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Nr. 204.

Mittwoch, den 3. September 1890.

7. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

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Das Berliner Volksblatt"

erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin   frei in's Haus vierteljährlich 3,30 Mart, monatlich 1,10 Mart, wöchentlich 28 Pf. Einzelne Nummer 5 Pf. Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. Postabonnement 3,30 Mart pro Quartal. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1890 unter Nr. 892, V. Nachtrag.) Unter Kreuzband, täglich durch die Expedition, für Deutschland   und Desterreich- Ungarn 2 Mark, für das übrige Ausland 3 Mark pro Monat.

Insertionsgebühr

beträgt für die 5 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf., für Vereins- und Versammlungs Anzeigen 20 Pf. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin   SW., Beuthstraße 3, sowie von allen Annoncen- Bureaur, ohne Erhöhung des Preises, angenommen. Die Expedition ist an Wochentagen bis 1 Uhr Mittags und von 3-7 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen bis 9 1hr Vormittags geöffnet. Fernsprecher: Amt VI. Nr. 4106.

Redaktion: Bruthstraße 2.

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Expedition: Beuthstraße 3.

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ist, so in Rosenheim  , Traunstein  , Schrobenhausen   u. s. w. Die Bewohner der Rhön  - und Spessartgegenden leben In Niederbayern  , wo die Glasindustrie blüht, wird von fast ausschließlich von Kartoffelspeisen, deren Nährwerth Die Frage der Fleischvertheuerung ist eine akute. ärmeren Familien Kaninchen-, Hunde- und Pferdefleisch auf 88 Eiweiß, 15 Fett und 400 Kohlehydrate berechnet Aber es handelt sich nicht mehr darum, die längst be- genossen. In manchen Distrikten sind die Leute gezwungene wird, sich demnach als durchaus unzureichend erweist. kannten Ursachen der Preissteigerung dieses nothwendigen Begetarier; so wird im bayrischen Walde Fleisch nur an Statt des Kaffees wird ein Absud von Kichererbsen ge= Lebensmittels, die Schutzölle nämlich und die Vieheinfuhr- hohen Festtagen genossen. Die Rheinpfalz verzeichnet eine trunken. In Schwaben   ist auf dem Lande das Fleisch verbote, festzustellen. Bielmehr geht das Bestreben der stetige Abnahme der Kaufkraft der landwirthschaftlichen Bevölfe- ein seltenes Gericht. Die Ernährung besteht zum Bei­Donauwörth aus größtentheils volksthümlichen Politik dahin, die gemeinschädlichen Vieh- rung. Hier muß die Wurst das Fleisch, Kaffee und Bier die spiel  zölle und Viehsperren zu beseitigen. Es ist deshalb eine Suppe ersetzen; im Wirthshaus sucht dann der Mann sich und Kartoffeln. Der Genuß von Pferdefleisch nimmt überflüssige Arbeit, wenn die bayerische   Regierung die schon schadlos zu halten." Aus der Oberpfalz   wird berichtet, stetig zu. Im Allgäu mit seiner berühmten, auf dem vor einiger Zeit von uns gemeldete und kritisirte Enquete daß der Fleischkonsum, wie die Ernährung überhaupt, an Weltmarkt so einflußreichen Käseproduktion wird der gemacht über die Ursachen der Fleischvertheuerung anstellte. Ent- vielen Orten durchaus ungenügend sei; im Bezirksamt Milchverbrauch aufs Aeußerste beschränkt und behilft man weder kommt Herr von Feilißsch, der Minister des Sulzbach trafen auf den Kopf und das Jahr 12 Kilo- sich zur Nahrung mit Kartoffeln, unreisem Käse, schlechtem Innern, zu einem Ergebniß, das schon lange feststeht. granum Fleisch. Jin Bezirksamt Vohenstrauß  , wo die Biere und Fuselbranntwein." Weshalb also die Mühe? Oder aber er findet Gründe Handschuhnäherinnen bei 90 Pfg. Verdienst 16 Stunden Eine selbstverständliche Wirkung der eben gekenn für eine bedeutsame wirthschaftspolitische Erscheinung überall, täglich an der Maschine ſizen, erhalten die Schulkinder zeichneten mangelhaften Voltsernährung ist die betrübende nur nicht da, wo sie in Wirklichkeit gegeben sind. Wir Mittags oft nur trockenes Brot. Die Verhältnisse im Zunahme des Schnapsgenusses. Aus allen den Bezirken, ang" fürchten, das letztere wird der Fall sein, und wir sehen Regierungsbezirke Oberfranken  , wo die Weberei, wo die Weberei, die in denen die Kost der breiten Schichten eine dürftige ist, bereits Herrn Dr. Sigl, wie er im Bayerischen Vater- Schieferindustrie und die Korbstrickerei zu Hause sind, wird übereinstimmend eine rapid um sich greifende Ver­land" die unglücklichen Viehwucherer zur Verantwortung schildert anschaulich der k. Bezirksarzt Dr. Siegen in Bay- breitung des Alkoholismus gemeldet. Der Kartoffelfusel zieht, die mit der ihnen eigenen orientalischen Grausamkeit reuth wie folgt:" Die Ernährung ist verschieden nach Lage in seinen gefährlichsten Formen, Spiritus mit Wasser ge­dem Volke sein Pfund Fleisch nähmen. Diese Enquete des Wohnorts und Größe des Besitzes; gemeinsames Nah- mischt, u. s. w., verdrängt das Bier. Und dies geschieht wird ebenso scheitern, wie die gleichzeitig mit ihr ins rungsmittel für Wohlhabende und Arme, für Städte und im Bierlande par excellence, in Bayern  , wo das Bier Werk gesetzte über die Ursachen der Güterzertrümmerung Landbewohner sind die Kartoffeln und die daraus be- einen eisernen Posten im Haushalt des kleinen Mannes in Bayern  ; die Interessenpolitik trübt die Sehschärfe und reiteten Speisen. Sie sind die beinahe ausschließliche Nah bildet, wo es thatsächlich flüssiges Brot" ist. Mau lasse raubt die Unbefangenheit des Urtheils. rung der armen Bevölkerung im Fichtelgebirge   selbst und sich nicht durch die verhältnißmäßig großen Ziffern täuschen,

