Nach dem Kongreß der Arbeiterpartei, d. h. des politisch organisirten französischen Proletariats, der Kongreß der Gewerkschaften oder Trades- Unions, wie die Engländer fagen. Der letztere wurde vom 13. zum 19. Oftober in Calais , als die Tüllarbeiter mitten im Streik standen, abgehalten; und was dem, der ihn äußerlich mustert, zuerst auffällt, das ist die große Zahl der beiden Kongressen gemeinsamen Delegirten. Erst später bemerkt er die Uebereinstimmung der in Calais und Lille angenommenen Resolutionen.
Außerdem hat er eine vollkommene Umwälzung in der Rechtsprechung der Schiedsgerichte auf folgenden Grundlagen verlangt: 1. Alljährliche Ernennung der Schiedsämter zur Hälfte; 2. Entschädigung der Arbeitermitglieder mit dem höchsten ortsüblichen Lohn; 3. Wahlrecht und Wählbarkeit der Frauen; 4. Ausdehnung des Instituts dieser gewerkschaftlichen Gerichtshöfe auf alle Arbeitergruppen, welche es wünschen( Angestellte der Eisenbahnen, Magazine u. s. w.)
Er hat die öffentlichen Gewalten aufgefordert, die Inspektion der Hüttenwerke und Fabriken einer von den Gewerkschaften gewählten Kommission anzuvertrauen, die jetzigen Inspektoren zu entlassen und den neuen freie Fahrt auf allen Eisenbahnen zu gewähren.
Die in einer Anzahl von mehr als 500 vertretenen Gewerk- Die Wünsche, welche er hat laut werden lassen, richten sich schaften haben die Fragen in Betreff des 1. Mai 1891 und des auf die Aufhebung des Gesezes gegen die Internationale und Generalstreits des Hafenarbeiter, die auf der Tagesordnung der Artikel 919 und 915 des Strafgesetzbuches( Beschränkung der standen, im Geiste, wenn nicht mit den Worten des Freiheit der Arbeit); auf Unterdrückung der StellenvermittelungsArbeiterkongresses beantwortet. Sie haben sich zu Gunsten aller Bureaus, und baldige Einberufung eines Sonderkongresses der der theilweisen und sofortigen Reformen, die im Programm der Seearbeiter oder Matrosen der Kauffahrteiflotte. Partei stehen, ausgesprochen: Gesetzlicher Achtstundentag, Beseitigung des Rechtes der Unternehmer, Geldstrafen zu verhängen, Ueberwachung des Lehrlingswesens durch die Gewerkschaften, Unterricht und Unterhalt der Kinder durch die Nation, Haftpflicht der Unternehmer bei Unglücksfällen, und der Sicher heit halber Hinterlegung einer Raution der Unternehmer in den Arbeiterkaffen u. s. w.
Endlich hat er Marseille als Siz für den nächsten Kongreß erwählt.
Gemäß den Statuten haben die Gewerkschaften der Stadt, en der in welcher der Jahreskongres abgehalten worden ist, den Nationalrath zu ernennen, dessen Aufgabe es ist, die Geschäfte des Bundes für das laufende Jahr zu leiten.
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Die Gewerkschaften von Calais , alle Anhänger unserer Partei, und von denen eine einzige die der Tüllarbeiter gegen 3000 Mitglieder zählt, werden also diesmal den Nationalrath für 1890/91 einsehen.
Das wird die ökonomische und politische Thätigkeit des
Auch die letzten Forderungen der Arbeiterpartei wurden gestellt: Uebergang aller Produktionskräfte, wie Boden, Bergwerke, Gisenbahnen, Werkstätteu, Maschinen u. s. w. in den Besitz der Allgemeinheit, und gleichzeitig wurde der Internationalismus betont, indem der Kongreß seine Betheiligung am internationalen französischen Proletariats noch enger miteinander verbinden. Kongreß zu Brüssel ( im nächsten Jahre) versprach und den englischen Trades- Unions und der deutschen Sozialdemokratie feine Glückwünsche sandte.
