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Jr. 272.
Freitag, den 21. November 1890.
7. Jahre.
Berliner Volksblatt.
Organ für die Interessen der Arbeiter.
erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Fefttagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 3,30 Mart, monatlich 1,10 Mart, wöchentlich 28 Pf. Einzelne Nummer 5 Pf. Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. Postabonnement 3,30 Mart pro Quartal. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1890 unter Nr. 892, V. Nachtrag.) Unter Krenzband, täglich durch die Expedition, für Deutschland und Desterreich- Ungarn 2 Mark, für das übrige Ausland 3 Mark pro Monat.
Insertionsgebühr
beträgt für die 5 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf., für Vereins- und VersammlungsAnzeigen 20 Pf. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Erpedition, Berlin SW., Beuthstraße 3, sowie von allen Annoncen- Bureaur, ohne Erhöhung des Preises, angenommen. Die Expedition ist an Wochentagen bis 1 Uhr Mittags und von 3-7 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen bis 9 Uhr Vormittags geöffnet. Fernsprecher: Amt VI. Nr. 4106.
Redaktion: Beuthstraße 2.- Expedition: Expedition: Beuthstraße 3.
Die Willenschaft
der einschlägt. Kommt er aber nicht
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und er kommt ſelben zusammenfassen und wird, wenn sie dies gethan, sehr häufig nicht, weil dem mittellofen Genie das Material von Triumph zu Triumph schreiten.
und die Bourgeoisie. zu Experimenten fehlt so muß der Erfinder sich aus- Wenn Dr. Koch nun nicht in der Lage gewesen wäre, Die ganze Kulturweit ist von hoher Freude erfüllt lachen lassen und wird als" halber Narr" behandelt. seine Experimente zu machen? Wenn sein Vermögen oder die Die ganze Kulturweit ist von hoher Freude erfüllt man denke nur an Robert Mayer , den genialen Vortheile seiner amtlichen Stellung nicht dazu ausgereicht hätten, ob der epochemachenden Erfindung des Dr. K o ch. Durch Entdecker der Wärmetheorie, der ins Narrenhaus kam. wenn er ein armer Teufel ohne alle Hilfsmittel gewesen all' den Jubel aber zieht sich, wenn auch unausgesprochen, Wenn Dr. Koch nicht zu einem Resultat gekommen wäre! wäre, ein„ gelehrter Proletarier" vielleicht, ein Arzt, der Gedanke, daß wir es endlich einmal wieder mit einem Nun, dann wäre der selbstlose Arbeiter im Dienste der dessen Erwerbssorgen und sonstige ungünstige Verhältnisse wirklichen, für die ganze Menschheit segensreichen Fort- Menschheit, trotzdem seine Arbeiten nicht weniger opfervoll ihm nicht erlaubt hätten, sich mit so tiefen bakteriologischen Geistes, den der schlichte Gelehrte errungen, über all' den Lakaienthum verspottet worden. chritt zu thun haben. Wie hoch steht der Triumph des gewesen, von den Erwerbsmenschen und ihrem„ gelehrten" Forschungen zu beschäftigen? Dann würde die SchwindStrategen, die eine neue Schlachtordnung konstruirt, über| sucht heute noch eine so völlig unheilbare Krankheit sein all den Technikern, welche die Mordmaschinen verbessert darin, daß er nicht durch eine zufällige Inspiration, nicht Aber die Größe der That Koch's liegt ja gerade wie bisher. haben! Wenn diesem Manne, der mit beispielloſer durch eine plötzliche Entdeckung, nicht durch Einwirkung nicht im Geringsten. Aber wie armselig müssen Einem Das schmälert das Verdienst des großen Gelehrten forscherarbeit einen der tückischsten Feinde des blühenden irgend eines günstigen Ereignisses, sondern durch exakt da die landläufigen Bourgeois- und Krämerseelen- Sprüche Menschenlebens mit Erfolg bekämpft hat, einst ein Denkmal gesetzt wird, dann wollen auch wir mit aufrichtigſtem| und systematische Forscher- vorkommen! Gottlob, daß es auch Menschen giebt, für arbeit zu einem Ziele gekommen ist, das er sich selbst die es nicht des" Anreizes" eines in der Ferne strahlenden wahren Heroen des deutschen Volkes vor Forschung künftig gesteckt hatte. Darin liegt eine ernste Mahnung, die Geldsackes bedarf, um sie zu veranlassen, mit Fleiß, Ernst uns, der es nicht nöthig hat, sich erst von dem Reptilien-| zu organisiren und zu und Ausdauer zu schaffen an Werken, die der Gesammtvolt als Genie" ausposaunen zu lassen. Das ist Aufgabe des Staats. Wenn heit zu Gute kommen! man die Forschung der Fürsorge der Bourgeois- GesellAn dieser Erscheinung wird so recht die arm- schaft überläßt, so muß sie wie das elendeste Aschenbrödel felige spießbürgerliche Auffassung zu Schanden, daß hungernd am Herde sizen und sich umsonst abquälen. und Edison war so ziemlich der erste, der die wissen
ohne den Anreiz des Erwerbes"
Fortschritt
Der höheren Belohnung" mit Geld und Gut tein schaftliche Forschung in ein Systemt von größerem Maß-|
Korrespondenzen.
