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ter über die kommenden Stunden beginnen, mit viel meterhohem Schnee vor den Türen, und es gäbe dann nur noch die Möglichkeit, sich in die Wohnungen einzuſperren.
Alle wissen von der Standrechteinführung. Jeder, der sich noch nach acht Uhr auf der Straße begibt, ſtellt sich in Todesgefahr. Die Haustore haben verſchloſſen zu sein, ebenso alle Kaffeehäuser, Kinos und Theater.
Immer dunkler wird es draußen.- Dann iſt es Nacht, eine mittelalterliche Nacht- eine geftaute Dunkelheit, die tastet, wie mit tausend feindlichen Händen.
Wie einem die Menschen unheimlich werden! Man denkt an Mörder, Räubergeschichten, weil man ganz plößlich seine tierhaften Triebe spürt und vor sich selber Angst bekommt. Ich habe mich gern wieder nach Hause geflüchtet, zur alten Wiiwe Eibelhuber, und sie hat auch Angst gehabt, wie ihre Mieter.
Wir haben uns gemeinsam in ihr Wohnzimmer gesetzt und dort zu Abend gegessen. Die Kerzen beruhigten, erinnerten an Weihnachten im heimeligen Familienkreis.
1848-1934-19..?
Sturmlied.
Sturm der Freiheit! Sturm des Mutes, Herrlich bist du aufgewacht. Haſt das Glimmen unfres Blutes Hell zur Flamine angefacht. Die läutert den Willen zu blankem Erz. Sie härtet zu Stahl uns den Arm. Ein Tambour ward jegliches Männerherz. Es trommelt Reveille! Alarm!! Voriväris marsch! Erzittere Tyrann! Aufbrach das Volk wie ein einziger Mann, Der ohne die Freiheit nicht leben kann. Auf seiner Fahne schreit heiß und rot Die Parole: frei oder toi!
Sebt den leidgebeugten Naden, Der das Joch so lange trug. unsre harten Fäuste paden In die Kette, die uns schlug. Wir schmieden ihr Eisen zu Munition Und strecken die Leiber ins Licht. Wir tragen die Fahne der Rebellion, Bis uralte Knechtschaft zerbricht. Vorwärts marsch! Erzittere Tyrann! Aufbrach das Volk wie ein einziger Mann, Der ohne Freiheit nicht leben kann. Auf seiner Fahne schreit heiß und rot
Die Parole: frei oder tot!
Ein Aengstlicher
Ich
Angst vor dem Schatten.
Endlich geborgen!
„ Hilfe!“
bell
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gestellt, daß die Arbeiterinnen unter den Bies nen im Laufe ihres Daseins verschiedene Arbei ten in einer ganz bestimmten Reihenfolge vers richten. Gleich nach dem Ausschlüpfen unter
Auch die Aufwartefrau saß jest unier uns. Sie wollte unbedingt nach Hause. Sie konnie nicht glauben, daß die Straßen zu den äußeren Bezirken von bewaffneten Soldaten abgesperrt wären. Ihre beiden Fäuste hatte sie in ihrem rotglühendem bäuriſchen Geſicht, und in ihrer Stirn beschäftigte sich ein drängender, aufdringlicher Gedanke, ob sie es doch noch wagen könnte. Denn sie hatte einen besonderen Grund. Gerade an diesem Abend war ihr Mann, dem beide Waffenstarrend stehn die Würger. Beine fehlten, aus dem Gefängnis entlassen Letzter Krieg hebt furchtbar an. worden. Er hatte gegen Dollfuß einmal laut Auf, du Bauer! Auf, du Bürger! geſchimpft und dafür hat er fünfzehn Tage sißen Auf, du Knecht, du Arbeitsmann! müssen.( Die Wirtin verriet es mir, sie schwagi Ihr Weiber und Kinder, schlagt mutig drein, nehmen sie zunächst die Arbeit des Säuberns der gern.) Nun würde er heimkommen, ohne Vom Feuer des Sieges umloht. Licht und würde noch dazu sie nicht vorfinden, Die ewige Erden soll unser ſein. auch nicht die Kerzen in der Küchenschublade. Die Knechtschaft ist schlimmer als Tod. Vorwärts marsch! Erzittere Thrann! Aufbrach das Volk wie ein einziger Mann, Der ohne die Freiheit nicht leben kann. Auf seiner Fahne schreit heiß und rot Die Parole: frei oder tot!
