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r. 180.
Mittwoch, den 6. August 1890.
7. Jahrg.
Berliner Volksblatt.
Organ für die Interessen der Arbeiter. Organ
Das„ Berliner Volksblatt"
erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 3,30 Mart, monatlich 1,10 Mart, wöchentlich 28 Pf. Einzelne Nummer 5 Pf. Sonntags- Nummer mit dem„ Sonntage- Blatt" 10 Pf. Postabonnement 3,30 Mart pro Quartal. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1890 unter Nr. 892, V. Nachtrag.) Unter Kreuzband, täglich durch die Expedition, für Deutschland und Desterreich- Ungarn 2 Mark, für das übrige Ausland 3 Mark pro Monat.
Redaktion: Beuthftrahe 2.
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Insertionsgebühr
beträgt für die 5 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf., für Vereins- und Versammlungs Anzeigen 20 Pf. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Beuthstraße 3, sowie von allen Annoncen- Bureaur, ohne Erhöhung des Preises, angenommen. Die Expedition ist an Wochentagen bis 1 Uhr Mittags und von 3-7 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen bis 9 Uhr Vormittags geöffnet. Fernsprecher: Amt VI. Nr. 4106.
Expedition: Beuthstraße 3.
Die Bernsteinkönige. Bernstein verkaufen will, und ſie hat bewiesen, daß sie Berlin , Hamburg , Frankfurt a. M., Dresden Geſchäfte,
ihre Ungnade die davon Betroffenen sehr scharf empfinden die dem Handwerk eine vernichtende Konkurrenz machen Durch die Blätter geht die Nachricht, daß die Firma lassen kann. Vom Rohstoff bis zum gewerblichen Erzeug- und zwar nicht unter ihrer Firma, sondern unter dem Stantien und Becker in Königsberg den Vertrag niß ist die ganze Branche in ihrer Hand, sie kontrolirt mit Titel:„ Ostpreußische Bernsteinindustrie". mit dem preußischen Staate, soweit der Bergbau, die despotischer Gewalt die Produktion und den Verschleiß, Noch vor einem halben Jahrzehnt kamen Händler an Taucherei und Fischerei in Palmnicken und Kraytepellen als irgend ein amerikanischer Trust, wie z. B. der Zucker- den Ostseestrand und kauften den Bernstein , die Preise in Betracht kommt, auf achtzehn Jahre verlän- oder Standard Del- Trust. Die Firma Stantien und konnten von den Strandbewohnern, den Bernsteinfischern 26 49 gert worden ist. Becker verfügt Dank dem mit der preußischen Staats- höher gestellt werden. Jezt ist infolge des zwischen der Die preußische Bernsteinproduktion befindet sich that- regierung abgeschlossenen Pachtvertrage über die Regierung und der Monopolfirma abgeschlossenen Pakts sächlich in den Händen einer einzigen Unternehmung, die alleinige Ausnüßung eines an eine bestimmte Lokalität, an jeder Pächter gezwungen, allen Bernstein , den er prodem Staate für die Ausbeutung des Bernsteinregals jähr- den Ostseestand, gebundenen Naturmonopols, denn duzirt, der Monopolfirma zum Kaufe vorzulegen und erst, lich 650 000 m. Pachtgeld zahlt. Man hat es mit einem die preußische Küste ist die Fundstätte des goldigen Harzes, wenn diese Handlung erklärt, sie wolle nicht kaufen, wird privaten Industriemonopol vom vom reinsten zu ihr sind schon die Griechen gefahren, von ihr bezog er dem Verkehr freigegeben. So hörte die Konkurrenz der Baffer zu thun. In der Sigung des Abgeordnetenhauses Altrom den Bernstein , und die heutigen Pächter des Käufer auf, dank dem Vorzugsrecht von Stantien und Dom 28. Januar 1890 brachte der nationalliberale Ab- Bernsteinmonopols sind die Lieferanten für die ganze Becker, die den armen Teufeln geordnete Dr. Krause die Angelegenheit zur Sprache; Erde. Teufeln von Fischern die Preise diktiren. Die Monopolgesellschaft kauft wohl= Wer sich nicht den Bestimmungen der Firma fügt, feil ein und verkauft theuer, da sie den Markt bedie als Material zur Erkenntniß der großkapitalistischen wird schlankweg geboykottet, es wird ihm die Lieferung herrscht; die Preise für Bernstein steigen also, und die Entwickelung von nicht zu unterschätzender Bedeutung des Rohmaterials verweigert.