Das zeigt, daß der nationale Gewerkschaftsbund, dessen Rongreß zu Calais der 4. Jahreskongreß ist, lobgleich er 1886 au Lyon auf durchaus korporativer Basis zusammentrat und nach feinen Statuten jedweder Politik entfagte, sehr bald vom Sozialismus ergriffen worden ist. Die Regierung hatte start auf die Hilfe des Gewerkschaftsbundes gerechnet, um die Arbeiter Frankreichs den ,, Umtrieben der Revolutionäre" zu entreißen; sie hatte in der Hoffnung hierauf dem ersten Kongreß eine Unterstützung von 10 000 Fr. zukommen lassen, aber sie hatte die Rechnung ohne den Wirth gemacht, diesmal ohne die schon zur Partei zählenden Arbeiter, welche daraufhin die Nothwendigkeit begriffen in die Gewerkschaften einzutreten, und eintraten. Da dies
Es war der Bürger Luchize, der alte Sekretär der Weber von Cours, in den letzten Wahlen zum Deputirten gewählt, welcher den Kongreß schloß, indem er eine ungeheure rothe Fahne, die Fahne der sozialen Vergeltung", unter dem braufenden Jubel der Delegirten und des Publikums entfaltete. Er vertrat die Gewerkschaften des Rhonedepartements, welche als Antwort auf den Vorwurf, den die Bourgeoispresse den streikenden Arbeitern Calais ' machte, daß sie englisches Geld annähmen, erklärten, fie hätten während ihres lehten Streifs deutsches Geld angenommen, und sie seien stolz darauf, denn sie betrachteten die Arbeiter Deutschlands als ihre Brüder, die französischen Unternehmer aber als ihre Feinde.
die intelligentesten und thätigſten Arbeiter waren, so befanden sie politische Uebersicht.
greift die Arbeiterpartei
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sich natürlich bald in der Leitung ihrer resp. Körperschaften, die sie in sozialistischem Sinne lenkten, und so gut lenkten, daß unser Proletariat an Stelle der einen für seine Befreiung kämpfenDie Geldkrisis, deren Weiterentwickelung von allen den Armee jezt zwei hat: die eine überall die politische Macht der Bourgeoisie an, dringt mit Hilfe Kapitalisten Europas und Amerikas mit ängstlichen Blicken, des Stimmrechts in die wählbaren und leitenden Körperschaften von den Sozialdemokraten mit wohlberechtigter Genugund wartet, bis der Moment kommt, der ihr die Staatsgewalt thuung, um nicht zu sagen: Schadenfreude verfolgt wird, in die Hände liefert; die andere der Gewerkschaftsbund ist, wie jetzt hinterher auch von den Vertheidigern des mehr Gegner der Unternehmer, als der Regierung, gebraucht als fapitalistischen Produktionssystems zugegeben wird, kein zuHauptwaffen den Streik und den Boykott. fälliges Ereignis, sondern das nothwendige Resultat von Hier die Dienste, welche uns der Letztere leiftet. Da die Gewerkschaften, aus denen er sich zusammensetzt, ihren Mitgliedern Thatsachen, Vorkommnissen und Erscheinungen, die mit dem fein Programm auferlegen, weil sie allen Arbeitern desselben Ge- Wesen dieses Produktionssystems organisch zusammenhängen werbes ohne Unterschied offen stehen, mögen diese nun Konser- und von ihm untrennbar sind. Es ist thöricht was bei vative oder Sozialisten, Monarchisten oder Republikaner sein. jeder Krise und auch gegenwärtig geschieht und da sie sich der Befriedigung ihrer gemeinsamen Interessen sagen, durch größere Vorsicht hätte der„ Krach" verwidmen, so tommen alle Arbeiter, die das Bedürfniß fühlen, sich mieden werden können; man hätte nicht so toll zur Bertheidigung ihres mehr und mehr geschmälerten oder be- überspekuliren und überproduziren sollen. Die Ueberdrohten Lohnes zu vereinigen, ohne Mißtrauen zu ihnen und Tassen sich aufnehmen. Einmal in der Gewerkschaft, in täglicher Produktion und Ueberspekulation läßt sich von der kapitaBerührung mit dem sozialistischen Element, halten die Vorurtheile listischen Wirthschaft einfach nicht trennen, sie ist das ungegen den Sozialismus, die ihrer Unwissenheit oder den elenden vermeidliche Erzeugniß der Selbstsucht einer- und der Bourgeoisblättern, welche ihnen ihre tägliche Nahrung bieten, Regellosigkeit andererseits, welche die Triebfeder und die entsprangen, nicht Stand vor dem, was sie sehen und hören. Die Natur der herrschenden Gesellschaftsordnung bilden und Neutralität der Gewerkschaften wird so für uns zu einem deren verderbliche Wirkungen durch keine Vorsicht abgewandt mächtigen Rekrutirungsmittel. werden können.
