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Gustav Tempel, Breslauerstr. 27. Otto Heindorf, Langestr. 70. Wilhelm Lock, Friedrichsbergerstr. 5. Frizz Rockendorff, Posenerstr. 5. Emil Böhl, Frankfurter Allee 74. Otto Zabel, Frankfurter Allee 90.

Robert Berger, Gr. Frankfurterstr. 92, H. 1 Treppe. Heinrich Hoffmann , Kaiserstr. 4.

Oskar Weinberg, Elisabethstr. 10.

Karl Müller, Landwehrstr. 13, 3 Treppen.

der sich schwerlich das Leben nehmen wird. Was die Teppiche Mädchen von 23 Jahren, die zunächst der Thür gesessen hatte, 12 Rapphengste durch Herrn Max Schumann , die schon im anbetrifft, so ist es einer Firma in der Friedrichstraße bereits gelangte zunächst aus derselben und lief, entsetzlich schreiend, die vorigen Jahre in Erstaunen sezte. Die Ikarischen Spiele ber gelungen, dieselben nach vieler Mühe aufzufinden und für 180 M. Treppe hinunter auf die Straße. Der scharfe Luftzug trieb die Familie Leon sind vollendete Leistungen. Alles in Allem fann einzulösen, während die übrigen Geschädigten gegenwärtig eifrig Funken, die ihre Kleidung getroffen, zur hellsten Flamme an und Herr Direktor Schumann mit dem erzielten fünstlerischen Erfolge bemüht sind, mit Hilfe der von Schmidt gegebenen Nachrichten, einer Feuersäule gleich eilte die Unglückliche, von wahnsinnigen zufrieden sein; auch der finanzielle wird nicht ausbleiben, dafür ihre theilweise sehr kostbaren Waaren wiederzuerlangen. Recht be- Schmerzen getrieben, auf der menschenleeren Straße hin und her, bürgen die durchweg mustergiltigen Leistungen seiner Künstler­zeichnend für den leichtfertigen Schwindler ist es, daß er einen bis endlich die Tochter des im gegenüber liegenden Hause wohnen schaar. Theil der Teppiche als Pfand für gemachte Zechschulden im Be- den Schankwirths Frommert mit einem Eimer voll Wasser herbei­trage von 1 bis 2 M. in Kneipen mit Damenbedienung ge- eilte und dessen Inhalt über die Brennende schüttete. Zur Entgegennahme gelesener Arbeiterblätter, welche Die für die Verbreitung in der Provinz bestimmt, sind im Osten und laffen hat. Flammen wurden hierdurch zwar erstickt, die Unglückliche aber Nordosten des 4. Wahlkreises folgende Genossen bereit: Ein schwerer Diebstahl ist in der Nacht zum Sonntag in war inzwischen schon so mit Brandwunden bedeckt, daß sie be­dem im Zentralhotel belegenen Bigarrengeschäft von Loeser und wußtlos niedersant. Währenddem hatten sich in der Wohnung Wolff ausgeführt worden. Der Laden enthält außer den zwei selbst andere haarsträubende Schreckensszenen abgespielt. Die Straßeneingängen noch einen dritten( Privateingang) innerhalb Eltern des jungen Ehemannes waren an der Thür zu des Haupteinganges des Zentralhotels in der Georgenstraße, Falle gekommen und hatten dadurch den Uebrigen den einige Schritte von der Portierloge entfernt. Des Nachts werden Rückzug abgesperrt, die Flammen hatten dagegen immer die beiden eisernen Jalousien der Straßeneingänge von innen mehr um sich gegriffen und Sopha, Stühle und Tisch in herabgelassen, die Glasthüren verriegelt und die