Die gesundheitliche Wichtigkeit einer frischen, reinen Luft in solchen Räumen, wo mehrere Personen sich zu gleicher Zeit aushalten, wird von allen Physiologen anerkannt; sie stimmen sämmtlich darin überein, daß das Wiedereinathmen der durch Lungen und Haut abgesonderten Ausscheidungen leicht eine Ver­derbniß des Blutes herbeizuführen im Stande ist, und man hat heute die Gewißheit erlangt, daß die Wirkungen einer solchen ver­dorbenen Luft zu den vornehmsten und am weitest verbreiteten Ursachen gehören, die den menschlichen Organismus frankheits­empfänglicher machen.

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Theater.

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Warten geklagt haben, zu dem er durch die unvorhergesehene Aus-| Vertrauen nicht ferner schenken wollen, so hätten sie bei den Atten vortrug, ist folgende: Der Angeklagte war früher Besizer dehnung einer Verhandlung, welche der seinigen vorhergeht, ver- Wahlen Gelegenheit, ihrer Ansicht Ausdruck zu geben. urtheilt ist. Sehr oft kommt es vor, daß ein Termin, der um eines sogenannten Freigutes in Neufammer bei Nauen . J Polizeibericht. Am 30. v. M. Vormittags fiel der Fenster- Jahre 1877 war ihm während einer furzen Abs 11 Uhr Vormittags angesetzt worden ist, erst um 3 bis 4 Uhr puter Scholz beim Puken der Fenster des Hauses Leipziger- wesenheit ein werthvoller Hund abhanden gekommen Nachmittags stattfinden kann. Kläger , Beklagte und Zeugen sind straße 124 vom Gesims des ersten Stocks auf den Bürgersteig Der Angeklagte zeigte bei der Polizeiverwaltung in dann gezwungen, sich stundenlang- hungernd und durftend in den hinab und erlitt außer einer Kopfwunde anscheinend innere Ver- Nauen an, daß ihm der Hund gestohlen worden sei und Wartezimmern oder den Hausfluren aufzuhalten; denn wer es legungen, so daß er nach der Universitäts- Klinik gebracht werden beantragte, nach dem unbekannten Thäter zu fahnden. wagen würde, während dieser Zeit sich in einer der dem Gerichts- mußte. Zu derselben Zeit wurde ein Mann in seiner Woh- Die Recherchen ließen den Schluß zu, daß der Hund nicht ge gebäude benachbarten Restauration zu erfrischen, läuft Gefahr, die nung in der Kleinen Markusstraße erhängt vorgefunden.stohlen, sondern jedenfalls entlaufen sei. In diesem Sinne wurde Verhandlung zu versäumen und hat dann die nachfolgenden Un- Nachmittags wurde im Louisenstädtischen Kanal die Leiche eines der Angeklagte beschieden. Derselbe beruhigte sich hierbei nicht, annehmlichkeiten zu tragen. Es ereignet sich häufig, daß aus einem neugeborenen Kindes angeschwemmt. Zu derselben Zeit gerieth sondern wandte sich beschwerdeführend an die königliche Staats Grunde die vorhergehenden Prozesse abgebrochen oder vertagt ein 11jähriger, fast erblindeter Knabe vor dem Hause Liezmann- anwaltschaft des vormaligen Kreisgerichts in Spandau und be werden. Sind zu dem darauf folgenden Termine nicht alle ge- straße 13 unter die Räder eines Geschäftswagens und erlitt eine antragte gleichzeitig, einen Gastwirth und dessen Ehefrau über ladenen Personen anwesend, so kann auf Kosten der Fehlenden Kopfwunde, sowie anscheinend innere Verlegungen. Er wurde ihre Wissenschaft bezüglich des Verbleibes des Hundes eidlich zu eine neue Verhandlung anberaumt werden. Aber doch könnte nach dem Krankenhause am Friedrichshain gebracht. Als in vernehmen. Die Staatsanwaltschaft erfüllte diesen Antrag in dem Uebel gesteuert werden, wenn den Gerichtsdienern der Auf- der Nacht zum 1. D. M. der Kutscher Winkelmann, welcher in soweit, als der Gastwirth vernommen wurde. Da dieser jedoch trag ertheilt werden würde, bei