genommen.

Die Resolution Liebknecht's wird einstimmig an­Eine Anfrage, wann der Kongreß geschlossen werden wird, beantwortet Dieß, daß der Schluß sich am Sonntag werde er möglichen lassen.

Auf eine Anregung Singer's wird beschlossen, alle Anträge auf Programmänderung dem zu wählenden Parteivorstande zu überweisen. Aus praktischen Gründen wird beschlossen, am Nachmittag vor Punkt 7: Die Parteipresse, Punkt 8: Die Stellung der Partei zu Streits und Boykotts, zu verhandeln.

Die Berliner Delegirten treten angesichts der Berliner Ver­sammlung mit der Tagesordnung: Der Parteitag zu Halle und die Delegirten, zu einer Besprechung zusammen. Die Mittagspause tritt ein.

Madmittags- Sihung.

Der Vorsitzende Singer eröffnet furz nach 3 Uhr die Ver­handlungen. Er theilt auf Wunsch sämmtlicher im Saale anwesender Berichterstatter mit, daß keiner von ihnen der Verfasser der ver­leumderischen Notiz im Generalanzeiger" fei.

Telegramme und Zuschristen sind eingelaufen von der Heils­ armee - London ( Große Heiterkeit) und aus Genf .

Ferner aus Osterode , Mainz , Zwickau , Neustadt- Bayern , Schwedt , Potsdam , Breslau ( Klub Lassalle ), Gimbeck, Minden , Schedewitz- Zwickau , Berlin ( Bimmerer) Freiberg ( Sachsen ), Bremerhaven , Remscheid , Wandsbeck, Hamburg Hohenfelde , Geeftemünde, Altona und Freienwalde a. Oder.

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Ferner liegt der telegraphische Gruß einer großen, von 2 bis 3000 Personen besuchten Wolfsversammlung an den Partei­tag, die deutschen Delegirten und die auswärtigen Gäste vor. ( Beifall). Punkt 7 der Tagesordnung wird zurückgestellt, weil die beiden Referenten, Auer und Bebel, in der Kommission zur Berathung des Organisations- Entwurses unentbehrlich sind; die Kommission wird ihre Arbeiten im Laufe des Tages voraussichtlich be­endigen, sodaß Punkt 7 morgen erledigt werden kann. Die Referenten zu Punkt 8 der Tagesordnung: Stellung der Partei zu Streits und Boykotts, find R10 B Stuttgart und Grillenberger- Nürnberg .

Das Wort erhält

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dürfen Streits inszenirt werden, wenn die Vorbedingungen vor-| Nürnberg , Barth- Berlin , Slomre- Bieleseid, Bruhns- Bremen,

Berndt- Berlin.

handen sind. Seit Jahren ist es in den Kreisen der Genossen leider 3ubeil Berlin bittet, auch die Organisationen der üblich, die fachgewerbliche Bewegung über die Achsel anzusehen. beiterinnen zu stärken und sie, wo sie noch nicht bestehen, Sie ist sogar als Humbug bezeichnet worden. Dadurch ist das Leben zu rusen. Redner empfiehlt, einen entsprechenden Zu Wachsthum der Partei verzögert worden. In der That find den Resolutionen einzufügen. Weiter tritt er für Zentr viele Genossen erst durch die fachgewerbliche Bewegung zur Partei organisation ein. Er protestirt entschieden gegen die gekommen. Das Hemd ist eben dem Menschen näher als der führungen von Lenz- Remscheidt, als sei der Streit in Hambu Rock; die Agitation um bessere Lohnbedingungen näher, als die verloren gegangen, weil zu viel gefordert worden wäre. um gefeßliche Biele.

In den letzten Jahren hat die fachgewerbliche Bewegung sehr an Boden gewonnen und die Massen zum Klassenbewußtsein erzogen. Daher der Februarerfolg. Wir müssen dafür sorgen, daß erst dann mit, Streits und Boykotts vorgegangen wird, wenn eine fräftige Organisation vorhanden ist.

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Harburg Potsdam: Die Waffe des Boykotts darf ni zur Vernichtung der wirthschaftlichen Existenz politischer Gegu benutzt werden.

