Nr. 35. 14. Jahrgang.
Preklimmen
über das Ende des Hamburger Streiks.
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als einen Mißbrauch des Koalitionsrechts" bezeichnet und gegen rasch zu beenden, wenn die Unternehmer auf das wiederholt uns bemerkt:„ Die Sozialdemokratie hat den Mißbrauch des angebotene Schiedsgericht eingegangen wären, dessen SchiedsRoalitionsrechts zu politischen Zwecken zu ihrem System erhoben." spruch sich die Arbeiter unterwerfen wollten! Die Das sucht das Blatt wie folgt zu beweisen:" Nicht Versiegen beachtenswerthe Erscheinung, daß gebildete bürgerliche Kreise sich Von den Urtheilen, die unsere Parteipreffe über das Ende der Streitfonds, sondern die Erschöpfung der eigenen mehr und mehr für die Kämpfe der Arbeiter intereffiren, verliert des heldenhaften Kampfes der Hamburger Hafenarbeiter abgegeben Ressourcen der Ausständigen dürfte e3 gewesen sein, dadurch, daß man diese Kreise einfach zu den Sozialdemokraten wirft, bat, ist am werthvollsten das des ,, Hamburger Echo' 8". Es sagt welche ihnen endlich die Erkenntniß aufdrängte, daß sie sehr nichts an ihrer Bedeutung, wohl aber beweist das Verhalten in einem Artikel: Was lehrt uns der Streit?": thöricht gehandelt hatten, als sie den Rathschlägen folgten, die ihnen der Stumm'schen Richtung, daß sich bei uns die sozialen Als Haupt- und Grundursache des beklagenswerthen Ausganges Tom Mann und ihre eigenen Führer gaben. Natürlich hat wie Gegenfäße immer mehr verschärfen und der friedliche sozialreforma drängt sich die mangelnde Organisation ganz von selbst immer, wenn der Streit mißlingt die Sozialdemokratie abgeleugnet, torische Gedante immer mehr zurücktritt. Es eröffnet das trübe auf. Von den 16 430 am Streit Betheiligten befanden sich beim diesen Ausstand veranlaßt zu haben, und sich darauf berufen, ihre Aussichten für die Zukunft." Beginn desselben nur 4556 in einer gewerkschaftlichen Organisation, Leiter hätten davon abgerathen. Nichtsdestoweniger wird sie die Ver- Die katholische„ Märkische Volksstimme" bezeichnet die also nur wenig über ein Viertel. Das ist schon ein schlimmes Verantwortlichkeit für das Schicksal der jetzt Arbeitslosen nicht zurück. Niederlage der Arbeiter nur als eine theilweise, hältniß, aber noch weniger befriedigend stand es bei der Arbeiter weisen können. Denn wenn infolge der früher bezogenen hohen Löhne es unterliegt faum einem Zweifel, daß man nach der Wiederkategorie, die den Anstoß zu dem großen Kampfe gab, den die Ausständigen elf Wochen lang aushalten konnten, so liegt gerade aufnahme der Arbeit die von den Streitenden hinsichtlich des Lohnes Schauerleuten. Nur 480 von den 4465 Betheiligten waren hierin der Beweis, daß in Hamburg kein Lohnstreit, sondern ein und der Arbeitszeit gestellten Forderungen bewilligen wird, wenn vorher organisirt, nur wenig mehr als ein Zehntel. Und das Streit um die Macht, ein Streit zu gunsten der politischen Macht auch nicht in ihrem ganzen Umfange und vielleicht auch nur vorüberwar von entscheidendem Einfluß. der Sozialdemokratie geführt werden sollte." gehend." Es hat sich ja gezeigt, daß diese der übergroßen Mehrzahl nach Daß nicht die Arbeiter, sondern im Gegentheil der Hamburger Von den liberalen Blättern hat sich die Frankfurter Zeitung ": vorher der Organisationsdisziplin entbehrende Masse mit beispiel Arbeitgeber- Verband die ganze Sache als