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Das haben die Opportunisten, die uns regieren, troh ihrer Die Vossische Zeitung" bringt über die Krise einen Kurzsichtigkeit doch endlich eingesehen. Deshalb haben sie auch Artikel, der zwar von den Illusionen des naiven, an die dieses Jahr einstimmig jebe Unterstützung abgelehnt, die von den beste der Welten glaubenden Bourgois nicht frei ist, aber Generalräthen oder Stadträthen des Rhonedepartements, des Deparments der Rhonemündung und anderer verlangt worden im Ganzen eine gute Uebersicht der finanziellen Situation war, um Delegirte nach Calais zu entfenden. Das nennt man bietet. Er beginnt mit einem gewissen Galgenhumor und ,, den Brunnen zudecken, wenn das Kind hineingefallen ist".. lautet in seinen Hauptstellen wie folgt:
Was der Kongreß von Calais Besonderes leistete, kann man wie folgt zusammenfassen:
Wie die vorhergehenden Kongresse von Bordeaux ( 1888) und Montluçon ( 1887) forderte er die Revison des Gesetzes über die Gewerkschaften, welches diese einer polizeilichen Kontrole unterwirft und fremde Arbeiter von ihrer Leitung ausschließt, und beantragte folgende Formulirung in einen einzigen Artikel:
Die Richtung und Verwaltung der gewerkschaftlichen Gerichshöfe sind frei."
( La constitution et le fonctionnement des syndicats professionnels sont libres,)
Und scheint die Sonne noch so schön, einmal muß sie untergehn", das ist eine alltägliche Weisheit, und wer prophezeit, daß auf den Rausch der Kazenjammer folge, läuft Gefahr, gescholten zu werden, daß er mit Gemeinplätzen um sich werfe. Aber was so wahr ist, daß es nicht erst gesagt zu werden braucht, wird darum noch nicht immer beherzigt. Wäre es be
Ernüchterung ist eingetreten, nicht nur in London und New York , sondern auch hier zu Lande. Auf die Tage des über schwänglichen Uebermuthes scheinen die Tage der Enttäuschung folgen zu sollen, von denen nur zu viele Bürger sagen werden: Sie gefallen uns nicht!"
