chen Organe gedrängt werden, welche der Regierung gegenüber ebenfalls scharf oppositionell sind. Alle drei Gattungen von Zeitungen aber sind ihrem Programm nachsehr arbeiterfreund- lich"; die liberalen Regierungsblätter versprechen den Arbeitern ununterbrochen, Herr Crispi werde für sie die weitgehendsten Ar- beiterschutz-Gesetze erlassen, er werde den aus Arbeitern gebildeten Produktionsgenossenschaften die Ausführung öffentlicher Arbeilen übertragen und für die unbeschäftigten Arbeiter und deren Familien in den neuen afrikanischen Besitzungen reichliche Kolonieloose verschaffen. Die liberale oppositionelle Presse steht in ihrer Fürsorge für die Arbeiter der ersteren Gattung nicht nach; auch sie verspricht soziale Reformen, so viel man nur wünschen kann, und preist in gleicher Weise den Arbeitern die Genossenschaften als das allein selig machende Heil- mittel an. Die päpstlichen Organe thun dasselbe, nur daß sie die Kirche als den einzig berechtigten Faktor zur Erfüllung aller ge- gebenen Versprechen bezeichnen. Man wird deshalb vergeblich tn den italienischen Zeitungen nach Artikeln suchen, welche die Arbeiter und deren Bestrebungen verdächtigen, in denen ihre Führer beschimpst oder geächtet würden, und wenn es bisweilen auch zu bedenklichen Unruhen aus Anlaß von Arbeitseinstellungen kommt, so suchen die gonvernementalen Blätter den Thatbestand eher abzuschwächen als zu übertreiben. Der Grund hierfür ist nicht schwer zu erkennen; es fehlt eben bis heute die eigent- liche Arbeiterpartei Italiens  , und deshalb hofft noch jede Partei, unter den Arbeitern neue Anhänger gewinnen zu können. Des- halb fällt es auch keiner Zeitung ein, den Sozialismus irgend wie als etwas Verwerfliches hinzustellen, und es sind waschechte liberale Kapitalistenblätter, welche ein kürzlich herausgegebenes . Buch von Gabriel Rosaüber den natürlichen Sozialismus" begeistert loben, obgleich dessen Verfasser an der Hand der ge- schichtlichen und wirthschastlichen Entwickelung der europäischen  Staaten nachweist, daß die heutige Gesellschaftsordnung selbst sich der sozialistischen   von Generation zu Generation nähern würde. Das Einzige, was die Arbeiter thun sollten, um diese Entwickelung zu beschleunigen, sei die Betheiligung an dem Genossenschaftswesen, durch welches sie sich zu Sozialisten praktisch umbilden könnten. i Red.) So stehen die Ideen des seeligen Herrn Schulze-Delihsch überall im Vordergrunde, wo sich italienische Arbeiter zu gemein- »amen Handeln vereinigen. Joseph Mazzini  , der von den eng- tischen Arbeitern in Rochdale   und von Schulze-Delitzsch   diese Theorien der Selbsthilfe übernommen hatte, begründete»n den fünfziger und sechziger Jahren zahlreiche Konsum- und Vorschuß- vereine, von denen einige noch heute bestehen. In der Mitte der achtziger Jahre aber trat die Sucht, Vorschußvereine und söge- nannte Volksbanken zu begründen, geradezu epidemisch auf, worauf während der letzten beiden Jahre das Gründungsfiever für Koope- ratio- Genossenschaften seinen Höhepunkt erreichte. Am 31. Dezember 1887 gab es in Jdlien 804Volksbanken", bei deren Leitung die besten Kräfte der Arbeitervereinigungen in Anspruch genommen waren. Im Jahre 1888 wurden noch weiter be- gründet: 47 Gesellschaften zur gegenseitigen Hilfe, 