Machtfrage auffaßte, wie loser Tapferkeit und Zähigkeit im Kampfe stand gehalten hat. er wiederholt in dürren Worten selbst erklärte, stört die„ Nord- der Sache der Hafenarbeiter am entschiedensten angenommen. Sie Das muß rühmend anerkannt werden und das hat ihnen zweifellos deutsche Allgemeine Zeitung " nicht im geringsten. Aus ihrer Dar- weist jetzt in ihrer Besprechung über das Ende des Streits die auch die Achtung ihrer erbittertsten Gegner eingetragen, die sich stellung, deren Wahrheitswidrigkeit unsere Leser an den Aeußerungen unsinnige Behauptung zurück, wonach der Streit„ frivol" begonnen deshalb auch hüten dürften, zum zweiten Male durch ihre Hals- des" Hamb. Echos" ermessen können, geht wieder flar hervor, daß worden sein soll, und sagt zum Schluß:" Im Hamburger Hafen . starrigkeit einen folchen Kampf heraufzubeschwören. Aber die höchste der neue Kurs" im Deutschen Reiche gegenüber den Arbeitern im arbeiter- Streit ist diejenige Partei unterlegen, die für die Idee der Tapferfeit und Standhaftigkeit im Kampfe tann nicht immer das wesentlichen der alte" Kurs ist, unter dem zu Bismarck's Zeit die Gleichberechtigung oder konkreter ausgedrückt für Organisation, gut machen, was durch falsche vorherige Beurtheilung Arbeiterschaft malträtirt wurde. Ein Zeichen für die Kraft der Einigungsamt und Schiedsgericht gekämpft hat. Es war ein wenig der Chancen des Kampfes verdorben worden ist. Ein Arbeiterbewegung ist es aber, daß selbst die„ Nordd. Allg. 3tg." es erfreulicher Moment, als die Regierung im Reichstage durch ihre richtiges Urtheil kann in dieser Beziehung nur eine um nicht für zeitgemäß hält, die Beschränkung des Koalitionsrechts der Parteinahme in der Angelegenheit des Streits den Hamburger fassende Organisation nach längerer Schulung ihrer Arbeiter vorzuschlagen; das Blatt begnügt sich mit der Erklärung, Rhedern das Rückgrat stärkte, Mitglieder unter dereu allseitiger Mitwirkung gewinnen. daß dem angeblichen Mißbrauche des Stoalitionsrechtsfeitens fozial politischen Zwecken Die unorganifirte Masse handelt fast ausschließlich nach den revolutionärer Organisationen zu Impulsen des Augenblicks; die in sich gefestete Organi wirkungsvollsten durch eine zielbewußte, feste, rechtzeitig sation hat, nachdem völlige Klarheit über die gegebene Situation geschaffene Organisation der Unternehmer begegnet wird, die gewisser geschaffen, der Einfluß aller mits, neben- und gegeneinander wirken- maßen zum Schuge der Koalitionsfreiheit wirft, welche Arbeitgeber den Faktoren richtig eingeschätzt worden ist, fühl die Chancen eines und Nehmer für ihre wirthschaftlichen Zwecke haben sollen und Kampfes abzuwägen und danach zu handeln. Die Organisation haben müssen." gleicht darin dem Feldherrn, der, mögen seine Truppen noch so tapfer und tampfesmuthig sein, vorher abwägt, ob ein Erfolg des Rampfes möglich ist. Sieht er, daß der entgegenstehenden Hinder nisse und Schwierigkeiten zu viele sind, so hindert er den Kampf und wartet einen günstigeren Zeitpunkt und eine günstigere Position dem Feinde gegenüber ab. Natürlich ist auch der beste Feldherr nicht immer dagegen geschützt, wider seinen Willen in einen Kampf hineingezogen zu werden, dessen Ausgang dann freilich meist sehr zweifelhaft ist. Sind aber die Truppen einmal in den Kampf verwickelt, dann darf und wird ein tüchtiger Feldherr sie nicht im Stich lassen.