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" In welchem Maße muß die Spekulation alle berechtigten Grenzen überschritten haben, wenn ein Welthaus wie Baring Brothers genöthigt ist, fremde Hilfe in Anspruch zu nehmen! Derlei ist unerhört in der wirthschaftlichen Geschichte. Große Handelskrisen haben sich abgespielt, gewaltige Firmen sind zufammengebrochen. Aber was sind Overend, Gurney u. Comp was Duvrard und Comp., was Arnstein und Erteles, was Bontour und endlich Comptoir d'Escompte gegen Baring Brothers ? Ein Haus, welches dem englischen Wolfe Unterhaus. mitglieder, Lords, Minister gegeben hat! Ein Haus, dessen Mitglieder spotten durften, daß sich jeder Zump, der einige Millionen habe, schon Millionär nennen wolle! Ein Haus, vor dem jeder Geschäftsmann in der ganzen weiten Welt ben Sut zog! Der größte Geldgeber auf dem Erdenrund! Und nun plöglich ist es vorbei mit Ruhm und Dasein dieses Hauses, das ficherer schien als der Fels im Meere! Aber ist dieses Ende ein Wunder? In den sechs Jahren von 1883 bis 1888 hat dieses eine Haus nicht weniger als 95 Millionen Pfund neuer " Werthe" auf den Markt gebracht, das sind rund zwei Milliarden Wie wenn man in die Zeiten John Law' s zurückversegt war, in denen die Aktien auf wahnsinnige Höhe stiegen, weil im Arkansasflusse ein Smaragd berg entdeckt sein sollte, begeisterte man sich für Argentinien , Uruguay und andere Länder und Ländchen, in denen Milch und Honig fließen sollten. In Argentinien sind in den Jahren 1882 bis 1889 neue Aktiengesellschaften mit einem Grundkapital von 841,3 Millionen Pesos oder 3450 Millionen Mark gegründet worden! Man geberdete sich, als sei das Paradies gefunden! Nicht weniger als 200 Millionen Pfund, will sagen über vier Milliarden Mark argentinischer Anleihen wurden auf den europäischen Markt gebracht. Und dann be gann man mit fieberhafter Aufregung den Goldkurs vol Buenos Ayres zu verfolgen, und nun weiß man nicht, was werden soll", wenn die südamerikanischen Republiken erklären sollten, daß sie die Zinsen ihrer Schulden nicht mehr zahlen
Mark! Und welcher Art Werthe!
fönnen.
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„ Der Rückschlag gegen die Ausschreitungen der Spekulation wäre freilich auch ohnehin nicht ausgeblieben. Man braucht nur zu sehen, was May Wirth in seiner neuesten, soeben er schienenen Ausgabe der Geschichte der Handelskrisen zusammen rechnet, daß im Jahre 1886 auf dem internationalen Geld markt neue Emissionen im Betrage von 4000, 1888 im Betrage Ivon 5500 und 1889 gar in Höhe von 7000 Millionen Mart gebracht worden find! Deutschland hat zu diesem Auf schwung" so redlich beigetragen, daß die Hälfte weniger noch immer zu viel gewesen wäre. Beiläufig sind in die obigen Ziffern die Konversionen nicht einbegriffen. Bei der
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innerung an die Konversionen aber fann man nicht umhin, der Regierung einen neuen Vorwurf zu machen. Man fezte den Zinsfuß der Anleihen herab, man drängte eine Unmaffe fe angelegten Rapitals zwangsweise aus den sicheren Eisenbahn papieren, man ertheilte den Provinzen, den Kreifen, den Städten die Ermächtigung, den Binsfuß herabzusehen, und trug da durch Verwirrung in die ruhigsten Kreise. Was Wunder, daß ein großer Theil des künstlich aufgestörten Kapitals Unter funft in fremden Werthen, in zweifelhaften Gründungen suchte und fand, zumal man sich nicht überall mit dem von Staate gebotenen und von den übrigen Körper
Man schien fich an den entscheidenden Stellen einzubilden,
schaften nachgeahmten niedrigen Binsfuße begnügen konnte!| Deutschland verfüge über unerschöpfliche Hilfsmittel; man bot niedrigere Binsen und nahm um so mehr Anleihen auf, Huns derte und Hunderte Millionen, bis man plöglich die uns liebſame Entdeckung machte, daß auch hier ein Maß in den
Dingen ist.