Flurthür von Brand gesetzt. Zum Glück war schon es war 10 Uhr dem Geschäftsführer Herrn Reis selbst, der immer zuletzt das 49 Min. geworden die Feuerwehr alarmirt, und endlich ge­Geschäft verläßt, geschlossen. Als nun derselbe Sonntag früh lang es, den Verunglückten Hilfe zu bringen. Freilich hatten 7 Uhr ins Geschäft fam, bemerkte er, daß die Thür schon halb Feuer und Verwirrung inzwischen schon furchtbare Verheerungen geöffnet war. Er eilte sofort zum Gasometer, innerhalb angerichtet. 3wei Aerzte und die Samariter der Feuerwehr Adolph Scholz, Landsberger Allee 144, Hof 3 Treppen. welchen er die kleine eiserne Kassette, welche nach einer uns zu hatten alle Hände voll zu thun, um die zahlreichen Wunden zu Bahnhof Gesundbrunnen der Rangirer Winderlich beim zu Polizeibericht. Am 19. d. M. Abends gerieth auf dem gehenden Meldung die Tagestasse enthält, stets verſtedt. Sie verbinden und den Stöhnenden Linderung zu verschaffen. Im sammenkoppeln zweier Güterwagen mit dem Arm zwischen die wat verschwunden. Es waren 2400 M. Eigenthum der Firma Brandt'schen Lokal, in einer benachbarten Schlosseret, theilweise Buffer derselben und erlitt eine so schwere Quetschung des Vorder und 1600 M. sein eigenes Geld für Erlös von Lotterieloosen zc. aber auch auf der Straße selbst wurden die Verbandplätze auf arms, daß dieser in Lazaruskrankenhause, wohin der Verletzte darin enthalten. Der Dieb mußte mit den örtlichen Verhältnissen geschlagen. Am schwersten verletzt ist Bertha Beidler; sie hat im gebracht worden war, amputirt werden mußte. Zu derselben außerordentlich vertraut sein, da von dem sonderbaren Versteck Gesicht und an der Bruſt wahrhaft furchtbare Brandwunden Zeit wurde im Humboldthain, in der Nähe des Direktions der Kaffette, in dem offenen Gasometerkasten, niemand außer dem davongetragen und wird kaum mit dem Leben davonkommen. gebäudes, die Leiche eines neugeborenen Kindes aufgefunden und Geschäftspersonal Kenntniß hatte. Leider mußte die Unglückliche bis 1 Uhr liegen, ehe der dreimal nach dem Schauhause geschafft. Das Brandunglück, von welchem die Familie Fuchs heim- vergeblich angerufene Krankenwagen erschien, der sie nach der erschoß sich ein Student in seiner Wohnung, in der Chaussee­In der Nacht zum 20. d. M. gesucht worden ist, schreibt die" Voss. 3tg.", hat in Berlin mit Charitee brachte. Gleichfalls schwer verletzt ist Frau Reibniz, straße. Am 19. d. M. Morgens erlitt der Arbeiter Schulze, Recht das peinlichste Aufsehen gemacht. Vergebens fragt man die Gattin eines in der Bergmannstraße wohnenden Bierfahrers, welcher bei der Eisenbahnbrücke im Zuge der Gerichtsstraße bes fich, wie es möglich ist, daß vier Personen in den Flammen den ber dem Namen nach nicht bekannte Harmonikaſpieler, der junge schäftigt war, dadurch eine Quetschung von vier Fingern der rechten Tod finden in einem der belebtesten Theile der Stadt, vergebens, Ghemann Friedrich Klessen, dessen Bruder Julius Klessen, sowie Hand, daß er beim Rollen eines 80 Str. schweren Blockträgers die wie dieses entsetzliche