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und es unterliegt wohl feinem Zweifel, daß die bekannte Aeußerung des Kaisers über den Hamburger Ausstand nicht unwesentlich dazu beigetragen bat, eine eventuelle Schwächung der autokratischen Gelüfte des Hamburger Arbeitgeber Verbandes zu hindern. Jener Joee aber gehört die Zukunft, wenn sie auch diesmal nicht gesiegt hat. Die Hamburger Hafenarbeiter müssen sich nun vorläufig bescheiden. Jetzt aber ist es die Pflicht der Hamburger Unternehmer, ihr Ver sprechen einzulösen und nach einer gründlichen Untersuchung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse im Hamburger Hafen zu bessern, was 3it bessern möglich ist. Und die Aufgabe der Presse wird es sein, dabei Wache zu stehen zu wachen darüber, daß dieses Versprechen erfüllt wird und nachträgliche Maßregelungen nicht erfolgen. Wer immer sich dieser Aufgabe unterzieht, wird mit Recht behaupten tönnen, der Allgemeinheit einen großen Dienst geleistet zu haben."
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Die Stumm'sche ,, Post" schwindelt selbstverständlich eben falls, daß der Streit von den Arbeitern von vornherein zu einem Machtkampfe" gestempelt worden wäre und daß dies Schuld der Sozialdemokratie sei. Aber selbst das Blatt des notorisch bornir testen Gegners der Arbeiterorganisationen, der überhaupt keinen selb ständigen Arbeiterverein haben will und der nebst seiner Anhängerschaft die Hamburger Rheder und den Hamburger Arbeitgeber- Berband Die Reihe der Preßstimmen mag mit dem Urtheil der scharf gemacht hat und dadurch an der langen Dauer des Ausstands fein vollgemeffen Theil der Schuld trägt, Naumann'schen Beit" geschlosseit sein, die sich bekanntlich selbst das Blatt dieses Mannes sieht sich schandenhalber gezwungen, nicht nur durch publizistische Vertheidigung der Streikenden, sondern In dieser Situation befanden sich die betheiligten Arbeiter den Arbeitgebern" eine weise Initiative" zu empfehlen, auch durch Beschaffung finanzieller Unterstützung für dieselben um Drganisationen Hamburgs beim Ausbruch des Streits der Schauer durch welche die Lohn- und Arbeitsverhältnisse in Ueber ein die Arbeiterfache verdient gemacht hat. Das Kapital mit seiner leute. Es ist kein Zufall, daß die organisirten Arbeiter dieser Stimmung mit der Lage der Produktion gehalten herzlosen Macht," schreibt das Blatt, hat die Arbeit mit ihren be Branche und besonders die leitenden Persönlichkeiten unter ihnen werden." Dadurch erkennt selbst das Organ des Scharfmachers rechtigten Lebensforderungen vergewaltigt, das„ Unterwerfungsprinzip" fast oder völlig ausnahmslos sich gegen den Beginn des Streits Stumm an, daß die Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Hafen hat gestegt... Nichts, gar nichts kann man ins Feld führen, Hamburgs mit der Lage der Produktion, das was dieses Verhalten der Hamburger Kapitalisten in milderem Vom ersten zu dem damaligen Zeitpunkt, Ende November, erklärten. Diese arbeiter der Rheder und Stauer bisher nicht Lichte erscheinen lassen oder entschuldigen fönnte. organisirten Kreise rechneten und mußten rechnen mit der Möglich heißt dem Gewinn übereinstimmten". Selbst das Organ des Scharf Vermittelungsversuche an, den sie mit einer durch nichts zu rechtfeit, daß der Kampf nicht in wenigen Tagen beendet sein, sondern längere Zeit dauern werde. Dann stand aber der Winter vor der machers Stumm muß also indirekt zugeben, daß