Korrespondenzen.

Aus Schwaben, 26. November. Der Ulmer Katho= lifentag, das mit allem Lärm der Reklame ins Werk gesetzt wurde, hat am Sonntag stattgefunden und die Helden", welche den Drachen" Sozialdemokratie in Württemberg erlegen wollen, traten dort in Gestalt von Bureaukraten und Pfaffen auf. Der Oberbürgermeister von Gmünd forderte ganz Deutschland , auch das protestantische, zum Kampfe gegen die Sozialdemokratié auf. Db wohl ganz Deutschland " dem Rufe dieses schwäbischen Obwohl Bürgermeisterleins folgen wird? Im Allgemeinen hörte man von den Rednern nur die bekannten, von gründlichster Ignoranz zeugenden zeugenden Schlagworte gegen den Sozialis mus. Neu war nur eine Behauptung des Abgeordneten und Landrichters, ehemaligen Staatsanwalts Gröber, der be­hauptete, in den katholischen Orden sähen die Sozial­Demofraten ihre gefährlichsten Feinde. Der gute Mann weiß offenbar nicht, daß die Sozialdemokraten gegen das Jesuiten­gesez gestimmt und schon selbst seine Aufhebung beantragt haben wahrscheinlich aus Furcht vor den Orden. Nicht minder vor den Driven possirlich war der pathetische Ausspruch desselben Redners: Hat man schon von einem Sozialdemokraten gehört, daß er sein Geld zur Erbauung eines Krankenhauses hergegeben hätte?" Nun, Der Abg. Singer hat in Berlin das Asyl für Obdochlose gegründet, ohne daß er deshalb in einen katholischen Orden einzu­Orden zum allgemeinen treten brauchte! Als ob man nicht ohne die mittelalterlichen

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Alles das mag in der Sache korrekt sein; aber gerade wie der Erfolg der Farmer eine Gefahr für deren Sonderbewegung in sich schließt, weil er dieseibe noch tiefer in ihre Irrgänge hineindrängen wird, in derselben Art wird auch die Deutsch­thümelei mit ihren Flachheiten und Auswüchsen mehr Ober­wasser erhalten, als im Interesse einer gefunden allgemeinen Vorwärtsbewegung wünschenswerth ist.

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Wir haben schon mehrfach energisch Front gemacht gegen die Betheiligung ganz speziell der Arbeiter an einer be sonderen deutsch - amerikanischen Bewegung". Wenn das deutsche Mittelklassenphilisterium sich biereifrig" ein burschifoser Studenten Ausdruck lautet deutschen Geist und deutsche Sitte, für deutschen Wein, deut­ schen Gambrinuskult und deutschen Sonntag in's Zeug wirft, mit einer Begeisterung, die einer besseren Sache würdig wäre, dann bleibt es nur seiner Rolle getreu. Die deutsch - amerikani­

Die Köln. 3tg." spinnt ihre naive Forderung, daß den Selbsteinschätzungen der Einkommensteuerpflichtigen unbedingter Glaube zu schenken sei, auch heute noch fort und beruft sich dabei, was das Spaßhafte an der Sache ist, auf die sächsischen Erfahrungen. Die Erfahring", bemerkt sie, hat namentlich in Sachsen gezeigt, daß die Selbsteinschätzungen durchweg an­nähernd richtig sind.", Gewiß sind sie jetzt annähernd richtig. Aber sie sind es geworden, weil die Einschäßungskommission nicht verpflichtet war, ihnen unbedingt zu glauben, sondern das Recht hatte, sie selbstständig zu prüfen. Dieses Recht hat im Laufe der Jahre zweifellos erzieherisch gewirkt. Noch vor wenigen Jahren fonnte man erleben, daß die Einschätzungen um das Zwei- bis Dreifache zu niedrig waren, und es hat namentlich in der reichsten Stadt Sachsens einer sehr energischen Handhabung des den Einschäßungs Kommissionen verliehenen selbstständigen Prüfungsrechts bedurft, um die Inhaber der großen Vermögen an den Gedanken zu gewöhnen, daß Betrug Betrug sei, gleich- schen Arbeiter sollten aber die Hand davon lassen und neben viel ob an Einzelnen oder am Staate verübt. Es sei noch gar nicht lange her, daß ein Selbsteinschäßer in Sachsen , der von der Kommission um das von ber von bellaviten Summe eingeschätzt worden war, diese Korrektur ruhig hin­nahm und das Mißverständniß" dadurch zu erklären suchte, daß er bei seiner Selbsteinschäßung an Thaler gedacht und irrthümlich Mark geschrieben habe."