Wilte- Braunschweig: Nicht die Form, der Geist in de Organisation ist die Hauptsache. Falsch ist, was Kloß fagte, ba Die Lokalorganisation fein Interesse daran habe, daß in ander Welche Art der Organisation ist die zweckmäßigste, die lokale Städten Lofalorganisationen gegründet werden. Der einzeln oder die zentrale? Gegen die letztere ist hervorgehoben worden, Verein kann es zwar nicht veranlassen, wohl aber eine in öffent daß sie feine Politit treiben dürfe und deshalb der Ver- licher Versammlung gewählte Agitationskommission. Die Fo snmpfung anheimfalle. Das ist nicht der Fall, wenn der Zentralorganisation bietet bem Staatsanwalte viel mehr die Genossen sich an diesen Organisationen betheiligen. griffspunkte, als die lokale. Die Verbindung, die Zentralisation wi Bleiben sie fern, so kann aus Mangel an Anregung freilich eine boch hergestellt durch die Gewerkschaftspresse. Ueberlasse man d Verflachung eintreten. Art der Organisation den einzelnen Gewerkschaften; forge ma

Die lokale Organisation wird mit Argusaugen be- dafür, daß sich Jeder einer Organisation anschließt. Die Mög trachtet. 3 Sotalorganisationen in Erfurt sind unter Antlage lichkeit, politische Themata auch nicht ausschließlich in de wegen Verbindung" gestellt worden, weil sie eine gemeinschaft Gewerkschaften zu erörtern, möchten wir uns nicht gern nehme liche Herberge errichtet hatten. Lassen.

