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Der auswärtige Handel Deutschlands stellte sich in den gegebenen Zugeftändnissen vollzogen, fowie bas Beftreben der Ron- 1 egten Jahren wie folgt. Es betrug

die Einfuhr:

bie Ausfuhr:

Tonnen

Werth in Mill. M.

1891

29 012 719

4403,4

20 139 376

1892

29 509 912

4227,0

19 891 615

3150,1

1898

29 815 557

4134,1

21 361 544

3244,6

1894

32 022 502

4285,5

22 883 715

3051,5

1895

32 536 976

4246,1

23 829 907

3424,1

1896

4573,4

3631,6

36 407 516 25 718 538 Die Zahlen für das Jahr 1896 find noch nicht endgiltig. Britischer Außenhandel im Jahre 1896. Großbritanniens Britischer Außenhandel im Jahre 1896. Großbritanniens Einfuhr im verflossenen Jahre belief sich auf 441 807 335 Pfund Sterl., gegenüber 416 689 658 Pfund Sterl. im Jahre 1895. Der größte Theil der Zunahme tam auf Nahrungs- und Genußmittel (+6 Millionen Pfd. Sterl.), Fabrikate(+ 51/2 Mill. Pfd. Sterl.) und Rohmaterialien für die Textilindustrie(+ 5 Mill. Pfd. Sterl.). Die Ausfuhr betrug 239 920 000 Pfund Sterling, gegenüber 225 890 000 Pfb. Sterl. im Jahre 1895; an der Steigerung partizi piren in erster Linie Garne und Textilwaaren(+4 Mill. Pfd. Sterl.), Metallwaaren(+ 4,6 Mill. Pfd. Sterl.) und Maschinen(+ 1,8 Mill. Pfund Sterl.).

von

Dersammlungen.

