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Beilage zum Berliner Voltsblatt.
Nr. 260.
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Freitag, den 7. November 1890.
7. Jahrg.
daß endlich diese Verkürzung diese Verkürzung des Arbeitstages ein, mehren, um so die Grundsäge der gesellschaftlichen Theilhaber wenn auch indirektes Mittel sein fann, zur Ver- fchaft zu fördern und nicht das Prinzip des tapitalistischen Einzelgesellschaftung der Arbeitsinstrumente, ein Ziel, wel besitzes zur Herrschaft kommen zu lassen. Gestern Abends endete nach zweitägiger Sizung ein hier zu- ches die Arbeiter nie aufhören dürfen, mit allen ihren Kräften VII. Alle Angestellten, Beamte, Verwalter und Direktoren von fammenberufener Kongreß des Arbeiterbundes: Partito zu erstreben;- denn die Arbeitsinstrumente, die Maschinen, Kooperativ- Genossenschaften müssen Arbeiter sein. operaio italiano, umfassend 130 Arbeitervereinigungen, follen eine Erleichterung der Mühen für den Arbeiter sein, nicht Zum Schluß wird das Zentralfomitee des Bundes Partito die von 103 anwesenden Mitgliedern vertreten waren. Es gelang wie heute ein Mittel der Ausbeutung des Arbeiters und des Ge- operaio italiano mit seinem vorläufigen Sitz in Alessandria von diesem Kongres, in welchem also das der radifalen bürger winnstes für den Besitzer der Maschinen; sie sollen, an Stelle, daß der Versammlung bestätigt. lichen Demokraten sich zuneigende Element des Consolato fie heute dazu dienen, den Arbeiter brotlos zu machen, die ganze operaio milanese fehlte,( der Leser erinnert sich, daß ein Klasse der Arbeiter zu einem höheren Kulturzustand erheben, was Berschmelzungsversuch mißglückt ist), die auch diesmal wiederholt nur geschehen kann, wenn sie Eigenthum der organisirten Gesellunternommenen Störungen und Durchkreuzungen von Beschlüssen schaft werden, seitens anarchistischer Vertreter fern zu halten oder zu besiegen. Wir geben die endgiltig gefaßten Beschlüsse in ihrem wesentlichen Kern mit einigen Bemerkungen zum Schluß im Nachfolgen:
den wieder:
-
Tagesordnung: 1. Nothwendigkeit, den Bund Partito operaio italiano auf ber alleinigen Grundlage des Widerstandes zu organisiren.
Beschluß.
-
Der Widerstand gegen die Kapitalisten ist das kennzeichnende Merkmal der Organisation des Bundes Partito operaio italiano, weil nur durch diesen Widerstand die Arbeiter ihre Stellung als Ausgebeutete verbessern können. Die Streiks sind die materielle auf dem ökonomischen Gebiete. zu ihrer siegreichen Durchführung müssen alle Anstrengungen der Genossen des Bundes vereinigt sein. Alle Geftionen des Bundes für die Streits und ihre Opfer gegen eitigen Hilfe verpflichtet und sie werden die Organisation dieser Hilfeleistung in ihre Statuten aufnehmen.
erklärt der Bund Partito operaio ,
daß die Nothwendigkeit solcher Umgestaltung den Arbeitern als organisirte Klasse besonders nachdrücklich vor Augen zu halten sei und beschließt:
Der erste Mai soll ein Festtag sein für die Arbeiter der ganzen Welt. Alle Einzelvereine des Bundes Partito operaio italiano werden daher diesen Tag als Festtag feiern in einer Weise, die des Rechtes der Arbeiter auf Bildung und Freiheit würdig ist.
Partito per Maliano unter dem candarbeitern 4. Praktische Mittel, um die Organisation des Bundes auszubreiten und zu entwickeln.
Beschluß.
Der Kongreß zeichnete sich sehr vortheilhaft vor früheren durch Ordnung und würdige Haltung bei kurzen Debatten, durch Ernst und Ruhe aus. Es war, als ob der Eindruck des deutschen Parteifongresses zu Halle überraschend sichtbar seine Wirkung ausübte. So gelang es auch, wie erwähnt, leicht, die Störungsversuche der Anarchisten zu vereitelu.
Zu Beginn wurde ein Brief von Filippo Turati verlesen, der die Sympathie und Antheilnahme der Sozialisten Mailands ( im Namen der Lega socialista milanese) aussprach und mit leb= haftem Beifall begrüßt würde.
