeigt, mit wie bier den Finger auf eine Wunde. Denn dieses System ent- Mehrzahl meiner Reden sein Name nicht vorkommt. Aber wenn geringer Weisheit regiert wird. hält die Gefahr, daß unsere Presse nicht selbst nachdenkt und ich und meine Freunde da, wo es uns past, feinen Namen nennen, Abg. Friedberg( natl.): Der Staatssekretär hat schlagend urtheilt, sondern nur schreibt, was der Regierung genehm ift. Sier dann geschieht es deshalb, weil wir wissen, daß Herr v. Simm auf gewiffen Gebieten ber mächtigste nachgewiesen, daß die Wahrheit ohne diesen Prozeß mit seinen ist es an der Presse selbst, Abhilfe zu schaffen. mächtigste Mann

lonely& All

nake

im Reiche