Nr. 245.

d

mpfehle

100

obe

n alles

Bartitel

7. And

elegant Preife

elst.43

igerfir

tel

Tetot

t- und

Regen Serren

egant

enen

ufe ich fumen,

cijen

str.

gun t

Dienstag, den 21. Oktober 1890.

7. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

"

Das Berliner Volksblatt"

erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 3,30 Mart, monatlich 1,10 Mart, wöchentlich 28 Pf. Einzelne Nummer 5 Pf. Sonntage- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. Poftabonnement 3,30 Mart pro Quartal. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1890 unter Nr. 892, V. Nachtrag.) Unter Kreuzband, täglich durch die Expedition, für Deutschland und Desterreich- Ungarn 2 Mark, für das übrige Ausland 3 Mark pro Monat.

sein sollte.")

Redaktion: Beuthstraße 2.

-

Insertionsgebühr

beträgt für die 5 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf., für Vereins- und Versammlungs­Anzeigen 20 Pf. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Beuthitraße 3, sowie von allen Annoncen- Bureaur, ohne Erhöhung des Preises, angenommen. Die Expedition ist an Wochentagen bis 1 Uhr Mittags und von 3-7 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen bis 9 Uhr Vormittags geöffnet. -Fernsprecher: Amt VI. Nr. 4106.

Expedition: Beuthstraße 3.

391

Be

r.9

972

50

einfte

intel Caillen mmer

et, fo

ehlt

sst!

cagen

ut er

ein

1526

te.

ifter

ann

er.

T S

m

arten

eellfie

ft.

718

rren­

bere

of

wahl

7!

etter

[ 837

neue

ftr.

asse

533

Ten,

724

65.

and

201,

989

ben

Perth .

86.

ei

part

1077

1.

Die Vereinigungsfreiheit, wie sie fällen geneigt, lieber ſich übereifrig ann erweisen, als läffig wachsen immer neue Kulturfortschritte hervor, je freier dieſe

Daraus, daß das Recht der Vereinigung in die Ver­faffung aufgenommen ist, ergiebt sich, daß dasselbe als ein Grundrecht aller Staatsbürger zu betrachten ist und geachtet werden müsse, von dem ebenso gut Arbeiter wie Rentiers,| twa mit der Art und Weise dieser Rechtsausübung ins Gehege der allgemein giltigen Strafgeseze kommen.