Der deutschen Sozialdemokratie wurde sowohl zu Anfang wie zu Ende des Kongresses mit großer Wärmie gedacht. Er begann mit der einstimmig ausgesprochenen Zustimmung und fomitees an der zum deutschen Kongreß nach Halle gesandten dem Beifall für die Anregung und Betheiligung des ZentralAdresse, und er schloß mit der Begrüßung eines zufällig gegen Ende der Sitzung eintretenden deutschen Sozialdemokraten, der Der Kongreß erklärt: Wo immer möglich sollen in den Abgeordneter sowohl des internationalen Pariser wie des Einzelgliedern, des Bundes besondere Abtheilungen zum Zweck Hallenser Kongresses war, Wilhelm Körner's aus Köthen. der Propaganda unter den Landarbeitern gebildet werden. Zu Als dieser, der auf seiner Durchreise nach Rom sich einen Tag diesem Behus wird von jedem Ginzelverein ein besonderer Bei- in Mailand aufhielt, den Kongreß besuchte und vom Vorsitzenden trag festgesetzt, um unter den Landarbeitern für die Ausbreitung vorgestellt wurde, brach ein echt italienisch- leidenschaftlicher erstrebenswerthes Ziel für den Bund 2. Können die Arbeitsbörsen) ein wichtiges und der Grundsäße des Bundes eifrig thätig zu sein, Anhänger, jubelnder Zuruf an Deutschland aus. Alle erhoben sich begeistert zu dem Rufe: Evviva la Germania socialista ed operaia! operaio Freunde und Mitkämpfer zu werben. Auch die Frauenfrage( welche für die Landarbeiter der( 3 lebe das arbeitende, sozialdemokratische Lombardei eine besonders wichtige Bedeutung hat) soll der Deutschland Gegenstand steter steter Bemühung öffentlicher Verhandlungen sein.
find daher
italiano fein?
Beschluß.
Partito
Borausgesetzt und in Rücksicht darauf, daß die Arbeitsbörsen ausschließlich bestimmt sind, die Interessen der Arbeit und der Arbeiter gegen das Kapital wahrzunehmen und zu schüßen, daß fann und sein soll, erkennt der Kongreß an:
und
Beschluß.
Die Arbeitsbörsen können ein wichtiges und erstrebenswerthes Der Kongreß, welcher davon ausgeht, daß die ArbeiterZiel für den Bund Partito operaio italiano werden, wenn sie bewegung als Befreierin der Arbeiterflasse in allen Dingen in sich alle Formen( Gattungen) der Arbeiter- Organisationen wesentlich einen antikapitalistischen Charakter haben sammeln und vereinen, und er beschließt, kräftig in eine Agitation muß, erklärt: einzutreten, um Arbeiterbörsen in Italien zu begründen und zu
vermehren.
3. Der achtstündige Arbeitstag und die allgemeine Kundgebung an jedem 1. Mai. Beschluß.
=
Kommunales.
Stadtverordneten- Versamminng.
Sizung vom Donnerstag, den 6. November. Der Vorsteher, Stadtv. Dr. Stryck, eröffnet die Sigung nach 5½ Uhr mit einer Reihe geschäftlicher Mittheilungen. Ein Die Kooperativ- Genossenschaften können thatsächlich immer Ausschuß ist vor der Sitzung von den Abtheilungen gewählt nur eine unvollkommene Anwendung der Grundsäge einer worden. wahren Arbeiter- Genossenschaft bilden. Denn sie können sich nie Nach Eintritt in die Tagesordnung wird der Antrag gänzlich von den kapitalistischen Formen befreien, welche das Materne und Genossen, betreffend die Gestattung des System des Vorrechtes jedem Handels- oder Industrie- Unternehmen ununterbrochenen Verkaufs in den Läden während der Sonntage in dem Weinachtsmonat berathen. heutzutage nothwendig auferlegt. Weil aber der Kongreß in den Kooperativ Genossen- Stadtv. Materne: Es werde jetzt im Lande Frömmigkeit
M
In Anbetracht, daß der achtstündige Arbeitstag, ohne Verfürzung des heute bestehenden Lohnes, zunächst den Eintritt großer, schaften die Bemühung würdigt und wohl anerkennt, sich mit Hochdruck getrieben,( Stadtv. Vogtherr: Sehr richtig! Die und Lohn zur nothwendigen Folge haben muß, daß die hierdurch der Herrschaft des individuellen individuellen Kapitals zu entziehen, Polizeiverordnung, betreffend die äußere Heilighaltung" des bewirkte Kräftigung der Arbeiterklasse wiederum der Industrie giebt er die folgenden Bedingungen an, unter denen diese Genossennd den Handel beleben muß, der heute durch die chronischen schaften der Arbeiterbewegung von Nußen sein können.