Unglück vor sich gehen konnte, während die Max Zeidler, der Bruder der jungen Frau, welcher sich außerdem hand nicht schnell zurückgezogen hatte. Er wurde nach der Chariter Feuerwehr schon zur Stelle war, vergebens, wie in einer Stadt die Pulsader durchschnitten hat. Sie Alle wurden per Droschke gebracht. wie Berlin nicht sofort ein Arzt gefunden wird, um Wieder- nach der Charitee gebracht. Die Frau von Julius Klessen und Gepäckdroschke auf dem Halteplage am Stettiner Bahnhof hielt, Abends fiel ein Fuhrherr, als er mit seiner belebungsversuche vorzunehmen, die vielleicht noch Erfolg ver- drei andere Gäste haben leichtere Verletzungen davongetragen. plötzlich zur Erde und verstarb nach ärztlichem Gutachten infolge sprachen. Die erschütternde Katastrophe aber legt die Frage nahe, Der Vater des jungen Ehemannes ist mit einigen Verrenkungen eines Blutsturzes. wie ähnlichen Unfällen für die Zukunft vorzubeugen sei. Man davongekommen; zu den Unverletzten gehört die Braut und ihre Schüler der 57. Gemeindeschule, Dallmann und Schulz, welche mit Am 20. d. M. Vormittags wurden die berichtet, daß ein Einwohner des brennenden Hauses, der mit Mutter. Die Stube ist ausgebrannt. den Räumlichkeiten genau vertraut war, genau wußte, wo die ihrem Klaffenlehrer auf einem gemeinsamen Spaziergange begriffen Der Schauplah eines Mordversuches und Selbst- waren, beim Ueberschreiten der Zufahrtsstraße zum Potsdamer Personen, besonders die Kinder schliesen, auf dem ihm bekannten mordes ist vorgestern Morgen die Markgrafenstraße gewesen. Güterbahnhofe, Schöneberger Ufer Nr. 5-9, von einem Wege eindringen und Rettung bringen wollte, aber entschieden Das Kl. 3." berichtet über die That folgende Ginzelheiten: In Mauersteinen beladenen Wagen überfahren und auf der Stelle zurückgewiesen wurde ob von der Polizei oder von der Feuer- dem Hause Markgrafenstraße 86 wohnte bei seiner Mutter, einer getödtet. Am 20. d. M. Abends wurde ein Mann in seiner wehr, scheint bisher nicht zweifellos festzustehen. Ist nun auch Kochfrau, der Schlosser und Mechaniker Mar Görisch, am Wohnung in der Wilhelmshafenerstraße erhängt vorgefunden. eine gewisse Absperrung der Brandstätte sicherlich nothwendig, 12. Januar 1860 geboren. Derselbe, hatte wegen Berfolgungs- Am 20. und 21. d. M. fanden neun kleinere Brände statt. fann man auch nicht jede beliebige Person zulassen, so müßte wahn schon einmal Aufnahme in der Frrenanstalt zu Dalldorf 21. d. M. Morgens wurde in der Spree , nahe der Kleinen toch immerhin ein Unterschied zwischen Menschen, die nur gefunden, war aber vor etwa Jahresfrist als geheilt entlassen Stralauerstraße, die Leiche eines unbekannten, etwa 32 Jahre alten stören und ortskundigen, opferfreudigen Hausbewohnern, welche worden. Nachdem er eine Zeit lang pieder in feinem Beruf Mannes und Nachmittags hinter dem Grundstück Köpenickerstraße Hilfe bringen können, gemacht werden. Wenn dem Freunde thätig gewesen, war er zuletzt lange stellenlos. Der Verkäuferin Nr. 3-5 die Leiche eines unbekannten, etwa 30jährigen Mannes