,, Aber die Erkenntniß kommt nur zu oft zu spät. Vorher ging die Gründerära. Es ist der Natur der Sache gemäß, wenn Geschäfte, welche eine solche Ausdehnung gewonnen haben, daß des Besizers Arbeits- und Rapitalfraft nicht mehr au letzten Jahren aber war es nicht dieses Bedürfniß, welche reicht, die Form der Aktiengesellschaften annehmen. In den Aktiengesellschaften schuf, sondern das Bedürfniß der Gründer sich zu bereichern. Man ging förmlich auf die Suche nad Geschäften, die sich in Aktienform bringen ließen; man legte waren, gefliffentlich zusammen; man zahlte ungeheuerliche auch verschiedene solcher Geschäfte, weil sie einzeln zu lein Preise, steckte selbst ungeheuerliche Summen in die Tasche und hatte dann die eherne Stirn, die Aftien noch mit ungeheuer lichem Aufgelde ben gutgläubigen Bürgern aufzuhalfen. Und was mußte nothwendig die Folge sein? Schon im vorigen Jahre hat eine hervorragende rheinische Eifenfirma getlagt,
herzigt worden, so blickte man heute nicht ängstlich über den„ daß sie das Mehrfache des Buchwerthes ihres Geschäfts
Kanal und sorgte man nicht ob jeder neuen Meldung über die Wechsel von Baring Brothers und den Zinsfuß der englischen Bank und die Kuponszahlung von Argentinien und Uruguay .
Die
befizzes für denselben erhalten fönnte, wenn sie sich zur Um wandlung in eine Aktiengesellschaft bereit finden ließe. Firma knüpfte an diese Mittheilung den Ausdruck schwerer Die Kurse sinken, das Wertrauen schwindet, und eine gründliche Befürchtungen über die unausbleiblichen Folgen jenes Grün
hauptes spielt nur bei Geldheirathen, wo es sich um die Ton, der humoristisch klingen sollte, nun, Sie verlangen nur die Arbeit geblieben ist, als die einzige Pflicht, als bas Mitgift handelt, eine Rolle, unter Besitlosen ist sie nicht gerade nicht wenig von mir, dem Arbeiter, dem Proletarier. einzige Recht. Und wollen Sie wissen, was Sie mir ein
von Belang."
viel
Der Älte glotte ihn an, als hätte er nicht recht über in Anwendung bringt. Man verweist uns auf die umgesehen, Sie wissen ja, was ich besige, wollen Sie gehört. niedrigste gesellschaftliche Stufe und stellt zugleich an leicht diesen Besitz mit mir theilen? Haha, theilen! Warum " Wie meinen Sie das? Bei Ihnen hätt' also der unsere Wläßigkeit, an unsere Klugheit und Ehrenhaftigkeit lachen Sie nicht, Mili, es ist doch sehr lächerlich
ober
Bater nichts drein zu reden; ah, das wäre neu, aber das die hö ch sten Ansprüche. Man erlaubt uns, Helden zu schaudern Sie bei dem bloßen Gedanken nur an eine folde
giebt's nicht. Ich hab' das Recht, mein Kind vor einem sein, wo es sich um Entsagung handelt. Also Fräulein Mili, Eristenz?" Unglück zu bewahren, und das wär' das größte, was sie ganz ungenirt und ohne Umstände, ich warne Sie vor mir. treffen könnt."
sichtlich.
„ Es war auch schauderhaft!" rief der Vater dazwischen zutage gar keine Existenz mehr."
Die bräunliche Wange des jungen Arbeiters erblaßte ich bin, der in seiner Miserabilität es weder zu hoffen wagte, noch auch nur wünschen möchte, daß Sie seine Frau würden."
Lassen Sie sich's ja nicht einfallen, einen Kerl zu lieben, wie so ein Arbeiter, es ist traurig genug, aber der hat ja hent
" Ich will Sie nur beruhigen, Herr Brandhofer," sagte er nicht ohne eine gewisse Hoheit; ich denke nicht daran, Ihr Kind unglücklich zu machen. Ich habe ihr gegenüber nie- aufzufassen vermochte. mals den Bewerber gespielt, und sie hat mich auch, niemals Mili hatte ihre Augen nicht von Baul abgewandt, der dazu ermuthigt. Sie fönnen sich daher Ihre Winke und so hoch aufgerichtet dastand, in seiner schönen jugendzarten Andeutungen ersparen."
