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erster Vorsitzender; Hermann Gumpel, zweiter Vorsitzender; Emil| sistiren lassen. Der Vorsitzende theilte der Versammlung Friedrichshagen . Arbeiter Bildungsverein Fritsche, erster Raffirer; Reinhold Jacubit, zweiter Kassirer; bara shin mit, daß er Erfundigungen einziehen werde, ob der Versammlung am Sonnabend, den 25. Oftober, im Conrad'sche Eduard Holzmann, erster Schriftführer; Hermann Lesser, zweiter Beamte das Recht habe, einen Redner während der Versamm- Saale . Bevor in die Tagesordnung eingetreten wurde, wurde Schriftführer. Ferner wurden die Genossen Tamm , Westerburg lung zu verhaften. vom Vorsitzenden ersucht, zu Ehren des verstorbenen Genoffen und Schmidt als Revisoren gewählt. Ferner theilte der Vorsitzende das Erkenntniß in der Klage Baumgarten- Hamburg sich von den Plätzen zu erheben, was von Zu„ Verschiedenem" bemerkt Genosse Schmidt, daß die ge- des Vorstandes gegen den Klempner Zirk mit. 3. wird sich sämmtlichen Anwesenden geschieht. Hierauf hielt Herr Se Leid Tefenen Arbeiterblätter bei Gumpel abgeliefert werden sollen, da fernerhin hüten, Berleumdungen zu verbreiten. Den streifenden einen mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag:„ Die Sozial Bietsch nicht mehr anwesend ist. Der Borsigende bemerkte hierauf, Töpfern wurden 100 M. bewilligt. demokratie vor und nach dem Sozialistengesetz." Redner erging daß es zweck und werthlos ist, gelesene Zeitungen auf das Land Der Verband deutscher Korbmacher hielt am 20. Dt fich in Rückblicke über die Zeit vor dem Sozialistengefeß, wie zu schicken, da dieselben dort nur als Makulatur verwendet tober seine Vereinsversammlung ab. Der Kassirer Junknickel Alles versucht wurde, unsere Partei zu hindern und die Agitation würden. Er hält es für wichtiger, wenn Broschüren gedruckt legt die Abrechnung vom 3. Quartal vor. Darnach betragen die zu zerstören. Redner gedachte auch des früheren Staatsanwalts würden und diese aufs Land zu schicken, wie es auf dem Partei- Ginnahmen für die Monate Juli, August, September 27 M. 13 Pf., Tessendorf, wie derselbe nichts unverfucht gelassen, die Partei und tag zu Halle beschlossen wurde. Griepentrag ist der Ansicht, daß die Ausgaben 36 M. 48 Pf.; es ist somit ein Defizit von deren Anhänger zu verfolgen. Da geschahen die Attentate Hödel und es doch nüßlich ist, das„ Berliner Volksblatt" und die„ Berliner 9,68 m. vorhanden. Es wird beschlossen, das Annonziren so Nobiling im Jahre 1878 in furzer Reihenfolge. Wurde schon bei dem Volks- Tribüne" aufs Land zu schicken. Er hätte es lange einzustellen, bis das Defizit gedeckt ist. Kollege Brückner Attentat Hödel's unsere Partei damit in Verbindung gebracht, so fam in Pommern gesehen, Daß Die Landleute auch schon las sodann aus der Berliner Arbeiterbibliothek über die Natur- bei dem Nobiling'schen Mordversuch dasselbe zum Ausbruch. Bismar aufgeklärt sind, da er bei mehreren das„ Berliner Volksblatt" geschichte der antisemitischen Bewegung vor. Die Vorlesung fand telegraphirte von Friedrichsruhe nach Berlin :„ Ausnahmegese gesehen hatte. Er ist der Meinung, daß die Agitation mit dem allgemeinen Beifall. Schließlich überreicht der Vorsitzende der gegen die Sozialdemokratie und Auflösung des Reichstags." Un Bersenden weiter betrieben werden möchte. Es wurde hierauf Versammlung ein Geschenk der Kollegen Barts und Hense, be- so geschah es auch. Der unter dem Eindruck der neu Attentate beschlossen, die gelesenen Arbeiterblätter bei Gumpel, Barnimstraße stehend in einer sinnreich angefertigten Tafel für die Korbmacher - sammengesetzte Reichstag schuf das Sozialistengeset. Und nun Nr. 42, abzuliefern und diese Annahmestelle im Berliner Volts- Herberge. Die Anwesenden erheben sich zum Zeichen des Dankes begann eine Aera der Verfolgungen und Bedrückungen. blatt" jede Woche bekannt zu machen. Genosse Möller rügte, und der Anerkennung von ihren Plähen. Parteiblätter wurden vom Boden weggefegt, Arbeiterverbände ver daß Versammlungen abgehalten werden in solchen Lokalen, welche Der Arbeitsnachweis für Berlin befindet sich bei Jungnickel, boten, der kleine Belagerungszustand über Berlin , Leipzig und