derartigen Fällen dem warten- einer Schankwirthschaft in der Kleinen Hamburgerstraße ver- erklärte, daß weder er noch seine Frau etwas den Publikum mitzutheilen, wenn und wie lange eine Pause statt- schiedene Personen geschlagen hatte und infolge dessen gewaltsam dem Sunde wisse, ſo wurde von der Vernehmung findet. Es gehört gewiß nicht zu den Annehmlichkeiten des aus derselben entfernt worden war, von einem Schuhmann und der Gastwirthsfrau Abstand genommen. Der Angeklagte menschlichen Lebens, mit dem Gericht irgend Etwas zu thun zu einem Wächter zur Wache des 12. Polizeireviers gebracht werden verlangte diese Vernehmung wiederholt und da er jedesmal haben. Wenn aber Jemand mit hungrigem Magen seine Aus- follte, leistete er Widerstand und versezte dabei dem Wächter mit abgewiesen wurde, so beschwerte er sich beim Oberstaatsanwalt fagen machen muß, dann macht sich die Pein doppelt geltend. dem Fuße einen so starken Stoß gegen den Unterleib, daß dieser von Luck. Nachdem dieser die Akten durchgesehen und auf Grund Jedenfalls sollte von zuständiger Seite irgend ein Ausweg ge- anscheinend eine Verlegung des Bauchfelles, sowie andere innere derselben den Betenten wiederum abschläglich beschieden hatte, funden werden, damit die berechtigten Klagen verstummen. Verlegungen erlitt. Der Schuhmann erhielt mehrere Fußtritte wandte sich der Letztere an den Justizminister. Es wurde Bericht gegen die Brust, scheint jedoch nicht verlegt worden zu sein. eingefordert, wieder erfolgte Abweisung. Damit war das Jahr Am 30. v. M. fanden sechs Brände statt. 1878 herangekommen. Der Angeklagte hielt nun einige Jahre Ruhe. Im Jahre 1882 verlangte er in der Sache die Ver nehmung neuer Zeugen. Mittlerweile war die neue Gerichts organisation ins Leben getreten und bei der gänzlichen die Umgestaltung der Dinge waren Aften verloren ge gangen. Als dem Angeklagten dies eröffnet und er ersucht Wallner Theater. Aus der Coulissenwelt. wurde, die gänzlich aussichtslose Sache auf sich beruhen zu lassen, Charaktergemälde aus Ferd. Raimund's Theaterleben von begann er seine Beschwerden von Neuem, hießt nicht mehr über ner H. Jantsch und A. Calliano. Felig Schweighofer's, den Hund oder die Nichtvernehmung der Gastwirthsfrau, sondern Aus diesen Gründen ist es durchaus nöthig, alle Räume, in des unübertrefflichen Charakterdarstellers erstes Gastspiel, hatte über das Verschwinden der Alten. Er beantragte, daß derjenige in denen für eine längere Zeit sich zahlreiche Personen aufhalten, vorgestern die weiten Räume des Wallner- Theaters bis auf den Beamte, der die Akten habe verschwinden lassen, ermittelt und so einzurichten, daß ein beständiger Luftwechsel stattfindet, und letzten Platz gefüllt. Bot derselbe mit seinem Ferd. Raimund ihm genannt werde, damit er denselben regreßpflichtig machen außerdem von Zeit zu Zeit eine gründliche Durchlüftung dieser wiederum ein vollendetes Meisterstück nach jeder Seite hin, so könne. het unmöglich, ihm flar zu machen, daß Räume vorzunehmen. läßt sich nicht verhehlen, daß mit ihm das Stück steht und fällt. dies außer den Bereiche der Möglichkeit liege. Wieder ging Besonders nöthig find diese Maßnahmen für unsere Sch uI - Es fehlt demselben der innige szenische Zusammenhang, der er er alle Instanzen durch, er ging an den Justizminister, an das Räume, wo die etwaige Unterlassung der Deffnung der Fenster forderlich ist, das Interesse der Zuschauer anzuregen und zu preußische Abgeordnetenhaus und endlich an Kaiser Wilhelm I , und Thüren nach dem Unterrichte eine ernste Gefahr für die Ge- steigern. Es sind lediglich Episoden aus Ferd. Raimund's