und kein Schaffenstrieb vorhanden sei, stabe brachte. Das zünftige Professorenthum hat manche Prozeß, einem Nachzügler des verflossenen Sozialistenem staubiger Ladenhüter aus der weiland Schulze- seiner Entdeckungen für Humbug erklärt. Dem mag seir gefeßes, fand am Montag Abend 7 Uhr die UrtheilsDelitzsch'schen Waarensammlung, der neuerdings von der wie ihm wolle; zweifellos ist, daß Edison durch seine publikation Pseudogelehrten Richter und Barth mit dem Auf- Entdeckungen das Verkehrswesen vervollkommnet und die Fingler, Roßmüller und G. Heine zu je einem Monat wand aller verrotteten Gemeinpläge wieder vertheidigt Elektrizität weiterhin nuzbar gemacht hat.
Es sollten Mittel ausgeworfen
statt. E3 wurden die
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Genossen Fischer,
worden ist. Nach dieser Theorie hätte ein Koch seine neue Bahnen erschlossen, die noch zu großen Triumphen Damit wird sich nun hoffentlich auch der Düsseldorfer SozialistenForschungen zum Heile der Menschheit nur dann anstellen der Wissenschaft und Technik führen werden. fönnen, wenn ihm in der Ferne der nöthige Unter-| tödter, Polizeikommissar Tilger , zufrieden geben, und feine Die Bourgeois- Gesellschaft ist zu egoistisch, um hier Geheimbundsprozesse mehr einfädeln. Er läuft dann auch keine planmäßig vorzugehen und die Mittel für großartige Gefahr mehr, beim Sozialistenfang im Uebereifer geheime Aftenwinkt hätte. Der armſelige Bourgeois- Krämergeiſt, den Forschungen zuſammenzubringen. Aber Sache des ſtücke zu verlieren und damit sich selbst und seine Vorgesezten ein wissenschaftliches" Hohlkopfthum zur Grundlage seiner Staats ist es unter allen Umständen, die systematische mit zu blamiren. stehen, daß es auch einen höheren Anreiz giebt, als den werden, um Laboratorien und ähnliche Anstalten in Apolda , den 19. Nov. Gleich dem 20. Februar d. J. ökonomischen Weltanschauung gemacht hat, kann nicht ver- Forschung zu erleichtern. Glanz des Mammons, den Anreiz, für die Menschheit und großem Maßstabe zu errichten, wo die Forschung gefördert haben die hiesigen Arbeiter bei den am 15. d. M. stattgefundenen ihr Wohlergehen etwas zu leisten und in solcher Leistung werden kann. Ein systematisches und planmäßiges Vor- Gemeinderaths- Ersazwahlen einen vollständigen Sieg über alle Befriedigung zu finden. Diese Befriedigung ist für jeden gehen würde unsere ganze Entwicklung vorwärts bringen stellten Kandidaten( 8 an der Zahl) sind mit großer Majorität wahrhaft gebildeten Menschen in der getreuen Pflicht- und wir hätten dann nicht mehr nöthig, abzuwarten, bis theils neu-, theils wiedergewählt worden. erfüllung enthalten. Die Bourgeoisie aber kann sich den der oder jener Grübler zufällig auf einen neuen Gedanken| denken, wie es im kommunistischen Manifest heißt, und Arbeit überwindet alle Schwierigkeiten leichter und führt wo sie kann, verwandelt sie ihn auch in einen solchen.
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Die höhere Leistung der Kollektivarbeit wird in der brütet der Erfinder im der ökonomischen. Die Gelehrten Republik hat
Parteien davongetragen. Sämmtliche von den Arbeitern aufge
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Braunschweig , den 19. November. Wir sind bei der Wahl unterlegen ein Ausgang, bei dem wir leider nicht ohne Schuld sind. Ich will auf die Gründe nicht näher eingehen- aben wir uns hier eine Niederlage geholt, so haben wir da
Darum ist auch der sogenannte Erfinder in der Bour- id geois- Gesellschaft gar oft eine lächerliche Persönlichkeit. wissenschaftlichen Welt genau so zu Tage treten, wie in genug, wir kennen sie, und Gleiches soll nicht wieder vorkommen. Dachtämmerlein, bis endlich der große Gedanke kommt, es nicht nöthig, ihre Kräfte zu zersplittern; sie muß die gegen in Schöningen , wo Genosse Wassermann gewählt wurde,
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" Ich sinde keine Ruhe seitdem und keinen Trost, und Sie auch nicht, Huber, o, ich weiß wohl, was Sie leiden, wenn Sie auch die Kraft haben, Ihren Schmerz zu verschließen. Ach, er hätte nicht sterben müssen, der arme Bub,
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Huber unterbrach sie mit einem„ Pst!" Es kam Jemand über die Brücke.