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Indeß so wenig man sich von dieser sozialpolitischen dessen Ausläufern, sowie in den zum Juragebirge gehörigen welche die bayerische   Bierkonsum- Statistik gegenüber der­Schnitzeljagd" unserer bajuvarischen Nachbarn versprechen Höhen und Thälern; die Kartoffel fehlt auch in keinem jenigen anderer deutscher   Staaten aufweist. In Bayern  darf, so ist dennoch vielleicht zu hoffen, daß wenigstens Bürgerhaus. Die Bevölkerung ist in jenen Gegenden, wo ist das Bier eben ein Nahrungsmittel ersten Ranges, so eine Reihe von Daten über die Ernährungsverhältnisse in die Kartoffeln nebst Kaffeesurrogaten, Kraut, etwas Korn- gut wie Fleisch und Brot, und wir haben im Laufe der Bayern   zu Tage gefördert werden, die für den Wirth- brot und Schnaps die einzige Nahrung bilden, schlecht letzten sechszehn Jahre eine beinahe konstante Vermin­schaftspolitiker zur Erkenntniß der Zustände von einer genährt. Wo etwas mehr Wohlhabenheit herrscht, in den derung des Bierverbrauchs zu verzeichnen. Im Jahre gewissen Bedeutung sind. Daß Allerlei faul im Staate fruchtbareren Lagen, da mischt sich die Nahrung mit Milch, 1874 trafen auf den Kopf der Bevölkerung 280 Liter per Bayern  , daß dasselbe keineswegs das Dorado der kleinen Käse, Fleisch, welch' letzteres als Rind und Schwein im Jahr, 1889 nur noch 258 Liter. Die Beobachtung, daß Leute ist, wo sich stets ant Herde der Spieß dreht, dafür Haus gezogen, dann geschlachtet, 1 oder 2 Mal in der in den Zeiten wirthschaftlichen Aufschwungs eine Zunahme liegen bereits offizielle Mittheilungen vor. Da sie aus dem- Woche geräuchert auf den Tisch kommt." des Konsums erfolgt, während in einer Periode des Nieder­jelben Ministerium hervorgegangen sind, das augenblicklich Für den mittelfränkischen Landbezirk Fürth   hat der gangs weniger verbraucht wird, läßt sich auch hier deut­die Fleischpreiserhebung durchführt, so ist es nicht unange- königl. Bezirksarzt eine sehr instruktive Berechnung der lich genug verfolgen. Erscheinen demjenigen, der bayerische messen, Herrn v. Feilitzsch   auf dieselben hinzuweisen. Der Kostverhältnisse des Landvolks geliefert. Es beträgt nach Zustände aus eigener Anschauung kennt, die Zahlen legte im Jahre 1888 erschienene Generalbericht über die Voit: feineswegs abnorm, so kommit ferner in Betracht, daß der­Sanitätsverwaltung im Königreich Bayern", eine amtliche artigen Durchschnittsziffern durchaus nicht absolute Giltig­Quellenschrift, beschäftigt sich u. A. auch mit der Volks-| feit beizumessen ist. Wir erhalten bei solchen Kalkulationen, die einfach den aus der Division der Bierproduktionsziffer durch die Kopfzahl der Bevölkerung sich ergebenden Duo­tienten liefern, fiftive Zahlengrößen, die uns nicht sagen, wieviel thatsächlich die verschiedenen Bevölkerungsgruppen konsumiren. Die wirthschaftsgeschichtliche Einzelbeobachtung und die detaillirte Erhebung kommt zu ganz anderen Re­sultaten, wenn sie die Scheidung in soziale Kategorien 2c. vornimmt. Doch dies nur beiläufig! Für die betrübende