36 Vorschuß­kassen und 17 Darlehns- und Depositenvereine; und dies alles von Arbeitern! In der Zeit vom 1. Januar 1889 bis zum 1. April d. I. waren ferner 173 Produktivgenossenschaften ins Leben getreten, von denen heute allerdings kaum noch die Hälfte besteht. Das traurigste Beispiel dieser Gründungen ist unstreitig die Maurergenossenschaft in Rom, welche seit sechs Wochen täglich in allen Blättern genannt wird; diese Gesellschaft besieht seit anderthalb Jahren, ist aber ebenso lange dem Bankerott nahe, obgleich die Zahl ihrer Mitglieder eine bedeutende ist. Vor der letzten Nachwahl in Rom, wobei der Kolonialschwärmer Graf Antonelli mit geringer Majorität über den oppositionellen Kandidaten den Sieg davon trug, hatte Crispi, wie schon früher berichtet wurde, der Genossenschast 60 000 Frs. bieten lassen, falls sie ihre Mitglieder zur Stimmen- abgäbe für Slntonelli bestimmen würde. Der ganze Handel ist jetzt in ausführlichster Weise von den Blättern dargelegt worden, und die Gcneralversammluiig aller römischen Genossenschaften st i e ß darauf hin die Maurergeiiosseiischaft aus dem Arbeiter­verbande aus. Der letzte Satz dieses Beschlusses lautete:Die Arbeiterschast Roms wird als Genossen niemals Personen aner- kennen, welche die Ehre des Arbeiterftandes um Geld verkaufen, sondern nur diejenigen, welche treu zu unserer Devise hallen: Vivoro lavoranao o morire oombattendo.(Arbeitend leben oder kämpfend den Tod!)" Trotzdem aber wird es schwerlich ge- lingen, die Korruption ans dieser Art von Arbeiterbewegung fern zu halten....... Allerdings giebt es auch in Italien   Leute, welche von der Aussichtslosigkeit des Genossenschaftswesens überzeugt sind und stets darauf hinweisen, daß diese ganzen Bemühungen, für welche die Arbeitervereinigungen zctzt ihre Kraft einsetzen, vergeblich sind. Erst vor einigen Tagen erörterte der sozialistische Schriftsteller O s w a l d G n c c ch i- V i a n i zu Mailand   das Thema sehr ein- gehend in einer öffentlichen Slrbeiterversammlung, in der er darlegte, daß geradedieGenossenschaftendie großeMengeoer indifferenten Ar- beiier und der völlig besitzlosen Proletarier von dem Anschluß an die Arbeiterbewegung zurückhielten. Die Genossenschaften hätten eine Arbeiteraristokratie geschaffen, welche danach strebe, mit der Bourgeoisie geschäftlich zu konkurriren, aber nichts für die Auf- einer Säule fanden, der ihnen den Anblick des halben Podiums versperrte, auf dem eben jetzt ein geschniegelter pomadisirter Herr im schwarzen Anzug und gelben Hand- schuhen zu singen begann. Das Publikum Krämer, Handwerker und Kleinbürger ans dem Biertel war enthnsiasmirt, besonders die Frauen. Nisler und Planus hörten kaum auf die Musik und tranken schweigend ihren Schoppen. Plötzlich ivurde der alte Planus unruhig: Sieh doch, das ist drollig... man möchte glauben... aber wahrhaftig, ich täusche mich nicht... Es ist De- lobelle." Es war wirklich der berühmte Künstler, mit gebrannten Haaren, in seinem schwarzen eleganten Anzüge, der da vor dem Podium stand und ab und zu einen geringschätzigen Blick auf das Publituni warf, am meisten aber beunruhigte den alten Kassirer der Anblick einer blauen Kapuze und stahlgrauer Augen, die Frau Dobson angehörten. Wie eine Geistererscheinung in einein bösen