nicht auf der Liste der Lokalkommission stehen. Hierauf bemerkte Wienerstraße 11. Vereinsversammlung jeden Montag nach dem Hamburg- Altona verhängt; Fabrikanten entließen die sozialistischen der Vorsitzende, daß im 5. Wahlkreis sehr wenig Säle zu haben 15. eines Monats. Arbeiter, Majestätsbeleidigungs- Klagen wurden angestrengt und find. Es wäre Sache der Lokalkommission, sich darum zu kümmern. Herr Seefeldt giebt seinen Saal zu jeder Versammlung her. HierEine öffentliche Versammlung der Arbeiter- Vertreter Hunderte von Jahren Gefängniß in Gesammtheit erkannt. Aber Alles dies ließ unsere Partei nicht muthlos werden und so standen Berlins unter
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3. Ver:
an
der ziele
im
zu lassen und in Fabriken und Werkstellen vertheilen zu lassen, für Alters- und Invalidenversicherung tagte am Mittwoch, den Sozialistengesetz gegenüber. Das Gesez ist nun gefallen. Daß auf wird ein Antrag von Gumpel angenommen, Bettel drucken Borstandsmitglieder, sowie der Arbeitervertreter des Ausschusses wir endlich vor dem Wahlresultat im Jahre 1890, ein Sohn dem war, schloß der Vorsitzende die Versammlung. Der sozialdemokratische Wahlverein des 4. Berliner 1. Berathung des vont per kommission ausgearbeiteten Statuts der Sozialdemokratie Herren Buchholz, Nasse und Werth mit folgender Tagesordnung: hörden in allen Orten Deutschlands . Redner legte dann die Ziele Reichstags- Wahlkreises hielt am Dienstag eine Witglieder behuis Gründung eines Vereins der gesammten Arbeitervertreter mithelfen möge der Verwirklichung unserer Biele Bersammlung in Joel's Salon ab. Auf der Tagesordnung Berlins ( siehe Bericht des„ Berl. Voltsbl." der vorigen Versamm- sprachen die Herren Bernisky, Lippmann und Sonnenburg in - Die Diskussion war lebhaft und stand: 1. Bortrag des Herrn Regierungs- Baumeisters a. D. lung). 2. Bericht über die erste Sigung des Aus: Reßler über die Berechtigung der Sozial- schusses für Alters- und Invalidenversicherung. Sinne des Referenten. - Der 3. Punft der Tagesordnung Demokratie. 2. Diskussion. 3. Verschiedenes und Frage- schiedenes. Bevor in die Berathung des Statuts eingetreten wurde," Berſchiedenes geschritten. Es entspann sich eine lebhafte Deb Vereinsangelegenheiten" wurde zurückgestellt und zum 4. Bunt: tasten. Nachdem das Protokoll der letzten Versammlung verlegte Herr Martin in eingehenden Worten die Gründung, resp. ergiebene Be des eingetretener: leſen, welches angenommen wurde, erhielt Herr Keßler das Wort das Bedürfniß flar, daß es notwendig wäre, einen Berein der über verſchiedene Vorwürfe, die einzelnen Mitgliedern des alich zu seinem Vortrage. Derfelbe zeigt in seinem 1½ stündigen Vor- gesammten Arbeitervertreter Berling zu gründen, no alle bie Gr eins feit längerer Zeit gemacht werden. Es wurde schließli trage den Unterschied zwischen Anarchismus und Sozialismus. fahrungen gesammelt werden, und von dieser Stätte in die Maſſen eine Kommission von neun Mitgliedern zur Schlichtungen Reoner meint, beide trennen sich wie Feuer und Wasser und be- her Bevölferling aut werden, un von dieser Sten in die in eie Untersuchung der Streitigkeiten gewählt und zwar die Herr zieht dasselbe auf unsere heutige anarchistische Produktions- Beratung rug Statuts de trefen Dejjebe Deurbe i Saab , Schlehuber, Graßnic, G. Hoffmann, Stettefeld, Line, weise, erläutert diefelbe an einzelnen Beispielen, und führt von der Sommiffion, ausgearbeit war, mit Heinen unwesentlichen Kühne, Karl und Kunze. Nachdem noch über die geringe durch die Berichte der badischen Fabrikinspektoren, sowie aus Abänderungen, faſt burchweg einstimmig angenommen, punt 2 theiligung an der Illumination zum 1. Oktober verschiedene sumpft und physisch degenerirt. Redner meint, daß nur durch gerückten Zeit von der Tagesordnung bis zur nächsten eigenen Erfahrungen an, wie das Volk dadurch moralisch ver- der Tagesordnung wurde wegen der Wichtigkeit und der vor- Redner gesprochen, wurde die Versammlung geschlossen. Vergesellschaftlichung der Produktionsmittel dem Volke geholfen versammlung abgesezt. werden farn. Redner erntete großen Beijall. An der Diskussion betheiligten sich mehrere Genojjen.