Verdammung."
wären, und wenn ich mit allen Fasern meines Herzens „ Und darum, Emilie, wenn Sie mir auch wirklich gut " Da hörst Du's," rief Brandhofer, der nur den Schluß Sie liebte, so würde ich doch über diese Liebe triumphiren, denn sie bedeutet nicht nur Ihr Unglück, sie wäre Ihre " Das freut mich, das ist schön von Ihnen," rief berp fräftigen Gestalt, und dessen ausdrucksvolles geistig belebtes Sattler in lebhafter Zustimmung. Und jetzt könnten Gir " Wer's glaubt," brummte der Brandhofer in den Bart. Gesicht, mit den dunkelblizenden Augen, in einem schreienden ihr auch sagen, daß sie nicht länger eigensinnig sein und eine
Aber im Ton und Wesen des jungen Mannes war etwas, Mißverhältniß zu seinen Worten stand. das ihm unwillkürlich imponirte. Der Huber war freilich Sie thun mir weh, Huber!" sagte das Mädchen in nur ein Arbeiter, aber doch eigentlich ein anständiger Kerl, einem tief vorwurfsvollen Ton, und Sie wollen mir abund als solcher mußte er begreifen, daß ein Bürgermädchen sichtlich weh thun, denn so denken Sie nicht, so fühlen Sie nicht für ihn passe. Aber sie war die Tolle, die ihm nach nicht."
gute Partie, die sich bietet, von sich weisen Paul's eben noch so blasses Gesicht.
soll."
Eine gute Partie? ah!" Eine dunkle Röthe ftieg in große Ehre für sie, denn ich kann ihr nichts mitgeben, umb „ Der Birnstengel hat um sie angehalten. Es ist cim " Ei, Fräulein Mili, wer fragt denn danach, was wir sie ist 24 Jahr alt; sie soll sich nur nicht zieren, die Gan „ Soll mich freuen, wenn Sie ein Einsehen haben, denken und was wir fühlen? Bei uns armen Teufeln und Gott danken, daß sie so einen Mann kriegt, der fie ver
sorgt und glücklich macht."
ber
Huber," sagte er mit einer gewissen Gutmüthigkeit, aber handelt sich's nur darum, was wir dürfen." dann setzen Sie ihr nur gleich selber den Kopf ordentlich So ist's; ganz Recht hat er," sekundirte der Sattler. Obwohl in der dritten Person sprechend, richtete zurecht. Die Weibsbilder müssen immer von uns Männern Paul fuhr in gesteigerter Leidenschaftlichkeit fort:„ Wir Sattler diese Worte direkt an seine Tochter. zur Vernunft gebracht werden, das ist eine alte Geschichte; dürfen uns eine Dirne beigesellen, das ist erlaubt; wir und wenn die Mili auch sonst sehr gescheidt ist, und das dürfen auch ein Mädchen heirathen, das durch die Entschüttelte den Kopf, wie von dem Gedanken empört. hat sie von mir, so kommt über jedes Frauenzimmer doch behrungen, die es von Jugend an erduldet, bereits vereinmal der Raptus, das ist wie eine Kinderkrankheit, und kommen und geistig und körperlich fiech ist, Niemand hat da heißt's zurückhalten, denn die Reue kommt hinterher, etwas dagegen einzuwenden, aber auf ein gesundes wohl immer eine Garantie." aber zu spät, und daher sagen Sie ihr nur ganz offen und erzogenes Wesen, das noch frisch und frei in die Welt daß sieht, auf ein solches dürfen wir keinen Anspruch erheben." als Gorge und Elend," erwiderte Paul kurz. ungenirt, daß " Daß sie für mich viel zu gut wäre," ergänzte Paul Auch nicht, wenn dieses Mädchen Sie liebt?" fragte
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mit einem kurzen Lachen, das gleichwohl die ganze Auf- Mili mit bebender Stimme. regung seines Innern verrieth. Nicht wahr, das meinen
"
Nein, Mili, denn wir gehören zu jenen Enterbten, Sie doch, daß ich ihr sagen soll?" Und in einem schneidenden die kaum auf irgend ein Gut mehr Anspruch haben, denen
zu
" Was giebt's da Paul, bei i Ein Bürgersmann „ Bei einem Kleinbürger ist ihr auch nichts verbürg " Oho, es giebt Wohlhabende genug unter uns!"
( Fortsetzung folgt.)
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