=

fettionäre und Zwischenmeister, in der Damenmäntel- Branche möglichst wieber die alten Zustände herbeizuführen, fanden in den Der Fachberein der Musikinstrumenten- Arbeiter tagte am Tonnen Werth in Mill. M. Versammlungen eine herbe aber gerechte Kritit. Auch von der Re- 1. Februar. Zur Erledigung tam zunächst die Abrechnung vom 3339,7 gierung war bei der Zögerung, mit der sie an die Erfüllung der Weihnachtsvergnügen, die eine Einnahme von 72,40 m. und eine aufwies. Der Vorsitzende gab nichts Ausgabe von 93,80 M. den Arbeitern geftelten Wünschen herangeht, nichts Ausgabe ein Schreiben der Schweriner Kollegen Kollegen bekannt, Rühmenswerthes zu sagen, und die Borschläge der Rom - sodann fte die daß mittheilten, Arbeit bei der Firma allgemein als die Arbeiterstatistikt bezeichnete man mission für ungenügend. Leider hat bie Organisation die während erzina wegen Abzug bis zu 25 pet. niedergelegt haben des Streits erworbenen Mitglieder nicht behalten, so daß wir und nun um moralische und finanzielle Unterstützung der 39 Aus­wünschen, die Versammlungen mögen den Säumigen die Anregung ftändigen ersuchen. Hieran schloß sich eine längere Debatte. Da der die Regierung an ihr Versprechen erinnern und den Arbeitern das fämmtliche Arbeiter im Holzarbeiter Verband organisirt sind und gegeben haben, ihre Pflicht der Organisation gegenüber zu erfüllen, Vorwärts" und die Holzarbeiter- Beitung" berichtet haben, daß treulose Verhalten der Unternehmer ins Gedächtniß zurückrufen. der Streit von Stuttgart genehmigt sei, so fand man teine rechte In allen Versammlungen wurde folgende Resolution unter Erklärung für das Unterstützungsgesuch. Ein Antrag, 100 M. zu breitet: bewilligen und weitere 200 m. dem Borstande zu überweisen, wenn Die Schneider und Näherinnen verurtheilen auf das entschiedenste, die Ausständigen nicht genügend unterstützt werden, fand Annahme. daß die von der Regierung versprochenen Schuhmaßregeln noch nicht ferner wurde beschloffen, zur Agitation für den Verein in den Werk­nichtstätten ein Flugblatt zu verbreiten. erlassen sind. Diese 3ögerung und die bisherigen Berhandlungen Der Verband aller im Handels- und Transport- Gewerbe im Reichstage, sowie die sozialpolitische Strömung in den maß- beschäftigten Arbeiter tagte am 3. Februar. Der Vorsitzende gebenden Kreisen der Regierung laffen uns von dieser, Buger theilte zunächst mit, daß 10 Mitglieder krank seien und das Mitglied Boed verstorben ist. Das Andenken desselben ehrten die von den Mehrheitsparteien des Die mittlere mittlere Matrosenhener auf den bremischen sowie jezigen Reichs- Anwesenden in üblicher Weise. Hierauf sprach Genoffe Keßler in einem Seeschiffen betrug, wie die" Bremer Bürgerzeitung" nach An- tages durchgreifende Arbeiterschutz Maßregeln nicht erwarten. 11/2 stündigem Vortrag über die Nothwendigkeit der gewerkschaftlichen gaben des dortigen Seemannsamtes mittheilt, im Jahre 1891: Diese Auffassung wird dadurch bestärkt, daß in der Kommiffion für Organisation. In der Diskussion vertrat Hofmann den Stand­56,52 m., 1892: 55,43 M., 1893: 53,83 m., 1894: 55,15 M., Arbeiterstatistik bereits unsere wichtigsten Forderungen abgelehnt punkt des Zentralverbandes und polemifirte gegen den Referenten, 1895: 54,42 M., 1896: 54,30 M. monatlich. des Referats gegen Hofmann Stellung nahmen. Zur Verftaatlichung des Aerztewesens schreibt der Wiener wurden. Die Vorgänge des lezten Jahres, der unerhörte Treubruch während die nachfolgenden Redner Rein und Boli z im Sinne Arbeiterschuh": Die heutigen Uebelstände sind so riesengroß, daß der Herren- und Knabenkonfektions- Unternehmer, die amtlich auf. ihre Abstellung unaufschiebbar erscheint. Der Andrang der Aerzte gedeckten Mißstände in der Konfektion u. f. w. haben be in den Städten, die Aerztenoth auf dem Lande sind zu gefährlich, wiesen, daß wir berechtigt find, energischen Schuh zu als daß nicht der Staat Ursache hätte, regulirend einzugreifen. Wenn in 33 Städten mit eigenem Statut je ein Arzt auf 368 bis verlangen; statt dessen werden nur unbedeutende und wirkungs- Angelegenheiten erledigt. 2458 Einwohner, auf dem Lande hingegen ein Arzt erst auf 3000 lofe Maßregeln in Aussicht gestellt, die die schwersten Schäden im bis 20 000 und mehr Einwohner tommt, dann ist es Zeit, mit dem Beruf nicht beseitigen tönnen. Die Bersammelten werden nicht eher manchesterlichen Prinzip zu brechen. ruhen und raften, bis ihre Forderungen erfüllt find. Dazu ist in erster Linie ein geschloffenes Zusammenwirken, die Organisation nothwendig; sie bietet uns die beste Gewähr, daß unfere Forde rungen an die Gesetzgebung mit Nachdruck vertreten werden und durch eigene Kraft die Lage der Berufsgenoffen gebessert wird.

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Gegen die sogenannten Himmelkraker, Häuser von 20 und mehr Stockwerken ist in Amerita eine Bewegung im Gange. Die New Yorker Gewerbekammer befürwortet ein Staatsgefet, wonach die Höhe der für Wohnzwecke bestimmten Gebäude 50 Meter nicht überschreiten und Geschäftshäuser in den breiteren Straßen nicht höher als 65 Meter sein sollen. Der Stadtrath von Phila. delphia beschloß die Eingabe einer ähnlichen Vorlage an die gefeggeberische Rörperschaft des Staates Pennsylvanien .

