stand Vaniforo, laut lachend im Gefühl stolzer Sicherheit. Aber das Haus sprach...
Was tat das Vaniforo? Er lachte, so wild er konnte, schwang seine Ebenholzkeule. sprang aus der vor Entseßen gelähmten Gruppe und stürzte, während das Haus redete, hinein.
Das Haus stieß einen Schrei aus; dann schwieg es. Vaniforo kam sofort wieder her aus und hielt den Kopf Sagus in erhobener Hand.
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..Er war es, der die Geister beleidigte, indem er an ihr Dasein glauben machte", rief er.
,, Er wird gegessen", sagte der König, deffen Justiz ebenso summariſch wie logisch war.
Als ich nach einiger Zeit von einer Reise nach Venezuella wieder nach Willemstad kam, besuchte ich mit einer deutschen Gesellschaft unter Führung des Holländers, der den Ehrgeiz hatte, den Fremden sämtliche Sehens würdigkeiten Curaçaos zu vermitteln, einige Und er hatte recht. Im sozialen Leben Nachtlokale. Man kann sich faum schaurigere kommt es nicht so sehr darauf an, gute Ideen Vergnügungsorte vorstellen als die Buden, in zu haben, als sie im günſtigen Moment zu die heitere Grammophone und fürchterlich geverwirklichen. Er hatte recht. Er war ein schminkte Negerinnen die Passanten zu Toden großer König. versuchten.
Stafteen wirken hübsch in einer gepflegten ist. Für meinen Mann ist das wichtigste, daß Wohnung oder in den Schaufenstern luxuriöser wir für die Plantage Wasser haben, aber mich Blumengeschäfte. Aber in der Natur, to fie macht das Leben in dieser Wüste halb wahnungehemmt wachsen dürfen, haftet diesen stache- sinnig. Ich habe ein so schönes, ruhiges Leben ligen Ungetümen ettvas Bösartiges an. Sie gehabt in Lehden. Ich hatte jede Bequemlich sind die üppigen Blüten der Unfruchtbarkeit. feit, von der man hier nicht einmal träumen Je härter, trodener der Boden ist, um so stär- fann, und ein so großstädtisches Leben. Dann ter und mächtiger schnellen sie in die Höhe. lernte ich meinen Mann kennen, der auf Beſuch aus Westindien kam. Er erzählte von seiner Citrus- Plantage und daß er bald reich sein würde. Mir ſchien das alles märchenhaft und wunderbar. Als wir hier antamen, dachte ich, alles wäre nur ein böser Traum."
Im Innern der Insel Curaçao kann man kaum etwas anderes entdeden, als diese phantaſtiſch verzerrten Pflanzen, Symbole det Kargheit. Die Fahrt unternahm ich auf den Rat eines Holländers, der die Cirus- Plantagen besonders pries, der aber in Wirklichkeit seiner Landsmännin, der Fran des Plantagenbesivers, einen fleinen Gefallen in wollie, weil sie so einſam und abgeſchloſſen
lebte.
Der Holländer, scheinbar zufrieden und pflegmatisch, zeigte mit Stolz seine Plantage. Die Art seiner Erklärungen bewies, daß er den Traum, durch sie reich zu werden, feines wegs aufgegeben hatte.
,, Dier muß man nur Ausdauer haben, aber es ist wohl schwer für eine Frau, das zu verstehen", sagte er und sah verstohlen nach seiner Gattin.
Der Plantagenbejizer belieferte eine Spirituosenfabrik in Holland ,, die den berühmten Curaçao - Liför herstellt. Denn nicht nur Kakteen wachsen auf der Insel, sondern auch die Früchte, die mit ihrem bitteren Aroma die Insel weltberühmt gemacht haben. Diesen Beigefahmad Diese schwärmie jetzt von Willemstad. verdanken sie sicher ihrem schweren, entbeh- Das waren die Lichtpunkte ihres Lebens, wenn rungsreichen Leben. Die Citensbäume sind sie nach der Hauptstadt der Insel fahren konnte. knorrig, sie sind schief gewachsen, wie es ihnen Ihre Worte beschworen eine märchenhafte die Richtung des Windes vorschrieb. Doch noch schwerer ist das Leben der Menschen, die sie pflegen
Das Haus des Planiagebesizers war eine Wellblechhütte, fast so schief wie die Bäume, die es.mringten. Um die Wasserzisterne in der Nähe sprang eine magere Ziege, sonst fonnte man fein Zeichen des Lebens entdecken
Erst als sich das Auto der Hütte näherte, erschien in der Tür eine Frau. Sie sah müde und vernachlässigt aus.
Sie näherte sich dem Auto. Ihr Geſichtsausdruck wurde lebhaft.
„ Ich habe Sie schon von weitem gehört, aber ich dachte, ich bilde es mir nur ein, das geschieht mir öfters. Es scheint mir, es näher: sich Menschen, Fahrzeuge, aber wenn ich Herausfomme, ist es nichts. Ich habe nur was
Großstadt, die alle Freuden und Annehmlich feiten der Welt bot. In Wirklichkeit war die ses Willemstad ein fleiner Hasenort, in dem sich alle Raſſen mit ihrem Elend und Schutz, bermiſchten.
