Nr. 194.
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Freitag, den 22. August 1890.
7. Jahrg.
Berliner Volksblatt.
Organ für die Interessen der Arbeiter.
Das Berliner Volksblatt"
erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 3,30 Mart, monatlich 1,10 Mart, wöchentlich 28 Pf. Einzelne Nummer 5 Pf. Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. Poftabonnement 3,30 Mart pro Quartal. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1890 unter Nr. 892, V. Nachtrag.) Unter Kreuzband, täglich durch die Expedition, für Deutschland und Desterreich- Ungarn 2 Mark, für das übrige Ausland 3 Mark pro Monat.
Redaktion: Beuthstraße 2.
Die Begehrlichkeit
der Mallen.
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beträgt für die 5 gespaltene Petitzeile oder deren Naum 40 Pf., für Vereins- und VersammlungsAnzeigen 20 Pf. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Beuthstraße 3, sowie von allen Annoncen- Bureaur, ohne Erhöhung des Preises, angenommen. Die Expedition ist an Wochentagen bis 1 1hr Mittags und von 3-7 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen bis 9 Uhr Vormittags geöffnet. Fernsprecher: Amt Vl. Nr. 4106.
Expedition: Beuthstraße 3.
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die Köln . Ztg." das Opfer solcher verführerischer Ein- das Wirthshausleben konsumirt wird, in der unbefrie flüffe geworden. Das Freie deutsche Hoch stift digenden Häuslichkeit des Arbeiters zu Frankfurt a. M. hatte über die Haushal- seine Rechtfertigung und Erklärung tungs- Budgets verschiedener Arbeiter findet; so lange der Arbeiter nur über eine Wohnung Es ist der von der Bourgeoisie am häufigsten der Erhebungen anstellen und diese für die Beurthei- verfügt, die er mit größter Unlust betritt und die zu verSozialdemokratie gemachte Vorwurf, daß sie die Massen lung der Lebensweise und Verhältnisse der Arbeiter lassen er sich so sehr beeilt, wie es nur immer möglich ist, use unzufrieden und begehrlich mache; und wenn sie alles ver- sehr wichtige Untersuchung resp. deren Resultate kann es nicht erstaunen, daß er sein Heim lieber in der ben zeihen und vergessen kann, eine solche Aufreizung kann sie der Oeffentlichkeit übergeben lassen. Die Abhandlung hat Kneipe als am häuslichen Herd sucht und dies weist uns nie und nimmer vergeben. Der Haß, mit dem sie die die Verhältnisse eines Eisenbahntischlers der wieder darauf hin, wie unbedingt erforderlich es ist, der Agitatoren und Heber" verfolgt und den sie herzlos auch königlichen Staatsbahnwerkstätten, eines Verbesserung der Wohnungsverhältnisse die unermüdlichste an der Thätigkeit derselben unschuldige Familie bis Chemikalienarbeiters und eines Hilfs Aufmerksamkeit zuzuwenden. find zum Aeußersten empfinden läßt, ist hierfür Beweis genug. arbeiters berücksichtigt. Die Familie derselben be- Verhältnisse in der angeführten Abhandlung geschildert Die drei Arbeiter, deren Einen Grund oder ein Recht zur Unzufriedenheit mit der stand aus sechs, acht und drei Köpfen. Das höchste Ein- werden, sind nüchterne und fleißige Männer, für Spirituosen Gestalt des Arbeitsverhältnisses gesteht kein Unternehmer kommen bezog der Chemikalienarbeiter, 1173,87 M., das gemuß gab mir der Chemikalienarbeiter einen nennensdem