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2. Beilage zum Berliner Boltsblatt.

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Korrespondenzen.

Donnerstag, den 9. Oktober 1890.

7. Jahrg.

In Erwägung, daß die Noth und das Elend unter den war: 1. Vortrag. 2. Diskussion. 3. Geschäftliches. 4. Verschie Schuhmachern übergroß ist, erzeugt durch übermäßig lange denes. Zum ersten Punkt hatte sich Herr Wilh. Werner bereit

Bürid, 2. Oktober. Seit Jahren ist es in der Schweiz   Leben zu fristen, daß diese Thatsache nicht nur nicht bestritten erschienen, denn derselbe hatte in Köpenick   ebenfalls zugesagt; er Bürid, 2. Oftober. Seit Jahren ist es in der Schweiz   Arbeitszeit und kargen Lohn, welcher kaum hinreicht, das nackte erklärt, das Referat zu übernehmen. Derfelbe war jedoch nicht wiederholt vorgekommen, daß despotisch und brutal veranlagte werden kann, sondern selbst auf einem Zünstlertage anerkannt hat es jedoch nicht der Mühe für werth gehalten, dem Vor­" Brotgeber" die Arbeiter maßregelten, sobald sie sich in eine werden mußte, indem ein Obermeister die Beköstigung und Woh- fibenden irgend welchen Bescheid zukommen zu lassen. So mußte gewerkschaftliche oder politische Organisation( Grütliverein 2c.) vereinigen wollten. Wir erlebten da vor zwei Jahren den nungsverhältnisse der Gefangenen als für die Schuhmacher be- denn in aller Gile für Ersatz gesorgt werden. Es war denn auch Ogroßen Uhrenarbeiter- Streif in Selzach  , der ca. 6000 meidenswerth erscheinen ließ, verpflichten sich die Delegirten des Herr I. Henke bereit, das Reserat zu übernehmen. Derselbe Franks foftete, den 3igarrenarbeiter- Streit in Ober- Mitteln die Beseitigung dieser traurigen Verhältnisse an- werkschaftlichen Bewegung von Nutzen? wenn nicht, welcher Organis Schuhmacherkongresses in Weißenfels  , mit allen gesetzlichen sprach über: Ist unsere Spezialorganisation der allgemeinen ge­vynenthal, der wenigstens die gleiche Summe kostete, es war zustreben. Als Mittel, dieses Ziel zu erreichen, betrachten fation schließen wir uns an?" Herr Henfe entledigte sich seiner diese Angelegenheit mit im Spiele beim Oberburger Gießer­gan streit und in den letzten Tagen ist von der Direktion der Dieselben in erster Linie eine einheitliche zentralisirte Organi- Aufgabe in zufriedenstellender Weise und erntete lebhaften Beifall ge Rammgarn- Spinnerei in Schaffhausen   Auflösung fation, welche alle in der Schuhinduſtrie und dem Schuhmacher  - dafür. Er führte unter anderem die Entstehung der gewerkschaft­der von ihren Arbeitern gegründeten Gewerkschaft Kammgarn" gewerbe thätigen Arbeiter und Arbeiterinnen in sich vereinigt. gefordert worden. Die Aufgaben, welche die Organisation zu erfüllen hat, be­Vor einigen Monaten wurden sogar in Luzern   die Mitglieder des alten Typographenbundes stehen in der Zusammenfassung aller Kräfte in der Schuhmacher von den Prinzipalen aufgefordert, aus diesem Verein aus- bewegung, in der Verbreitung von Wissen und Aufklärung und zutreten, freilich ohne Erfolg. Das sind jedoch nur einige wenige in der Stärkung des Klaffenbewußtseins der Schuhmacher. Fälle, die zu langwierigen Arbeitseinstellungen führten; jene Die Organisation stellt als nächste und wichtigste Forderung folgende auf Die Erringung eines gesetzlichen Marimal- Arbeits- ordnung und unterzog dieſen einer eingehenden Kritik. Ferner 1.

Fälle dagegen, wo die Arbeiter zu wenig Klaffenbewußtsein,

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2. Gänzliche Abschaffung der Sonntagsarbeit. 3. Dahin zu wirken, daß die Arbeitgeber für ihre sämmtlichen Arbeiter Werkstätten einzurichten haben, wo­durch die den Arbeitern so nachtheilige Hausindustrie be­feitigt wird.