Hat man diese Spelunken gesehen, begreift man erst den Stolz der Willemstader auf das ,, Kasino ". Das ist ein scheunenähnlicher Saal mit japanischen Dekorationen, von Lampions in malerisches Halbdunkel gehüllt, mit einem richtigen Orchester und Tanzdamen, die alle weiß sind.
Es war ziemlich leer im Saal, nur wenige Tische waren besetzt von Touristen und Seeleuten der höheren Gehaltsklassen. Die Tanzdamen, die unbeschäftigt in einer Edc zusam mensaßen, lärmten mit gemachter Fröhlichkeit. Diese Frauen, die aus den verschiedensten Ländern hier gestrandet waren, hatten miteinan= der eine merkwürdige Aehnlichkeit. Nur eine unterschied sich von ihnen durch ihre Schwerfälligkeit und Versunkenheit. Sie kam mir bekannt vor.
„ Ist das nicht die Citrus- Plantagenbefizerin?"
vongelaufen. Er ließ sich nicht dazu bewegen, ,, Ja, sie ist es. Sie ist ihrem Manne da seine Planiage aufzugeben. Ich glaube, für die Rüdkehr hatte sie fein Geld, ich fürchte, sic wird bald merken, daß sie auch jetzt nur in einer Wüste lebt."
,, Und er, der Mann?"
,, Er hat sich schnell getröstet, wie Menschen, die unbedingt etwas erreichen wollen. Er will zu Geld kommen. Nun hat er eine Negerin zu sich genommen, eine schiefgewachsene, aber große und starke Frau, die umsonst für ihn arbeitet. Er denkt an nichts weiter, als reich zu werden. Er harrt aus in der Wüste, um sich aus ihr zu retten. Aber es ist eine Frage, ob ihm das je mit seinen kleinen Mitteln gelingen kann. Wird nicht auch er zum ewigen Wüstenleben gezwungen sein?"
Der„ Preller“
Striminalnobeile von D. Kander.
Der Vorhang hinter dem zweiten Aft des abgesehen davon kann mir die Polizei nichts ,, Maskenballs" hatie sich bei starkem Applaus anhaben, denn es gibt einfach keine Beweise des vollbefesten Hauses gesenkt, die große gegen mich. Vielleicht handelt es sich um irgend Pause begann, fast alles erhob sich von den eine gesellschaftliche Angelegenheit ……. Blägen und ergoß sich in die Flure im Erd- Er erhob sich und folgte dem librierien geschoß und weiter oben. Auch in die Zegen Diener in einen der kleinen Salons, wie sie drang Licht. Nur eine einzige schien dunkel in großstädtischen Opern den Logenbesuchern Knarre der Wasserpumpen- Bindräder gebleiben zu wollen, es war die vierie von links zur Verfügung stehen. Als er eintrat, erhob und jetzt flopfte eben einer der Logendiener sich ein einsamer Herr von einem Tischchen und höflich an die Polstertür. machte eine fleine Verbeugung. ,, Conte Mario...?"
hört."
Sie Ind mich in das Haus ein, das sehr primitiv eingerichtet war. Dann wollte fie Kaffee fochen.
Das Wasserholen verriet viel von ihrem Leben. Sie hatte eine große leere Konserven büchse, die an einem Bindfaden hing, in die Bifterne hinabgelassen. Als sie die Büchse Heraufholte, war faum Wasser drin. Es dauerte Lange, bis es ihr gelang, genügend Wasser zu Schöpfen.
Was ist los?" criönte eine unwillige Stimme von innen.
,, Ein Herr möchte Sie im Nebensalon
spredjen."
,, Ja, aber mit wem habe ich..." ,, Das ist im Moment nebensächlich. Warum, werden Sie gleich einsehen. Bitic Wer will mich sprechen?" Die Stimme nehmen Sie doch einen Moment Play." schien etwas erschroden. ,, Ich seye mich nicht mit Unbekannten ai einen Tisch...“
„ Der Herr nannte feinen Namen, er sagte nur, daß es sich um ein paar Worte handle, um wenige Minuten...."
,, Wirklich nicht, Herr Adolf Singer au Hamburg, wenn ich nicht irre?"
,, Es ist fürchterlich, die Trockenheit, seit Nun, sagte sich der Logeninsaffe, der schon Conte Mario wäre noch erheblich blaj Monaten warten wir vergeblich auf Regen. feit längerem ein erfolgreiches Debut unter geworden, wenn er nicht im Lauf der Jale Manchmal muß ich weit wandern, bis ich eine dem Namen Conte Mario aus Turin gab, die sich ein erhebliches Maß äußerlicher Behe.c Bifterne finde, in der noch genügend Wasser Polizei pflegt sich anders anzufündigen. Ganz schung angeeignet hätte. Aber immerhin e=