Arbeiter zu und zwar nicht blos dem bei ihm be- niederste der Hilfsarbeiter, 806 und der Eisenbahntischler werthen Betrag aus, der im Uebrigen weit davon schäftigten nicht, sondern überhaupt keinem Arbeiter. Jeder hatte ein Einkommen von 1056 M. tof Unternehmer will nur das Beste seines Arbeiters und jeder tung der einzelnen Posten des Ausgabenbudgets ergiebt Vergnügungen wurde so gut wie nichts ausgegeben; Aus der Betrach entfernt ist, ein großer genannt zu werden und für zahlt den Lohn und gestattet die kurze Arbeitszeit, die die fich die bereits wiederholt hervorgehobene und zur Genüge gleichwohl war die Ernährung der drei Familien eine Rücksicht auf die Konkurrenzfähigkeit zulassen. Und selbst auch gewürdigte Thatsache, daß der Arbeiter zur Befriedi- derartige, daß sie kaum das unbedingt Nothwendigste erwenn dieser Lohn niedrig und die Arbeitszeit recht lang gung seines Wohnungsbedürfnisses einen um so größeren reichte resp. sogar hinter demselben zurückblieb. Zur ist, so hat der Arbeiter keinen Grund und kein Recht, Theil seines Einkommens verwenden muß, je kleiner das richtigen Würdigung der sozialen Verhältnisse müssen wir damit unzufrieden zu sein, weil der Arbeitgeber" anderen- selbe überhaupt ist. Der Chemikalienarbeiter verwendete noch bemerken, daß es in Frankfurt auch zahlreiche Fafalls nicht konkurriren und daher dann auch den Arbeiter auf Wohnungsmiethe 166,50 M., der Tischler 168 M. milien giebt, deren Einkommen hinter dem des Hilfsarbeiters nicht mehr beschäftigen könnte. Der Arbeiter soll eben nicht mehr beschäftigen könnte. Der Arbeiter soll eben und der Hilfsarbeiter die gleiche Summe, trotzdem sein noch zurückbleibt, Familien, deren Jahreseinkommen 700 dem Fabrikanten vertrauen, daß er für ihn wie ein Vater Einkommen um 250 M. geringer war als das des und 600 m. beträgt. Es liegt auf der Hand, daß hier für sein Kind sorge und sich selbst jeder Einflußnahme ersteren; zu dem wirklichen Werthe der ge die öffentliche und private Wohlthätigkeit unterstützend ein auf die Gestaltung des Arbeitsverhältnisses enthalten. mietheten Wohnung steht dieser Aufwand treten muß, da es sonst ganz ausgeschlossen erscheint, daß Das ist die Auffassung des Arbeitsverhältnisses auf in starkem Mißverhältniß und es kann dieselben in der Lage sind, sich auch bei den bescheidensten Seite der Unternehmer. Allerdings denken sie nicht im nicht als ein gesunder Zustand bezeichnet Ansprüchen zu ernähren." Traume daran, wirklich ein ehrlicher, treuer und pflicht werden, wenn der Arbeiter mit dem ge= So weit die Kölnische". Sie konstatirt das Elend bewußter Vater der Arbeiterschaft zu sein diese ringsten Einkommen im ersten Halbjahre und die Noth des Arbeiterstandes in unverhüllter Weise ideale Auffassung kann bei unserer modernen Unternehmer- me hr als die Hälfte seiner Ausgaben und ohne den Arbeiter eine Schuld an derselben beizuschaft nicht angenommen werden. durch die Bezahlung der Miethe in An- messen; aber in den gleichen Verhältnissen, wie die angegenommen sah. Recht unbedeutend führten Frankfurter Arbeiter, befinden sich sicherlich 95 pet. Nur wenn man voraussetzt, daß die Bourgeoisie auf spruch dem Standpunkt steht, daß der Arbeiter weder einen sind die Ausgaben für Kleidung