bis 14stündiger Arbeitszeit versumpft und versandet, oder fortwährenden Krisen infolge der Ueberproduktion bei 11, 12|
Marbeiten,
Sonntags, die 30 Jahre lang milde gehandhabt worden sei, würde jetzt mit äußerster Schärfe angewendet. Die GeschäftsI. Die Konsum Genossenschaften dürfen keinen irgendwie inhaber hätten den Schaden. Viele Arbeiter seien gewohnt, am spekulativen Charakter haben, sondern einfach Einrichtungen zum Sonntag Vormittag zu kaufen. Möge der Magistrat den PolizeiAustausch von Waaren für die Genossen sein. präsidenten ersuchen, wenigstens während des Dezember den alten II. Die Produktiv Genossenschaften haben das fapi- Bustand wieder zu dulden. Diese Erlaubniß würde vielen Ge
nehmen.
acht Stunden die ganze Arbeiterklasse intellektuell und moralisch daß ferner die Verkürzung der Arbeitsstunden auf täglich hebt, da sie ihr die so nothwendige Zeit giebt zur Erziehung und talistische System der Dividenden abzuschaffen. Alle in diesen schäftsinhabern eine Weihnachtsfreude sein. Bildung und es ihr so möglich macht, mit Bewußtsein an Genossenschaften beschäftigten Arbeiter müssen als Antheilhaber| Der Antrag Matterne wird ohne weitere Debatte geLösung der großen sozialen Probleme unserer Beit mit betrachtet werden und als solche in gleichem Maße mit den nehmigt. Die Versammlung fordert damit den Magistrat auf, übrigen Beitragenden an allen Vortheilen des Unternehmens die erforderlichen Schritte beim Polizeipräsidenten zu unterdaß ferner diese Forderung auch von der Wissenschaft der Anrecht haben. öffentlichen Gesundheitspflege aufgestellt und als unabweislich| III. Alle Kooperativ- Genossenschaften haben ihre Zugehörig- Der Tarif für die Abrechnung mit den hiesigen Straßenverlangt wird, feit und ihre Antheilnahme an der Arbeiterbewegung durch bahn- Gesellschaften über die für deren Rechnung von der Gewährung ihrer Lokale sowie durch Beiträge zu bethätigen. städtischen Bauverwaltung ausgeführten Neu- und Umpflasterungen des Berliner Volfsblatt" am 1. November muß es im 2. Absatz Hilfe gewähren. In dem Brief aus„ Italien ( Italien vor den Wahlen" Nr. 255 IV. Insbesondere müssen sie den Opfern von Streits ihre wird gebilligt. heißen: Die Vorlage, betr. die Errichtung eines neuen Ge V. Sie müssen auch theoretisch, soviel sie vermögen, durch sindehospitals und den Verkauf des alten Hospital" Da die Hauptbedingung für die Wahlberechtigung( attives Vorträge, Veröffentlichungen und Erklärungen ihre Gegnerschaft grundstücks Koppenstr. 43 wird nach kurzer Debatte an einen tönnen ist." passives Wahlrecht) das Lesen und Schreiben- gegen das kapitalistische System fund thun. Ausschuß verwiesen. VI. Alle diejenigen Kooperativ Genossenschaften, die darauf Die Stizze zum Neubau einer einfachen Gemeindeschule auf folgt ein späterer Bericht. Ueber die zu gründende Arbeitsbörse in Mailand angelegt sind, ihr eigenes Kapital zu vermehren, müssen wenig dem Grundstücke der 91./101. Gemeindeschule, Gneisenaustr. 7, stens eifrig bestrebt sein, zugleich die Zahl der Genossen zu ver- wird genehmigt.
und
Theater.
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verlieh ihm die Kraft, nicht etwa ein landesübliches Sittendrama, sondern ein wahrhaft soziales Drama zu schreiben.