Das erzieherisch gewirkt" ist gut. Die Herren Geldsäcke, die den Arbeitern Moral predigen,

es zu viel, wollte man Ben thätig sein könnte! Doch wäre mußten also zum Nichtlügen und Nichtbetrügen|

es zu viel, wollte man sich mit dem Sprüchlein dieser Staats­männer im Westentaschen- Format noch weiter beschäftigen. So lange uns folche Gegner blühen, hat der Sozialismus auch in Württemberg feine allzu schwere Arbeit.

erft, erzogen" werden! Nun, wir hoffen die Herren noch ganz anders und viel gründlicher zu erziehen.

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Charakteristisch ist und beiläufig in das nämliche Kapitel gehört die Abneigung der Herren Bourgeois gegen die Erbschaftssteuer. Die einfachsten Gerechtig feitsbegriffe glänzen in diesen Kreisen durch Abwesenheit. Ja selbst das Anstandsgefühl- oder ist es nicht unanständig, sich Lasten vom Hals schaffen zu wollen, um sie, in anderer Form, schwächeren Schultern, d. h. ärmeren und armen Staatsbürgern aufzuwälzen? Die Der Reichshaushalts- Etat für 1891/92 enthält forts Herren Bourgeois sollten einmal bei den Arbeitern in die dauernde Mehrausgaben von rund 48 Millionen, von welchen, Schule gehen. Kein Arbeiter, der Etwas auf sich hält, wird da das vorhergehende Jahr einen Ueberschuß ergab, nur noch einen Anderen für sich zahlen lassen.

Politische Uebersicht. BigdeltolisBerlin, den 27. November.

ihren besonderen Klasseninteressen nur noch für event. Inter­effen der Allgemeinheit eintreten, nicht aber für ihr spezielles Intereffe als Deutsche ". Letztere Versuchung wird wieder in erneuter Stärke an sie herantreten, sobald wirklich das deutsche Votum als ausschlaggebend gewesener Faktor in der lezten Wahl anerkannt wird, die beiden alten Parteien sich vor diesem deutschen Votum auf den Bauch legen und die deutsch­amevitanische Presse die Situation ausnügt, um den seichtesten Instinkten ihrer Landsleute" ein bene zu thun und die Trint­frage, die Sonntagsfrage, die Sprachfrage oder gar die Aemter­befezung durch Deutsche auf Kosten aller edleren und höheren Bestrebungen in den Vordergrund zu stellen.

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Bom deutsch amerikanischen Spießbürger, wie gesagt, er­warten wir nichts anderes. Wenn der seine Ruh' und sein Bier" hat und wenn er sprechen darf, wie ihm der Schnabel ge­wachsen ist, dann ist er zufrieden gestellt.

Den amerikanischen Arbeiter deutscher Abstammung aber warnen wir vor den politisirenden Landsleuten, welche mit der Wurst nach der Speckseite werfen und ihre Deutschthuerei aus­hängen, um für die eine oder die andere Partei Anhänger zu

werben.

Wir wiederholen noch einmal, was wir schon früher ge sagt haben: Alles was das sogen. Deutschthum" fordert, hat ja mit geringer Ausnahme seine Berechtigung. Aber diese Forderungen nehmen ihre Berechtigung aus fich felbft, weil es Forderungen des gefunden Menschenverstandes sind und nicht als berechtigte Eigenthümlichkeiten unserer deutschen Mit­bürger", wie die beliebte Phrase lautet.