Die Hausindustrie ist eine der schlimmsten Auswüchse unseres Gewerbes und eine Quelle bitterer Leiden für die Arbeiter, sie ist eine der Hauptursachen der niedrigen Löhne und der langen Arbeitszeit der Schuhmacher.

4. Stellung sämmtlicher Zubehörartikel, wie Garn, Wachs, Seide 2c. durch die Unternehmer.

5. Einführung eines Minimal- Lohntariss und Ab­schaffung der Akkordarbeit. Ferner wurde beschlossen, einen Streiffonds in der Weise zu welche

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lichen Fachorganisationen in den 60er Jahren an, gedachte hierbei auch unseres Vorkämpfers Ferd. Lassalle, wie sich seine Ideen Bahn gebrochen haben, unterzog die Hirsch- Duncker'schen Gewerk­vereine einer herben Kritit, ebenso tritisirte er die Stützen des Staates, die Herren der Innungen mit ihren Zöpfen, kam sodann auf den in diesem Jahre hier stattgefundenen Innungstag zu sprechen, verlas einige Punkte von der hierzu aufgestellten Tages­Energie und Männerstolz besaßen, um dem unverschämten Werbungen Widerstand zu leisten, sondern gleich die Flinte muth­berührt er die Beschlüsse des Pariser Kongresses, ebenso das Vor­Ios ins Korn warfen, dürften nach Dutzenden zählen. Die vor Da jedoch bei dem Widerstand des Unternehmerthums gehen des Ringes der Holzindustriellen. Es müßte den letzteren einigen Monaten in Hamburg   begründete Unternehmer­gegen diese Forderung noch längere Zeit vergehen dürfte, ein Damm entgegengesetzt werden, welches aber wohl am Redner Koalition und ihr Kampf gegen die verhaßten Fachvereine hat ehe diese Forderung zum Gesetz erhoben, so hat die besten durch Zentralisation zu bewerkstelligen ist. aber Organisation unausgesezt den Kampf für verkürzte regel- will die Spezialorganisation beibehalten auch die Aufmerksamkeit der schweizerischen Arbeiter erregt und wissen. die organisirten Genossen in Basel   veranlaßt, die Einberufnng mäßige Arbeitszeit zu führen. Unsere diesjährige Lohnbewegung hat es gezeigt, von welchem eines Gewertschafts- Kongresses in Vorschlag zu Nußen dieselbe war. Es können auch die indifferenten Kollegen bringen, der sich speziell mit der Sicherung des Roalitionsrechtes besser aufgeklärt und so der Sozialdemokratie zugeführt werden. assa und der Arbeiter gegen die frechen Ausschreitungen der Kapita Hieran schloß sich eine längere Debatte, in welcher sich zuerst der ten listen befassen sollte. Eine schweizerische Arbeiterschaft hat in Borsitzende in längerer Ausführung voll und ganz mit dem Refe= Anbetracht der Thatsache, daß in diesem Jahre schon eine ganze renten einverstanden erklärte. Redner verlas eine von ihm ein­wi Reihe verschiedener Kongresse stattgefunden, sich dem Vorschlage gebrachte Resolution folgenden Wortlauts: Die heut bei Bolz­2 gegenüber im Allgemeinen ablehnend verhalten und es dürfte in mann tagende Versammlung des Verbandes der Möbelpolirer diesem Jahre auf keinen Fall mehr zu einer solchen Konferenz Berlins   und Umgegend erkennt sich mit den Ausführungen des 2 tommen. Dagegen hat die Anregung die gute Folge gehabt, daß Referenten vollständig einverstanden. Die Versammlung erklärt, sich die Arbeiterpresse und die Arbeiterorganisation mehr als vor­daß gegenüber den Arbeitgeber Koalitionen alle Arbeiter ver­pflichtet sind, sich Lied her mit dieser Frage beschäftigen. So wird im Grütlianer" stramm und organisiren, wartet die Versammlung, daß der 0,50 dazu bemerkt: Die Bundesverfassung garantirt uns freilich das