werden.

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.

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nur leicht verletzt.

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Nachmittags wurde ein

Abends fand in einer Wohnung des Hauses

Gerichts- Beitung.

und

die

werden,

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verwehrt wurde, eigenmächtig die Thüre der Hintertreppe, die un- des in dem gedachten Hause belegenen Ladens des Schlächter- angeschwemmt.- mittelbar zu den Zimmern der Kinder und Dienstboten führte, meisters Emil Rohrbeck, der zugleich den Eigenthümer des Hauses, wahn leibende Schloffer Görisch vor dem Hause Markgrafen­Vormittags brachte der an Verfolgungs einzuschlagen, weshalb schlug nicht ein Beamter der Polizei oder seinen Stiefvcter. Rentier W. Wirth in Bankow , als Bizewirth straße 85 dem Schlächtermeister Rohrbeck ohne jede Veranlassung der Feuerwehr sie ein? Die Berichte besagen, daß geraume vertritt, war es ſeit acht Tagen aufgefallen, daß Görisch oft zwei Revolverschüsse in den Rücken und linken Unterarm bei un Zeit" vergangen sei, bis sich ein Feuerwehrmann mit dem Rauch- stundenlang hinter dem gegenüber der Ecke der Junkerstraße be- tödtete sich selbst darauf im Flur des Hauses Markgrafenſtr. helm versehen habe und eingedrungen sei. Die Untersuchung findlichen Brunnen stand und stieren Auges nach dem Rohrbeck durch einen Schuß in den Kopf. Rohrbed wurde schwer verlet wird erweisen, ob diese Darstellung richtig ist. Sollte sie sich befchen Laden blickte. Man achtete jedoch nicht weiter darauf, nach der Universitätsklinik gebracht. ſtätigen, so wird man fragen, ob nicht, wo eine Sekunde Zeit- wohl weil man bei seinem Leiden fürchtete, den überaus ſtarken, 71jähriger Mann in seiner Wohnung in Alt- Moabit und auf gewinn Menschenleben bedeutet, Einrichtungen getroffen werden großen und korpulenten Menschen durch irgendwelche Maßnahmen dem Schlesischen Bahnhofe in einem Abort ein Mann erhäng tönnen, welche die Ausrüstung mit dem Schußanzug beschleu- zu Gewaltthätigkeiten zu reizen. Troß dieser Vorsicht ist es vorgefunden. nigen? Und wenn schon in der Verwirrung mancher unglück vorgestern Bormittag ohne jede sichtbare Ursache bennoch zu Neue Hochſtr. liche Umstand, manches verhängnißvolle Mißverständniß begreif- einem Mordverfuch seitens des Görisch gekommen. lich wird daß nicht sofort ein Arzt zur Anstellung von Wieder- feits wird angegeben, Rohrbeck habe als Vizewirth ver- Personen so schwere Brandwunden erlitten, daß sie nach der Einer war, eine Explosion einer Petroleumlampe statt, wodurch sechs belebungsversuchen zu finden war, wird man auswärts kaum ver- anlaßt, daß May Görisch von seiner Mutter wegziehen mußte, Gharitee gebracht werden mußten. Vier andere Personen wurden stehen. In jener Gegend der Friedrichsstraße wohnen zahlreiche so daß er seit einigen Tagen nicht mehr dort wohnte, Aerzte in der Nachbarschaft, in der Ziegelstraße, der Karlstraße andererseits wird behauptet, er habe überhaupt anderswo ge­find bekannte Kliniken. Hätten nicht einige Schuyleute mehr bei wohnt und sei nur in der letzten Zeit, da er stellenlos war, viel der Absperrung entbehrt und zu den Aerzten gesendet werden bei seiner Mutter gewesen, eine Kündigung könne daher gar nicht fönnen? Daß man bei der Feuersbrunst in der Friedrichs- stattgefunden haben; jedenfalls steht so viel fest, daß Görisch, sei straße erst einen Arzt fand, als es zu spät war, bees wegen der Kündigung oder grundlos, in seinem Wahn den weist ferner, daß es an Sanitätswachen fehlt. Es ist be- Schlächter Rohrbeck für seinen Feind und Verfolger hielt und dauerlich, daß die Zahl dieser gemeinnützigen Anstalten noch weit- demselben auflauerte. Nachbarn gegenüber soll er schon vor I Vergehen gegen die öffentliche Ordnung wurde dem aus nicht dem Bedürfnisse