der Streit be fertigenden Schroffheit zurückwiesen, bis zum letzten eisigen Thür und mit ihm traten alle die Umstände mit vollem Schwer- rechtigt war, denn es ist bekannt, daß die Rheder und Staner Schweigen, das sie allen neuen Friedensanträgen entgegenseiten, ist gewicht heraus, die den Ausgang des Kampfes ungünstig beeinflussen seit Jahren vielfach um Aufbefferung der Arbeitsverhältnisse ihr Benehmen eine einzige Rette von Kapitalistentros Herrenübermuth gewesen." Gestützt auf ihren Fünfmillionengütlich ersucht worden waren, aber nicht darauf eingegangen sind. Garantiefonds, vertheidigt von einer schamlos lügnerischen Presse, Sollten die Unternehmer zum Nachgeben gezwungen werden, so Die Bismärckischen Blätter zu zitiren verbietet sich aus fitt- ermuthigt von hohen Beamten, scharf gemacht von den einflußreichsten mußte es möglichst absolut verhindert werden, daß es ihnen geli nge, lichem Grunde, denn die provokatorischen Aeußerungen, die sich die Persönlichkeiten im Staate, unterstützt von fast allen Behörden Ersagträfte für die Streifenden heranzuziehen. Wäre das nur Zeitungen dieses Schlages leisten, sind ganz danach angethan, die Hamburgs , haben sie ihrer Uebermacht mit einer Unerbittlichkeit für etwa zwei bis drei Wochen thatsächlich gelungen, so wäre der Arbeiter zu Unbesonnenheiten aufzureizen, die sie vor die Klein- Geltung verschafft, die selbst in früheren Völkerkriegen unerhört Hochmuth des Arbeitgeber- Verbandes gebrochen worden; er hätte talibrigen bringen fönnten. Schrieben doch die Bismarckischen Sie haben gegen ihre eigenen langjährigen Arbeiter, gegen nachgeben müssen. Aue Maßnahmen, die zu diesem Ziele führen Berliner Neuesten Nachrichten" gelegentlich der bedauerlichen Auf- diejenigen, deren Schweiß sie ihren Reichthum, ihre ge konnten, sind ja auch von seiten der Arbeiter getroffen worden; sie tritte, die jetzt in Hamburg zwischen den Streitbrechern und den am sicherte Existenz, ihre soziale Machtstellung in in erster Linie als haben aber leider nicht den erwünschten Erfolg gehabt, weil die Streit betheiligt gewesenen Arbeitern vorgekommen sind, warum verdanken, gefämpft, ob sie gegen eine Rotte entgegenwirkenden Umstände stärker waren. Die Natur selbst war man nicht, anstatt Polizei, gegen den" Pöbel" Militär re- worfener, Nichtswürdiger zu kämpfen gezwungen wären gewissermaßen mit den Unternehmern im Bunde. Der Winter legt all- quirirt hätte! Daß die bismärdische Presse Verschärfung der Wir können aus der Erfahrung in unseren eigenen Reihen hinzujährlich ungezählte Arbeitskräfte Landarbeiter und Strafen verlangt, die auf Verletzung des§ 153 der Gewerbe- Ordnung feßen: Rein Vorgang hat seit den Tagen des Sozialistengesetzes die Bauern, Binnenschiffer 2c. Leute, die als Nothknechte gesetzt sind, versteht sich von selbst. Anschauungen aller wirklich sozial gesinnten Gebildeten so geklärt, dem dringendsten Bedürfniß der Unternehmer Unternehmer schon Luft Leider reicht der Einfluß der Arbeiter- Daß die antisemitischen Blätter das Ende des Streits auch keiner die Nothwendigkeit einer durchgreifenden sozialen Umgestaltung. verschaffen fonnten. organisationen noch nicht bis in die entferntesten Winkel unseres Water- zu nichts rühmlicherem zu benutzen wissen, als zu einem albernen unfererer heutigen Wirthschaftsordnung so greifbar vor Augen ges landes und darüber hinaus dahin, woher die Werbe- Agenten der Geschimpfe auf unsere Partei, bedarf