Traume berührte ihn dieser Anblick. Komm Nisler... wir wollen gehen... nian kommt ja vor Hitze hier um." In dem Augenblicke, wo sie sich erhoben, begann das Orchester ein bizarres Nitorncll zuspielen und eine neugierige Erregung bemächtigte sich der Zuschauer. Pst, Pst... setzen..." rief man von allen Seiten Die beiden Freunde mußten sich wider Willen auf ihre Plätze setzen. Ich kenne doch diese Melodie...", sagte Risler,wo muß ich sie nur gehört haben?" Jetzt erscholl ein donnernder Beifall und ein gleichzeitiger Ausruf des alten Sigismund   veranlaßte Risler, nach dem Podium zu sehen. Komm... komm*, sagte der Kassirer,laß uns schnell gehen." Aber es war zu spät. Risler hatte bereits gesehen, wie seine Fran an den Rand des Podiums trat, sich vor dem Publikum mit dem kalten immergleichen Balletlächeln ver- beugte. Sidonie trug ein weißes Kleid wie in jener Ballnacht, klärung und Heranbildung ihrer übrigen Genossen thun wolle. Er zeigte, wie die Konsumvereine kür die Arbeiter schädlich wirken müßten, da die Arbeitgeber bei dem Herabdrücken der Lebens- mittelpreise auch sofort die Löhne herabsetzten, wie das besonders die lombardischen Eisenbahngesellschaften thaten, die erst alle ihre Beamte und Arbeiter zum Eintritt in Konsumvereine nöthigten und dann sofort eine Reduktion der Gehälter vornahmen. Die sozialdemokratische Liga in Mailand   beabsichttgte gerade jetzt, durch Massenverbreitung von Flugblättern gegen das Genoffen- schastswesen zu agitiren, aber in Rücksicht auf die bevorstehenden allgemeinen Wahlen hat man davon abgesehen, um nicht eine noch größere Verwirrung unter den Arbeitern hervorzurufen. Man wird deshalb abwarten müssen, bis die eigenen Erfahrungen die italienischen Arbeiter von der Schädlichkeit des Genossen- schaften-Gründens überzeilgen, und diese Erfahrungen werden, wie sie anderwärts eingetroffen sind, auch in Italien   nicht aus- bleiben, trotz aller Lobeserhebungen, die heute die bürgerliche Presse denfriedlichen und gesetzmäßigen" Kooperativbestrebungen der Arbeiter spendet. Wolikisthv Aolkvrstlht. Mit einem Reichs-IMremsgesech zum Ersatz des Sozialistengesetzes droht ein Berliner   nationalliberaler Reichstags Abgeordneter in denHamburger Nachrichten". Die Gegner des bisherigen Sozialistengesetzes würden an dem, was darin von ihnen gefordert werden würde, wenig Freude haben. Nun, so heiß wird nichts mehr gegessen, wie die National- liberalen es gern kochen möchten. Auf dem Katholikentag« in Koblenk wurde gewaltig renommirt mit den Leistungen der Zentrumspartei   und der dem Zentrum anhängenden Großindustriellen aus dem Ge­biete des Arbeiterschutzes. Exzellenz Windthorst   und Bischof Korum, Kaplan Hitze und Großindustrieller Brandts wett- eiferten darin, diese Thätigkeit in das glänzendste Licht zu stellen. In der nüchternen Wirklichkeit nimmt sich die Sache ganz anders aus und manche Behauptung der Herren bedarf gar sehr der Richtigstellung. Herr Hitze führte u. a. an, daß die Kommission zur Berathung der Gewerbenovelle in der Frage der Sonntagsruhe noch über die Regierungs  - vorläge hinausgegangen sei, und daß besonders das Zentrum hier viel erreicht habe. In Wirklichkeit hat sich an den Sitzungen dieser Kommission das Zentrum am schwächsten von allen Parteien betheiligt