bem gegenüber er sich darauf berief, daß der Kaiser als junger sundheit der Schulkinder bilden kann; denn die vorhandenen Leben und seiner Theaterzeit, die mehr oder Ventilationsvorrichtungen können nur den Zweck haben, einen glücklich erwählt minder Prinz einmal mit seinem Vater gesprochen hatte. Stets wurde erscheinen. Am stimmungsvollsten wirkt der ganze Instanzengang in Bewegung gefeßt, um die Angelegen beständigen Luftwechsel ohne Erzeugung von Zugluft herbeizuführen; der erste Aft, der uns mitten in das fröhliche Treiben eines heit zu prüfen und darüber zu berichten, stets lautete der Be dieser Luftwechsel reicht aber nicht aus, die Beseitigung und Zer Wiener Kaffeehauses führt und damit ein überaus fesselndes, scheid, es sei nichts zu machen. Nachdem sich der Angeklagte störung der Athmungsausscheidungen zu bewirken, namentlich, malerisches Bild bietet. wenn diese eingeschleppte Krankheitsteime enthalten. Ferd. Raimund, in Gemüth feines dreimal an den Kaiser gewandt, ging er wieder an den Justiz Ruhmes stehend, zeigt sich als schwärmerischer Idealist, dem zur minister und endlich an den Reichskanzler in Friedrichsruhe Als Beweis für die Richtigkeit dieser Ansicht können die Vervollständigung seines Glückes nur die Lebensgefährtin fehlt. Von 1884 bis 1887 war er wieder still, 1887 ging Verhältnisse namentlich in den Waisenhäusern angeführt wer- Gr glaubt dieselbe in Fanni, der Tochter des Kaffeewirthes, ge- er wieder an den Reichskanzler mit dem Antrage, ihm den den und die Beobachtungen, die man dabei gemacht hat. funden zu haben, die für den Dichter und Schauspieler eine Beamten zu nennen, der 1881 die Akten habe verschwinden lassen. Das Zusammenleben zahlreicher Kinder in einem Hause, schwärmerische Verehrung empfindet, ihr Herz aber dem reichen Mit demselben Antrage fam er 1889 noch einmal, bis ihm als das Spielen, Schlafen und so weiter in gemeinsamen Sälen Huber- Franz geschenkt hat. Die Entdeckung dieser Thatsache ist dann am 2. Oktober in der, höheren Ortes angeordneten stellt gewiß die günstigsten Momente Entstehung der erste schwere Schicksalsschlag der ihn trifft und der verhängniß- möglichst schonenden aber eindringlichen Weise und mündlich" und Verbreitung ansteckender Kinderkrankheiten dar. Und voll für sein ganzes ferneres Leben wird. Fräulein Marie auseinandergesetzt wurde, daß die Erfüllung seiner Wünsche doch gehört das Vorkommen solcher Krankheiten in unseren Rosner( Fanni) zeigte sich als würdige Partnerin Schweighofer's außer jeden menschlichen Möglichkeit liege, daß seine Beschwerden Waisenha fern zu den Seltenheiten, weil eben die Luft- und der ihr und demselben gespendete Beifall war ein wohl- deshalb ebenso erfolglos wie läftig fein müßten und daß ihn bei reinigung daselbst in genauester Weise gehandhabt wird. So werden verdienter. Fortsetzung derselben eine Strafverfolgung wegen Querulirens 3. B. in den Schlafsälen, sobald die Kinder denselben verlassen Der zweite, zwei Jahre später spielende Att, wird lediglich treffen würde. Das hielt ihn jedoch nicht ab, ab, haben, alle Fenster geöffnet, im Winter bis 4 Uhr Nachmittags, durch Anna Schramm , die als Kehrfrau Wabi geradezu stürmische am 18. Mai d. I. wieder ant wo dann die Heizung der Schlafräume erfolgt. den Justizminister Heiterfeit erregte, gehalten. In durch nichts motivirter Laune zu wenden. Nunmehr wurde die vorliegende Anklage erhoben. Gin anderes höchst wichtiges Moment für die gesundheit verlobt sich Raimund mit der Demoiselle Gleich( Frl. Reg. Brandi) Der Angeklagte gerirte sich als ein Mann, dem das denkbar liche Beschaffenheit