Gerichts- Beifung.

Die Freie Vereinigung der Zivil- Berufsmusiker hielt am 2. Februar eine außerordentliche Generalversammlung ab, in der Ad. Hoffmann über das Thema: Glaube und Vernunft sprach. Unter Vereinsangelegenheiten und Verschiedenem wurden einige interne

Im Verband der Konditoren wurde am 4. Februar nach einer interessanten Vorlesung unter Vereinsangelegenheiten beschlossen, daß nur dann Mitglieder einen Poften im Verein befleiden können, wenn sie mindestens drei Monate der Organisation an­gehören.

Zentralverband der Maurer( Filiale II). Eine gut besuchte Mitgliederversammlung tagte am 7. d. M. bei Gohn, Beuthstr. 22. Den ersten Punkt der Tagesordnung bildete der Bericht des Vor­standes vom Jahre 1896. Aus demselben ging hervor, daß im verflossenen In Keller's Festsälen referirte Moltenbuhr. Er Jahre 18 Bersammlungen und 15 Borstandssigungen stattgefunden gab zunächst einen Rückblick auf die vorjährige Streitbewegung und haben. 5 Mitglieder sind verstorben, den Rechtsschutz nahmen drei machte darauf aufmerksam, daß unter dem Eindruck der damaligen in Anspruch und ist von den Klagen eine entschieden, die zu un­großen Ereignisse sogar in der bürgerlichen Gesellschaft eine lebhafte gunsten des Klägers ausfiel. Die Mitgliederzahl ist von 350, die Bewegung zu gunsten der Arbeiter aufgeflammt ist, aber freilich während der wirthschaftlichen Depression die Organisation hochs nicht lange angehalten hat. Nach einer Schilderung der eigen hielten, im Frühjahr des verflossenen Jahres auf über 1147 gestiegen. Die Frage, ob der Bürgermeister einer Stadt in die thümlichen Verhältnisse der Hausindustrie und deren besonderen Am Schluffe seiner Ausführungen ermahnte der Redner alle An­Handelskammer wählbar ist, in deren Bezirk die betreffende Schäden, wie übertrieben lange Arbeitszeit, unerhörter Lohndruck, wesenden, nun auch in diesem Jahre fleißig für den Verband Stadt eine in das Handelsregister eingetragene Geschäftsfirma be- Ausbeutung aller Familienangehörigen bis auf die Kinder herab 2c., zu wirken. Nach einer längeren interessanten Diskussion wurde fißt, beschäftigte am 8. Februar das Ober- Berwaltungsgericht. Der gab er eine Darstellung des Entstehens dieser Betriebsform, die sich zur Neuwahl der Verwaltung geschritten. Es wurden gewählt: Bürgermeister Schneider von Rattowitz war in die Handels- allmälig zum Zwischenmeistersystem entwickelt habe, dem größten Fritsche erfter, Rabe zweiter Bevollmächtigter; Braun erster, fammer für den Regierungsbezirk Oppeln gewählt worden. Seine Schaden der Konfektionsindustrie. Auch die Nachtheile der Saison: Müller zweiter Kaffirer; Me w 3, Schriftführer; Gareis, Legitimation zur Wählbarkeit hatten er und feine Wähler arbeit stellt der Redner ausführlich dar. Er benutzt bei diesen 2amprecht und Muck, Nevisoren. Zu Hilfskaffirern wurden darin gefunden, daß die Kattomizer Gasanstalt in das Schilderungen besonders die Aussagen der Unternehmer und Zwischen- ernannt: Lehmann, Massow, A. Winzler, Fauft. Handelsregister eingetragen ist und daß darin der Bürgermeister meister vor der Kommission für Arbeiterstatistik, deren Mitglied der Koschel, Hante, Mews, Böhm und Winzler. verzeichnet ist als derjenige, der die Firma Gasanstalt der Stadt Bortragende ist. Diese Erhebungen der genannten Kommission, die Sodann wurde die Abrechnung vom Maskenball verlesen, diese ergab Rattowiz" zu vertreten hat. Auf die Klage mehrerer Kaufleute im Anschluß an den Streit angeordnet wurden, haben die Wahrheit einen Ueberschuß von 32 M. Unter Verschiedenem wurden einem wurde die Wahl für ungiltig erklärt. Das Ober- Verwaltungsgericht alles deffen bestätigt, was von seiten der Arbeiter an Klagen Mitglied, das sich in bedürftiger Sage befindet, 20 M. Unterstützung nahm an, daß nach dem Wortlaut der Bestimmungen über das über ihre Lage vorgebracht worden ist. Aber trotzdem ist gewährt. Am Sonntag, den 21. d3. Mts. findet eine Wander­attive Wahlrecht im Handelskammer- Gesez auch Städten das von seiten der Gesetzgebung zu gunsten der Konfektions- versammlung im Lokal von Neumann, Basewalkerstr. 