und, soweit der ausführlichste Zeitungsbericht erkennen läßt, haben die Herren vom entrum sich einfach auf den Regierungsstandpunkt gestellt. -elbst der Minister v. Berlepsch ging weiter als das Zentrum, indem er die Klagen Äebel's über die Sonntags- Thätigkeit im kaufmännischen Gewerbe als voll berechtigt anerkannte und sich dem Schlüsse der Geschäfte an den Sonntagen geneigt aussprach, wenn er auch diese Sache verkehrter Weise der einzelstaatlichen Gesetzgebung überweisen wollte. Entfernt davon, den Arbeiter interessen auf dem Gebiete der Sonntagsruhe gerecht zu werden, hat das Zentrum also nicht einmal dasjenige zu verwirklichen ge- ucht, was es in dieser Frage gemäß seinen religiösen Anschauungen fordern müßte. Die Zuhörer des Herrn Hitze wußten natürlich von den wirklichen Dingen nichts; sie klatschten Beifall. Dieselben setzten sich nach dem Aus­spruche Windthorst'S aus allen Ständen zusammen, woraus die kleine schalkhaste Exzellenz den Schluß zog, daß nur die katholische Kirche   die Klassenunterschiede auszugleichen wisse. Das Zentrum hätte um so mehr Anlaß, auf dem Gebiete der Arbeiterfrage an die Stelle hochtrabender Worte einmal Thaten zu setzen, als es durch Dr. Korum Kenntniß davon erlangt hat, daß die so- ziale Revolution hereinbrechen wird,vielleicht schon in wenigen Jahren." Wir schlichten Heiden vermögen natür- lich nicht, wie der gottesfürchtige Bischof Korum, die Zu- kunft zu prophezeien; aber wenn die Revolution so wahr- schemlich ist, hätten die herrschenden Klassen und das Zentrum doch sicher allen Anlaß, sie vermittelst durchgreifender Re- formen abzuwehren. Gute Schriften in Mass'« zu»«rbreite», hatte sich ein Verein zur Aufgabe gestellt, der sich vor mehr als Jahresfrist in Weimar   bildete. Der Gedanke der Gründung ging von dem früheren Sekretär der Chemnitzer   Handels- kammer, Dr. Fränkel, aus. Die Begründer waren meist Konservative und Nationalliberale, aber auch Freisinnige befanden sich darunter, z. B. der Abg. Schmidt-Elberfeld. Der Verein wollte merkwürdiger Weise nach zwei ver- nur weniger reich und noch tiefer ausgeschnitten. Ihr Be- nehmen war völlig zwanglos und Delobelle hatte recht, daß sie in das Zigeunerleben paßte. Sie sah gerade so aus, wie eine dem Gatten entlaufene Frau, die ohne Schirm und Schutz, von Stufe zu Stufe sinkend, im tiefsten Psuhl der Pariser Hölle untergeht, ohne daß eine rettende Hand sie der reinen Luft und dem Lichte zurückgeführt hätte. Und wie wohl schien sie sich inmitten dieses Komödianten- thums zu fühlen! Ach, wenn sie den schrecklichen, ver- zweifelten Blick gesehen hätte, der starr hinter einer Säule auf sie gerichtet war, sie würde wohl nicht so schamlos ruhig gelächelt und ihre Stimme die einzige Romanze, die ihr Frau Dobson eingelernt, nicht in so schmachtenden Tönen gegirrt haben: Arme kleine Mamsell Zizi Die Liebe, die Liebe Hat sie so weit gebracht." Nisler hatte sich trotz aller Anstrengungen Sigismunds erhoben. Setzen... Setzen", schrie man. Der Unglückliche hörte nichts. Er starrte seine Frau an. Dce Liebe  , die Liebe, Hat sie so weit gebracht." Eine Minute lang fragte er sich, ob er auf das Podium stürzen und alle tödten sollte. Dann aber ergriff ihn Ab- scheu und Scham und er eilte hinaus, Stühle und Tische