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Die ganze Entwickelung des Landes hat wie ja leider auch die Arbeiterbewegung an der förmlich gezüchteten Scheidung in Nationalitäten ohnehin sehr start gu laboriren. Da sollte wenigstens die intelligente deutsche Arbeiterschaft bes ganzen Landes eine Ausnahme machen und sich von den Deutsch­thümlern fernhalten." # spils&

zirka 27 Millionen Mark zu decken sind. Zu den fort- Der mehrfache Millionär Freiherr von Lucins, der dauernden treten indeß die einmaligen Ausgaben. Dieselben unter dem Einfluß Bismarcks vor 12 Jahren Landwirth­betragen für den Marine- Etat volle 51 Millionen. Außer schaftsminister wurde und in dieser Eigenschaft zu den 14 im Bau befindlichen größeren Kriegsschiffen sollen schon sozialpolitischen Maßregeln zur Rettung der Landwirth­wieder 5 Neubauten in Angriff genommen werden( 3 Panzer- fchaft", zu den Schußzöllen für Getreide und Fleisch und fahrzeuge, 1 Kreuzer und 1 Aviso); die artilleristische Ar- zur Einführung der Viehsperre Ja und Amen zu sagen mirung der drei Panzerschiffe fostet 11 Millionen und hatte, ist bekanntlich vor einigen Tagen von seinem Amt 100 000 m. Mit dieser großen Summe gleich in einem zurückgetreten. Nachträglich kommt jezt doch noch etwas her werden für die artilleristische Armirung der für den zum Vorschein, was auf die ureigene Initiative bieſes Monarchen erbauten Yacht noch 329 000 m. verlangt. Im Herren selbst zurückzuführen ist, was man sonst von auderen Etat des Reichsamts des Innern ist zur Ausführung der Maßregeln, die vom Landwirthschaftsministerium aus- Jerlehren über die Sozialdemokratie verbreitet jetzt Altersversicherung ein erster Reichsbeitrag von 6 229 260 M. gegangen find, nicht behaupten kann. Es stellt sich nämlich in einer Schrift auch ein Jesuitenpater Namens Cath­heraus, daß sich der Herr die Stempelstener hat schenken rein. Von seiner Kenntniß der Sozialdemokratie giebt Das Altersversicherungs Gesetz ist im lassen, die er bei Anlaß der Umwandlung seines Grund- seine Behauptung eine Vorstellung, er habe Liebknecht ge legten Augenblick doch noch in Kraft gesetzt worden( vom befizes in ein Fideikommiß im Betrag von etwa 30 000 m. 3wungen, zuzugestehen, daß die Sozialdemokratie die Ver­1. Januar 1891 ab). Es fragt sich, ob bis dahin noch alle hätte bezahlen müssen. gesellschaftung der Arbeitsmittel und die gesellschaftliche Ver­

ausgeworfen.