Gewerk nächste 2, b Vereins- und Versammlungsrecht, aber diese Garantie wird von scha ts Kongreß den Branchenvereinen die Wege weist, aus vielen Arbeitsherren nicht anerkannt resp. mißachtet. Und so bilden, daß Marken zu 5 bis 50 Pf. von der Zentralstelle in fation aller Arbeiter herbeizuführen, in welcher den ein­sie zu gehen haben, eine Gesammtorgani­litz lange die Gefährdung des Koalitionsrechtes Her seitens der Gegner der Arbeiterbewegung nicht Gotha   ausgegeben und der Betrag hierfür wieder dahin einzelnen Branchen freie Bewegung gelaffen wird, die noch zu bestraft werden kann, ist uns mit dieser bloßen werden, die vom Schiedsgericht im Schuhmacher- Fachblatt" als somit auch ihr Theil beitragen zu können, die Masse der Sozial geliefert werden solle. Es sollen nur solche Streits unterstützt Indifferenten ihres Berufes zur Organisation heranzuziehen und Garantie nicht geholfen. Die Entwicklung der Dinge macht es nothwendig, ein bauern darüber aus, wenn Kollegen streifen, ohne vom Schieds- Kollegen Lederhause, Franke, Thum  , Reuter und Fähse und bewilligt bekanntgegeben werden. Der Kongreß spricht sein Be- demokraten zu vermehren." Im weiteren betheiligten sich die Gefeß zu fchaffen, das jeden Angriff auf's gerichte die Bewilligung dazu erhalten zu haben. Roalitionsrecht strenge bestraft... Die Forderung fammelten Gelder sind an den Unterstützungsfonds nach Gotha   des Alle ge- sprachen in demselben Sinne. Nach einem Schlußwort eines solchen Gesetzes läßt sich gut begründen. Wir haben häufig Referenten wurde die Resolution einstimmig an­schon betont, daß das schweizerische Arbeitervolt alle seine Forde zu senden und keine anderen Sammellisten, als solche, die vom genommen. 3u Punkt 3, Geschäftliches" weist der Vorjißende Rrungen auf gef egli chem Wege geltend machen und verwirklichen Schiedsgerichte ausgehen, anzunehmen. auf das Gebahren eines Kollegen hin, der in der Tischlerwerk­str. will. Um so mehr hat die Arbeiterschaft sicherlich Auf den Bericht des Offenbacher Delegirten, daß die statt des Herrn Lade, Köpnickerstr. 169, arbeitet. Derselbe bietet ein Anrecht darauf, daß man sie im Gebrauch der verfassungs- Fabrikanten des Maingaues Entlassungsscheine in fich an, Sonntags und nach Feierabend zu arbeiten. Unsere Gr= mäßigen und gesetzlichen Rechte nicht hindere, was ganz be= verschiedener Form und mit Zeichen versehen, den Ar- rungenschaften werden hierdurch illusorisch gemacht. Der Vor­e 16 fonders in Bezug auf solche Rechte gilt, deren Benutzung einem Gericht den Erfolg hatte, daß der betreffende Fabrikant ver- der Polirer bei Herrn Lade wieder überschritten, legen die orgas beitern einhändigen und daß eine bezügliche Klage bei ſizende stellt hierzu folgenden Antrag: Wenn die Arbeitszeit großen Theile unseres Volkes Schutz bieten sollte gegen Aus­beutung und Unrecht, welchen Zweck das Koalitionsrecht ja hat. urtheilt wurde, ein korrektes und geschriebenes Zeugniß dem Ar- nisirten Kollegen und Berufsgenossen die Arbeit nieder. Für die Genügt nun die bloße Garantie dieses Rechts nicht, so hat den Schluß zuläßt, daß die Fabrikanten eine bezügliche Verein- umgegend ein." Die Kollegen Scholz, Reuter, Gräber und Thum  , beiter auszustellen. In Anbetracht dieses Vorkommnisses, das Unterstützung tritt der Verband der Möbelpolirer Berlins   und der Staat im allgemeinen Rechts- und Wohlfahrtsinteresse zur Garantie noch den nachdrücklichen Schutz zu fügen. Anderen- barung