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Aus der Ver

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Laut

Die Zentralorganisationen sind zu empfehlen, weil sie die Agita- Ein Schlußantrag wird angenommen. Das Schlußwort ha tion zur Aufklärung der Massen am besten betreiben kann. Die lokale Grillenberger: Werthe Genossen! Die Darlegunge Organisation hat kein Interesse daran, daß in einer andern des Freundes Kloß waren eingehend genug. Stadt eine Organisation entsteht, weil sie nicht mit ihr in Versammlung wurde so gut wie kein Widerspruch bindung treten fann. Eine Zentralorganisation ist viel eher in Ich kann mich daher kurz faffen. Ueber die Form d der Lage, Gelder für die Agitation aufzubringen. Man bietet gewerkschaftlichen Organisation ist viel geredet worden, obgleid zwar alles mögliche auf, die Zentralorganisationen als Versiche- diese Frage eigentlich nicht hierher gehörte das wird Sache de rungsgesellschaften erklären zu lassen, um sie dementsprechend be- Gewerkschaftskonferenz und des nächsten Gewerkschaftskongreſſe handeln zu können. Aber die Hindernisse sind zu überwinden. Wenn sein. Die ökonomischen Kämpfe werden- das ist meine fet die Genossen überzeugt sind, daß die Organisationen der Sache nüßen, Ueberzeugung jetzt eine ganz andere Form einnehmen. Seit sollten sie ihnen nicht entgegenarbeiten. Für die fachgewerblichen Ordem das Sozialistengesetz gefallen ist, müssen sich die Unter ganisationen müssen wir wirken. Die Indifferenten müssen aufgerüttelt nehmer anders einrichten. Die Zeit ist vorbei, wo mit dem S und das Klassenbewußtsein geweckt werden; so kommen sie zur Sozial- zialistengesetz alles toot geschlagen wurde, was dem Philister di Demofratie. Gind die Arbeiter organisiri, so wird ihnen manche Ruhe ſtorte. Und wo das Sozialistengesetz nicht ausreichte Forderung ohne Streit bewilligt und ist ein Streit dann noth- wurde das Vereinsgesetz, oder die bekannte Bestimmung über di wendig, dann ist er siegreich. Versicherungsgesellschaften gegen die Organisationen angewende KIoß Stuttgart : Es dürfte zweckmäßig sein, daß der Kein Parteitag hat bisher zu der Frage Stellung genommen. Jetzt kann man nicht mehr mit einem polizeilichen Feder Parteitag Stellung zu den Streits und Boykotts nimmt. Sind Die höchste Stelle unseres Parteilebens muß aussprechen, was sie strich die Organisationen beseitigen. So beginnt das Unter Streits und Boykotts berechtigt? Ein Blick auf unsere wirth von den Streiks und Boykotts hält. Ich empfehle Ihnen die nehmerthum zentralisirte Verbände der ganzen Branche schaftlichen Verhältnisse giebt uns Aufschluß, ob die Streits noth- Annahme folgender Resolution: errichten, welche gegen die Arbeiter die Hungerkur anwenden, wendig oder das Wert von Hegern sind. Der Arbeitsvertrag, Der Parteitag erklärt: Unter den heutigen ökonomischen das Koalitionsrecht lahmzulegen. der ein Kaufvertrag sein soll, ist ihm doch nicht gleich. Ein Verhältnissen und bei dem Bestreben der herrschenden Klassen, die Käufer wird nicht sagen können, ich will die Waare politischen Rechte und die wirthschaftliche Lage der Arbeiter in der und der Qualität und Quantität zu dem Preise immer tiefer herab zu drücken, sind Streits und auch Boykotts haben, sondern der Verkäufer wird den Preis bestimmen. eine unumgängliche Waffe für die Arbeiterklasse: einmal um die Man hat uns nachgesagt, wir wollten durch Aufhebung Es wäre gerechtfertigt, wenn auch der Arbeiter den Preis seiner auf ihre materielle oder politische Schädigung gerid, teten Be­Waare, der Arbeitskraft, bestimmte. Statt dessen thut es der strebungen ihrer Gegner zurück zu weisen, dann aber auch, um Streifen die Lage der Arbeiter absichtlich verschlechtern, damit Käufer, der Kapitalist. ihre soziale und politische Lage nach Möglichkeit innerhalb der rabiat Gewordenen und Verzweifelnden sich der Sozialdemokra In einem gesunden Gesellschaftsverhältniß muß die Gesell- bürgerlichen Gesellschaft zu verbessern. in die Arme würfen. Das ist nichts, als eine boshafte Be schaft die einzelnen Glieder erhalten, und die Glieder ihre Da aber Streits und Boykotts zweischneidige Waffen sind, leumdung. Arbeitskraft für die Gesellschaft leisten. Heute hat die die am unrechten Orte oder zu unrechter Zeit angewendet, die Die Streits werden von uns nicht fünstlich hervorgerufe Gesellschaft auch die Verpflichtung, für alle ihre Glieder Interessen der Arbeiterklasse mehr schädigen, als fördern können, und nicht künstlich aufgehalten, fie sind eine gesellschaf zu sorgen. Wenn wir die Arbeit des Ginzelnen als empfiehlt der Parteitagden deutschen Arbeitern, forgfältige liche Nothwendigkeit, die bei dem Uebermuth der Unternehme Leistung an die Gesellschaft betrachten, so ist der Lohn Erwägung der Umstände, unter welchen sie von diesen Waffen klasse vielleicht in Zukunft häufiger auftreten wird, als uns selb die Leistung der Gesellschaft an die Arbeiter, der sie in den Stand Gebrauch machen wollen; insbesondere betrachtet es der Parteitag als Iteb ist. sehen soll, sich, ihre Frauen und Kinder zu erhalten. Der Lohn reicht aber thatsächlich hierzu nicht aus, geschweige denn um die Invaliden der Arbeit zu erhalten. Sind Einrichtungen vorhanden, welche diesen Lohnausfall ersetzen? Nein, die Altecs­und Invalidenversicherung erfüllt diese Pflicht nicht.

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Demgegenüber ist es direkt falsch, daß die Partei nicht scho längst Stellung genommen hat. In unseren Händen ruht d Vertretung der ökonomischen Forderungen und Interessen der beiterklasse ebenso gut, wie ihre politischen.