der Luft in den Schulen bildet die einer Schauspielerin, die ein unlauteres Verhältniß mit dem schwerste Unrecht widerfahren fei. Der Staatsanwalt beantragte Reinigung der Schulzimmer vom Staube und Fürsten Rudisburg( Osc. Gimmig) unterhält. Diese Ehe, zu der 14 Tage Gefängniß, der Gerichtshof beschloß aber, den Ange Sonstigen Schmuhe. Man braucht nur zu bedenken, wie ihn sein Pflichtgefühl treibt, kommt im 3. Afte, nachdem ihm die flagten auf seinen Geisteszustand untersuchen zu lassen, denn sein viel Staub die Kinder an ihren Fußbekleidungen in Augen geöffnet sind, zur Trennung, untergräbt aber seinen Lebens- Verhalten lasse erhebliche Bedenken bezüglich der Zurechnungs die Schulzimmer tragen. Da genügt es bei Weitem nicht, daß muth und seine Schaffensfreudigkeit. Der 4. Att, 14 Jahre fähigkeit des Angeklagten zu. Dieser Beschluß fette den Ange die Zimmer von Zeit zu Zeit, etwa einmal wöchentlich, gefegt später, zeigt uns die letzten Lebenstage Raimunds in Rottenstein. tlagten in höchstes Erstaunen, er schüttelte den Kopf und meinte: werden, weil dadurch nichts anderes erreicht wird, als daß der Dahin sind die Ideale; ein verdrießlicher, mürrischer Greis, mit" Ich bin so gesund wie Giner, ich verlange nur mein Recht!" Staub, welcher auch mit den verschiedensten Krankheitsstoffen be- fich und aller Welt hadernd, ist übrig geblieben. Ginen kleinen Ein Gründerprozeß. Der in faufmännischen Kreisen mit haftet sein kann, aufgewirbelt und der Luft mitgetheilt wird. Es Lichtblick gewährt ihm das Erscheinen der Tochter seiner in- großer Spannung erwartete Strafprozeß gegen die Gründer und sollen vielmehr die Fußböden und die Wände, leztere etwa bis zwischen gestorbenen und nicht vergessenen Fanni, deren Vater Direktoren der Gubener Aktiengesellschaft für Hutfabrikation, die zur Höhe von zwei Metern, mit einem wasserdichten Anstrich mit ihr als Bänkelsänger in die Erscheinung tritt. Er will das Bankiers Louis und Sig. Wolff aus Guben und Berlin und versehen sein, denn nur auf diese Weise kann das einzig richtige Kind zu sich nehmen, doch auch dieses wendet sich von ihm, weil den Färber Hoffmann, begann heute vor der Strafkammer in Verfahren der Staubbeseitigung, nämlich durch tägliches feuchtes es das Vagabundenleben ihres Vaters vorzieht. Das giebt ihm Guben . Aufwischen der Schulzimmer, durchgeführt werden. den Nest: er wird wahnsinnig und, glaubend, von seinem tollen Sunde gebissen zu sein, erschießt er sich.- Die düstere Tragik dieses Schicksals ist ergreifend und verfehlte ihre Wirkung nicht. Wie schon gesagt: an Handlung ist kein Mangel, nur ist die Szenenführung eine lose und der Verbesserung bedürftige. Was Saphir im dritten Afte soll, ist nicht recht erfindlich; seine faustischen Wahrheiten über Frauen und Liebe konnte jeder Andere zur Geltung bringen.

Was hier von den Schulzimmern gesagt ist, gilt natürlich von allen anderen Räumen, in denen zahlreiche Personen sich längere Zeit dichtbeieinander aufhalten. Diese Darlegungen be­weiſen jedenfalls, wie weit wir mit unseren Werkstätten noch von dem Zustande einer auch nur erträglichen, den Anforderungen der Hygiene entsprechenden Einrichtung entfernt sind, wenn auch zugegeben werden kann, daß den schulpflichtigen Kindern gegen­über größere Rücksichten nöthig sind, als erwachsenen Personen, Deren Organismus widerstandsfähiger ist.

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Das Zusammenspiel ließ nichts zu wünschen übrig; die In­szenirung ist eine sorg ältige und splendide. Mit Interesse sehen wir den weiteren Gastspielen Schweighofer's entgegen.

Gerichts- Beitung.