8, statt. Wahlrecht für die Handelskammern zusteht, natürlich unter gewissen, arbeiter nichts geschehen, feine Verkürzung der langen Arbeitszeit, gefeßlich normirten Voraussetzungen, und daß der Bürgermeister teine Anordnung von Betriebswerkstätten, wogegen sich die Unter­Schneider, wenn er Vollmacht dazu gehabt hätte, für Rattowiz das nehmer ja auch nach Kräften wehren. Und doch kann man behaupten, Depelchen und lehte Nachrichten. attive Wahlrecht hätte ausüben tönnen. Anders sei es mit dem daß auch beim Vorhandensein weitreichender Schuhgesehe die In­Hamburg, 9. Februar.( Privatdepesche des Vorwärts".) Die passiven Wahlrecht, dem Recht der Wählbarkeit. Den hierzu zu- duftrie nicht zu grunde gehen würde, ebensowenig, wie die englische Arbeitgeber zeigten heute ziemliches Entgegenkommen bei der Annahme gelassenen Personenkreis bestimme§7 des genannten Gesezes ganz Industrie an seinen Schußgefeßen zu grunde gegangen ist. Von positiv, und zu diesen Personen gehöre nicht der Bürger- unserer deutschen Gesetzgebung ist aber auf diesem Gebiet nichts zu der Arbeiter, die am Streit betheiligt waren. Berücksichtigt man das meister. Konnte Schneider also auch wählen, so war er doch erwarten, am allerwenigsten bei der gegenwärtigen sozialpolitischen ungünstige Wetter, so wurden verhältnißmäßig viele Arbeiter eingestellt. nicht wählbar. Strömung in der Regierung. Wollen die Arbeiter etwas Die Staatsquai- Arbeiter haben bez. ihrer Wiedereinstellung noch immer, dann müffen fie fich sich schon auf ihre auf ihre eigene teinen Bescheid erhalten. Die Polizei verbot die Versammlungen, Wie man sich in einem gerichtlichen Schriftfage einer erreichen, Die Konfektionsarbeiter dürfen nicht hoffen, öffentlichen Offiziersbeleidigung schuldig machen kann, mußte Kraft verlassen. der Tapezirer Robert Krause zu seiner Verwunderung vor daß ihnen das Glück vom Himmel herunter fällt, sie müssen in denen über das Vorgehen der Schuhleute am Sonnabend referirt Als Grund für diese vom Standpunkt der Polizei der 133. Abtheilung des Amtsgerichts I erfahren. Der Angeklagte fich schon selbst rühren, namentlich sich zu einer starten Organisation werden sollte. hatte für den Premier Lieutenant von Ruffer vom zusammenschließen. Würden die Arbeiter von dem Koalitionsrecht sehr begreifliche Maßregel wurde die Gefährdung der öffentichen 1. Schlesischen Husaren Regiment Nr. 4 einen Umzug zu be- einen ausgedehnteren Gebrauch machen, dann würde sich auch die sorgen und denselben mit 60 Mark vereinbart. Es wurde bürgerliche Gesellschaft wieder um ihre Verhältnisse kümmern und Sicherheit und Ordnung angegeben. aber noch ein zweites Fuhrwerk nöthig, weil insbesondere sie würden auf gewertschaftlichem Gebiet und auf dem Wege der eine 4 Zentner schwere Futterkifte mit 2 lebenden Hunden Gefeßgebung Erfolge erzielen. Der Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. fortzufchaffen war, und berechnete Krause den Umzug mit 10 M. theurer. Mit der Bezahlung entstanden nun Schwierigkeiten, In der Diskussion machte der national- soziale Lehrer Frauen­Flensburg, 9. Februar. ( W. Z. B.) Jufelge von Schnee­der Angeklagte mußte feine Forderung einklagen und bei dem Offizier dienst ebenfalls auf den Werth der Organisation aufmerksam. pfänden lassen. Legterer, empört über dieses Vorgehen, riß die Siegel Droschtenkutscher Engler und Frau Klockow gingen näher auf verwehungen ist der Verkehr vielfach geftört. Die Züge von Kiel des Gerichtsvollziehers von den Pfandstücken ab, schickte ratenweise das Elend der Konfektionsarbeiter und die Nothwendigkeit der Or- und Kappeln sind im Schnee stecken geblieben. Die Posten von an Krause die Schuld und machte bei seinem Regimente Anzeige, ganisation ein. In einem Schlußwort fordert Timm die Ver- Dänemark sind seit gestern Abend gänzlich ausgeblieben. auf, im Sinne Des Vortrages ihre Kräfte Frankfurt a. M., 9. Februar. ( B. H. ) Die Frankf. 