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Männer
Gefang-, Turn- und gesellige Vereine etc. am Montag: Gefang Nachdem unter Verschiedenem die Kommission mit der pro- Franz- Grenadier- Platz Nr. 7. Aufnahme stimmbegabter Kollegen. Liedertafel der Maler und verwandten Berufsgenossen, Restaurant Berg, Raifer Unter Verschiedenem wurde ein Antrag, die nächsten Ver- lung betraut wurde, und sich sämmtliche Anwesenden in den traße 68 im Restaurant. visorischen Leitung des Vereins bis zur nächsten Generalversamm- gesangverein Weiße Rose " Abends 9 Uhr im Restaurant Kleine Gerichts straße 10. Männergesangverein„ Eintracht I" Abends 9 Uhr Köpnider sammlungen durch Handzettel bekannt geben, angenommen. Aufnahmelisten eingezeichnet hatten, schloß der Vorsitzende um straße 190." Deutsche Liedertafel" Abends 9 Uhr, Drantenstraße 190. Gefangverein ,, Echo 1872" Abends 9 Uhr Dranien Darauf wurde die Versammlung mit einem Hoch auf die Einig- 12/2 Uhr die Versammlung. Gesangverein, Myrthenblätter" Uebungsst. Alte Schönhauserstr. 42 b. Malzah keit der Sozialdemokratie geschlossen. Männergesangverein Senefelber". Uebungsstunde Abends 9 Uhr in Restaurant, Rosenthalerstr. 11-12. Aufnahme neuer, auch paffiver, Mitglieber. Verein Berliner Theaterfreunde Abends 8% Uhr bet Lülow, Admiral au Verein Lustig" Abends 9 Uhr bei Thamm, Schönhaufer Allee 28.- Verein Ratibor " Abends 8% Uhr im Königstadt- Kasino, Sol
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Wissenschaftlicher Verein für Roller'sche Steno
Rauchklub Nordstern" in Sufat's Lokal Frankfurter Stattlub, Ramsch", 8% Uhr, Fürstenbergerstr. 10.