umwerfend und verfolgt von den Schmähungen der ent- rüsteten Spießbürger. Niemals seit den zwanzig Jahren, während der Sigismund in Montrouge   wohnte, war er so spät nach Hause gekommen. Kein Wunder, daß Fräulein Planus in großer Angst war, zumal sie, nach den Auf- regungen der letzten Zeit, stets bereit war, eine Verspätung ihres Bruders mit irgend einem schrecklichen Vorfalle in der Fabrik in Verbindung zu bringen. Endlich, gegen elf Uhr, klingelte es. Sind Sie es, Herr Planus," fragte die alte Jungfer von oben. schiedenen Seiten hin kämpfen; er wollte die soziasilw� Literatur und gleichzeitig den Kolportage-Schund, insbeM den Schauerroman, verdrängen. Das Gute und das«V zugleich bekämpfen und es durch das Indifferente erj 9, wollen, ist eine merkwürdige Idee. Ebenso sonderbar das Ziel des gegründeten Vereins waren die Dntteh Weg der Ausführung. Die ältesten und langwerngl Bücher von Zschokle und ähnlichen Autoren wollte man vielen Tausenden unter das Volk werfen. Man führte, daß z. B. derAlte Heinrich" seit Jahrzehnten im Mim stände gelesen werde, aber in die breiten Volksklassen n nicht gedrungen sei. Gerade als ob die breiten klaffen, insbesondere die Arbeiterklasse, dem Moffhta geistig und literarisch nachhinkte, und als ob den. diejenige literarische Kost eben gut wäre, die dem@4% des Bürgerthums vor einigen Generationen zusagte. jyL lich sonderbare Ideen hört man, beiläufig gesagt, auch. der Gründung derFreien Volksbühne" äußern, Ideen, nur beweisen, daß man in gewissen Kreisen keine Ahn von dem Geist hat, der in der modernen Arbeiterklasse i Allerdings will der Verein auch neue Schriften verbrtt und hat zu diesem Zweck kürzlich für denbesten" Rom einen Preis von 1000 Mark ausgesetzt, viel weniger,_ für Romane, die dem Gebiet der Kunst zugerechnet wert" nun in der diesjährig lebhaft zu Tage Der Vorsitzende dürfen, gezahlt zu werden pflegt. Das Fiasko des Vereins ist Generalversammlung in Weimar   recht treten. Der Geschäftsbericht fehlte.«u-,..,.- merkte: er sei nicht im Stande, denselben vorzulegen, da! von Herrn Dr. Fränkel verfaßt, in der bearbeiteten ffo nicht mitgetheilt werden könne, er enthalte nur eine herrlichung des Herrn Dr. Fränkel, der sich selbst WjZ Tagen krank gemeldet habe. Aehnlich war es mit dem KMi bericht. Es wurde nun mitgetheilt, daß die Einnahm. 23 116,21 M., die Ausgaben 18 898,10 M. betrugen, m daß der Verein noch ein Gesammtvermögen von 15 ööo. besitze. Wegen angeblicher Unordnungen des Generalsetrrt. konnten Belege nicht vorgelegt werden. Das ist das des Vereins in Bezug auf"seine äußeren Angelegen Noch viel jämmerlicher ist fem literarisches Fiasko., verschiedene im Namen des Vereins herausgegebene Schrtn wurde auf der Generalversammlung ein lebhafter geäußert. Von Heft 5 desBücherschatzes":Eine 0° zeitsnacht, Prcisnovelle von Leo Goldammer", wurde ge> daß der Titel aus die Sinnlichkeit berechnet und die zählung selbst Harm- und geistlos sei; ein Mitglied F. den Antrag, die noch vorhandenen Exemplare zu vermal' Dasselbe Mitglied beantragte: Der Vorstand wolle bei. Verbreitung der Vereinsschriften auf die religiösen 0% nisse unseres Volkes die erforderliche Rücksicht nehmen. 