Zu dem Fall Lindan hat der Redakteur der Volkszeitung", Georg Ledebour , wie wir der Boltsztg." entnehmen, bei dem Borsigenden des Vereins Berliner Presse", Kammergerichtsrath Wichert, beantragt, eine von ihm vorgeschlagene Resolution auf bie Tagesordnung der nächsten geschäftlichen Sitzung resp. General­versammlung des Vereins zu sehen. Die Resolution enthält eine Misbilligung des Vorstandes, weil derselbe ein auf ungenügender Welches Unheil ein entlaufener Hühnerhund anrichten Prüfung des Sachverhaltes beruhendes Gutachten abgegeben fann, lehrte am Mittwoch eine Gerichtsverhandlung. Unter der habe. Der Vorsitzende Ernst Wichert hat es abgelehnt, den Gegenstand auf die Tagesordnung zu setzen, da nach dem Statut der Fall Lindau für den Verein erledigt sei. Sollten die Mit glieder dem Vorstande infolge der getroffenen Entscheidung ihr

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Anklage des muthwilligen Querulirens stand der 67 jährige Rentier Albert Maaß aus Trebbin vor der I. Straffammer am Landgericht II. Die überaus interessante Prozeßgeschichte, welche der Vorsigende nach Verlesung des Eröffnungsbeschlusses aus den

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Die Vergehen, welche den Angeklagten anläßlich dieser Grün dung, welche in ihrer Art und ihrem Verlaufe kaum ihres Gleichen haben dürfte, zur Last gelegt werden, bieten in Kürze folgendes Bild: Die beiden Angeklagten Louis und Sigismund Wolff gründeten die besagte Aktiengesellschaft am 27. Mai 188 in Gemeinschaft mit dem Generalkonsul 3. D. Ludwig Spiegelthal in Berlin , dem Direktor Alexander Meyer in Berlin und dem Direktor Hans Röder in Berlin . Nachdem die Gründer die sämmt lichen Attien allein übernommen hatten, wählten sie in der ersten konstituirenden Generalversammlung unter dem Präsidium von Louis Wolff, diesen, sowie Spiegelthal und Sigismund Wolf zu Mitgliedern des Aufsichtsrathes, und der letztere wählte Dann wieder den Kaufmann Heinrich Güzloe in Berlin und den Hutfabrikanten und Färber Emil Hoffmann in Guben zu Mit gliedern des Vorstandes. Durch Beschluß der außerordentlichen Generalversammlung vom 12. Juli 1887 wurde der Siz der Ge sellschaft nach Guben verlegt, und durch einen weiteren Beschlu das ursprünglich nur auf 250 000 m. normirte Aftienkapital au eine Million Mart erhöht. Zugleich wurden noch zwei neue Mit glieder in den Aufsichtsrath gewählt und zwar der Direktor . Schäde in Zeitz und der Regierungsrath a. D. Beutner in Berlin . Letzterer schied noch in demselben Jahre aus und wurde

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hob sich allmälig ein Hügel, und wir bereiteten uns schon fangs ging Alles ziemlich still, nicht ohne einen Anstrich Hülle hienieden zurücklassend, zum Himmel empor geschwebt auseinander zu gehen, als Herr Ratsch in militärischer von Langerweile her. Es wurde gekaut, die Gläser wurden war..." Sie versenkte..." Herr Ratsch forrigirte: Weise linksum machte, sich auf den Schenkel schlug und uns geleert, aber es wurden auch Seufzer hörbar sei es nun, sie versant." und berichtigte noch einmal: Sie ver Allen erklärte, daß er die Herren" so wie die ehrwürdige daß sie aus dem Magen oder aus einem mitfühlenden senkte Geistlichkeit" zu einem Gedächtnißmahle für die Ver- Herzen kamen; man gedachte des Todes, der Sinn war auf Vater Diaconus ! Verehrungswürdige Seele," hörte storbene" einlade, welches in geringer Entfernung von dem die Kürze des menschlichen Lebens, auf die Vergänglichkeit man leise, aber bittend flüstern, Du sollst eine höllische Friedhofe, in dem großen Saale eines sehr anständigen irdischer Hoffnungen gelenkt: der Offizier der Wasser- Kehle haben, thue uns den Gefallen und donnere einmal Gasthauses hergerichtet war, und zwar durch die Bemühungen kommunikation erzählte eine, freilich militärische, aber doch" Wir leben mitten in den Feldern!" " unseres liebenswürdigen Sigismund Sigismundovitsch.." belehrende Anekdote; der Geistliche mit dem Wirbelkäppchen St! St!.... Stille doch! Was soll das heißen Bei diesen Worten wies er auf den Gehilfen des Aufsehers billigte sie und erzählte selbst einen Zug aus dem