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eine zwingende Nothwendigkeit, daß die Arbeiterklasse zur Führung Die Waffe des Boykotts muß noch sorgfältiger solcher Kämpfe sich gewerkschaftlich organisirt und zwar möglichst gewendet werden, als die des Streiks. Boll berechtigt sind, we in zentralistischen Verbänden, um sowohl durch die Wucht der sie gegen Wirthe angewandt werden, die den Arbeitern bu Bahl, wie die Wucht der materiellen Mittel und nach sorgfältig Verweigerung ihrer Lokale zu Versammlungen die politische getroffenen Erwägungen den beabsichtigten Zweck möglichst voll- Rechte beschneiden. Is ständiges Institut sie abe Woran liegt das? Der Unternehmer ist nicht Repräsentant fommen erreichen zu können. in das geschäftliche Leben zu übertragen, der Gesellschaft, sondern seines Geldbeutels. Er weiß wohl, daß Der Parteitag, von diesen Auffassungen ausgehend, empfiehlt verderblich für unsere Partei. Ich erinnere wenn er eine Maschine nicht mit Dampf versorgt, sie nichts allen" Parteigenossen trästige Unterstützung der gewerkschaftlichen an den Mißerfolg des großen Bier- Boykotts in Berli leisten kann. Gegenüber der menschlichen Arbeitsmaschine hält Bestrebungen. Von vornherein sagten sich die Genossen er es nicht für nöthig. Er baut wohl dem Perde einen noblen Bugleich protestirt der Parteitag gegen die erneuten Versuche Provinz, daß es ein Unding sei, die kapitalfrästigen Aktiengesell Stall, damit es nicht erkrankt; um die Arbeiterwohnungen aber der Regierungen und der Unternehmertlasse, den in Deutschland schaften der Brauindustrie wegen einer verhältnißmäßig geri kümmert er sich nicht. Menschliche Arbeitskraft findet er täglich vorhandenen Rest des Koalitionsrechtes durch die reaktionären fügigen Differenz mit ihren Arbeitern mit dem Bontott ei Bestimmungen in der Novelle zur Gewerbeordnung vollends zu wichtigen Volksnahrungs- und Genußmittels bekämpfen zu auf der Straße. Allein nicht nur, daß der Kapitalist nur den Preis zahlt, vernichten und beauftragt die parlamentarischen Vertreter der Ein Sieg war von vornherein unmöglich. An diesem Mißerfol den ihn der Arbeitsmarkt zu zahlen zwingt, er geht rücksichts- Partei, diese Versuche mit aller Entschiedenheit zu bekämpfen und in Berlin war die Fraktion unschuldig. los vor, wenn ihm der Lohn, den er zahlt, zu hoch vorkommt. dafür einzutreten, daß volle In den Preßorganen des Unternehmerthums ohne Unter Es wird einfach abgezwackt. Grundlage für die schied der Parteirichtung wird fortgesetzt gegen die Arbeiter Haben sich die Verhältnisse nun so verschlimmert, daß der Kämpfe der Arbeiterklasse zur Erreichung besserer Existenz- bezt, ihre bescheidenste Lohnforderung verdächtigt. Besonde Arbeiter vom Lohne nicht leben kann, was bleibt ihm übrig, als, bedingungen, erreicht werde."( Lebhafter Beifall.)" wenn alle anderen Versuche fehlschlagen, zu der Waffe des Die Diskussion wird eröffnet. Streits zu greifen, um den Unternehmer zu Lohnerhöhungen zu zwingen oder sich gegen Lohnreduzirungen zu vertheidigen Jeder Abwehrstreik ist berechtigt.

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Bock Gotha: Wenn wir unter dem Sozialistengesetz die gewerkschaftliche Organisation und Agitation nicht so förderten, wie es der Fall sein sollte, so lag dies daran, daß unsere ganze Wenn durch Zollschranken dem Bolle die Nahrungsmittel, Beit und Kraft durch den politischen Kampf in Anspruch genommen durch Viehsperren das Fleisch vertheuert wird, dann ist der Ar- war. Aber die Regierung und die Polizei verfolgte auch die beiter berechtigt, sich gegen die Herabdrückung seiner Lebens- gewerkschaftliche Bewegung, ebenso wie die politische. Sie wußte haltung zu wehren und um 2ohnerhöhung zu streiten. es ebenso gut, wie wir, daß die Gewerkschaften ein Vortheil für die politische Bildung der Arbeiterklasse darstellen. Unsererseits

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gehässig zeigt sich sich die nationalliberale Presse. Ale bürger lichen Parteien sind in dieser Beziehung die reine reaktionäre Maf Wir müssen diesen Verdächtigungen gegenüber offen auf treten und Streits und Boykotts für berechtigt zum Angriff zur Abwehr erklären.

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Unsere Waffen gegen die gewaltigen Machtmittel des Unte nehmerthums sind die Solidarität und die Zusammenfassung großen Massen.