bei allen drei der gesammten deutschen Arbeiter und der große Theil Grund noch das Recht hat, mit dem Arbeitsverhältniß Arbeitern, auch die für Fleisch erreichen nur davon steht sich noch viel schlechter. Die Köln ." und unter keinerlei Umständen unzufrieden zu sein, ist es be- eine unerhebliche Höhe, ein bedeutsamer Finger- mit ihr die ganze deutsche Bourgeoisie wissen das sehr greiflich, daß sie so sehr erregt von der Thätigkeit der zeig für die Art und Weise der Voltsernährung, gut, trotzdem beantworten sie jeden Versuch der Arbeiter, Jozialdemokratischen Arbeiterbewegung ist und von Be- während auf die Ausgaben für Mehl und Brot erhebliche aus dieser verzweiflungsvollen Nothlage herauszukommen gehrlichkeit der Massen spricht, sobald dieselben Beträge entfallen; auffallend erscheint es, daß in dem mit den unerhörtesten Beschimpfungen, Verleumdungen einige Pfennige mehr Lohn oder eine Stunde freie Zeit Budget des Hilfsarbeiters die Ausgaben für Kartoffeln und Verfolgungen beschuldigen sie die Arbeiter der ma ß- verlangen. Nun ist glücklicher Weise die Bourgeoisie nicht nur 7,65 M. betragen, während für Wirthshaus und losen Begehrlichkeit und die Sozialdemokratie der allein auf der Welt und ihre Profitwuth nicht das einzige Tabak 43,71 m. verausgabt wurden. Da die besser ge- Aufreizung und Verhetzung der Massen, fordern sie Polizei, Prinzip, das die Menschheit kennt und darum muß sie stellten Arbeiter für diese Zwecke entweder nur weniger Militär und Staatsanwalt zur Hilfe und gründen sie Unterfich trotz alledem gefallen lassen, daß man ihre Auffassung dies ist beim Eisenbahntischler der Fall- oder kaum mehr nehmerkoalitionen, zur Vernichtung der Arbeitervereine forrigirt und sie eines Besseren belehrt; ja unter dem verausgabten Chemikalienarbeiter verwendete dafür und zur Aushungerung der Führer" durch das famose Einflusse der mächtigen sozialen Bewegung werden die der 45,26 M. so erscheint uns diese Ausgabe zu hoch und Mittel der berüchtigten schwarzen Listen". Bourgeoisie dienenden Organe selbst manchmal zu Zu- weder in einem richtigen Verhältniß zu seinem Einkommen Und was sagt die Kölnische" in Bezug auf die geständnissen verleitet. noch zu seinen übrigen Ausgaben, namentlich den für die Besserung der von ihr so lebhaft geschilderten traurigen In einem schwachen Augenblicke ist vor einiger Zeit Ernährung bestimmiten zu stehen. Allerdings ist nicht zu Arbeiterlage?, Leider ist es leichter, diese Thatsache festauch sogar das Hauptorgan der deutschen Unternehmerwelt, verkennen, daß der im Verhältniß hohe Betrag, der durch zustellen, als Mittel anzugeben, durch welche die Mißdrei Wochen lang aufrecht erhalten. Franz war abgereist, ohne einen Blick, ein letztes Wort zu dem Verrathe des Geliebten gesellte sich der Verrath des Freundes. Das war zu viel für dies arme kleine Herz. Bei der ersten Nachricht von Franzens Abreise fühlte sie, wie sie in einen finstern Abgrund stürzte, aus dem sie sich niemals wieder zum Lichte erheben würde. Sie wollte sich dagegen sträuben, Widerstand leisten, Hilfe rufen. Aber wen? Ihre Mutter würde sie nicht hören, das wußte sie.
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Fromont junior and Rister senior. weisung bewahrt. Aber nein!