ebenfalls feines besonderen führt, als der verlorene Kampf der Hamburger Hafenarbeiter. Noch ein paar derartige Pyrrhussiege, und der Sozialismus ist Gemein 1. ternehmer die Streitbrecher herangeschleppt haben. Das Soli Nachweises. gut unferes deutschen Boltes!" daritätsgefühl ist leider noch vielfach unter den Arbeitern nicht oder Im Gegensatz zu diesen Blättern schreibt die ,, Deutsche Tagesnicht genügend geweckt. Und zudem giebt es ja noch weite Distrikte zeitung", das Organ der Agrarier, deren Interessen beim HamDie Situation in Hamburg . in Deutschland , wo die Existenzverhältnisse der Arbeiter so un burger Streit nicht in Gefahr kamen, weshalb sich die paffabel geheuer jämmerlich sind, daß ihnen die für Hamburger Verhältnisse verständige Haltung des Blattes erklärt: Mögen beide streitende Unser Korrespondent berichtet unterm 10. Februar: Die Unterunzureichenden Löhne als wahre Himmelsgaben erscheinen. Rechnet Theile aus dem Ergebnisse des Ausstandes die entsprechende Lehre nehmer stellten gestern und vor allem heute eine große Anzahl alter man die lockenden Versprechungen der Werbe- Agenten und die ziehen! Vor allen Dingen wünschen wir, daß die Arbeitgeber die Ab- Arbeiter wieder ein, und zwar zu den Bedingungen, unter denen elenden Lügen und Verleumdungen der Rapitalistenpresse hinzu, so stellung von Mißständen, die sie sich bei der Geltendmachung auch vor dem Streit gearbeitet wurde. So nahm die große Hamkann es nicht Winder nehmen, daß es den Kapitalisten gelang, sich ungerechtfertigter Ansprüche der Arbeiter mit einem gewissen Rechte burgische Freihafen- Lagerhaus- Gesellschaft" heute ihre sämmtlichen nothdürftig mit Ersagkräften zu versehen. nicht abtrogen lassen wollten, nunmehr freiwillig gewähren. Wir Leute- Speicherarbeiter zu den alten Lohnfäßen wieder an. Auch Mit dieser Gefahr mußte von Anbeginn des Streits, ja schon hoffen zuversichtlich, daß der Einsicht von der Nothwendigkeit der die Quartiersleute waren gern zufrieden, als sich ihre alten Nur stellten sie fast alle vorher jeder rechnen, der die Möglichkeit einer längeren Dauer des Besserung die entsprechenden Maßnahmen möglichst bald folgen Arbeiter wieder bei ihnen meldeten. Kampfes voraussah. Diese Voraussicht fehlte leider der Masse der mögen." Bemerkenswerth ist, daß das Blatt der Agrarier, entgegen die Bedingung, daß die Arbeiter fünftig das vertrauliche Schauerleute, die am 20. November den Beschluß faßte, tro 13 seinen sonstigen Gepflogenheiten, die Sozialdemokratie nicht für den Du" unterließen und ihre Herren Arbeitgeber" mit„ Sie" aller Warnungen zu so ungünstiger Zeit in den Streit ein Streit verantwortlich macht, indem es sagt: Die Führer der und Herr" anreden sollen. Die Arbeiter haben sich an dieser zutreten. Sie schäßte die Widerstandskraft der Unternehmer zu Sozialdemokraten sind viel zu flug, als daß auch sie die Aussichts- Bedingung natürlich nicht gestoßen und heute Morgen in fast sämmt gering ein und rechnete fest auf ein Nachgeben derselben binnen losigkeit des Ausstandes nicht von vornherein hätten erkennen müssen." lichen Quartiersbetrieben die Arbeit wieder aufgenommen. Die wenigen Tagen. Dieser Jrrthum hat sich bitter gerächt. Auch mit den National- Sozialen geht das Organ der Agrarier nicht Schauerleute, von denen auch schon ein gut Theil in Arbeit getreten Der Streit bietet auch nach dieser Seite hin eine sehr zu be- sonderlich scharf ins