Sie hielten den Athem an und horchten.
hatte sich soweit als möglich von ihm zurückgezogen und lehnte an einer wackeligen Kommode.
Paul blieb am Tische stehen, und die Arme verschränkend, blickte er den Eindringling fest und gleichsam herausfordernd an. Dies war nicht geeignet, den zornigen Mann zu besänftigen.
Er wandte sich zuerst seiner Tochter zu. So treibst Du's also? Läufft dem Manne des Nachts - pfui!" Er spuckte auf die Seite.
Sie ließ sie los und sprang empor, als wollte sie ent- In der Stille der Nacht hörte man deutlich Schritte, auf die Stube! Schämst Du Dich nicht, Du fliehen, aber das trampfhafte Schluchzen, das sich ihrer Brust die sich dem Hause näherten. entrang und das sie nicht zu unterdrücken vermochte, schien|
fie näher.
Der Vater!" flüsterte Mili zusammenschreckend. Im nächsten Augenblick stand sie in Paul's Zimmer, und in sie das Licht.
Er hatte sich auf das Fensterbrett geschwungen und zog ebenso rascher Weise, nur ihrem Instinkte gehorchend, löschte
weinen Sie?"
Mili, was ist Ihnen? Was haben Sie, warum|
Lassen Sie mich weinen; ich möchte mich einmal ausweinen. Zu Hause sehen sie mich Alle so neugierig an und
Beb plöblich, alle Schranken durchbrechend, sich ergösse,
Und lautlos standen sie Beide, sich an den Händen haltend, die Blicke gegen das Fenster gerichtet. Eine dunkle Gestalt trat jetzt vor die Deffnung. Mili!" rief der alte Brandhofer in seiner rauhen
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Vater!" rief das Mädchen, halb unwillig, halb bittend, lassen Sie sich doch sagen."
" Der Alte fuhr mit der Faust gegen sie los, aber Paul trat dazwischen.
" Ihr Zorn ist ganz ungerechtfertigt, Herr Brandhofer, und Ihre Voraussetzungen sind grundlos. Ich muß Sie daher bitten, sich zu mäßigen und mich anzuhören." Er erzählte in kurzen Worten, wie Alles gekommen, aber Brandihn apostrophirend, schrie er:
fragen immer, warum? Aber Sie sollten nicht so fragen, zornigen Weise, mit mir spielst nicht Verstecken, das bild' hofer war dadurch keineswegs gebändigt und bald sie, bald Sie nicht, Huber." und als ob das lang zurückgehaltene Dir nicht ein, oder ich werd' Dir übel mitspielen."
brach fie in ein heftiges Weinen aus.
Ehe man sich's versah, war der alte vierschrötige Mann Also an's Fenster bist Du gekommen; so, nur an's zum Fenster hineingesprungen. Fenster? Ei, aber mir ist das schon zu viel, wissen Sie? Und " Licht machen!" schrie er dem Huber entgegen, der ihm Du willst Dir auf Deinen Stolz was einbilden und gehst zu
Die Thränen des jungen Weibes fielen dem Manne auf's Herz. Er glaubte zu fühlen, was sie an Mitleid und entgegentrat, Licht! Licht! Ich weiß zwar, was ich zu einem Arbeiter fensterlu? Aber ich hab' mir's ja immer Selbstvorwürfen enthielten. Mit einem Ruck hatte er sie zu sehen krieg, aber ich will's doch mit eigenen Augen sehen, gedacht, zu was wären denn auch die Wasserwerke inner in fich emporgezogen und sie saßen nun nebeneinander am weil ich's am End' sonst nicht glauben könnt'!" Schon hatte Bewegung gewesen, wenn Dir der der Mensch so gleichgiltig Fensterbrett, er innerhalb, sie außerhalb des Zimmers.
geben, er mußte fühl bleiben und besonnen für sie Beide.
Aber er wollte keiner unnöthigen Weichheit sich hin- an seinem Beinkleide entzündet.
tubigung.
Er flüsterte einige Worte des Dankes und der Be- Hand, die den Docht anzündete, war ruhig.
Sie schüttelte den Kopf.
er selbst ein Streichholz hervorgezogen und mit einem Strich gewesen wäre. Aber ich duld' keine Liebschaft mit Ihnen, hören Sie? und auf das Mädel machen Sie sich keine HoffBaul war bereits mit der Lampe beschäftigt. Seine nung, mit der hab' ich andere Pläne." Paul verharrte in seiner ruhigen Stellung und verzog Alsbald war die kleine Stube hinlänglich erhellt und nur den Mund zu einem bitteren Lächeln. Vater Brandhofer konnte sich darin umsehen. Seine Tochter mich wenig kümmern. Die Zustimmung des Familien- Ober„ Das würde