getroffen, beschließt der Kongreß, um diesem Unfug ent- letterer Tischler bei Herrn Lade, sprachen sich im Sinne des An­falls macht er sich zum Mitschuldigen, wenn das von ihm in der gegenzutreten und ihn zu beseitigen, die Kollegen Deutschlands   trages aus. Herr Thum versicherte auf Ehrenwort, dafür in der Aus Verfassung ausgesprochene und gewährleistete Vereinsrecht von zu verpflichten, überhaupt keine Entlassungsscheine mehr anzu- Werkstatt wirken zu wollen. Dieser Antrag wird ebenfalls jedem beliebigen Geldproßen und Schlotjunker verhöhnt, nehmen". einstimmig angenommen. Ein Antrag des Kollegen Lederhause, malträtirt und über den Haufen geworfen daß ein einheitliches Vereins- und Versammlungsgesetz für das schlagen zu lassen, wird angenommen und der Vorstand bes Der Kongreß beschließt ferner ,,, es solle dahin gewirkt werden, die angeführten Sätze auf Kosten des Vereins an den Säulen an­sin werden darf. Die schweizerische Arbeiterschaft hat keinen Gefallen an ganze Deutsche Reich geschaffen werde". auftragt, dieses in geeigneter Form der Deffentlichkeit zur einer Grzessen, wie man solche jährlich in monarchischen Ländern Branchen- Organisationen wird beschlossen, diese Frage dem Kollege Beer gewählt. Es wird dann zu Punkt 4 Verschiedenes" Betreffs des Zusammenschlusses( Kartell 2c.) der verschiedenen Kenntniß zu bringen. Hierauf wird als zweiter Bibliothekar ( Belgien   2c.) als Ausflüsse grenzenloser Aufregung und Ver- nächstens stattfindenden allgemeinen deutschen   Gewertschafts- geschritten. Auf eine Anfrage, betreffs der Annonze über den ( Belgien   2c.) als Ausflüsse grenzenloser Aufregung und Ver­er Bezweiflung wahrnehmen kann; es ist jedoch damit nicht gefagt, fongresse zur Erledigung zu überlassen. Als Vertreter Londoner   Streit, erklärt der Vorsitzende, keine Mittheilung er daß, daß, wenn man unseren Arbeitern die elementarsten der Schuhmacher auf diesem Kongreß werden die Herren halten zu haben und in dieser Sache nichts zu veranlassen, Rechte vergewaltigt, in der Schweiz   für alle Zeiten J. Siebert- Nürnberg und Bock- Gotha gewählt. rkel folche Arbeiteraufstände ein Ding der Unmöglichkeit bleiben bis er etwas näheres hierüber weiß. Betreffs des Stiftungs­Zum Schlusse werden noch folgende zwei Resolutionen ein- festes erklärt Kollege Gräber, daß dasselbe am 22. November bei 21 Joel, Andreasstraße stattfindet. Der Antrag Resolution. Der Schuhmacherkongreß in Weißen- Franke, dem Arbeitsvermittler, Herrn Hente, Beitragsmarken und fels erklärt, daß die von der Reichsregierung in Angriff Mitgliedsbücher zu übergeben, damit derselbe solche auszustellen genommene bureaukratische Sozialreform den Arbeitern resp. bei restirenden Mitgliedern Beiträge einkleben kann, wird und feiner Weise genügt ihre berechtigten angenommen. Kollege Reuter empfiehlt dann noch die Broschüre Wünsche befriedigt. Die Schuhmacher verlangen, Schutz gegen Gefahr für Krankheit." Dieselbe ist in den Zahl­eine wirkliche, volksthümliche Sozialreform stellen für 10 Pf. zu haben. Mit einem Hoch auf die inter­nur unter Mitwirkung der Arbeiter selbst sich entwickeln nationale revolutionäre sozialdemokratische Arbeiterpartei schloß fann. Der Schuhmacherfongreß erbliait dagegen in den der Vorsitzende dann die Versammlung. von der sozialdemokratischen Fraktion bei dem Reichstage eingereichten Arbeiterschutz- Gefeßentwurf den Anfang einer gerechten und vollsthümlichen Sozialre orm.