Gericht. ist, müssen, ehe sie Arbeit bekommen, folgenden Revers auf dem herzigende Lehre. Je kleiner an Zahl die Unternehmer werden Von den katholischen Zeitungen zeichnet sich die ,, Ger- Bureau der Vereinigten Stauer von 1886" unterschreiben:„ Ich und je kapitalfräftiger die einzelnen find, je mehr der mania" wie gewöhnlich dadurch aus, daß sie nicht weiß, um was Gudesunterzeichneter verspreche hiermit auf Ehrenwort, daß ich in Stumm'sche Geist der Unterdrückungsluft gegenüber den Arbeitern es sich bei der Sache handelt. Ihr liegt der Verdacht nahe, daß des Streits neu eingetretenen, als auch mit denjenigen Schauer sie erfaßt und ihren anmaßenden Hochmuth austachelt, wie die es sich bei der Sache handelt. Ihr liegt der Verdacht nahe, daß Ruhe und Frieden arbeiten will, sowohl mit den während die Sozialdemokratie auch den Hamburger Streit nur zu dem Neigung, freiwillig den Arbeitern Zugeständnisse zu machen, zurück- Zwecke geschürt hat, um die Agitation in der langen, wahlkampf- leuen, welche sich dem Streit nicht angeschloffen haben. Das gleiche drängt, desto vorsichtiger müssen die Arbeiter vorgehen und den losen Zeit im Fluß zu erhalten". Daß der Ausbruch des Hamburger Ich will diese Leute in feiner Weise belästigen und ihnen keine gilt in bezug auf sämmtliche Arbeiter der anderen Hafenbetriebe. richtigen Augenblick zu erspähen suchen, wo ihnen Aussichten auf Ausstandes eine elementare Bewegung gewesen sein soll, wie der Vorwürfe machen, daß sie während des Streits gearbeitet haben." Erfolg winken. Hätten die Schauerleute, als die Stauer die Weiter große Bergarbeiterstreit 1889, vermag die„ Germania " schwer zu verhandlung ablehnten, sich weniger von dem momentan sie be- glauben". Welch argloses Gemüth! Im übrigen warnt das Blatt Wie man sieht, wird der Austritt aus der Dr. feelenden Gefühlen leiten lassen und wären sie dem Rathe bavor, aus dem Hamburger Streit die Lehre zu ziehen, daß Gewalt ganisation nicht zur Bedingung gemacht. der Zeiter der Organisation gefolgt, einen noth- auch in der Sozialpolitik das beste Mittel sei", in welchem Sinne einzelne Arbeitgeber verlangen die Ablieferung der Verbandsbücher. Jedenfalls werden fie jedoch voll ihrem Ver wendigen Streit hinauszuschieben, hätten sie den Winter den Hamburger Streit die Vertheidiger des Rückwärtskurses in der langen zurückkommen, wenn fie mit benutzt, ihre Organisation auszubauen und die Mitglieder zu schulen, Sozialreform sich bereits anschickten auszunußen, namentlich nachdem die demfelben allein bleiben. Mit Ausnahme der Grimsby Linie haben ziemlich und wären sie dann etwa Mitte März, wenn die Landarbeit wieder National- Sozialen in den Gang der Dinge eingriffen. Ohne den Aufruf in Gang kommt und die Flußschifffahrt eröffnet ist und diese ihre jener Herren als einen glücklichen Schritt zu bezeichnen", sagt die„ Ger - lämmtliche Stanter ihren alten Leuten Einstellung Arbeiter selbst brauchen, wo die Waaren sich den Winter versproche 11. Die genannte Linie hat ihre früheren Arbeiter mania"," müssen wir vor der Ausbeutung der Lehren des Hamburger jedoch kurzer Hand abgewiesen, als sie vorstellig wurden. über mächtig angesammelt haben und dringend der Be- Streits im Sinne eines neuen Sozialistengesetzes aufs eindringlichste förderung harren Von den Ewerführern haben gestern 150 und heute wären sie dann in den Streik eingetreten, warnen. Wir haben an der Probe des einen Ausnahmegefeßes Morgen etwa 