Leben riefen die Gäste. im Stadtviertel und fügte hinzu, daß er, Jwan Demjanitsch, des hochehrwürdigen Jwan Woin; der Priester mit dem... Versenkte ihre ganz ergebene Familie," fuhr Her trotz seines Schmerzes und seiner lutherischen Religion, als schöngefämmten Haar brachte auch eine erbauliche Bemerkung Ratsch fort, einen strengen Blick zu den Musikfreunden echter Russe dennoch die echt russischen Gebräuche werth über die jungfräuliche Untadelhaftigkeit vor, wobei er jedoch hinüber werfend, versetzte ihre Familie in ganz untröst hielte. Meine Gemahlin," rief er aus, und die Damen, stets seine Hauptaufmerksamkeit den Speisen zuwandte lichen Kummer! Ja!" rief Jwan Demjanitsch Mit Rech welche mit ihr gekommen sind, mögen nach Hause fahren, bald aber veränderte sich die Szene. Die Gesichter rötheten sagt ein russisches Sprichwort: Das Schicksal beugt nicht, wir aber, meine Herren, wollen bei einem bescheidenen sich, die Stimmen wurden lauter und das Gelächter trat es bricht Mahle uns der Entschlafenen erinnern und ihr Gedächtniß wieder in seine Rechte ein. Es wurden abgerissene Rufe, Salt! meine Herren!" schrie plötzlich eine heiser feiern!" Der Vorschlag des Herrn Ratsch wurde mit auf liebkosende Ausdrücke, als z. B. geliebter Bruder", Du Stimme am anderen Ende des Tisches auf- ,, man hat richtiger Zustimmung aufgenommen; die ehrwürdige" Geist- mein Seelchen", mein Klötzchen" laut; mit einem Worte, mir soeben meinen Geldbeutel gestohlen!..." lichkeit wechselte bedeutungsvolle Blicke und der Offizier der es wurde Alles umhergestreut, womit die Seele der Russen ,, Ah, Du Spitzbube!" pfiff eine andere Stimme, und Wasserkommunikation faßte Jwan Demjanitsch bei der so freigebig ist, wenn sie sich, wie man zu sagen pflegt bat, fiel eine Ohrfeige. Schulter und nannte ihn einen Patrioten und die Seele der aufgeknöpft hat. Und als endlich die Champagnerkorken Herr Gott ! Was nun geschah! Es war, als wenn ein Gesellschaft. fnallten, wurde es vollends lärmend. Einer krähte wie ein wildes Thier, welches sich bis dahin nur zuweilen in un Wir begaben uns Alle zusammen in das Gasthaus. Hahn und ein anderer Gast schlug sogar vor, das Glas, bewegt und geknurrt hatte, sich nun plötzlich von der Kett Dort standen in dem langen, breiten, übrigens ganz leeren aus welchem er soeben getrunken hatte, mit den Zähnen zu losgeriffen und sich in seiner ganzen Ungestalt mit struppige Zimmer des zweiten Stockwerks zwei Tische mit Flaschen, zerbeißen und zu verschlucken. Herr Ratsch, der nicht mehr Mähne bäumte. Es war, als wenn jeder im Stillen eine Gedecken und Speisen bedeckt, und von Stühlen umgeben. roth, sondern jetzt bläulich im Gesichte war, und schon viel Skandal" als natürlichen Zubehör und Ausgang be Die vereinigten Gerüche von frischer Stuckatur, von Schnaps gelärmt und gelacht hatte, tand jezt plötzlich von seinem Mahles erwartet hatte, so plößlich griffen ihn Alle auf un und Fastenöl drangen in die Nase und beengten den Athem. Blaze auf und bat um ie Erlaubniß, eine Anrede zu stürzten sich hinein... Teller, Gläser flirrten und rollte ſe Der Gehilfe des Aufsehers führte, in seiner Eigenschaft halten. Reden Sie! Red Sie!" riefen Alle zusammen; umher; Stühle wurden umgeworfen, schreiende Stimmen e eines Festordners, die Geistlichkeit an den Ehrenplay, wo der Alte im kamlottenen R, der übrigens schon auf dem hoben sich immer lauter, Hände bewegten sich in der Luft vorzugsweise Fastenspeisen aufgestellt waren; auch die übrigen Boden saß... rief sogar ravo!" und klatschte in die die Stöcke flogen und es entspann sich eine Prügelei! Gäste nahmen Platz. Das Festmahl begann. Ich möchte Hände. Herr Ratsch hob se Glas hoch empor und erklärte Haut ihn! haut ihn!" brüllte mein Nachbar, der Fisch nicht das Wort Festmahl" gebrauchen; aber fein anderes seine Absicht, in furzen, eindrücklichen" Ausdrücken händler, der mir bis jetzt der sanfteste Mensch auf Wort würde dem wirklichen Thatbestande entsprechen. An- auf die Verdienste jener Seele hinzuweisen, welche ihre irdische Welt geschienen hatte, wie ein Besessener, er hatte abe

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