entspricht und daß noch weniger in einigen Tagen von Racheplänen gesprochen haben. Vorgestern vor der dritten Straſtammer des Landgerichts I. stand. Die jeder derselben stets ein hilfsbereiter Arzt zu finden ist. Das Morgen verließ er schon gegen 6 ühr das Haus, trat hinter den vierte Strastammer hatte es derzeit abgelehnt, gegen den Ange Geschehene ist leider nicht ungeschehen zu machen; eine strenge gedachten Brunnen und verbarg sich dann in dem Hausflur des flagten das Vorverfahren zu eröffnen, die vom Staatsanwalte Untersuchung wird feststellen, inwiefern etwa einzelne Personen Nebenhauses Nr. 85. Zwischen 1/2 und 3/410 Uhr trat nichts beim Kammergericht eingelegte Beschwerde hatte aber Erfolg ein Verschulden trifft. So weit aber die Ursachen des beklagens- ahnend Emil Rohrbeck aus seinem Laden auf die Straße, um sich es mußte gegen Schulz das Strafverfahren eingeleitet werden, werthen Unglücks nicht in den Personen, sondern in den Ein- bei seinem Nachbar, dem Bäckermeister Schabrodt, Markgrafen Bei der legten Reich 3 tagswahl trat der Angeklagte als richtungen liegen, wird eine durchgreifende Reform ohne Verzug straße 85, einige Schrippen zu holen. Da sprang Mar Görisch Kandidat für den ersten Berliner Wahlkreis auf. Es fam be zu trefsen sein. Ganz ähnlich spricht sich eine uns vorliegende unvermuthet aus seinem Hinterhalte hervor, in jeder Hand einen fanntlich zu einer Stichwahl. Am 13. März d. J. entwickelte Zuſchrift aus, die wir leider wegen ihrer von der Entrüstung geladenen Revolver, und gab auf Rohrbeck einen Schuß ab. Die er sein Programm in einer Versammlung in der Beuthstraße. diftirten Form nicht vollständig zum Abdruck bringen dürfen. Es Kugel drang auf der rechten Brustseite ein, und eine von Görisch Hierbei foll er Redewendungen gebraucht haben, in welchen der heißt in derselben unter anderem: nun abgefeuerte zweite Kugel traf den vorgehaltenen Arm Rohr überwachende Polizeilieutenant Hennig eine Aufreizung gegen In schroffer Weise werden alle Bitten und Rathschläge von beck's beim Handgelenk, worauf Dieser, der schon bei dem Bäcker- besitzenden Klassen erblickte. Wie der Zeuge im gestrigen Termine Privatpersonen, selbst wenn sie genaue Ortskenntnisse haben, von laden angelangt war, dem an die Ladenthür geeilten Bäcker bekundete, hatte der Angeklagte der Feuerwehr zurückgewiesen. Mir selbst wurde bei einem Schabrodt in die Arme sant und bewußtlos zusammenbrach. Ehe führungen folgende Bemerkung gemacht: Wenn Rothschild stirbt, am Schlusse seiner Aus­Brande im Nebenhause mit Arretirung gedroht. Mehreren es den herbeieilenden Nachbarn möglich war, den Görisch so müssen ihm seine Millionen, die er und seine Vorfahren meiner Bekannten ist es in ähnlichen Fällen ebenso ergangen. festzuhalten, war dieser in den Hausflur des Hauses Nr. 86 dem Wolfe genommen haben, wieder abgenommen Halten Sie gefälligst mal Umfrage und Sie werden dasselbe gerannt und jagte einen dritten Schuß aus dem neuen Revolver er darf nach seinem Tode nicht über sein Vermögen verfügen. hören. Unsere Feuerwehr scheint aber zu sehr von ihrer Un- in seiner Rechten sich selbst dicht über dem Nasenbein in die Auf diese Aeußerung stützt sich die Anklage. Der Beschuldigte fehlbarkeit durchdrungen zu sein. Und noch eine Frage: die Stirn, so daß er sofort, noch den Hut auf dem Kopf, entseelt zu bestritt sowohl den Wortlaut wie auch den Sinn, der in die bean Dampfsprize wird, wenn es zum Feuer geht, vorher angeheizt, Boden stürzte. Beide Revolver, der in seiner Rechten nen, der standete Aeußerung gelegt werde. Allerdings habe er auf die warum wiro denn der Rauchheim nicht vorher angelegt? Jede andere alt, waren mit je fünf Schuß geladen gewesen, von denen Bedrängniß der arbeitenden Klanen hingewiesen, aber besonders Sekunde, die in solchen Fällen verloren geht, fann verhängnißvoll im