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es tamen dadurch eine Reihe von Thatsachen zu Tage,
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Im Jahre 1860 gab es in Danzig noch 14 große Sandelsgeschäfte, die sich mit dem Vertrieb und der Verarbeitung von Robbernstein im großen Umfange beschäf
lung,
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Nachfrage wächst. Hat es doch die Firma in der Hand, z. B. eine künstliche Preissteigerung zn erzielen, indem sie das Angebot vermindert.
In einem Schreiben, das Stantien und Becker an ein Königsberger Geschäftshaus gerichtet, heißt es z. B. Wir theilen Ihnen hierdurch mit, daß, falls Sie es nicht unterlassen, Bernstein von den Stränden zu kaufen, wo- wird damit begründet, daß die Bernsteinimitationen ver Das Verkaufsrecht der Firma Stantien u. Becker figten, 1889 existirten davon nur noch zwei. Eine Hand- durch Sie uns sehr schädigen und uns die Kontrole er- hindert werden sollen. Karl August Westphal in Stolp , die fast zwei Jahre schweren, wir Ihnen fortan keinen Bernstein mehr ver- Firma Stantien u. Becker die Bernsteinimitation in Nun ist aber festgestellt, daß die hunderte bestanden hat, und deren Umsatz 1887 noch faufen." 422 000 M. betrug, sette im Jahre 1889 nur noch für| großem Maße fabrikmäßig selbst be= Bekanntlich ist das Drechslergewerbe mit der Bern - treibt." Sie liefert an Wiener Fabriken jährlich 4000 258 000 M. um.„ Ein Theil der guten Arbeiter", führte steinbearbeitung zu einem großen Theile beschäftigt. Auf Kilogramm Bernstein zum Zwecke der Imitation. Krause im Landtage aus, hat entlassen werden den Verhandlungen des zünstlerischen 8. deutschen müssen, Lehrlinge werden fast nicht mehr aufgenommen." Drechslertages in Hamburg wurde folgende Resolution urkundlich festgestellt, und die Rechtfertigungsversuche des Die Allmacht der Königsberger Bernsteinkönige ist Die Bernsteinindustrie fordert jahrelange Vorbereitung, und gefaßt: Niedergang des Geschäftes hält Viele davon ab, es zu erlernen, da die Arbeitsgelegenheit sich stetig vermindert. demselben Maße, als das hier gelobte Fabrikantenthum douche, platt zu Boden. Sie gipfelten in einem Loblied auf das Wir können nicht mit dem Bekenntniß zurückhalten, daß in Landwirthschaftsministers Herrn von Lucius fielen Ein Geschäftshaus in Königsberg , Bernhardt Liedtke, er- unsere Kunstdrechslerei surückgegangen ist, und der fünstlerische große Kapital: tichtete 1887 eine Fabrik, um an der Quelle des Bern - Kleinbetrieb innerhalb unseres Gewerbes nicht nur abgenommen Diese Herren( St. u. B.) haben mit einem ungeteins, am Ostseestrande, das Rohmaterial verarbeiten zu hat, sondern überhaupt Gefahr läuft, aut verschwinden. Wenn heuren Aufwand von Fleiß, Sachkenntniß und Kapital 29 26 tönnen. Die Zahl der Arbeiter, die zuerst 13 betrug, liches Handwerk vor, von welchem man bei natürlichen und nicht nach und nach von kleinen Anfängen ein gänzlich dar36 14ant 1888 auf 8, am 7. November 1888 mußte die fünstlich in schiefe Bahnen und Abwege gelenkten Produktions- niederliegendes Geschäft zu einem großen lukrativen ganz verhältnissen am allerwenigsten hätte annehmen können, daß es Weltgeschäft gemacht.... Ich glaube nicht, daß hatte einen sehr großen Verlust zu verzeichnen." geschlossen werden, und der Unternehmer durch den Fabrikbetrieb dezimirt werden würde. Und doch ist der Staat berechtigt