Der junge, hochbegabte Künstler, der in die Nege einer großbürgerlichen Sirene verstrickt wird und der, angefressen von
Atten von Hermann Sudermann . Fessing Theater. Sodom's Ende. Drama in fünf| und ein gerechter An- der
unfer Dichter mit scharfem Auge erfaßt und in
Das Verhängte muß geschehen, das Gefürchtete sich nah'n", dieses Sodom ist der Vernichtung geweiht, und der Dichter erfüllt bloß seine Pflicht, wenn er ohne Zagen die Wahrheit kündet. Das Ende einer Welt es kommt heran, und das Sudermann'sche läutet gellend die
Iläger und fein Plaidoyer war glänzend, beweisfräftig, überzeugend. zu Grunde geht und die, welche ihm am theuersten sind, mit Herrlichkeit, und andere Mächte fordern gebieterisch ihr Recht. Thir wenn eine Geschichtsperiode zur Rüste geht, die Luft gewitter- sich in den Abgrund hineinreißt, ist ein markanter Typus, Wir stehen an der Schwelle einer neuen Epoche, und gewaltige schwül drückt, und alle Gemüther, auch die verhärtesten, die den Ahnung des mahnenden Verhängnisses durchzittert, dann fliegen packender Lebendigkeit abgeschildert hat. Haltlos schwankt er, be- dämmerung den Machthabern in Flammenzügen gezeigt, hat er die Sturmvögel, welche die Katastrophe verkündigen, dann werden trogen um seine Ideale und seiner Schaffenskraft beraubt, von Erbärmlichkeit der herrschenden Zustände und deren unaufhalfamen Stücke geschrieben, wie Sodom's Ende". Der Dichter, der solch Entschluß zu Entschluß, von der Schwäche zum Verbrechen, und Niedergang geoffenbart, so bleibt ihm nun noch ein Schritt eine flammende Anklageschrift wider das Bestehende in die Welt da, wo er rein zu handeln gedenkt, verwandelt sich fraft der zu thun übrig. Hinter uns liegt unter starrer Lavadecke ein ödes schleudert, hat etwas verspürt vom Wehen der kommenden Zeit, furchtbaren Gewalt, die sein Sein und Denken beherrscht, alles Gräberfeld, hoffnungslos, ohne Frucht und ohne Wachsthum. und sein scharfes Ohr vernahm den wuchtigen Schritt des Schick zum Gemeinen. Für ihn giebt es kein edles Wollen mehr, und sals, das mit eherner Rücksichtslosigkeit die alten abgelegten Formen was so scheint, ist nur das Leuchten der Verwesung. Durch alle emporßprießen, zu hegen und zu hohe
Gestalten
Das war
ergreift das unschuldige Mädchen und er verwirrt eine liebende
Dem geziemt es, Reime, und
in Scherben schlagen wird, um neue Bildungen, um lebenskräftige Rigen und Poren dringt unaufhaltsam der Ansteckungsstoff, er Aufgabe ist es, auf den Weg hinzuweisen, auf welchem die moderne an jene Stelle zu setzen. Oberfläche hastend, niemals den Kern des Wesens herausschält setzt die Gewissen und zerstört altgewohnte Ideen, er wirkt mit will. Das Schlußwort, das Sudermann seinem sterbenden Helden nicht die schattenhafte Satire, welche an der Mutter, er verwüstet alles, was in sein Bereich kommt, er zer- Menschheit wandeln muß, wenn sie aus dem Chaos fich retten ich var allerlei Schäden und Mißstände bloslegt und ungeschwächter Kraft, bis die Auflösung des siechen Geſellſchafts- läßt die Hoffnung in uns rege bleiben, daß der Dichter nicht der sich mit ihnen als den unvermeid- förpers fich vollzogen hat. Der Ehebruch wird zur gesellschaftsich recht angenehmen lichen Institution, und die herrschenden Klassen, Erpächterinnen öffentliche Ankläger der Bourgeoisie bleibt, sondern ein poetischer
und
aber
an
verspottet,
ent.
Ordnung abfindet. Das war eine Abrechnung mit der Bour- und Schutzpatroninnen der ins Gedränge kommenden Sitt- Pfadfinder
der
die Freilich, dieser Held, ergänzen die Räuflichkeit der Frau durch des Mannes, und schaffen die Gestalt
darbenden Menschheit werden und die soziale Gruppe, im vertritt, sind nicht mehr fähig,
lung
guft
Ver
tigte
Umrissen herzustellen.
er
wird.