3tg." welches eine Strafanzeige gegen Krause erstatten sollte. In dem sammelten Er weist ferner auf den Hamburger erfährt aus Konstantinopel : Jn diplomatischen Rreifen ist man sehr Zivilprozeffe war Krause ohne Rechtsbeistand und fertigte die zu bethätigen. Schriftfäße und Klagebeantwortungen selbst an. Hierbei gab er auch Streit hin, der ebenfalls infolge der ungenügenden Organi- aufgebracht über die neuen Greuelthaten auf Rreta, und man be­des Vorhandenseins so zahlreicher Streifbrecher schuldigt die Pforte, durch ihre zweideutige Haltung die Musel­die Gründe an, warum sich der Herr Premier Lieutenant mit ihm fation und Es muß dahin kommen, daß man von mannen aufgeftachelt zu haben. In Konstantinopel ist der Patrouillen­veruneinigt hat, und schrieb an das hiesige Amtsgericht, daß während verloren gegangen sei. des Umzuges der Beklagte dem Verpacken der Sachen und dem jedem ehrenhaften Arbeiter erwarten kann, daß er seiner Organisation dienst wieder wie nach den Massacres eingerichtet worden. In den Aufladen auf den Wagen in voller Uniform zusah und den angehöre. Die Resolution wurde darauf einstimmig angenommen letzten Tagen wurden hier 300 Armenier verhaftet. Der armenische Buruf eines vorübergehenden Töpfers, welcher sich auf ein und die Versammlung mit einem Hoch auf die Organisation ge- Patriarch verlangte vom Polizeiminister über diese ungerechtfertigte Maßregel Aufklärung. Rencontre des Offiziers mit seinem früheren Burschen bezog, ruhig auf schloffen. Temesvar , 9. Februar. ( B. H. ) Aus Anina eingetroffene Märkischen Hof", Admiralftr. 18c, referirte im Nachrichten besagen, daß daselbst neuerdings Unruhen Im fich sitzen ließ. Dieses Schreiben war nach seiner Meinung nur zur Renntniß des Gerichts bestimmt und nicht für die Deffentlichkeit. dichtgefüllten Saale Saale unter lebhaften Zustimmungsbezeugungen Der Staatsanwalt erblickte in dieser Mittheilung eine öffentliche Reichstags Abgeordneter Paul Reißhaus. In der Diskussion gebrochen sind. Beleidigung, da dem Offizier zum Vorwurf gemacht wurde, sprach zuerst Herr Weinhausen, Redakteur der Zeit", im nicht seine Pflicht gethan zu haben, wenn er auf offener Straße in Sinne des Referenten. Mehrere Mäntelnäherinnen" schilderten aufgehört. voller Uniform von einem Töpfer beleidigt wurde, weshalb das tiefe Elend, in dem sie trot schwerer Arbeit er die ganze Bemerkung nur als eine Geringschäßung des müssen. Schröder übte scharfe Kritik an der Moral der Geldsacks­Offiziers anfah und 100 M. oder 20 Tage Gefängniß beantragte. vertreter, und anerkannte die Arbeit derjenigen, die an der Spize Auch der Gerichtshof war der Ansicht, daß eine öffentliche Be- der Organisation stehen. Nach ergänzendem Schlußwort des Refe­leidigung vorlag und dem Offizier die Berlegung der Berufspflicht renten, machten die Bersammelten die obige Resolution zu der vorgeworfen werden sollte. Der Schriftfak ging später durch die ihrigen. Hände der Gerichtsschreiber und das Bureau des gegnerischen An­walts, so daß die Beleidigungen zur Kenntniß unzähliger Personen gelangen konnten. Wegen öffentlicher Beleidigung wurde auf eine Geldstrafe von 50 M. oder 10 Zagen Gefängniß erkannt.