so

ernährung. So kläglich auch zum Theil die Angaben sind, für einen männlichen Arbeiter nationalen Wohlfahrt aus einem Brotektionismus erwächst, der durch seine Vertheuerung der Lebensbedürfnisse die be­reits prefäre Lage großer Schichten noch verschlimmert.

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Landleute 120,2 unbemittelter Tagelöhner. 102,1 34,9 618,3 der Fabrikarb. 95,8 43,1 515,9 Aus dem Generalbericht" geht hervor, daß in einer Diese Bahlen sprechen für sich selbst; die Kost des von Bezirken, die früher als wohlständig gegolten Gros der Fürther   Landbevölkerung ist nicht genügend haben, der Genuß von Pferdefleisch im Wachsen begriffen eiweiß- und fetthaltig.

Feuilleton.

Nachbruck verboten.]

Verloren!

[ 1

Aus den Papieren eines Rechtsanwaltes.

Von Casimir Kaneman.

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leberrascht blickte ich den Sprechenden an. Die Roden fels waren eine altadelige Familie und wohl eine der reichsten in Kurland  . Ich selber kannte zwei Personen, Ich wollte eben das große Zivil- und Kriminal- Ge- welche diesen Namen führten: Gustav von Rodenfels und gerichtsgebäude zu Mitlau verlassen, als mich Jemand haftig dessen Sohn. Der Erftere war ein älterer Herr, der, ob­

griffen war.