Eigentlich behandelte er sie immer schlecht. Aber wenn man ihn fünfzehn Tage nicht gesehen hat, will man ihn doch ein schönes Willtommen bereiten. Sein Holzherz ist sie schon gewöhnt. Und die ganze Welt hat ein Holzherz für sie bekommen. Weshalb würde man auf sie, eine gewöhnliche Bedienerin, nichts weiter als ein Arbeitstier, schießen, nur weil sie zu ihrem Mann will, der die Kerzen nicht finden wird!
Witwe Eibelhuber hat sie endlich ablenken können, erzählte unſinnig viel, schien äußerst aufgeräumt zu ſein, mit einmal eine Fantilie um sich zu fühlen. In Revolutionstagen blüht in den sich fremdeſten Menschen eine Zugehörig feit auf. Sie erzählte von ihrem verstorbenen seligen Mann, riß schamlose Wise.
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Keiner wantt und keiner zittert, Alle Furcht fiel von uns ab. Wir marschieren todumwittert In die Freiheit, in das Grab. Bir jubeln begeistert im Waffenklang. Wir sind ja zum Lezten bereit. Die Zukunft, die singt unsern Heldensang: Sie haben die Menschheit befreit! Vorwärts marsch! Erzittere Tyrann! Aufbrach das Volt wie ein einziger Mann, Ja, so kann man sprechen in der nervösen Der ohne Freiheit nicht leben kann. Aufregung in der lauernden, unsichtbaren, dro- Auf seiner Fahne schreit heiß und rot henden Gefahr, die man noch nicht glauben will Die Parole: frei oder tot! und niederzufämpfen versucht, indem man Wige erzählt und anderes gehaltloses Zeug...
Später hat Witwe Eibelhuber, als sie schon allein war, Kanonenschießen gehört. Und da=
bei lann ſie gar nicht einſchlafen. Sie fühlt wieder ihre Gallenſteine und wacht horchend, alt,
wie eine Sterbende.
Am andern Morgen erst erfuhr ich vom Schießen und von den Militärbelagerungen. Diese erste Nacht habe ich noch ruhig geschlafen wie ein Kind, das von der gefährlichen Welt nichts weiß
Wer wird in den kommenden Nächten schlafen?
Der Rote Hans.
Bienen teilen sich die Arbeit
Jebe Altersstufe hat ihre beſtimmte Tätigkeit. „ Technische Nothilfe" bei der Trennung von
jungen und alten Bienen.
Bellen. Vom vierten Tage an widmen sie sich dann einem neuen Aufgabengebiet und füttern die älteren Larven. Wieder einige Zeit später, nachdem ihre Futtersaftdrüsen sich voll eniwik felt haben, übernehmen sie die Fütterung der jüngeren Larven.
Mit dem zehnten Tage beginnt ihre Tätig teit als Baumeister. Die junge Biene widmet sich dem Bau der Zellen und verrichtet diese Arbeit angeblich bis zum 13. Tage. Erst mit diesem Tage erreicht sie ihre„ Volljährigkeit", denn von nun an fliegt sie mit den anderen Bienen aus, um Honig zu sammeln, eine Tätigkeit, der sie bis zu ihrem Lebensende obliegt. Jede Tätig feit scheint also an ein ganz beſtimmies Alter Stock werden nicht von verschiedenen, besonders gebunden zu sein und die einzelnen Arbeiten im begabten Arbeitsbienen verrichtet, sondern jede Biene muß einmal in ihrem Dasein während einer bestimmten Dauer eine bestimmte Arbeitss tätigkeit ausüben. Diese Tätigkeit scheint alſo. an ein bestimmtes Alter gebunden zu sein. Es lag nahe, die Frage zu untersuchen, ob die Bics nen diese Tätigkeit wirklich nur in dem genau bestimmten Alter verrichten, oder ob die Möglichfeit besteht, sie auch zu einer Abänderung ihrer Arbeit in den einzelnen Arbeitsstufen zu beive
gen, alſo etwa, ob es möglich ſei, jüngere Ar
beitsbienen dazu zu bewegen, die Tätigkeit
älterer zu übernehmen. Durch eine besondere Einrichtung gelang es Roesch, die jungen Bie nen von den älteren zu trennen. Als nun die Jungen allein im Stock waren und somit alle Der Bienenstaat ist noch immer eines der nur Zellen bauten und Larven fütterten, ergab unerschöpflichsten Forschungsgebiete für den sich naturgemäß bald ein erheblicher Nahrungs Naturforscher. In einer naturwissenschaftlichen mangel. Zunächst verhungerten eine Anzahl von Zeitschrift erzählt Roesch über Versuche, die er Larben, die von den Bienen nicht genügend ge= mit den Bienen gemacht hat. Er hat dabei fest- nährt wurden. Schließlich fraßen die Jungs