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leben

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Hamburg , 9. Februar. ( W. T. B.) Heute Abend find alle Zugänge zum Schaarmarkt mit starten Schuhmannsposten besetzt worden. Die Ruhe wurde bisher nirgends gestört. Unbefugten wird der Zutritt zum Markte verweigert.

aus

Rom , 9. Februar. ( W. T. B.) Die Universitätsbewegung hat Ragusa , 9. Februar. ( B. S. ) Die Regierung hat hundert Kroaten und dreißig Bosniaken die Genehmigung ertheilt, in die fretensische Gendarmerie einzutreten. Die betreffenden sind bereits nach Kreta abgereift.

Lissabon , 9. Februar. ( B. S. ) Die Kortes werden am 10. Juni zusammentreten. An den Wahlkämpfen gelegentlich der bevorstehen­den Deputirtenwahlen werden die Republikaner sich nicht be­theiligen.

Philippopel, 9. Februar. ( Meldung des Wiener Tel. Korr.­Bur.) Nach hier eingetroffenen Berichten aus Konstantinopel wurde bort infolge der Entdeckung zahlreicher jungtürkischer Schriften in Stambul und infolge von Nachrichten aus Paris , daß die Aktions­partei im jungtürkischen Komitee überhand genommen habe und für heute eine regierungsfeindliche Rundgebung plane, der Wach- und Patrouillendienst bedeutend verstärkt, und einige Bataillone wurden in Bereitschaft gestellt. Bis gestern Abend ist jedoch die Ruhe nicht gestört worden.