Um so besser! Es steht also nichts im Wege, daß kannten Jägers, dessen Jagdhunde die ganze Gegend durch­Ihnen die Akten der Angelegenheit so rasch als möglich streiften, der Neffe des geachteten und geehrten Gustav zur Durchsicht überreicht werden. Der Fall des jungen von Rodenfels, der Vetter des jungen Arnulf, von dessen von Rodenfels wird Sie gewiß stark in Anspruch Unternehmungsgeist und Energie er errichtete zu dieser Zeit eben ein großes Industriectablissement ganz Mitlau nehmen..." Sprach, mit einem Wort: er war in der That der An­gehörige einer Familie, die wie wenige in der Gesellschaft eine sehr hervorragende Stellung inne hatte und unter den Ihrigen Besitzer großer Ehrenämter zählte.

in weiten Kreisen Ansehen und guten Ruf genoß. Er besaß

rief mir der ehrwürdige Gerichtsbeamte entgegen. Es freut mich, Herr Anwalt, Sie hier zu treffen!" ausgedehnte Güter bei Mitlan, die er selber verwaltete. Eben Seinem erwachsenen Sohne begegnete ich zuweilen in Gesell or zu einer schaften. Ich hatte den Eindruck gewonnen, daß dieser ein bake bortrefflich und ich kann Ihnen gleich jetzt nähern Aufschluß Haltung sich Sympathien zu erwerben. Sodann hatte ich bemühe.

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Weffen beschuldigte man ihn denn?

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Und dieser junge Rodenfels sollte ein Verbrecher sein?

Ich begann zu lesen, Blatt um Blatt. Lange Stunden verrannen und ich war noch immer nicht zu Ende. Die Angelegenheit nahm meine ganze Aufmerksamkeit in Au­spruch, ich las und las. Es war mir, als stehe ich vor Räthsel, das ich zu lösen umsonst mich Je mehr ich mich in die Einzelheiten des Falles hie und da von einem Oskar von Rodenfels, einem Bruder vertiefte, desto größer wurde mir das Räthsel und desto Gustav's gehört, der indessen nie nach Mitlan kam, von dem ungestümer jagten sich in meinem Kopfe Fragen und Ge­" Ich stehe zu Diensten. Was befehlen die Herren?" " Bon Befehlen ist keine Rede. Wir wollten Sie nur ersuchen, man aber überall erzählte, daß er ein leidenschaftlicher Jäger danken. Endlich überflog ich den letzten Bogen. Eine sonderbare Geschichte... sehr sonderbar!" Mehr ganz nugewöhnlichen Fall zu übernehmen, die Vertheidi- fei, dagegen in der Verwaltung seiner Güter um so weniger Der junge Rodensels war beschuldigt, einen Mord be­Und der mir anvertraute jugendliche Verbrecher sollte gangen zu haben an der Person eines in Mitlau bekannten ein Angehöriger dieser altadeligen Familie sein? Ich konnte Hazardspielers, indem er diesen mit dem eisernen Griff seines

genannt."

... Als wir

gung eines jugendlichen Verbrechers. Der Staatsanwalt gedenkt, Geschick entfalte. Man sagte auch, er hätte michrere wußte ich nicht zu sagen. wie ich hörte, einen gar zu strengen Strafantrag zu stellen; Kinder. irre ich nicht, so war die Rede von Bergwerksarbeiten in Sibirien  , von lebenslänglicher Berbannung theidiger zu geben, wurde von verschiedenen Seiten Ihr Name folgenden Tages, nachdem ich eine Rolle amtlicher Aften- einem jener Wirthshäuser verübt worden, auf welche die mun davon sprachen, dem Angeklagten einen amtlichen Ver- es nicht glauben. Wie erstaunt war ich daher, als ich Stockes auf den Kopf schlug. Die That war zur Nachtzeit in stücke entfaltet, auf dem ersten Blatte las: Gerhard, Sohn Polizei ganz besonders ihr Augenmerk richtete. Der Ich verneigte mich dankend. Der Gerichtshof mag Oskars und Elifabeth von Rüdde Rodenfels. Und hart Angeklagte leugnete beharrlich, den Mord begangen zu über mich verfügen," gab ich zur Antwort, ich bin just für daneben die Altersangabe: 19 Jahre! haben; alle Einzelheiten der Anklage stellte er in Abrede. die nächsten Tage etwas freier als sonst." Gerhard von Rodensels war also der Sohn des be- Allein die Beweise seiner Schuld waren so vollkommen über­