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u. f. w." Es wird ein Gesetz gefordert, wie es in jüngster Zeit stimmig angenommen: in Frankreich   geschaffen worden.

Aus Anlaß des Erlöschens des Sozialisten gesezes hielten die deutschen   Sozialisten in mehreren Orten, so in St. Gallen  , Zürich  , Winterthur  , Genf  , Basel   2c. Zus  fammenfünfte ab, wobei das Ereigniß besprochen und der Sieg der Sozialdemokratie über ihre Feinde gefeiert wurde. Auch die Presse widmet dem Greigniß angemessene Betrachtungen, wobei is u. verschiedene Reminiszenzen und die Wohlgemuth's- Affäre zc. ins Gedächtniß zurückgerufen werden. Man begrüßt allseitig den Fall des Gesetzes.

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Den Parteifongreß in Halle a. G. wird Genosse Beck, Zürich  , als Delegirter besuchen.

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Der Schuhmacherkongreß protestirt entschieden gegen die in der Gewerbeordnungs- Novelle enthaltene Bestrafung des Kontraktbruches, sowie gegen die rigorose Bestrafung der Streitleiter.

Der Schuhmacherfongreß erblickt in diesen Bestim mungen, wenn sie Gefeßes kraft erlangen, eine vollständige Vernichtung des Koalitionsrechtes der Arbeiter zu Gunsten des Unternehmerthums.

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Wahl einer Delegirten zum fozialdemokratischen Kongreh. Behuss Wahl einer Zelegirten zum sozialdemokra tischen Kongreß war zu Dienstag Abend nach dem großen Saale der Lips'schen Brauerei( am Friedrichshain  ) eine Arbeiterinnen- Ver­fammlung berufen. Dieselbe war jedoch, vielleicht aus Anlaß des heftigen Regens, von kaum 300 Personen besucht. Sie bestand aus Männern, zumeist dem Arbeiterstande angehörig; die weit­aus größte Zahl der Frauen bestand aus noch sehr jugendlichen Arbeiterinnen. Nachdem Frau von Hoffstetten, Gattin des vor einigen Jahren verstorbenen Berichterstatters von Hoffstetten, zur ersten, Frau Leuschner zur zweiten Vorsitzenden und Frl. Gräbert zur Schriftführerin gewählt worden waren, sprach Frau Apotheker