Im Königshof, Bülowftr., hatte der Reichstags- Abgeordnete Genoffe Bueb das Referat übernommen, dessen er sich in aus­gezeichneter Weise entledigte. Nach einer kurzen Diskussion und ein­ftimmiger Annahme der Resolution wurde die Versammlung ge Eine Polizei Verordnung für Halle ermöglicht es, daß schlossen. Gaftwirthen untersagt werden fann, bestimmte weibliche Personen Der Gründel'sche Saal war schon lange vor Beginn zur Bedienung von Gästen zu verwenden. Die fragliche Be- der Versammlung sammt der geräumigen Gallerie bis in den stimmung, die von sittlich verkommenen Personen" spricht, bezweckt äußersten Winkel gefüllt. Die Anwesenden, etwa zur Hälfte aus die Maßregelung von Kelnerinnen. Eine Kellnerin, die einem Gafte Frauen bestehend, folgten mit großer Aufmerksamkeit der eindrucks­Geld entwendet haben sollte, wurde in der angegebenen Weise in vollen Rede des Reichstags- Abgeordneten Wurm. Der erste Dis Berruf erklärt. Sie erklärte fich durch die betreffende Verfügung, fuffionsredner Bloczid empfahl die baldige Proflamirung eines Konftantinopel, 9. Februar.( Wiener Tel.- Rorr.- Bur.") Der die an die Schankwirthin E. ergangen war, in ihren Rechten Streiks. Dagegen wandten sich Müller, Schmidt und Ministerrath hat sich gegen die Entsendung von Truppen nach Kreta verlegt und legte im Verwaltungsstreite auf Aufhebung der Vers Ad. Schulz. Die Resolution gelangte zur einstimmigen Annahme. ausgesprochen, während man in der Umgebung des Sultans dafür fügung. Dos Ober- Verwaltungsgericht folgte ihrem Antrage mit In der Versammlung im Kolberger Salon hatten sich ift. Vorläufig ist die Entsendung zweier Kriegsschiffe nach Kreta der Begründung, daß der Theil jener Polizeiverordnung rechts ungefähr 300 Personen, in der Mehrzahl Frauen, eingefunden. beschlossen worden und Schiffe zur Truppenbeförderung sind bereit ungiltig sei, worauf die Verfügung gestützt wurde. Nach§ 41 der Der Referent Genoffe R. Schmidt behandelte nach einer gestellt worden. Die von Apocorona gekommenen und vor Haleppa Gewerbe- Ordnung unterlägen der Verkehr und das Verhältniß eingehenden Betrachtung der amtlichen Enquete die Borschläge der lagernden Aufständischen haben die griechische Flagge gehißt und zwischen Arbeitern und Arbeitgebern feinen anderen Beschränkungen, Rommission für Arbeiterstatistit und stellie sie im Gegensatz zu dem die Bereinigung Kretas mit Griechenland proflamirt. als den durch die Gewerbe- Ordnung selbst ausgesprochenen. auf dem Rongreß der Schneider und Schneiderinnen formulirten Baku , 9. Februar .( W. Z. B.) Bergangene Nacht brach auf Grundsägen zur gefeßlichen Regelung der Arbeitsverhältnisse in der dem Naphtha- Terrain eine Feuersbrunft aus, welche 29 Bohrthürme Konfettion. und 5 Naphtha- Speicher mit ungefähr 1000 000 Bud Naphtha zer Berlins Konfektionsarbeiter In der Diskussion nahm der Redakteur der Zeit", Herr von störte. Das Feuer wurde heute früh bewältigt. hielten gestern Abend, ein Jahr nachdem die große Streitbewegung Gerlach, das Wort, der gegenüber dem Referenten keinen Athen , 9. Februar .( Meldung der Agence Havas".) Der der Konfektionsarbeiter begonnen, fünf Versammlungen ab. Egegenfäßlichen Standpunkt vertrat und die praktischen Borschläge griechische Dampfer Hydra" falutirte am Tage nach seiner Ankunft war ein Rückblick, den die Arbeiter und Arbeiterinnen dieses der Organisation der Schneider für durchführbar hielt. Die die türkische Flagge. Der Salut wurde von dem Fort in Kanea Berufes anstellten, um zu prüfen, wie weit die Versprechungen der übrigen Redner sprachen sich zum theil zustimmend aus, worauf erwidert. Unternehmer und der Regierung, die während des Kampfes den Aus- die Bersammlung mit einem Hoch auf die Schneiderbewegung ge- Biadults in der Nähe der Station Mentenist brach ein Baugerüst Liskeand( Cornwall ), 9. Februar .( W. T. B.) Beim Bau eines ftändigen gegeben wurden, bisher erfüllt wurden. Für die Unternehmer fiel schlossen wurde. zufammen; zwölf Arbeiter stürzten 150 Fuß tief herab und wurden getödtet.

das Urtheil recht günstig aus. Der offene Bruch, den die Unternehmer

in der Herrenkonfektion mit ihren vor dem Berliner Einigungsamt

Verantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Drud und Verlag von May Bading in Berlin . Hierzn 1 Beilage u. Unterhaltungsblatt.