-

zu erscheinen; und daß der Uebereifer den Beamten nicht Vereinigungen sind, je zwangloser sie sich den Bedürfnissen schadet, hat ebenfalls die Erfahrung zur Genüge gelehrt. gemäß bilden und, entwickeln können, desto mehr und desto Ueber die Versammlungen, welche sich mit öffentlichen An- besser vermögen sie ihrem Zweck zu entsprechen, ihre Auf­Roalition heißt Vereinigung. Daß allen Staatsbürgern gelegenheiten befassen, mögen sie nun von Vereinen gaben zu erfüllen, desto rascher wird das Tempo des ein Recht der Vereinigung zusteht, ist schon im Grundgeseze oder Einzelpersonen einberufen werden, schwebt also aus ihnen erblühenden Kulturfortschritts. Die Vereinigung des preußischen Staates ausgesprochen. Artikel 30 der stets das Damoklesschwert polizeilicher Verhinderung, so hat den Menschen zum Herrn und Weister aller seiner Mit­preußischen Verfassung lautet: daß von einer Freiheit des sich Versammelns und Vereinens thiere und der gesammten ihn umgebenden Natur gemacht; Alle Preußen haben das Recht sich zu solchen schon deswegen im Ernst nicht mehr geredet werden kann. sie ist eine unerschöpflich sprudelnde Quelle von Bildung Zwecken, welche den Strafgesezen nicht zuwiderlaufen, Durch die Bestimmung, daß Vereine, welche eine Einwirkung und Wohlstand, von Wissen und Gesittung, von Lebens in Gesellschaften zu vereinigen". auf öffentliche Angelegenheiten bezwecken, nicht mit einander genuß und Macht. Bei kulturfortschreitenden Völkern hat in Verbindung treten dürfen, ist vollends die verfassungs- sich, soweit die Leuchte unserer Kultur- Geschichtsforschung mäßig garantirte Freiheit der Vereinigung für politische reicht, immerdar ein ameiſenartig reges Vereinigungsleben Vereine aufgehoben. bemerklich und geltend gemacht wo aber der Der Hauptzweck politischer Vereine wird stets die Ein- Trieb zur und zur Vereinigung schwächer ward, wirkung auf öffentliche Angelegenheiten sein, und derjenige auf unüberwindliche Hindernisse stieß, da versanken Staatsanwalt, welcher in der von solchen Vereinen gepflegten entweder die Völker im Sumpfe Jahrtausende politischen Belehrung z. B. den Zweck der Einwirkung auf langen Kulturstillstandes und grauenvollsten, die Menschen Es giebt im sogenannten modernen Rechtsstaate kein all die öffentliche Angelegenheit der Reichstagswahl entdecken wieder verthierenden Volkselends, oder es bröckelte der gemeines Gesetz, welches das Streben eines Menschen nach möchte, würde schließlich gar nicht unrecht haben. Besserung seiner Lebenslage mit Strafe bedrohte. Die Arbeiter Staat auseinander und es erlosch die Kultur, mochte sie Vereine, welche Einwirkung auf öffentliche Angelegens auch schon erstaunlich weit vorgeschritten sein und auf den bezwecken, gehören nun aber in Staaten, in welchen verschiedensten Gebieten des menschlichen Schaffens groß­wertschaften u. s. w. auf die Verfassung berufen. Freilich die Bürger durch das allgemeine Wahlrecht einen Antheil artige und herrliche Werke hervorgebracht haben, wie in giebt es in Preußen auch noch ein Gesetz vom 11. März an der Gesetzgebung haben, unzweifelhaft zu den aller- Egypten. 1850, welches den schönen Zweck hat, den Mißbrauch" der wichtigsten. Und auch die Vereinigungen der Arbeiter zur Bersammlungs- und Vereinsfreiheit zu verhüten. Dieses Ge- Verbesserung ihrer Lebenslage haben das dringendste Intereffe Selbstsucht sein stärkster Gegner lebt, so hat in der Ge jeb enthält aber gleichfalls keine Bestimmung, durch welche daran, auf öffentliche Angelegenheiten einzuwirken, z. B. die schichte die Bethätigung des Gemeinsinnes durch freie Ver­Bereinigungen zu dem angegebenen Zwecke als Mißbrauch Gesetzgebung. B. in sozialreformatorischer Weise zu einigung ihren Todfeind gefunden im Despotismus und der Vereinsfreiheit erklärt und etwa verboten würden.