Augen anzusehen, um diese arme verschlossene Seele von ihrem Kummer zu erlösen. Eine Frage hätte dies Kind zum Weinen und Reden gebracht, hätte es von der furchtbaren Last, die seine. Seele bedrückt, befreit und es vor der VerBei einigen Frauen tödtet die Mutter die Gattin, hier hat die Gattin die Mutter getödtet. Frau Delobelle war so sehr von der Sorge für die Wohlfahrt ihres Idols, des berühmten Mannes in Anspruch genommen, daß fie in ihrer Tochter schließlich auch nur ein Mittel sah, für den Ruhm des verkannten Genies zu arbeiten. Daher bemerkte sie das
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Aus dem Französischen von Ludwig Knorr. Mama Delobelle stieß einen Ausruf größter Ueber Das Schrecklichste war, daß sie empfand, wie selbst die sagte, feine Bewegung machte. raschung und Betrübniß aus, während Desiree kein Wort Arbeit diesmal keine Rettung bringen konnte; die matten Sie mehr, die müden Hände sanken Giszapfen. Nicht einmal der Messingdraht zitterte in ihren trat, nie jene kleinen Schliche des verliebten Mädchens, durch müßig und muthlos herab.
Händen.
welche es das Gespräch auf Franz zu lenken suchte, niemals Und da soll man noch an Freundschaft glauben, fuhr hatte sie versucht, die süßen Träume und das gedankenvolle der berühmte Mann fort, was habe ich denn Dem gethan?" Schweigen des jungen Mädchens zu erforschen. Es war ein Theil seines Dinkels, sich von der ganzen Welt verfolgt und beleidigt zu wähnen, was vorzüglich zu feiner Rolle als Märtyrer der Kunst paßte.
In
wahrhaft
Und wie litt die arme Lahme!
Daran dachte sie gar nicht. In Paris und besonders in den Arbeitervierteln kann man vor den hohen Häusern, Von dem Tage an, wo Sidonie ihren Franz in der den engen Straßen und der dicken Luft feinen Himmel
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Daher die vielen Selbst
Kutsche abgeholt hatte, wußte Desiree, daß sie nicht mehr sehen. Auch ist das Leben der meisten Arbeiter so mütterlicher Weise tröstete Mama Delo- geliebt wurde aber sie zürute ihm deshalb nicht. Nur hart und unfreundlich, daß sie, selbst wenn ihnen der helle den großen Mann, der auch wirklich allen Grund hatte, frug sie sich, warum er zurückgekommen war und eine trüge- Gedanke an eine Vorsehung käme, fie derselben nur mit geüber Franzens Abreise betrübt zu fein; war doch dadurch| rische Hoffnung von Glück und Liebe in ihrem armen ballter Faust fluchen würden. der Bosten eines freigebigen Gastgebers, den früher Rister Herzen erweckt hatte. Auch hielt sie Franz nicht ganz für morde. ist senior ausgefüllt hatte, aufs neue verwaist und der Schau- sie verloren. Wenn er auch nur selten zu ihr komme, so blick zum Tode bereit, der ihm Erholung von dem Leiden spieler dachte mit Wehmuth an die Entbehrungen, die er sah und hörte sie doch öfter seine geliebte Gestalt über den und als Befreier seines Elends erscheint. sich durch die Handlungsweise des jungen Nisler auferlegen Flur eilen und las in seinem Gesichte, daß er nicht glücklich kleine Lahme auf der Stelle zu dem Entschluß zu sterben. wahren furchtbaren Schmerz, ein tödtliches Leid, wovon selbst die und ihr mit lautem Schluchzen sein Leid klagen und sie nahm, die Mutter Essen aufsetzte, während der große Künstler Neben diesemerbärmlichen egoistischenkummer, gab es einen zurückkehren, sich auf den kleinen Sessel zu ihren Füßen setzen Während das Leben um sie herum seinen frivolen Lauf nur das bleiche Gesicht ihres Kindes, diese thränenleeren
war. Ronnte er nicht eines Tages schwerverwundet zu ihr Aber wie?
So kam die
einen langen Monolog über menschliche Undankbarkeit hielt, Aber selbst diese armselige Hoffnung sollte sie nur überlegte Desiree, welche Todesart sie wählen sollte. Da sie
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