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Nr. 209.
Dienstag, den 9. September 1890.
7. Jahrg.
Berliner Volksblatt.
Organ für die Interessen der Arbeiter.
cheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei n's Haus vierteljährlich 3,30 Mart, monatlich 1,10 Mart, wöchentlich 28 Pf. Einzelne Nummer 5 Pf. Sonntags- Nummer mit dem„ Sonntags- Blatt" 10 Pf. Postabonnement 3,30 Mart pro Quartal. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1890 unter Nr. 892, V. Nachtrag.) Unter Kreuzband, täglich durch die Expedition, für Deutschland und Desterreich- Ungarn 2 Mark, für das übrige Ausland 3 Mark pro Monat.
Insertionsgebühr
beträgt für die 5 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf., für Vereins- und VersammlungsAnzeigen 20 Pf. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Beuthstraße 3, sowie von allen Annoncen- Bureaur, ohne Erhöhung des Preises, angenommen. Die Expedition ist an Wochentagen bis 1 Uhr Mittags und von 3-7 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen bis 9 Uhr Vormittags geöffnet. Fernsprecher: Amt VI. Mr. 4106.
Redaktion: Beuthstraße 2.- Expedition: Beuthstraße 3.
Budringlichkeiten.
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11901 an die Spitze der verfehlten Emin Bascha- Expedition ge- Und diese wohlerworbene Berühmtheit benutzen nun stellt. Auch das hätte ihn nicht berühmt gemacht. Aber die Freunde des Dr. Peters, um eine PetersUnsere Kolonialpolitiker zeigen eine Energie, die einer sein unbekannter Freund Entenzüchter verhalf Stiftung" zu errichten, zu der das deutsche Volk das age. befferen Sache würdig wäre. Der ganze golden gleißende ihm zum Ruhme. Da las man, daß die ganze Peters- Geld hergeben und die zu kolonialpolitischen und schillernde Kolonialtraum, der eine Zeit lang unser Expedition niedergemeßelt sei. Bedauerndes Achselzucken 3 wed en verwendet werden soll. Das ist der Weg, den Spießbürgerthum ergözte, ist verschwunden und an die ging durch Deutschland , und die Kolonialblätter brachten man gefunden hat, um den Geldbeutel des deutschen Stelle der geplatten Seifenblasen ist eine kahle und öde ehrende Nachrufe für den Mann, der sein Leben Volkes für die phantastischen Kolonialprojekte einzelner Nüchternheit getreten. Statt aus Afrika zu uns find der Wissenschaft" geweiht und geopfert. Abenteurer und für die Spekulationen gewinnsüchtiger Schäße von uns nach Afrika gewandert. Das Reich, von Dann kam die Kunde, daß er noch lebe. Freudiger Auf- Kapitaliſten zu erschließen. Nun wird dem deutschen dem die Kolonialschwärmer gehofft hatten, es werde sich schrei in der kolonialfreundlichen Presse. Und wieder be- Volke mit dem„ berühmten" Peters eingeheizt. Er habe mit vollen Segeln in die„ neuen Bahnen" stürzen, richtete der Telegraph, daß Dr. Peters von den Wilden uns, heißt es, ewigen Ruhm erworben und sein hält seine Kaffen für die abenteuerlichen Projekte der neuen umzingelt und mit seiner ganzen Expedition niedergemacht Name müsse uns ewig theuer sein! Wir seien verWelteroberer verschlossen und kann nur mit Mühe von worden sei. Diesmal war es Ernst und die Trauer war pflichtet, den seltenen Mann zu bewundern der Volksvertretung die Mittel erhalten, die erforderlich groß. Freund Entenzüchter machte die Sache diesmal und dafür der Peters Stiftung unsere Beiträge zufließen - find, um sich da zu behaupten, wo man einmal engagirt pikanter. Er hatte einen Wilden- dieser Wilde" zu lassen! Die überwiegende Meinung im Volke geht dahin, daß erinnert sehr an den famosen Tartaren", durch den Nun, vielleicht läßt sich mancher Philister, der uns weder ein Gewinn entgehen, noch unserer Ehre Ab- einst Napoleon III. den Fall von Sebastopol wirklich der Wissenschaft zu dienen glaubt und als bruch gethan würde, wenn wir uns heute aus den ge- erfahren haben wollte und dieser Wilde war natürlich" Gönner" prunken will, bewegen, sein Märklein abzuladen jammten Kolonialgebieten, die wir besett halten, zurück- dem Gemezel, in dem Dr. Peters umgekommen, ganz für diese Stiftung, die nur eine Koulisse für die kapitaziehen und sie sich selbst überlassen würden. Nur die allein entronnen. Der Wilde" hatte den Dr. Peters listische Kolonial- Spekulation ist. Kolonialschwärmer halten zäh an der Meinung fest, das auf dem blutigen Kampfplatze liegen sehen, mause= Wer aber in diesen Dingen klar und nüchtern denkt deutsche Volk sei nun einmal dazu vom Schicksal bestimmt, to dt mit drei Speeren in der Brust! Hei, wie feine Pfennige und Markstücke auf dem Altar der Kolonial- das war ein Aufsehen in Deutschland ! Die Blätter politit zu opfern. Anfangs glaubte man, das Reich werde brachten abermals lange Leitartikel über den Tod des nun fich zum Gerichtsvollzieher der Herren Weltreisenden berühmten" Afrikareisenden, Artikel, die als Anzeigen im la Emin Pascha und Dr. Peter 3 machen und Inseratentheil sehr theuer gewesen wären. Aber der ge
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wir, dessen Parole iſt: Keinen Pfennig!