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Rauchklub Hellblau" Abends 9 Uhr Staliger
Verein ehemaliger Schüler der 42. Gemeindeschule
Gäste willkommen. 8% Uhr bei Bormann, Ohmgasse 2.-
Abends
Bitherklub ,, Waldrose" Abends go thr
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Friedrichs Verein"( ehemalig Unterhaltungstlub Schiller Abends su Bergnügungsverein Freundestreur
N.B. Die Verlesung der Präsenzliste ergab, daß( ca.) Eine Generalversammlung des Vereins der Filzschuh- 40 Arbeitervertreter anwesend und folgende Kra kenkassen verarbeiter tagte am 27. Oktober. Die Jahresabrechnung wurde ver- treten waren: Alte und Neue Maschinenbauerfaſſe, BuchdruckerTefen. Sie ergab eine Einnahme( vom 26. September 1889 bis taffe, Tischlerkasse, Schlosserkasse, Hilfskaffe der Metallarbeiter und 30. September 1890) von 293,15 M. und eine Ausgabe von Ortsfrankenkasse der Maurer. Ahrends'scher Stenographenverein ,, Apollobund" Abends sub 266,36 M. Es bleibt ein Bestand von 26,79 M. Dem Kassirer wurde Decharge ertheilt. Die Zahl der Mitglieder beträgt 194. hielt am Mittwoch, ten 29. Ottober, seine erste, zahlreich besuchte Gäste willkommen. Der Verein der Kurbelstepperinnen,-Stepper etc. grappie Abends 8½ Uhr im richts- und Uebungsstunde. In den Vorstand wurden gewählt: P. Opitz, erster Vorsitzender, Mitgliederversammlung ab. Herr Türk hielt einen Vortrag über allee 174, Friedrichsberg. 6. Dallmann, zweiter Vorsitzender, W. Meyer, Schriftführer, F. Rader, Stellvertreter, D. Schröder, Kassirer, A. Lange, Stell: Herenprozesse. In der Diskussion sprach Herr Schade. Bei der fraße 143. 9 Uhr bei Kloth, Dresdenerstr. 10. vertreter. Bu Revisoren wurden ernannt: R. Baginsti, K. Lange Vorsitzenden Herr P. Böhm, zur 2. Vorsitzenden Frau Baumann, neuer Witglieder. darauf folgenden Vorstandswahl wurden gewählt zum ersten uebungsstunde bei Schneider, Albertstr. 8. Dirigent: Wegener. Aufnahme und F. Valerius. Der Verein der Klempner hielt am Dienstag, den zum Kassirer Herr W. Priliwiß, zu Schriftführern Herr R. 3öglinge des großen Friedrichs- Waisenhauses der Stadt Berlin ) Abend 28. Oktober, eine Versammlung ab, in welcher May Bräuer einen Burisch und Frl. Raabe, zu Ersatzleuten Frl. Bandschapp und im Restaurant Giefét, Triftstraße 41. Vortrag über Löhne und Leben der Arbeiter hielt. Redner schil Frl. Jahr. Unter Verschiedenen wurden mehrere Werkstatt- Abends 8% Uhr im Reſtaurant Preuß, derte insbesondere die traurigen Löhne der schlesischen Berg- und angelegenheiten besprochen. Auch ein Inserat im„ Lokal- Anz." Rauchtlub" Goldene Quaste" Abends 9 Uhr, Restauration Barnimstr. Fabritarbeiter. Die Kinder werden in frühester Jugend bei von Herrn Müller Nachf. Spindlershof wurde erwähnt, derselbe schlechter Nahrung zur Fabrik- oder Feldarbeit angehalten. Die verlangt Kurbelstepperinnen mit 0,15 Pf. Stundenlohn(!) Die Folge ist ein tranfer, verkrüppelter Menschenschlag. In der Die Versammlung gab ihre Entrüftung über ein solches Angebot kussion sprachen die Kollegen Selchow, Drange und Becker. Es fund, und verschiedene Mitglieder forderten angesichts solcher wurde folgende Resolution angenommen: Thatsachen zu recht reger Theilnahme an dem Verein auf, damit verweisen, wenigstens etwas auf die Finger gesehen wird. Mit 0. Jentsch. Sie fragen viel! Die griechischen Philofop einem fräftigen Hoch auf das Gedeihen des Vereins und die hielten Erde, Waffer, Luft und Feuer für die Ur- und internationale Arbeiterbewegung schloß der Vorsitzende die Ver- bestandtheile aller Körper und nannten sie eben darum Eleme sammlung. Glement heißt also Úr- oder Grundbestandtheil. Dem Verein gehören sirfa 70 Stepper und Stepperinnen an, Naturwissenschaft( Chemie) hat andere Grundbestandtheile es ist somit wahrscheinlich schon jezt der größte Theil aller in Körper entdeckt, Sauerstoff, Wasserstoff, Eisen 2c. Erde, Wa Beschäftigten im Nach kurzer Zeit biefer Branche beijere özfolge erzielen, zu öne get Die nächste ut. f. w. find also Elemente im antifen und mittelalterlid hoffen wir noch können. noch als solche bezeichnet.- Der Gang des Menschen" Er berichtete, daß der Affordpreis so tief herabgefeht worden sei, Versammlung findet auf Donnerstag, den 13. November im Lotal Ginne; fie werden vielfach, aber unwissenschaftlich, auch b überhaupt fein Satz, nicht nur tein vollendeter. Die Analyse von Bolzmann, Andreasstr. 26, statt.
Gäste willkommen.