Weißenfels  , 7. Oktober. Zur Ergänzung meines gestrigen Berichtes habe ich vorerst noch vorauszuschicken, daß der Kongreß in seine Geschäftsordnung den achtstündigen Arbeits­tag aufnahm und diese Arbeitszeit von 8-12 Uhr Vormittags Damit war der Kongreß am Schlusse seiner Arbeiten ange und von 2-6 Uhr Nachmittags strikte einhielt. Ferner sei langt und Herr Siebert hielt eine begeisternde Schluß- Ihrer über die Nothwendigkeit, daß auch die Berliner   Arbeite­bemerkt, daß zum ersten Male auf einem Schuh- rede, in welcher er mit Befriedigung die Fort- rinnen auf dem sozialdemokratischen Kongreß durch eine Delegirte macher- Kongreffe eine Arbeiterin als Dele- schritte, welche die Schuhmacherbewegung int Den legten vertreten feien. Es sei nur bedauerlich, daß die gegenwärtige Ver­girte erschien und zwar ist es Frau Martha Jahren gemacht, konstatirte und unter Hinweis auf die sammlung so schwach besucht sei. Die Frauen haben eben noch bedeu­Rohrlack aus Dresden  . immer mächtiger werdende Unternehmerschaft, auf ihre Koalitionen tend mehr unter dem Ausnahmegesetz gelitten als die Männer. Hoffent­Die Verhandlungen bestanden von gestern Mittag bis heute und ihre Bestrebungen, die Arbeiterorganisationen zu zerstören, lich werde es jetzt unter der sogenannten neuen Aera besser iverden. Mittag in der General diskussion über die zufünftige die Kollegen aufforderte, alle Zwietracht zu vermeiden und unsere Die heutige Gesellschaftsordnung lege den Frauen und Mädchen Gestaltung der Organisation der deutschen   Schuhmacher. Aus Sträste nicht zu schwächen. Er wünscht, daß die Agitation in dieselben Pflichten auf wie den Männern, schließe sie aber von der Debatte ist hervorzuheben, daß alle Redner, deren mehr als immer größerem Umfange unter den Schuhmachern betrieben und allen Rechten aus. Selbst Männer, die in den vordersten Reihen 80 sprachen, sich einmüthig für zentralistische Vereinigung aus- nach und nach alle noch fernstehenden Kollegen zu unserer Order modernen Arbeiterbewegung stehen, wollen den Frauen volle sprachen und diese Organisationsform als bei den Schuhmachern ganisation herangezogen werden. Er hebt die hohe Bedeutung Gleicht erechtigkeit nicht zugestehen. Erst auf dem internationalen für gut bewährt erklärten. Den vereinzelten Bestrebungen, die der gewerkschaftlichen Organisation und ihre Thätigkeit zur Gr Arbeiterkongreß zu Paris   sei diese Gleichberechtigung zugestanden bi jich namentlich bei den in der Schäftebranche beschäftigten und fenntniß der kapitalistischen   Produktionsweise und ihrer für die worden. Man sage: Die Frau gehöre in's Haus, man vergesse thätig zum Theil auch bei den Fabrikarbeitern hier und da geltend Arbeiterschaft so empfindlichen, drückenden Schädigungen hervor, nur dabei, daß die heutige Produktionsweise die Frau aus em rlegu machten, wurde energisch entgegengetreten und betont, daß ange- die nur endlich werden beseitigt werden können, wenn die Pro- Hauſe treibe. Die Frauen müssen deshalb ihre Stimme erheben in de ſichts des Zuſammenschlusses der Unternehmer in unserer Branche, duktion auf genossenschaftlicher Grundlage organisirt sein werde. und volle Gleichberechtigung mit den Männern fordern. Die arbeit der Fabrikantenringe, wie ein solcher vor einigen Monaten im Mit dem Wunsche, daß der Kongreß zum Ausgangspunkte eines Frau müsse gleich dem Manne die Geseze beobachten, Steuern häftig Maingau erlebt, und der allgemeinen Unternehmer- Koalitionen, neuen und großen Ausschwunges der deutschen   Schuhmacherzahlen, sich und ihre Kinder oftmals selbstständig ernähren, als­wie sie in Hamburg   und anderen Orten vor einigen Monaten bewegung werden möge, schließt er mit einem begeisternden drei- dann habe sie auch zu fordern, daß sie bei allen öffentlichen Arbe gebildet worden, der engste Zusammenschluß aller in der Schuh- fachen Hoch auf dieselbe, in das alle Anwesenden mit ein- Wahlen wahlberechtigt und wählbar sei.( Beifall). Al' die alten mitzu macherei beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen ein Gebot der stimmten. Nach der Schlußrede wurde der Kongreß um 6 Uhr überlebten Zopfreligionen wenden sich ja in erster Reihe an die Nothwendigkeit und Selbsterhaltung sei. geschlossen. Während der Verhandlungen waren vier Be- Frauen, weil die am ehesten zur Verbreitung beitragen. Mögen Es wurde denn auch in diesem Sinne Beschluß gefaßt. grüßungs- Telegramme eingelaujen. die Arbeiterinnen, die ja mit den alten Religionen der Frage des Schiedsrichter- Amtes, wie es gebrochen, der zur Verbreitung Religion der allge bisher unter Leitung des Herrn Bock in Gotha   bestanden, meinen Menschenliebe beitragen. Es sei Zeit, daß die wurde beschlossen, es wie bisher zu belassen und wurde neuer­Arbeiterinnen sich nun endlich offen und ehrlich als Sozialdemo dings Herr Bock als solcher bestätigt. fratinnen bekennen.( Lebhafter Beifall.) Die sozialdemokratischen Abgeordneten waren bisher die einzigen, die im Reichstage für

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Für die zukünftige Organisation der deutschen   Schuhmacher

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und für die nächsten Aufgaben, welche dieselben verfolgen sollen, Der Verband der Möbelpolirer Berlins   und Um- die Gleichberechtigung der Frauen eingetreten feien. Wie drin ourden folgende Punkte in einer einstimmig angenommenen Re- gegend hielt am Montag, den 22. September, in Bolzmann's gend nothwendig es sei, daß auch die Frauen im Reichstage ver­solution festgestellt: Lokal, Andreasstr. 26, seine Versammlung ab. Die Tagesordnung treten seien, beweise das bürgerliche Gesetzbuch, das jetzt den