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werde in Form von Steuern die erforderlichen Gelder für fällige unbekannte Freund verstand seine Sache und sol Projekte dieser Herren vom deutschen Volfe einziehen. arbeitete schier die gesammte deutsche Bresse freiwillig oder Von diesen hochgeschwellten Hoffnungen hat sich nur sehr unfreiwillig am Ruhme des Dr. Peters. Die braven schlossen. Das Ergebniß desselben kann, als ein durchaus be wenig verwirklicht, was uns mit einer gewiffen Genug- Spießbürger waren außer sich über den schweren Verlust, friedigendes bezeichnet werden. Schon die äußere Haltung des thuung erfüllt. Hat auch das Reich seine Kolonialpolitik den die deutsche Wissenschaft erlitten, und Kongresses war eine würdige; da alle Berathungen, trotz mancher nicht aufgegeben, so hat doch Herr Peters fich in fromme, empfindsame Jungfräulein reiferen Alters weinten verschiedenen Ansichten, in ernster und fachlicher Weise geführt seinen Erwartungen getäuscht gesehen. sich in ihren Dachstüblein die Aenglein roth über das Gelbstständigkeit der spanischen Sozialistenpartei; man wurden. Die gefaßten Beschlüsse aber kennzeichnen die völlige Aber dieser neue Alexander, der sich offenbar gern schreckliche Ende des großen Mannes. Wäre noch einige stellte sich ohne jeden Vorbehalt auf den Boden der Pariser ein Weltreich erobern und es als Peters I. beherrschen Beit dahingegangen, so hätte man das tragische Beschlüsse, man erklärte jeden kompromiß mit den bürgerlichen möchte, giebt seine Projekte nicht so leicht auf. Es muß Ende" des Dr. Peters in den Provinzialstädten bei radikalen Parteien für die bevorstehenden Wahlen als verwerflich und verlangte die unbedingte Aufstellung eigener Kandidaten, ein Weg gefunden werden, auf dem die Pfennige und Messen und Märkten auch auf den sogenannten Mori- welche sich öffentlich auf das sozialdemokratische Programm verMärklein des Volkes für Kolonialzwecke fließen, und die thaten dargestellt gesehen und die Bänkelsänger hätten pflichten. Man beschloß, eine eigene Parteipreſſe ins Leben zu Peters und Genossen glauben einen solchen entdeckt zu es mit dem obligaten Text zum Staunen biederer Land- rufen und erwählte einen aus sieben Mitgliedern bestehenden haben. Die Herzen empfindsamer Leute zu rühren, das leute erklärt. haben die Freunde des seltenen Mannes", wie
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Die radikale und liberale Bresse ist über diese Beschlüsse der
Parteiausschuß, welcher die Vorbereitungen zu den Wahlen in umfassendster Weise treffen soll. Die Mitglieder dieses Aus Aber, wer erst todt gesagt wird, der lebt lange, schusses vertheilen sich auf Bilbao , Barcelona , Valencia , Malaga ihn seine spekulirenden Lobhudler nennen, vortrefflich ver- und so kam denn wiederum die Kunde, daß Dr. Peters und Madrid , und während der nächsten Zeit werden dieselben standen. Wir wissen es nicht, wer der erfindungsreiche noch am Leben sei, sintemalen er keine drei Spieße im allmonatlich zu einer Berathung nach Madrid zuſammen kommen. Journalist war, der von Zeit zu Zeit die Nachricht von Leibe und der betreffende" Wilde", wie einst der Tartar" Sozialiste: sprachlos geworden, denn schon nach dem zweiten dem Tode des Dr. Peters in die sensations hungrige Beit von Sebastopol, eine falsche Nachricht gebracht habe. Nun Kongreßtage stellte sie ihre Berichte über die Verhandlungen ein; warf. Dr. Peters war vordem in Deutschland wenig ge- war wieder großer Jubel und Dr. Peters war berühmt. ein Beweis, wie tief sie sich über dieselben geärgert hat. fannt; er zählte zu jener großen Masse emporstrebender Schade, daß man den Namen des großen Journalisten, Leute, die nicht das Geschick haben, die öffent- der so viel zu seinem Ruthme beigetragen, nicht fennt; über die geheime Geschichte des Boulangismus angeregt, fahren Paris , 3. September. Durch die sogenannten Enthüllungen be- derselbe würde von angehenden Staatsmännern" die Boulangisten fort, unter einander in Artikeln und Interview's ward er wohl häufig zu Rathe gezogen werden. die schmutzige Wäsche der Möchtegernstaatsstreichler von Orleans Mir war, als
liche Aufmerksamkeit,
durften, auf sich zu
deren sie so sehr Lenken.