ist, nachdem eine Firma in der Weise es unleugbar, und wir wollen diese Behauptung gern mit Dieser Zusammenbruch kapitalistischer Unternehmungen beweisenden Thatsachen belegen, daß wohl eine verbesserte eine Industrie entwickelt und auf eine solche Höhe gewar eine einfache Wirkung der Uebermacht des Monstre- Gewerbe- Gesetzgebung viel Noth unter unseren Kleingewerbe- bracht hat, um über Nacht sich anders zu besinnen und lapitals, wie es durch die Firma Stantien und Becker dar- treibenden lindern, kein Gesetz indessen jemals uns den unserer nun dieser Firma eine Konkurrenz zu bereiten, und zudem Diesen gelang, mit ihren überlegenen Drechslerei zugefügten Schaden erfegen fönnte, welchen immer eine Konkurrenz in illoyaler Weise." 5 831 Mitteln die Konkurrenz der anderen Händler und In der monopolistischen Macht der Firma Stantien und Becker uns| Wo bleibt da der Schutz des Handwerks", wo die dustriellen zu Boden zu schlagen und die Bernstein - zufügen muß." „ Fürsorge für die kleinen Leute"? Auch das kaufförderung, den Bernsteinhandel und zum großen Theil auch Die Klagen der Kleinmeister sind leicht verständlich. männische Kapital, das schwächer ist als die Bernsteindie Bernsteinverarbeitung an sich zu reißen. Diese Firma Nicht blos die Preise des Bernsteins steigen, nein die könige, muß es sich gefallen lassen, ins alte Eiſen zu kombeherrscht den Markt, sie allein diktirt die Preise, von Monopolgesellschaft begnügt sich nicht mehr mit der men. Die Pacht, die der Staat erhält, ist von 60 000 ihrem Belieben hängt es ab, ob, wann und wem sie Förderung und dem Vertrieb im Großen, sie errichtet in auf 600 000 m. gestiegen.
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gestellt wird.
Feuilleton.
Nachdruck verboten.]
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zu
irgend ein Kleingewerbe, so stellt die Bernsterndreherei ein wirk
vernichtender das Weiterbestehen des bisherigen Waltens und
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Sidonie bezeichnete sie alle mit einem Worte. Klara's Sonnenschein, von denen sie dann hocherfreut über die Entwicke Freundinnen sind meine Feinde! Aber ernstlich zürnte sie lung ihres Kindes und dessen Jauchzen und Lachen selbst mit doch nur einer einzigen. der Glückseligkeit eines Kindes nach Hause zurückkehrte. Die beiden Kompagnons ahnten nicht, was zwischen Auch Sidonie ging häufig aus. Oft zwang der Wagen seiner neuen Druckpresse auf und saß oft bis nach Mitter Abends von weiten Spaziergängen in die Stadt zurückkam, nacht an seinem Zeichentische. Fromont junior war fast diese zur Seite zu treten. Die Boulevards, die Schaufenster, immer außer dem Hause, frühstückte im Klub und ließ sich Einkäufe, die sie, um das ihr neue Vergnügen des Kaufens selten in der Fabrik sehen. Er hatte seine Gründe dazu. ganz zu genießen, unnöthig verlängerte, hielten sie so lange Sidoniens Nähe beängstigte ihn. Die flüchtige Leiden- vom Hause fern. Dann tauschte man auf dem Treppenabsaß einen Gruß
Fromont junior und Risler senior. ihren Frauen vorging. Rister ging ganz in der Erfindung Georges, wenn Fran Risler in glänzender Toilette des