0 ,. ersten Antrage wurde beschlossen, den Titel(!!) der RDS£ zu ändern, und zum zweiten Antrage: daS wolle man ff bis zur nächsten Jahresversammlung genauer überleg� Ein Verein, der die Volksliteratur ideal reformiren und die Frage, ob er dabei die Religion schonen und pM» soll, sich bis über's Jahr genauer überlegen will an grotesker Komik vielleicht das Stärkste, was deuff� Idealismus" trotz mancher glorreichen Leistung aus dlfl Gebiet bisher zu Stande gebracht hat. Chauvinismus. ImDeutschen Wochenblatt" freikonservativen Abgeordneten Dr. Otto Arendt wird dart. geklagt, daß die französischen   Aerzte, welche den medizinff� Kongreß hier besuchten, zu gut aufgenommen worden ffL Wir hätten damit unsere nationale Würde preisgetP> hätten wir die Franzosen weniger freundlich behandelt,> würden dieselbenmit mehr Achtung vor dem deuff� Charakter an die Tage in Berlin   zurückdenken," u.!, An diesem Blödsinn ist noch das bezeichnend, daß er einem im Elsaß   lebenden Landgerichtsrath, v. Oertzen,»i schrieben ist. Alach  «inmal Abs««. Unser Londoner   Korrespfl� schreibt uns: London  , den 23. August. Die heutige Nummer. Daily Chronicle" enthält ein Eingesandt des Herrn(L, Braakstad, in welchem ein Brief Henrik Jbsen's an den s-w sender zitirt wird, der sich auf den vor 14 Tagen im 0�'% Blatt erschienenen Bericht des Berliner   Korrespondenten Daily Chronicle" über ein Interview mit Ibsen bez'ffj und wenn auch nicht in ausdrücklichen Worten, so doch sächlich jenen Bericht als ein Gewebe von tendenziösen Et war es aber nicht allein. Ein großer, 0�. gehender Mann folgte ihm, der beim Eintreten mit gebrochener Stimme guten Abend sagte. Jetzt erst erkas� sie Risler nnd Angesichts seines veränderten Aussehs. konnte sie einen Ausruf des Mitleids nicht unterdri«? Doch verstand sie sofort, daß sie schweigen müsse. «">' cviy_ o- t-t-----_____._., «Fräulein Planus, meine Schwester, Sie werden Bett frisch überziehen. Unser Freund Risler erzeigt die Ehre, diese Nacht bei uns zu schlafen." Die alte Jungfer beeilte sich. Alles mit der grä� Sorgfalt in Stand zu bringen, war doch außer Planus, ihrem Bruder, Risler der einzige Mann, den nicht in das allgemeine Verdammungsurtheil der männttW Spezies einschloß. j Beim Verlassen des Cafö war Nisler in furchtb� Aufregung; er zitterte am ganzen Leibe und schleppt L mühsam, auf Sigismund gestützt, fort. Vom Lese» Briefes und in Mentrouge übernachten war jetzt keine mehr. Aber Sigismund   wollte den alten Freund auf'rtj Fall in solcher Erregung allein lassen und bestand dar* daß sie zusammen blieben. Der Verstand sagte dem? Kassirer, daß. er in dieser Lage nichts Besseres thun ff", als mit Risler von der Liebe und dem zarten treuen' seines Bruders Franz zu sprechen. Ja, das war echte, treue Liebe... Von solchen ist kein Perrath zu befürchten.",; Wie wohl thaten iltislcr solche Worte. Und mund verstand es so gut, ihn durch Plaudern nicht j zu lassen, wie sie sich allmälig von der Stadt entfernten ganz unbemerkt auf der großen öden Ebene vonMoiitsourt» kamen, von wo es bis zu den Wellen von Montroilg* ein Katzensprung ist. Sigismund   glaubte mit Recht, da? Schauspiel einer geschwisterlichen stillen und hingeb�ffi Freundschaft dem Herzen des ihn einen Vorgeschmack der geben würde. (Schluß folgt.) rVlltyVtt»HIV«fjr es Unglücklichen wohl thuü J er brüderlichen Liebe Fraw