Endlich
Feuilleton.
Machbruck verboten.]
Verloren!
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Aus den Papieren eines Rechtsanwaltes.
Von Casimir Kaneman.
Wer ist diese Person?"
Er schlug die Augen nieder und zögerte einen Augenblick
mit der Antwort.
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„ Es ist die Eigenthümerin des Gasthofs, in dem ich mich an jenem Abend befand, als" Also in einem Hause wohnte er, das sich von der niedersten Schenke kaum unterschied.
Nun galt es, das Verhör fortzusehen. um Sie aus diesem Leben zu retten?" Ramen Ihre Eltern oder der Dheim nie nach Mitlau, fast nie und von mir wollte er weder etwas sehen noch hören. Hin und wieder kam der Vater in Geschäften hierher. Sah er mich|
mir nichts mehr daraus."
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Und die Mutter?" fragte ich wieder.
oder mußte mich höhnisch behandeln. Obendrein wieder die" Ich fühlte mich sehr unglücklich höllische Langeweile...." müßte mich jeder Mensch verachten." Ich lenkte die Unterredung wieder auf den Hauptgegenstand zurück.
" Sie war abwesend, auf Reisen."
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„ Und nun kehrten Sie also wieder zur Schrödter zurück?"
„ Ja, Herr. Ich ging zu Fuß nach Mitlau- die Stalltnechte weigerten sich, mir ein Pferd zu geben,-und seit dieser Zeit habe ich Niemand von der Familie mehr gesehen und Niemand kümmerte sich um mich."
Wovon haben sie nun gelebt?"
Ich brauchte sehr wenig. Die Schrödter gewährte mir unentgeltlich die Unterkunft in ihrem Hause, denn sie hoffte, ich werde es ihr einmal mit Zinsen bezahlen. Ich ging in und Karten und gewann zuweilen etwas.. zerriffenen Anzug... Im Wirthshaus spielte ich Billard
Nun war die Gelegenheit gekommen, an ihn eine der wichtigsten Fragen zu stellen. Ich blickte ihn scharf an.
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Woher haben Sie das Geld gehabt, welches bei der Berhaftung auf Ihnen gefunden worden ist, wenn es nicht dem Unglücklichen gehörte, den Sie
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Mit welchem Vorhaben wollten Sie fort?"
Wem und wann haben Sie das Medaillon ver
fauft?"
Der Wittwe Schrödter." Er sagte dies ohne Zögern. Einige Stunden vor dem unglückseligen und versluchten Ereigniß. Ich hatte die Absicht den Morgen darauf ein Fuhrwerk zu miethen und nach der nächsten Bahnstation zu fahren. Für das Geld wollte ich mir das Billet löseu- nach Riga oder nach Petersburg . Darüber war ich noch nicht ganz mit mir einig. In der Untersuchung stellte die Schrödter in Abrede, mir das Medaillon abgekauft zu der Betrag, den sie mir dafür gegeben haben, weil dessen Werth vier Mal größer auf zu jener Mensch ihr Bruder...
"
war, als Uebrigens war
Ich folgte jeder Bewegung des Sprechenden und sah ihn unverwandt in's Auge. Er hatte die Wahrheit gesprochen, das sagte mir sein Blick, der in unbegrenztem Ver trauen auf meinem Antlitz ruhte, das verrieth seine ganze
Haltung und der Klang seiner Stimme. Dieser junge Von der Uhr behielt ich mir ein Medaillon zurück und Mensch war in diesem Augenblick keiner Lüge fähig. Er das hatte ich eben verkauft. Ich hatte mir vorgenommen, war gerührt, niedergedrückt, entsegt, und erblickte in mir dasselbe nicht eher zu verkaufen, als bis ich einmal in die den einzigen Menschen, der ihm mit Wohlwollen beistand. Welt hinaus gehen wollte." Ich stellte seine Aufrichtigkeit abermals auf die Probe. Wohin mochte aber das Geld gerathen sein, das der Hazartspieler eine Viertelstunde vor dem Unglück noch bei sich trug? Auf dem Leichnam hatte man es nicht mehr gefunden „ Die Leute aus dem Gasthof haben es ihm genommen!" rief er mit einem Beben in der Stimme, welches die Auf
Aber wie konnten Sie so gleichgiltig sein?" Mein Gott, der Vater führte ja bas gleiche Leben. Hat er denn etwas Besseres gethan als ich?" " Ich weiß es selber nicht.... Ich wollte in eine große Stadt, an einen Ort, wo mich Niemand kennen " Und nahm er Sie gar nie nach Hause zurück?" " Ein einziges Mial. Doch ich hielt es nur drei Tage würde." aus. Ich wurde auf Schritt und Tritt verfolgt. Lothar So machte Ihnen wohl Ihr Lebenswandel Gewissensmachte sich luftig über mich und selbst die Dienerschaft durfte bisse und Sie schämten sich Ihrer Lage?"