Aus dem Französischen von Ludwig Knorr . Sidonie suchte vergeblich sich ihnen anzupassen. Sie blieb innerlich doch die Ladenmamsell. Ihre gezwungene, schaft, die er für sie empfunden, diese Liebe, die er dem| bisweilen zu kriechende Liebenswürdigkeit, berührte unan- letzten Willen seines Onkels geopfert hatte, lebte mit dem und einen kalten Blick aus und George eilte schnell in seine genehmer wie die einstudirte Höflichkeit der Verkäuferinnen Bedauern über das für immer Verlorene in seinem Herzen Wohnung wie in einen Zufluchtsort, wo er unter tausend Mienen der ersten Direktrizen in den Modebazaren, die mit eine schwache, haltlose Natur, intelligent genug, um sich selbst zu verbergen suchte. Mie ihre ſtolze Haltung, erinnerte an die hochmüthigen wieder auf; und da er fich ſchwach fühlte, floh er. Er war Bärtlichkeiten gegen das Kind, den Sturm ſeiner Empfindungen ihren Locken und den schwarzseidenen Kleidern, die sie zu erkennen, aber zu schwach, sich zu beherrschen. An Ris Sidonie ihrerseits schien sich an nichts mehr zu erinnern übrigens Abends wieder in den Schrank hängen müssen, ler's Hochzeitsabend hatte er, selbst kaum einige Monate und für diese feige, schwache Natur nur Verachtung zu geringschäßig auf die kleinen Leute herabblicken, die zu verheirathet beim Anblicke dieser Frau alle die Empfin haben. Außerdem hatte sie andere Sorgen. Ihr Mann dungen der stürmischen Abende von Savigny wieder von neuem hatte im Salon, zwischen den Fenstern, ein Piano aufstellen Sie fühlte, wie sie beobachtet und bekrittelt wurde und empfunden; seitdem vermie der- ohne sich selbst klar darüber zu lassen. Nach einigem Schwanken hatten sie sich entschlossen,
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bei ihrer Unsicherheit suchte sie nach Vertheidigungswaffen. sein- Sidonien zu sehen und zu sprechen. Unglücklicherweise be-| Sie fannte weder die Namen, noch die Vergnügungen, die wohnten sie dasselbe Haus und da sich die Frauen wohl zehn Mal Gesangsstunden zu nehmen, da sie glaubte, daß es zum Er Feste und die Bücher, von denen gesprochen wurde. Klara des Tages besuchten, so führte der Zufall Begegnungen her- lernen des Klavierspiels ein wenig zu spät sei; zwei Mal that ihr möglichstes, um sie auf dem Laufenden zu halten und bei und daher entstand das Seltsame, daß der Ehemann sein wöchentlich kam eine hübsche, blonde, sentimentale Frau, fie mit freundschaftlicher Hand auf ein höheres Niveau zu Haus mied um ehrenhaft zu bleiben, und außer dem Hause Frau Dobson, um ihr von 12-1 Uhr Mittags Unterricht beben; aber einige der Damen fanden Sidonie hübsch Unterhaltung suchte.
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zu geben. Bei der in den angrenzenden Höfen herrschenden Klara sah dies ohne Verwunderung. Sie war schon Ruhe flangen diese zehn Mal bei offenem Fenster wieder diesen neuen Eindringling einzuflößen. Andere, die auf die von ihrem Vater an das beständige Aufdemsprungezu- begonnenen, langgezogenen a und o... Stellung und den Reichthum ihrer Männer stolz waren, stehen" im Gesellschaftsleben gewöhnt und während der Ab- o... 0... als wäre die Fabrik ein Pensionat. Und wirklich übte sich dort eine Schülerin, eine unergar nicht genug herablassende Höflichkeit und hoch- wesenheit ihres Mannes erfand sie große Aufgaben für wüthiges Nasenrümpfen, um diesen kleinen Emportömmling sich, Tochter- und Mutterpflichten, Arbeiten verschiedenster fahrene kleine Seele voll unbewußter Wünsche, die viel zu Art, Spaziergänge mit dem Kinde und Ruhepausen im erlernen und zu erfahren hatte, wenn sie eine echte Frau
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