Briefkaffen der Redaktion. Die heutige Versammlung des Vereins der Klempner ist mit derartigen Prinzipalen, welche den Arbeiter auf die Volksküche Bei Anfragen bitten wir die Abonnements- Quittung beizufügen, Bri
den Ausführungen des Referenten einverstanden und erklärt, daß die Palliativmittel, welche von Seiten der herrschenden Klaſſen in Szene gesetzt werden, nicht hinreichen, um die herrschende Misère zu beseitigen. Nur durch Umgestaltung der heutigen kapitalistischen Produktionsweise in eine sozialistische kann das
Elend a 3 der Welt geschafft werden. Kollege Becker machte hierauf noch Mittheilungen über die Zustände in der Königlichen Werkstatt zu Spandau .
daß die Arbeiter sich zu einer Petition an das Striegs ministerium entschlossen hätten. Sie haben aber keine Antwort erhalten.(!)
Kollege Bort berichtete, daß die Kommission, die dort die Beschwerden der Arbeiter entgegennimmt, nur aus Meistern
mittlung von Klagen unbequem zu werden.
Antwort wird nicht ertheilt.
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( E. H. 85) hielt am Mittwoch, den 29. Ottover, eine Versamme gegeben, nur ist des Menschen" keine Ergänzung zum Subfe Der Sanitätsverein für Arbeiter beiderlei Geschlechts Sages:" Der Gang des Menschen ist aufrecht" haben Sie richt
lung für Männer und Frauen ab, in welcher Herr Dr. Gold- fondern eine Beifügung( Attribut).
mann einen beifällig aufgenommenen Vortrag über„ das Leben G. R. 100. Wenn ein Miether bei seinem Auszuge
und guten Patrioten" besteht, die sich wohl hüteten, durch Ueber- und die Ernährung des Menschen" hielt. Herr Hundt forderte fästen an dem Hause läßt, so kann der Wirth dieselben abnehme
Während der Debatte ereignete sich ein Zwischenfall:
anzugeben und der überwachende Beamte wollte ihn deshalb
Schaw
Da
mut
Einer der Redner weigerte sich anfänglich, feine Wohnung| Debatte wurden verschiedene Mißstände bei den Ortskrankenkassen wenn klar erhellt, daß der Miether dieselben im Stiche laffe
wohl nicht recht gehört haben: der hochgeachtete Herr Gerichtspräsident stellte ihr eine solche Frage?!
O nein, Herr Präsident, ich hätte das Geschöpf nicht behalten, mein Haus ist nicht für....
Schon gut, Sie können sich sehen."
Der General- Staatsanwalt begann die Anklage. Er sprach nur so leichthin, als ob er sicher wäre, daß auf seine Rede eine Verurtheilung erfolgen müsse; seine ganze Haltung sagte deutlich: Wie dumm! muß man nicht seine rhetorische Kunst bei so miserablem Zeug verschwenden!
die Anwesenden zu fräftiger Propaganda für den Verein auf, da- und, eventuell auf Kosten des Miethers, aufbewahren. mit er der„ Medizinfrage" naher treten könne. In der weiteren Eigenthum an den Schaukästen erwirbt aber der Wirth besprochen.
will.
Welche sonderbare Gedanken mochten auf einmal in war und Niemand auf seine Worte hörte, machte er dem engen Hirn der Angeklagten auftauchen? gnädig und opferte seinen Ruhm dem Interesse der flagten.
Ange
Endlich zogen sich die Geschwornen zur Deliberation
zurück.
Nach 5 Minuten erschienen sie schon wieder. „ Nach Recht und Gewissen," hieß es,„ nein
nein."
Auf Alles und Jedes hatten die Geschworenen
Nein" geantwortet.
Die Freisprechung wurde vollzogen. Philomene,
nein
mit
toeld
Wohl mochte sie noch die Vorstellungen ihrer Ge- rührte sich nicht. Ihre Wächter mußten sie schütteln,
spielinnen theilen, nach' welchen die Gerichtsleute verhaften, verurtheilen und hinrichten, Alles in einem Nu. Sie sah schrecklich aus.