neuen noch zwei steckten, als die sofort herbeigerufene Polizei hervorgehoben, daß nur von dem Staate auf sozialreformatorischem den Thatbestand feststellte. Drei hinzugezogene Aerzte fonnten Wege Abhilfe zu erhoffen sei. Er habe dann auch das Gebiet Boch ist die Aufregung über die erschütternde bei Görisch nur den sofort eingetretenen Lod fonstatiren und der indirekten Steuern berührt und auf das Bedürfniß der Ab­Ratastrophe in der Friedrichstraße nicht gewichen, und schon ordneten dann die Ueberführung Rohrbed's in ein Krankenhaus änderung der Erbschaftssteuer hingewiesen. Daß ein solches Bes wieder durcheilt die Kunde von einer entseglichen Brandkatastrophe an. In der Klinik wurde konstatirt, daß die Lunge von der in- dürfniß wirklich vorhanden, beweise der zur Zeit das Tages die Stadt. Zehn Personen, die Theilnehmer einer fröhlichen zwischen entfernten Kugel getroffen wurde, außerdem ist der Arm gespräch bildende Fall des Grafen Kleist. Wenn er wirklich der Hochzeitsfeier, find vorgestern Abend um 1/211 Uhr durch eine gebrochen. Rohrbeck steht im 42. Lebensjahre und wird von Millionen des Herrn Rothschild Eravähnung gethan, so habe er Petroleumlampen- Explosion schwer zu Schaden gekommen. Im Berufsgenossen und Bekannten allgemein geachtet und geschätzt. doch nimmermehr daran gedacht, daß sie demselben mit Gewalt Hause Neue Hochstraße 42 bewohnt im ersten Stock die betagte Die Wunden Rohrbeck's sind sehr schwere, doch hat der unglück- abgenommen werden sollten. Der Polizeilieutenant räumte ein, Wittwe Zeidler eine Wohnung, die aus einer kleinen zweifenstrigen liche unter der treuen Pflege der Gattin und der Mutter die daß der Angeklagte in ruhigem Tone gesprochen habe und daß Borderstube und einigen Hinterräumen besteht. Im selben Hause Nacht gut verbracht, so daß die Hoffnung auf Genesung nicht seine Rede auf ihn auch nicht den Eindruck gemacht habe, als sei betreibt der aus Schlesien stammende Julius Kleffen einen Grün- ausgeschlossen ist. dadurch eine Aufreizung bezweckt worden, weshalb er auch keine fram- Handel. Der Bruder desselben, ein schmucker Bierfahrer, Zirkus Schumann. Früher als bisher hat in diesem Veranlassung gefunden habe, die Versammlung aufzulösen. Der hatte bei seinen Befuchen in der Klessen'schen Wohnung die dort Jahre für Berlin die Zirkussaison begonnen. Direttor Schu- Staatsanwalt beantragte darauf selbst die Freisprechung des An gleichfalls viel verkehrende Tochter der Wittwe Zeidler, Johanna, mann, durch seine vorjährige Anwesenheit hierselbst bestens be- geklagten, auf welche der Gerichtshof auch erkannte fennen und lieben gelernt. Vorgestern Nachmittag hatte die fannt, traf am Freitag voriger Woche hier ein und fand am Gine traurige Geschichte aus dem Berliner Leben bes Trauung des stattlichen Baares stattgefunden. Nach derselben Sonnabend die Eröffnungsvorstellung statt, die glänzend verlief. schäftigte gestern das Schwurgericht am Landgericht I , welches hatte sich die Hochzeitsgesellschaft in die Zeidler'sche Wohnung be- An Interesse für den Zirkussport hat es dem Berliner nie ge- unter dem Vorsitz des Landgerichtsraths Friedländer geben. Die Gesellschaft bestand aus dem jungen Paar, der Mutter fehlt; alle Klassen des Volkes nehmen an demselben den regsten einer neuen Sigung zusammentrat. Unter der Anklage des Der Frau, dem Vater des Bräutigams, Schäfer Klessen, aus dessen Antheil, und so war der schmucke Zirkus am Unterbaum am Sonn- Mor de 3 stand vor den Geschworenen die 24jährige Dienstmago Gattin, aus der Familie des Bruders, aus einer aus Braunau i. Schl. abend recht gut besucht, trotz der immensen Hiße, die allein den Marie Luise Lockhoff, ihre Bertheidigung hatte Rechts eigens zur Feier hierher gekommenen Kousine der jungen Frau, Genuß des Gebotenen störend beeinträchtigte. anwalt Remling übernommen, während