welche Dienste der
folonnen summirt und das vernichtende Fazit ungescheut zu Prostitution ziehen weiß, wenn dieses Fazit auch den endgiltigen Bankerott, des das Todesurtheil bedeutet, vor dessen Vollzug fein Privileg, fein neue Inventarſtück fapitalistischen Familienglücks, dessen heiligen mächtig und mächtiger das Proletariat empor, das berufen ist, Gnadenrecht mehr schützt. Wenn durch irgend einen Zufall den Frieden das verruchte Proletariat gefährdet. Mit festen Strichen die bürgerliche Gesellschaft abzulösen und durch seinen Emankommenden Geschlechtern alle Geschichtsurkunden über unsere Zeit zeichnet Sudermann die gräuliche Herrschaft des unterdrückten entrissen würden außer dem Germinal und Sodoms Ende, so Weibes im Reiche der Bourgeoisie, des Weibes, das die Feinen wird in reiner Schöne die neue Gesellschaft emporwachsen. wäre ein Guvier der Geschichtsschreibung wohl im Stande, aus und Reichen" zwar nicht emanzipiren, aber zur vergötterten| diesen Bruchstücken ein Stelett der Vergangenheit in fräftigen Haremssklavin machen, die mit Juwelen und Herzen, mit fand, bezeichnet einen geradezu glänzenden Erfolg. Dichter und Naturgeschichte der besitzenden Klasse, welcher deren ganze Position Was für Vertreter der oberen Zehntausend zeigt uns Sudermann ! stellung verdienten den reichen Beifall, der mit vollen Händen in die hellste Beleuchtung rückt, und das Endergebniß seiner Bügelloſe Genußsucht, schale Blasirtheit, hoffnungsloser Zu- gespendet wurde. Kainz als Willy Jarifow, Frl. Detschy als Untersuchung gipfelt darin, daß diese Klasse ihre Zeit erfüllet fammenbruch einer Weltanschauung, welche den Stempel der Ge- Aldah, Lilli Petri als Rify, Aldolf Klein als Bourgeoisjournalist, hat, daß sie bis ins innerste Mark vermorscht, unfähig zur meinheit an der Stirn trägt, das sind die kennzeichnenden Merk- die Damen v. Pöllniz und Marckwardt, Fräulein Basté, Lösung der großen, weltbewegenden Kulturfragen und somit reif male, die uns unverhält entgegen treten; Bestien" und ein liebreizendes Klärchen, die mit brillantem Erfolge debütirte, Die Erkenntniß des Poeten, daß die sozialen Lebens. Ballunken", das ist der Fünftelfast, zu welchem der Held seine Herr Ranzenberg als Krämer, die Herren Höcker, Stagemann,
homme soutenu, der männlichen Divne, dieses wahren Zivilisation zu arbeiten, aber hinter ihnen wächst
zum Untergange fei.
Sudermann liefert einen Beitrag zur Menschenwürde und Menschenglück ihr schnödes Spiel treibt. Künstler wurden wiederholt gerufen, das Werk und die Dar
"
Molenar, Sauer, Schönfeld verdienen für ihr liebevolles Eingehen auf die Absichten des Dichters, für ihr verständiges, vortreffliches Spiel die lebhafteste Anerkennung. zit zer- Stürmisch war der Applaus, begeistert die Hervorrufe, das
Treiben einer Gesammtheit sowohl, wie bei den einzelnen Dinge Moral einer Klasse in den ihr eigenen wirthschaftlichen Verhält- stören; der Grund, auf welchem es ruht, ist unterwühlt, Publikum war hingerissen. Und unwillkürlich stieg die ErIndividuen, naturnothwendig bestimmen, daß die Politik und bürgerliche Idyll, so rührend es erscheinen mag, niffen wurzeln, daß der Einzelne unter dem Einfluß der Moral und die erste beste Flattermine irgend einer gewissenlosen Rokette innerung an jenen denkwürdigen 24. April 1784 auf, an welchem und Politt feiner Kaste handelt, und daß die Einzelschuld in sprengt es jählings in die Luft. Diese alten Janikow's, die sich die Blüthe der französischen Aristokratie dem Caron de Beauihrem tiefften Grunde nur eine Kollektivschuld ist, diese Einsicht für ihren Liebling placken und mühen, sind ein tollektiver Vater marchais für seine Hochzeit des Figaro ungemessenen Beifall in die gesellschaftlichen Zusammenhänge hebt Sudermann hoch Goriot, dessen tragisches Geschick der Meister der Seelenmalerei, zollte, die nichts anderes war, als die schwungvolle Ouverture über das Durchschnittsmaß der bürgerlichen Dichtung hinaus und Balzac , so ergreifend uns erzählt hat.
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zum Jahre 1789.