Man sah sie plötzlich das Taschentuch, das sie immer vor die Augen gehalten, fallen lassen, die Hände um ihren Hals legen und mit flehender Miene die Herren in den rothen und schwarzen Kutten ansehen. Waren in ihrem Gedächtniß die Erzählungen wach geworden, mit denen man sich an den Winterabenden in den Spinnstuben des Heimathsdorfes zum Gruseln brachte. Gedachte sie des " Pfarrer's Röschen v. Taubenheim" und sah sie im Geist Nach und nach aber riß er sich selber fort: feine die Guillotine bereit, die jetzt das Rad ersetzte, auf dem der Stimme wurde laut und lebendig, seine Augen Leuchteten Kindesmörderin ihre gerechte Strafe wird! in dem fahlen Gesicht, seine linke Hand zog abwechselnd an den beiden Enden seines schmutzig- blonden Backenbartes. Hochaufgerichtet, die Rechte weit über den kahlen Scheitel erhoben, donnerte er jetzt gegen die Entsittlichung, welche den sozialen Körper zerfrißt; er ermahnte die Geschworenen, unerbittlich streng zu sein und durch ihr Urtheil der Demoralisation einen Damm entgegenzuhalten. Nun war er im Zuge und unaushaltsam ging es weiter und weiter. Also wirklich! ja, das war es! Sie hatte nicht geirrt! Jetzt wandte er sich an die Angeklagte. Wer war sie? Man wollte sie packen, fie fortschleppen, um sie zu„ köpfen". Ein grundverdorbenes Geschöpf, jedes Mitleids unwürdig. Und sie preßte ihre rothen Hände noch fester um den Hals. Sie hatte ihr Kind getödtet, und warum? Zynisch hatte sie's Die Gendarmen machten verwunderte Augen. Das ja selbst gesagt: um nicht ihren Platz zu verlieren!! Nicht Mädchen ließ sich zu Boden sinken und ächzte und stöhnte hatte sie aus Scham vor der Unehre oder aus Verzweiflung jämmerlich. über betrogene Liebe gehandelt, nein, schnöde Berechnung, entsetzliche Habgier, das war's, was sie getrieben, das hilflose Geschöpf aus der Welt zu schaffen. Langsam und wuchtig, nach jedem Wort paufirend, wiederholte er mehrFurcht dem seidenen Taschentuch über's Gesicht, der Generalmals: Philomene hat ihr Kind getödtet, aus ihren Blaz zu verlieren." Die Angeklagte rührte sich nicht; zusammengefauert faß Effekt all' seiner Beredtsamkeit zu nichte gemacht werden,
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Die Gendarmen, welche wahrscheinlich ihre Haltung für unanständig erachteten, wollten ihr die Hände vom Hals entfernen.
Das Publikum war aufmerksam geworden. Ei der Tausend! nun wurde die Geschichte ja noch ganz interessant zum Schluß.
verständlich zu machen suchen, daß sie frei war, gehen konnte.
daß
„ Was? Wirklich? Sie sollte nicht geköpft werden
Frei! hatte man gesagt." " Frei!" betheuerten die Gendarmen.
Sie sah bestürzt auf das klatschende Publikum.
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Abends, bei Tisch, bespräch der junge Advokat seinem Freunde die Vorkommnisse der Situng.
N.
" Ein ganz famoses Geschöpf, dieses Bauerumäbel! fich halt auch was weiß machen lassen, wird nach d
Bezirkshauptstadt wandern."
Wieso, nach der Bezirkshauptstadt?"
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" Nun ja, alle Mädchen hier herum, die der Verfübr Die Frauen weinten, der Präsident wischte sich mit zum Opfer gefallen sind, gehen nach der Bezirkshaupt Manche sind so dumm, daß sie den Kopf verlieren Staatsanwalt machte eine ärgerliche Miene; sollte denn der Kind tödten, die gehen nach den Galeeren. Philoment glücklich an den Galeeren vorbeigekommen, Bezirkshauptstadt gehen.
fie auf ihrer Bank, als ob die mächtige Rede sie vernichtet durch das Interesse, welches diese Landpomeranze jetzt tution wird sie nicht vorbeikommen, sie wird nach
erweckte.
hätte. Aber der Anwalt wandte sich wieder an die Geschworenen, sie zum strengen Urtheil auffordernd und ihnen Nun versuchte Philomenen's Vertheidiger eine thränendie Artikel des Straf- Gesetzbuchs vorhaltend, deren Anwen- selige Rede an den Mann zu bringen, aber da er sah, daß dung er begehrte. die allgemeine Theilnahme ganz dem Mädchen zugewandt
an der
Philomene ging nach der Bezirkshauptstadt.
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