Mit allen Mitteln werden unsere Organisationen bekämp Sehen sich die Arbeiter genöthigt, zum Boykott zu fchreite der Kuli als Muster hingestellt. Die so rathen, haben feine fann und muß nun mehr geschehen. Es find dabei aber einige fo wendet man in Sachsen den groben Unfugsparagraphen geg Ahnung von unseren wirthschaftlichen Verhältnissen. G3 beruht Rathschläge zu geben. Mit Recht ist heute Morgen darauf hin- fie an. In den schwarzen Listen, in den Verrufserklärungen b unsere ganze Produktion auf Massenherstellung und Massen gewiesen worden, daß man mit einer antireligiösen Agitation Unternehmer findet man nichts, obgleich sie doch auch ein

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bedürfnisse. Unsere Gesellschaft würde zusammenbrechen, wenn farfe Bevölkerungsschichten vor den Kopf stoße. Das ist nun Boykottirung darstellen. Theilnehmer an Streiks, die ohne Innehaltung dieses Kuli- Ideal verwirklicht würde. Statt das Strecken nach der ebenso in der Gewerkschaftsagitation der Fall, wenn diese sofort Decke zu empfehlen, rathen wir, die Decke der Körperlänge anzumessen. politisch und radikal auftritt. Es muß darauf ankommen, die Kündigungszeit ausbrechen, § 110 Des Strafgesetzbuches wegen Was thun die Arbeiter? Sie wollen die Lohndecke ihren Be- große Masse der schlecht unterrichteten, der indifferenten Arbeiter des heranzuziehen, und das geschieht durch eine verständige, gegen die Gesche. Aber nie hat man dürfnissen anpassen. Geht der Unternehmer hierauf nicht ein, so ich zunächst an das eigene Interesse der Kollegen wendende Unternehmer angeklagt werden, wenn sie die Akkordsätze verkürze bleibt dem Arbeiter nichts übrig, als zu streifen. Nicht nur der Abwehr- auch der Angriffstreit ist be= bient namentlich die Fachpresse. Agitation. Das politische Verständniß aufzuhellen, dazu und Feiertage willkürlich eintreten lassen. Dieser steht das unbe­rechtigt. Das schönste hat das Gericht in Lübeck geleistet. Dort ha unmöglich gemacht wird durch Saalabtreibung z. B. ihre Wahl Bereine haben dieses Recht gefeßlich nicht. Die Hauptaufgabe ist einen Fabrikanten durch die Androhung einer Sperre gezwung Ebenso ist es mit den Boykotts. Wenn den Arbeitern eschränkte Recht zu, politische Fragen zu behandeln, den So- man den Borstand eines Fachvereins wegen Erpressung zu fe zialismus zu entwickeln und zu begründen; die zentralisirten Monaten resp. drei Monaten Gefängniß verurtheilt, weil

Boykotts verwerfen?

Zahl.( Beifall.)

Horn Löbtau empfiehlt die Annahme der Resolution Kloß- bänden zusammengeballt werden. Zum Glück schädigt der Konturrent nichts geholfen. Die Massen der Arbeiter müssen zu gewaltigen Be

Grillenberger.

Reichsgericht hat dieses Urtheil bestätigt.( Rufe der Entrüstun Aber nicht nur die prinzipielle auch die tattische Lenz Remscheid : Manche Streifs mißlingen, weil über- Mit Zwergorganisationen und Zentralorganisationchen Seite der Frage muß berücksichtigt werden. Gegen das le bermäßig viel gefordert wird. Aus solchem Grunde ist der Ham- den gewaltigen Koalitionen des Unternehmerthums gege maß im Streifen müssen wir uns wenden. Es wird leider gar burger Maurerstreik verloren worden. zu oft Mißbrauch mit ihnen getrieben. Die Streits haben in dan letzten Jahren sehr zugenommen; in den weitaus meisten Fällen ihren Zweck aber verfehlt. Die Gründe waren zu starter Zuzug, Indifferentismus und gelnde Unterstügung. wollten beispielsweise beispielsweise die Tischler in streifen. Durch Organisation ist es gelungen,

auf die Aussichten an.