80 wieder Arbeit bekommen. wenn es überhaupt noch nothwendig gewesen wäre, dann wäre der wahrlich genug. Die Lehren des Hamburger Streits müssen ent- verhältnisse in der Elbe und in den Fleeten kann der EwerWegen der Eis. Erfolg so gut wie sicher gewesen. Daß diefe Erwägungen nicht ausschlaggebend für die Verschieden zu einer Förderung der Thätigkeit der Einigungsämter, woVon den früheren Arbeitern am Staats quai ist noch schiebung werden konnten, ist nur dem Umstande zuzuschreiben, daß möglich mit einer gefeßlichen Erweiterung ihrer Befugnisse führen." führerei- Betrieb noch nicht im vollen Umfange aufgenommen werden. den Maffen die erforderliche Schulung durch die Organisation fehlte, Im Gegensatz zur„ Germania " schreibt die katholische ,, Kölnische tein einziger Mann wieder eingestellt. Heute werden die die allein den richtigen lleberblick über die jeweilige Situation Volkszeitung" über unsere Partei:„ Der Niederlage der Ham Reichstags Abgeordneten Frohme, Legien und Molkenbuhr beim schaffen und auch die Widerstandskraft des Gegners richtig schätzen burger Hafenarbeiter widmen die Berliner Blätter je nach ihrem Senat um Einstellung der Staats- Quaiarbeiter vorstellig werden. fann. Die Lehre, die der Streit nach dieser Seite hin gegeben hat, Parteistandpunkt verschiedene Betrachtungen. Die meisten sprechen Der Senat hält seine Sigung heute in den Nachmittagsstunden ab. ist eine harte. Sie wird aber deshalb auch keine verlorene sein. über die Niederlage der Ausständigen ihre Genugthuung aus und Von den Mas chinisten und Donteyleuten sind bisher Die Arbeiter werden sie sich für die Zukunft zu nutze machen, sie schieben alle Schuld auf die sozialdemokratischen Hezer". Diese auch nur wenige eingestellt, doch sind ihre Aussichten, da ſeit müssen in bezug auf den Ausbau der Organisation entschlossen nach- Beurtheilung erscheint denn doch etwas oberflächlich. Die sozial gestern Abend starkes Thanwetter eingetreten ist und der Hafen holen, was bisher versäumt worden ist. demokratische Parteileitung hat nie ein Hehl daraus gemacht, daß verkehr sich damit heben wird, für die nächsten Tage gut. ihr große, von vornherein zweifelhafte Ausstände unwillkommen An die bisher nicht eingestellten Arbeiter wurde gestern Es versteht sich, daß der größte Theil der bürgerlichen Bresse, find, schon weil durch die großen Opfer für die Ausständigen die Unterstützung feitens des Streit Komitees ausgezahlt, der die Sozialdemokratie ohnehin für jeden Streik haftbar macht, sozialdemokratische Parteikasse geschädigt wird, und im vorliegenden und zwar pro Mann 4 Mark und für jedes Kind 40 Pf. Bu gestern Abend hatte man wieder Krawalle befürchtet. dies umso nachdrücklicher thut, nachdem es den Hamburger Hafen : Falle haben nach den Erklärungen der sozialdemokratischen Abgeord arbeitern nicht gelungen ist, ihre Forderungen durchzusehen. neten im Reichstage die Hamburger sozialdemokratischen Führer aus. Der plöglich gegen 6 Uhr abends eingetretene schlanke Regen fegte Boran geht wie immer die„ Norddeutsche Allgemeine drücklich aber vergeblich vom Ausstand abgerathen." Ueber den Ausstand jedoch die Radau Elemente vom Plaze und so blieben die aufBeitung", das Blatt des Reichskanzlers, das den Hamburger Streit selbst sagt das Blatt: Wie leicht wäre es gewesen, den Ausstand gebotenen etwa 200 Schuyleute unter sich. Mehrere Plätze und
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