Staatsanwalt Bertha Zeidler, und aus einigen befreundeten Familien. Ins- Von den Einzelleistungen seien besonders hervorgehoben die oppe die Anklage vertrat. Das Mädchen hatte am 20. April gesammt waren es gegen 30 Personen, welche sich in der kleinen, der hübschen Miß Cola, die als Voltigereiterin Erstaunliches einem Kinde das Leben gegeben und war, als sie aus der engen Stube der Festesfreude hingaben. Ein Harmonikaspieler leistete; ferner Direktor Schumann's Vorführung des in Freiheit Charitee entlassen wurde, sofort in Noth gerathen; da der Vater sorgte für musikalische Genüffe. Als der Abend hereingebrochen dressirten Schimmelhengstes Halifax , die besonders dadurch er- des Kindes jede Unterstüßung verweigerte. Es gelang ihr aber, war, wurde eine mächtige Tafel gedeckt, wodurch der Playz noch heiternd wirkte, daß eine prächtige Dogge eifrig und mit Erfolg das Kind bei einer Familie in der Andreasstraße gegen monat beengter wurde. Grhellt wurde das Zimmer durch eine inmitten bemüht war, die Evolutionen des Pferdes nachzuahmen. Eines liches Rostgeld von 18 M. unterzubringen und sie selbst fand als desselben befindliche Hängelampe und zwei Tischlampen. In- besonderen Erfolges kann sich der höchstens 13jährige Miniatur- Dienstmädchen einen Dienst bei der Frau Neumann, welche all zwischen war es 211 Uhr geworden, die Festesfreude hatte ihren Jockey Alfred Leon rühmen, dessen Leistungen auf ungesatteltem Spittelmarkt eine Steppanstalt und Arbeits tube besigt. Sie blieb Gipfel erreicht. Plöglich ertönte ein lauter Krach und im Nu Pferde den verdienten stürmischsten Beifall fanden. mit dem Rostgeld wiederholt im Rückstande, und als ihre Schulden stand die gaze Stube in hellen Flammen. Einer der Gäste hatte Erwähnt seien ferner die musikalischen Klowns Gebr. Geretti immer größer wurden, erschienen die Pflegeeltern des Kindes mit unversehens mit der Hand gegen die Hängelampe geschlagen, daß und ganz besonders die Drahtseilkünstlerin Frl. Elise Brose, die mit demselben am 4. Juli cr. bei der Angelagten und als die Bassin war dabei aus dem Gestell geschleudert worden, das ent- einer Eleganz und Sicherheit auf dem kaum sichtbaren Drahtseil Letztere ihren Verpflichtungen nicht nachtonamen konnte, wurde flammte Petroleum war explodirt und hatte sich über die eng zu- die schwierigsten Evolutionen vollführte, die gewöhnliche Sterb- das Kind in der Neumann'schen Wohnung zurückgelassen. So, sammengepferchte Gesellschaft ergossen. Ein anderer Gast hatte die liche kaum auf dem festen Erdboden fertig bringen. Max Schu- wohl die Dienstherrschaft, als auch die Arbeiterinnen der Arbeitss fliegende Lampe weiter gestoßen, so daß sie zum Fenster hin- mann und Melas, zwei Athleten, zeigten auf zwei Pferden außer tube interessirten sich für das niedliche Kleine Geschöp aus auf die Straße log. Die Szenen, die sich nunmehr gewöhnliche Körperfräfte, um die sie Mancher beneiden dürfte. man pacte es in Betten und einen Korb, holte ihm Milch abspielten, spotten jeder Beschreibung. Fast alle Fest: Frl. Adele Schumann erwies sich als prächtige Schulreiterin. und Zwieback, es schien jedoch den Betheiligten so, al genossen waren von der flammenden Flüssigkeit getroffen, in dem Klown Anatol Duvow dürfte Direktor Schumann ein ob die Angeklagte von dieser Fürsorge gar nicht sehr welche Haut und Kleider mit furchtbarer Gewalt versengte. Bugmittel ersten Ranges besigen; feine dreſſivten Schweine, erbaut war. Gegen Abend machte die Angelagte sich auf den Vor Schmerz und Angst überwältigt, drängte alles in dem engen Hunde, Katzen 2c. find großartig und rufen die heiterste Stim Weg, um ein anderes Unterkommen für das Kind zu finden und Raum dem Ausgange zu. Bertha Zeidler, ein blühendes mung bervor. Eine Glanznummer ist ferner die Vorführung der als ihr dies nicht gelungen war, nahm sie das Kind auf den