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man bedingungen zu erlangen, ist immer zu billigen. Wie der Arbeit- Deshalb müssen die Arbeiter mit allen Mitteln die gewerffcha Molkenbuhr: Der Streit als Mittel, bessere Arbeits- Stand setzt, cs viel länger beim Streit auszuhalten, als die Arbeite In 40 Orten Deutschlands geber die Waare Arbeit billig zu faufen sucht, so ist der Arbeiter liche Organisation fördern. Wir müssen große Organisation diesem Frühjahr bestrebt, diese Waare möglichst theuer zu verkaufen. Das liegt nach englischem Muster bilden. Die einzelnen Gewertfchaf die einfach in der Natur der Sache und kann nur von einem Un- könnten als Branchenvereine bestehen können. Alle Bauarbeit Streits in den meisten Orten zu verhindern. Auch ohne Streits wissenden getadelt werden. Es kommt nur auf die Zweckmäßigkeiten alle Maschinenarbeiter müßte z. B. ein Verband umschließen. gelang es, fleine Vortheile zu erringen. Mit dem Boykott ist es etwas anderes. wird sich in Zukunft der Kampf gestalten.( Lebhafter Beifall.) Wie kann nun vorgegangen werden, wenn man den unvor: Der Boykott gegen Lokale, um deren Hergabe zu politischen Ver­sichtigen Ausständen entgegentreten will? Die vielen Streits sammlungen zu erzwingen, ist durchaus berechtigt. Dagegen muß fation unmöglich, wenn in den großen Städten beispielsweise dar unorganisirten Arbeiter sind mit einem Erwachen aus dem der Boykott gegen die Angehörigen eines Beruses, um dieselben einer Gewerkschaft für den achtstündigen Arbeitstag agitirt Schlafe zu vergleichen, wo der Erwachende noch nicht recht zum Anschluß an weiß, wo er sich eigentlich befindet. Das unvorbereitete( Beifall.) die Partei zu bewegen, mißbilligt werden. während in der Provinz in demselben Gewerk noch 12, 14, 16 Stunden täglich gearbeitet wird. Hier muß erst ein Vorgehen ist die Ursache für die Niederlagen bei Streifs. Wilschte Berlin bespricht die Einrichtung der Berliner nähernder Ausgleich herbeigeführt werden. Hierzu kommt die Unkenntniß der Geschäftslage. Streif- Kontrolfommission. Klug und vernünftig angewendet, ist Auch das Verhalten der Behörden ist häufig ein Hemmschuh. der Boykott eine vorzügliche Waffe. Die Arbeiterorganisationen werden verfolgt, die Unternehmer­Die gewerkschaftliche Organisation ist Beyer Leipzig: organisationen gepflegt. An die schwarzen Listen stößt sich keine nach Kräften zu unterstützen. Behörde. Sperren aber die Arbeiter eine Werkstatt, dann wird Folgende Resolution ist eingegangen: der§ 153 hervorgeholt. Denken wir an die Vorgänge in Ham­ burg . Als die Unternehmer dort beschlossen, feinen Arbeiter zu Entwickelung der ökonomische Stampf zwischen Arbeit und Rapital auch, wenn Sie nach Hause gekommen sind, darnach!( Lebha beschäftigen, der einem Fachverein angehörte, fand kein immer schärfere Formen annimmt und angesichts der ablehnenden Staatsanwalt etwas darin. Ja, die Kassirer der Ver- Haltung der Regierung gegenüber der von der sozialdemokratischen Die Resolution Kloß- Grillenberger wird einstimmig eine wurden verhaftet, die Kassen beschlagnahmt, und die Fraktion eingebrachten Arbeiterschutzgesetze ist es eine Nothwendigkeit, genommen; ebenso die Resolution Glode. In Rücksicht darauf, daß die morgigen Verhandlungen Männer gleich gemeinen Verbrechern, die Nummer auf der Brust, diesen Kampf feitens der Arbeiter zu organisiren. Die geeignete Form photographirt. So hemmen die Behörden die Fachvereine. dieser Organisation ist die gewerkschaftliche. Der Parteitag ersucht weit ausdehnen werden, und die Anträge aus der Mitte Organisationen sich anzuschließen, und wo sold e nicht vorhanden sind, sie ins Leben zu rufen." Glocke- Berlin , Bock- Gotha, Segit­

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Die Agitation muß hinaus auf das Land, in die Provi Dazu ist jezt die beste Zeit. Wir sind in einer Periode des wir schaftlichen Niederganges. Wir müssen uns auf die Abwehr Fördern wir überall die Organisation der Arbeiter

richten.

" In Erwägung, daß durch die fortschreitende, wirthschaftliche Arbeiterinnen. Nehmen Sie die Resolution an, handeln Sie a

Beifall.)

Es wird an zu vielen Orten zugleich gestreift, deshalb läßt deshalb die Parteigenossen allerorts den bestehenden gewerkschaftlichen Versammlung, die zur Verhandlung stehen, sehr zahlreich fi

sich der Zuzug nicht verhindern. Wir haben die Streits im Prinzip anerkannt, müssen aber die Taktik ändern. Erst dann

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der Kongreß mit dem Schluß der Sizung einverstanden. Schluß 6 Uhr.

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