Wie aber im Individuum dem Gemeinsinn in der

Das Gesetz vom 11. März 1850 hat es hauptsächlich Maße zu bewirken, auch das lebhafteste Interesse mit ein­beeinflussen u. s. w., sie haben, um das in recht ausgiebigem allem, was ihm verwandt und unterthan ist. auf Versammlungen abgesehen, in welchen öffentliche An- ander über den ganzen Staat hin in Verbindung zu treten. schlossenen Herrscher und die sie umgebenden hohen und Die zu selbstsüchtiger Ausbeutung der Beherrschten ent­gelegenheiten" erörtert werden sollen und auf Vereine, welche Den Arbeitern ist durch das mehrerwähnte Mißbrauch- niederen Bedientenseelen, sind zu allen Zeiten die Feinde gesetz auch der allerbescheidenste Gebrauch der verfaffungs- der Vereinigungsfreiheit und damit die Bäter und Pfleger Solche Versammlungen sind durch das Gesetz der Pflicht mäßigen Vereinigungsfreiheit nach der Richtung der Anzeige bei der Ortspolizeibehörde und deren Beaufsich- Wahrung dieser ihrer dringenden Interessen hin verwehrt. jenigen, welche im Interesse der Menschheit wider Despoten der des Völkerelends und Sittenverderbes gewesen. Und Die­ligung unterworfen und den bezüglichen Vereinen ist außer­dem noch verboten, mit einander in Verbindung zu treten. Angesichts dieser schwerwiegenden Beschränkungen des und Ausbeutern, wider Elend, Knechtung und Sittenrohheit Vereinigungsrechtes sollte man nun gar nicht glauben, daß im Kampfe gestanden, haben immer zugleich und in erster lungen unterstellt sind, ist nun freier Staatsbürger entschieden feit in der Theorie bereits seit den griechisch- römischen Die Polizeiaufsicht, der diese Vereine und Versamm unbeschränkte Vereinigungsfreiheit als politische Nothwendig- Linie gestritten für die Freiheit des Sichvereinens. unwürdig. Außerdem aber hat die Erfahrung gelehrt, daß Alterthumme von Staatswegen anerkannt war und daß sie Volt des Alterthums Die großartige Verfassung, welche das höchstkultivivte das Volk der Athener fich Beeinträchtigungen der Versammlungs- und Vereinsfreiheit da vor Polizeiaufsicht und Gesetzesschmälerung bewahrt ge- des Solon , Geburt gegeben, die Verfassung der Selbstgeseggebung dieser Vereine den - hat bereits die Freiheit, Vereine zu bilden, nicht oder nur ungenügend befähigt, zu beurtheilen, ob durch nicht zu selbstsüchtigen Zwecken von Seiten der Besitzenden de in den fraglichen Versammlungen zu Tage tretenden und Herrschenden in rücksichtslosester Weise ausgebentet Aeußerungen oder Beschlüsse irgend welche Strafgesez- Para- wurden. Dasselbe geschah für das mächtigste Kulturvolk des graphen verlegt werden. flassischen Alterthums, für die Römer, ums Jahr 450 v. Chr. beamte kann sich darin irren, und alle sind in Zweifels- vereinen erwuchs, so blieb er zu allen vorgeschichtlichen und das sogenannte Zwölftafel- Gefeß, Selbst der befähigste Polizei- Ebenso wie der Staat auf und aus uralten Menschen- durch deren erste schriftlich festgestellte Gesetzgebung, durch - das allezeit die Grund­Der Artikel fetzt die Nothwendigkeit des Fortfalls aller schlungenen Vereinigungen zusammengesetzt. Familie und geschichtlichen Zeiten aus tausendfältig ineinander ver- lage römischen Rechtslebens geblieben ist. m Vereins- und Verſammlungsfreiheit beschränkenden Beſtim Verwandtschaft, Erwerbs- und Besitzvereinigungen, Religions- republit infolge unaufhörlicher Kriege, entsetzlicher Partei­Erst unter den Kaisern, nachdem die welterobernde Römer­mungen theoretisch auseinander. Die praktische Frage, ob es schneiden, läßt er ganz unberührt. Unser Parteitag hat die Frage standschaften 2c. sind die Quadern des Staatsfundaments gegangen war, wurden Geseze erlassen gegen den angeblichen kämpfe und zu Grunde bekanntlich durch Uebergang zur Tagesordnung über den Antrag und zugleich der Boden, aus dem all' unsere Rechte und Ge- Mißbrauch der Vereinsfreiheit; und hauptsächlich mit Hilfe Fell- Leipzig verneint. Die Redaktion.

Feuilleton.

Nachdruck verboten.]

Victoria.

Roman von Minna Kautsky .

[ 18

Staatsbürgern zugesichert.

-

-

setze erwachsen sind. Aus immer neuen Vereinigungen er dieser Gesetze wurde die haarsträubende Aussaugung und

Oswaldt sah ungemein geschmeichelt aus und fast ein Seit der Stunde, wo er es zum erstenmal erblickt, war wenig erstaunt über seine eigene künstlerische Bedeutung. es ihm nie völlig aus dem Gedächtniß entschwunden, und " Wenn ich nur nicht wüßte, wie das gemacht wird," er hatte sich's zugeschworen, baldigst wiederzukommen, um sagte er humorvoll zu sich selbst. Field kann es wahrhaftig diesen romantischen Winkel auf die Leinwand zu bannen. nicht erwarten, mich berühmt zu sehen. Nun ja, da ich Seitdem waren sieben Jahre vergangen und heute schon nach wenigen Monaten sein Schwiegersohn sein werde, war ihm die Zeit abermals kurz zugemessen. Die Journale so kann er nicht darauf rechnen, daß ich bis dahin durch hatten ihn bereits nach Böhmen abmarschiren lassen und er meine eigene Kraft allein jene Stellung einnehme, die er wurde in der That vom Fürsten erwartet.