erforderlichen Vorbereitungen( Engagement der Schreiber, Nach dem Stempelgesetz beträgt der Stempel bei der theilung des Arbeitsertrages anstrebe. Abgesehen von einigen Miethen der Lokalitäten u. s. w.) ohne Verluste getroffen Stiftung von Fideikommissen drei vom Hundert des jebes- religiösen Bitaten schwimmt der Pater Cathrein ganz im werden können. Jedenfalls muß man auf die Erfahrungen maligen Werthes des Gegenstandes, melcher durch die Stif Fahrwasser Richter's, dessen Lorbeeren ihn nicht haben schlafen m. mit dem Gesetz im nächsten Jahr und auf den entsprechen- tung zum Fideifommiß bestimmt worden."( Ein Fidei lassen. den Posten im nächstjährigen Etat gespannt sein.fontmißgut ist ein solcher Grundbesitz, der nur auf den Herr Eugen Richter scheint Aussichten zu haben, Das Reich 3 Versicherungsamt erhält einen ältesten Sohn übergeht, adeliges" Grundeigenthum.) Das Minister zu werden. In seinen" Irrlehren" soll fünftig weiteren Dirigenten mit 9000 Mart, 7 ständige Mitglieder Gesuch des Freiherrn von Lucius soll seiner Zeit auf heftigen der sechsjährige Gemeindeschüler das Buchstabiren lernen, mit je 7500 Mart und 60 neue Bureaubeamten. Widerspruch gestoßen sein, welcher nur durch das ent- damit seine jugendliche Seele von vornherein gegen das Auch wird die Fabrikhygiene pardon! die schiedene Eintreten des Fürsten Bismarck, der ja das feinste sozialdemokratische Gift geimpft werde. Die höchsten Staats­besraths verbessert werden. Die Luft darin ist etwas hatte, habe beseitigt werden können, und zwar soll das Dekret So fagte ein Polizeikommissar, der bei der Bürgerschafts­ungünstig; daher soll die Decke des Saales für 124 000 M. Dieser Befreiung von der Stempelsteuer vom Kaiser Friedrich wahl in Bremen im zehnten Bezirk in einem Wähler­höher gelegt werden, womit zugleich etwas mehr Erleuchtung unterzeichnet worden sein. Die Berechtigung zur Be- haufen vor dem Wahllokal stand, über den Bundesrath kommen wird. freiung von gesetzlich vorgeschriebenen Gebühren durch Stimme: Meine Herren, wenn Sie die Brochüre von Im Etat des Auswärtigen Amtes wird das Rabinetsordre nach Beschluß des Staatsministeriums mag Eugen Richter :" Die Ferlehren der Sozialdemokratie" sich für gesorgt, daß die Gehälter der Gesandten etwas mehr in dahinstehen: jedenfalls ist der Fall ein treffliches Pendant anschaffen wollen, so können Sie dieselbe von mir be­Ginklang mit den hohen Lebensmittelpreisen stehen. Der zur ausgleichenden Gerechtigkeit" und zur Allgemeinheit ziehen.

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mit

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Gesandte in Lissabon bekommt zu seinen 42 000 Mark Ge- der Steuerpflicht nach Maßgabe der Leistungsfähigkeit zu Uebrigens scheint die Gratis vertheilung der halt eine Bulage von 6000 Mart, der Konful in Buenos- den Prinzipien unserer Steuerpolitik, welche auch dem Richter'schen Frrlehren in großem Umfang betrieben zu Aires zu seinem Gehalt von 24 000 Mart diefelbe Bulage, ärmsten Teufel noch einige Pfennige von seinem Tages- werden. So bekam in der lezten Sigung des fortschritt­der Konsul in Pretoria bezieht fortan 28 000 Mart Gehalt verdienst abdrückt, einem mehrfachen Millionär aber lichen Vereins der Potsdamer Vorstadt wieder jeder An­( bisher 24 000 Mart). Der Proletarier fragt vielleicht: Wo 30 000 M. in die unergründlich tiefen Taschen steckt. wesende ein Eremplar umsonst. Natürlich renommirt bann

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wir wollen be

" Jeder ein Recht zu Menschen ins Dasein zu rufen, die von aubern Teuten ernährt werden sollen. 2Ber das erste dieser Rechte behauptet, muß allen Ansprüchen auf das zweite entsagen."

wiesen hat hat er iemand hat ein Recht,

Hierzu bemerkt der Grütlianer": Punktum und Streus fand drauf! Leichter läßt sich das Glend unserer Tage in der That nicht erklären. Aber warum ziehen die Volkswirth­schafter der W. N." denn nicht den Schluß, daß nur noch der Reiche heirathen und Kinder in die Welt sehen dürfe? Das wäre doch, blos logisch. Doch wer würde dann in den Fabrikanten u. s. w. um die armseligsten Löhnchen arbeiten und wie könnten die Geldherren ihren Besitz so unsinnig vermehren, wenn die allen Reichthum zeugende Arbeit ungethan bliebe oder weit besser bezahlt werden müßte, als jezt, wo der Arbeitsmarkt überlaufen?!