Schon hatte er sich an den Luxus gewöhnt und das wünschen mag. Verlangen danach beherrschte ihn, und so sagte er nach, Kraft allein zu erreichen ist?

griffen.

und

überhaupt durch eigene Unmuthig stampfte er mit dem Fuße auf.

Das fruchtbare Flachland dort dünkte ihm entsetzlich, Sein hübsches Gesicht nahm einen nachdenklichen Aus- und die Einladung des Fürsten , über die Viele so entzückt Sein Blick streifte den Stuhl, auf dem sein Werkzeug

ein Künstler könne nur inmitten des Reichthums, umgeben druck an, dann aber sagte er lustig und mit der vollen Sorg- gewesen, erhielt das Drückende eines Befehls. von all' dem Schönen, das er vermitteln soll, wahrhaft losigkeit des Künstlers. Verdienstvolles schaffen und sich Ei, ich überlasse ihm das, er soll seinen Schwiegersohn noch zusammengebunden lag, und jetzt war er mit einem vorwärts bilden. Ja, dem Künstler ist der Reichthum nur schnell zum berühmten Mann machen, er darf sich diesen Sage dabei und begann es auseinander zu nehmen und Alles Licht und Luft, das Leben selbst. Er wollte ihn haben, Lugus gestatten, wie jeden andern!" er konnte ihn nimmer missen! Er sah zum Fenster hinaus und begann zu pfeifen, Bald darauf hatte er das Haus verlassen, bepackt mit Mechanisch hatte er nach einem zweiten Blatte ge- laut und ungenirt, wie er es in der letzten Zeit nicht mehr seinem Malergeräthe, wie in jenen Tagen, wo er, ein armer gewagt hatte. Schüler der Akademie, hier seine ersten Studien nach der Es war ein thaufrischer, heller Morgen. Er überblickte Natur gemacht. Und wie er so in den sonnigen Morgen

fellschaft.

zurechtzulegen.

Da war ein Feuilleton, Künstlerleben" betitelt. Er sah etwas näher zu und fand sich selbst darin ge-/ die sonnbeglänzte Landschaft und sah nach den bewaldeten dahin schritt, kam ihm auch wieder die jugendlich sorglose schildert, sein Wirken und seine Erfolge, feine neuen Hügeln, wo auf einer Höhe ein stolzer, einst mächtiger Stimmung zurück, deren er sich damals erfreute. Er schritt Aufträge und seine Beziehungen zu der Creme der Ge- Bau, nun eine Ruine, Aarenberg, sich erhob. Und seine rasch aus, und pfiff vor sich hin. Er hatte die Absicht, den

Augen verfolgten weiter hinaus durch einen Thaleinschnitt weiten Weg nach der Enge anzutreten, nachdem er aber zehn einer äußerst schmeichelhaften Einladung Zugleich wurde mitgetheilt, daß er Wien verlassen, um Enge, das in einem Kessel endigte, von dem die Felsen halten, um seine Stirne zu trocknen. Er fand die Hitze die schönlinigen Berge. Dort lag ein einsames Thal, die Minuten im Sonnenschein gewandelt war, mußte er inne­des Fürsten kühn zu ansehnlicher Höhe emporstiegen, und aus dessen ganz ungewöhnlich, und war überdies so lächerlich beladen. äußerstem Winkel ein kleines stilles Wässerchen entgegen- Herr Oswaldt war doch etwas bequem geworden und jeder physischen Anstrengung entwöhnt. Er hielt gerade vor Mit jener vorstellenden Kraft, die jeder schöpferische einem Häuschen, das an dieser mit Weinreben besetzten An­Zauber vor sich erstehen.

Schwanda auf seine Güter in Böhmen Folge zu leisten. Rünstler, dessen geniale Leistungen in den letzten Aus Der Artikel war gut gemacht, er schilderte den jungen blinkt. stellungen so allgemeine Bewunderung erregten, in durchaus Geist besitzt, ließ er dies Bild in all' seinem poetischen höhe stand, und hoffte hier Jemand zu finden, der ihm interessanter, wenn auch etwas phantastischer Weise.

Schirm, Feldsessel und Staffelei nachtragen sollte. Er

er