liegt Pretoria , die Stadt, in der das Deutsche Reich einen Noch immer ist es ungewiß, ob Parnell bleiben oder die Freis. 3tg." mit der enormen Verbreitung des Mach­Ronjul mit 28 000 Mart Jahresgehalt hat? Pretoria liegt gehen wird. Die Drohung Gladstone's, sich vom öffentlichen werts. Sand in die Augen! in der Südafrikanischen Republik ( Transvaal ), der Konsul Leben zurückzuziehen, wenn Parnell nicht durch seinen Rück- Woher das Proletariat rührt, das hat wie wir soll im Kaffernlande würdig das Deutsche Reich repräsentiren. tritt der öffentlichen Heuchelei den schuldigen Tribut ent- dem Grütlianer" entnehmen, ein schweizerisches Blatt, Die Amtsdiener in den westafrikanischen Schutzgebieten richtet, ist nicht ohne Einfluß geblieben. Die getreuen Unter- entdeckt. Die Winterthurer Nachrichten", welche also erhalten eine Zulage von 400 Mart und somit fortan thanen Parnell's im Unterhause, die irischen Deputirten, schreiben: ein Jahresgehalt von 4400 M. sind nicht so einmüthig, wie die gestrigen Telegramme es Für Ostafrit a verlangt der neue Etat 82 Millionen vermuthen ließen; einige von ihnen haben nicht übel Luft, Mart, darunter 2 200 000 m. für die Schußtruppe, eine Palastrevolution in Szene zu sehen und den König " 800 000 M. für die Flotille und 500 000 m. für die Zivil- zu stürzen. Der König " aber will sich um jeden Preis verwaltung. retten und sucht, nun ihn Gladstone fallen läßt, Verbin­Für die Ausarbeitung des bürgerlichen bungen mit den Tories anzuknüpfen, denen er Hilfe bei den Gesetzbuches sind 200 000. ausgeworfen worden; nächsten Wahlen anbietet. Für diesen Schacher hat ein Theil im Vorjahre waren es 120 000. Die Arbeit ist diesmal der Parnelliten" kein Verständniß, und sie bestehen auf den größer. Die Kommission wird wohl noch eine Anzahl Jahre Rücktritt Barnell's. Eine Entscheidung ist noch nicht ge­fortarbeiten, bis das Gesetz durch die wirthschaftlichen troffen; sie soll am Montag fallen, nachdem die Meinung Berhältnisse überholt und also sogleich veraltet ist. aller abwesenden Mitglieder der Fraktion auch der nach Den Königen des Geldsacks geht's wie den drei Amerika geflohenen Mitglieder Dillon und O'Brien ein­Königen aus dem Morgenland: geholt ift. Die Nachrichten aus dem Indianergebiet lauten sehr widersprechend. Während eine von dem Chicagoer Sie haben kein Verständniß für das biblische Wort( ob- Journal Interocean" veröffentlichte Depesche aus Missula gleich sie allesammt praktische Chriften" find), daß Geben in Montana meldet, bei dem Fort Keogh in Montana sei es jeliger ist als Nehmen. Sie wollen nur nehmen und nichts zu erbittertem Kampfe zwischen den Indianern und den geben am Wenigsten Steuern. Und darum sind sie so unionstruppen gekommen und es hätten lebhafte Schar­argerlich über das neue Steuergesetz, das fie in der lieb- mützel auf der ganzen Linie stattgefunden, geht aus einer lichen Gewohnheit der Steuerhinterziehung" stört, und sie neuerlichen Depesche aus Pinte- Ridge, dem Zentrum der nicht zum Zahlen, sondern zur ganzen Indianerbewegung, hervor, daß die Unruhen an­das erschwert, Ueber die Rolle, welche das Deutschthum in Amerika den armen Millionären zugefügte( zunächst blos zuge da cht e) bei den letzten Wahlen gespielt hat, schreibt ein amerikanisches Unrecht noch raffinirt gesteigert wird. Einen Millionär zum Blatt: Zahlen zwingen, das ist schon bitter genug muthen, durch Bekenntniß der Wahrheit sich selber ans Meffer zu liefern, das ist grausamer Hohn.

" Sie essen gern, sie trinken gern,

Doch zahlen thun sie gar nicht gern."

auch

Wahrheit zwingt, durch weich letzteren Umscheinend schon beendet seien.

blos stand die

Sache noch wesentlich

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aber ihm zu­

Drum kann die Kölnische Zeitung ", die duftende Cloaca maxima des Kapitalismus, sich auch nicht beruhigen|

über die Deklarations- oder Selbsteinschätzungs- Pflicht, wie die neue Gesegesvorlage fie verlangt, dieselbe soll nur in dem Sinne bestehen, daß den Selbsteinschäßungen der Herren Millionäre unbedingt Glauben geschenkt werden müsse. Zum Beweis, daß dies

gehe

berief fie

sich auf die Erfahrungen mit der sächsischen

Einkommensteuer.

Da tam sie jedoch übel

an, und wurde von der Leipziger Zeitung", in deren Brust so viele Seelen wohnen, daß noch Niemand sie zählen| und klassifiziren konnte, wie folgt abgerüffelt:

" Unter den zahlreichen Faktoren, welche als Ursachen des jüngsten Wahlresultates hingestellt werden, spielt neben dem Farmerelement auch das sogen. Deutschthum" und seine Stellungnahme im Barteizwist eine nicht unbedeutende Rolle.

Die deutsch - demokratischen Zeitungen thun sich nicht wenig darauf zu Gute, daß sie resp. ihre Leser der demokratischen Partei zum Siege verholfen hätten.

Uebrigens zu sagen, Anspruch zu leben hat nur wer am vollbesetzten Tisch Platz findet, während die Welt so unge­heuer viel produzirt oder produziren kann, daß bei ge­rechter Einrichtung noch viel mehr Menschen reich= lich ihre Existenz finden könnten, das kann heut­zutage nur noch ein Blatt von der herzlosen, kalten Man­chesterei. Den Armen ihre Gristenz zum Vorwurf machen, in­dessen gewaltige Produkten- und Waarenvorräthe am Haufen liegen bleiben und oft verfaulen, ist ebenso unmenschlich, als ungereimt.

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Das Proletariat ist nicht eine Frage oder Folge be­haupteter aber nicht vorhandener Uebervölkerung, sonst müßte zum Beispiel Frankreich , wo die Bevölkerung eher stationär bleibt und das Gin- und Zweifinder- System, zum großen Theil auch die Ehelosigkeit herrscht, teine Armen fennen. Nein, das Proletariat ist die Frucht unserer wirthschaftlich­sozialen Mißstände."

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Nun, auch in Deutschland giebt es Leute, die so denken, Die deutsch - republikanische Presse auf der anderen Seite wie die Winterthurer Nachrichten". Und die Anschauung, fucht und findet einen gewissen Troft für die Niederlage darin, daß der Arbeiter wohl den Reichthum erzeugen, aber nicht daß mindestens die deutschen Anti- Temperenz Interessen und ihn genießen soll, ist ja der Bourgeoisie aller Länder ge die deutsche Sprachfrage 2c. gleichzeitig mit der demokratischen

Partei, lokale Siege erfochten haben. Ja sie halten es den meinsam. Freilich in so roher Form wird die Sache nicht anglo- republikanischen Parteileitern ganz direkt vor, daß oft ausgesprochen. Das Schönste ist: wenn die Arbeiter den ihre Liebäugeleien mit den Nativisten und mit den Rath befolgten, und keine Kinder ins Dasein riefen", dann m Prohibitionisten, wie überhaupt ihre Mißachtung der müßten die Herren Bourgeois verhungern. ,, deutschen Interessen" einen großen Theil des deutschen

Votums der gegnerischen Partei in die Arme getrieben habe.

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