Schmerz nicht. Die blasse, knusprige Semmel hielt er in der Hand.

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In einem falifornischen Badeort wird den Gästen ein ganz besonderes Vergnügen geboten:

Erſt als ihn der Bäcker und Vorüber- ſie können nämlich Ausflüge nach dem Meeres gehende an den Armen zurückrissen und dabei gellend um Wache riefen, erwachte er aus dem Taumel. Das Bewußtsein, daß er Schuld auf fich geladen habe, ließ ihn erschauern. Instink Ab trümmte er sich zusammen, schnellte empor und stieß die ihn haltenden Menschen von sich. Eine wilde Jagd begann. Alle rannten sie hinter ihm her. Erst zwei, drei, dann viele, ein ganzer Schwarm.

Arnold hatte die Hand um die Semmel ge. krampft und lief die Straße hinunter. Ein Bachmann stellte sich ihm entgegen.

,, Im Namen des Gesetzes!"

Eine Hand faßte hart nach seinem Arm. Im Namen des Gesezes! Das Gesetz wurde Arnold plößlich zu einem scheußlichen Ungetüm, bas ihn zu zermalmen drohte.

Die Semmel hatte er beim Laufen zerdrückt. Schon wollte er sie in die Menge werfen, da be­fann er sich... Nein, bestraft würde er doch werden. Rasch steckte er große Bissen in den Mund und schlang fie gierig hinunter.

Ein Dieb! Ein Dieb!" riefen die Men­fchen, die ihn wie ein gefangenes Wild um­ftanden.

An den Schaufenstern ging es vorbei, dessen gerbrochene Scheibe in der Abendsonne blinkte. Die große Stolle ruhte noch immer auf dem bernickelten Gestell, umgeben von der Schar Enuspriger Semmeln, von denen nur die eine, blasse, fehlte.

Arnold war jetzt ganz ruhig. Ja, er hatte gestohlen, die zarte, gelbe Semmel hatte er ge­stohlen. Er hatte die Schaufensterscheibe einge­schlagen. Er war ein Dieb und er hatte fremdes Eigentum beschädigt. Ruhig gab er es auf der Wachstube zu Protokoll, ließ sich abführen, saß in einer schmalen Zelle und wartete auf das Urteil.

Durch das vergitterte Fenster fiel das bünne Mondlicht, das wie aus weiter Ferne Brot und Kuchen hinter blinkenden Glasscheiben widerzuspiegeln schien. A.G.

Wiffenswertes Allerlei

In Amerika bersucht man neuerdings. photographische Aufnahmen ohne Kamera zu machen, und zwar nur mit Hilfe eines ungeheuer lichtempfindlichen Pa­piers, das das Bild nicht nur auffängt, sondern es auch festhält.

Die mächtigen Ozeanwogen, die ab und zu durch einen Erdstoß hervorgerufen werden, können über ungeheuere Entfernungen hin­fluten. So entstand eine solche Boge an der Küste von Südamerika und verebbie erst an der Küste von Japan.

Zwischen der Siebenten Avenue und der Kristofferstraße in New York liegt ein fleines dreieckiges Stückchen Land, das das teuerste Privateigentum der Welt sein dürfte. Das Stüd ist nur so groß, daß man bequem darüber hin wegschreiten kann, und es könnte nur mit einem Puppenhaus bebaut werden, dennoch ist es dem Besizer so wertvoll, daß er es mit seinem Na­mensschild versehen hat.

Unsere Ohren sollen nach Ansicht der Sach­verständigen im Laufe der Jahrzehnte immer unempfindlicher gegen den Lärm werden. Auf biese Weise steht die Natur dem Menschen bei, den Lärm der modernen Zivilisation zu er­tragen.

Schach- Ecke

Geleitet von Genossen Wenzel Scharoch, Zwettnitz 65 bei Teplitz- Schönau.

Schachaufgabe Nr. 191. Von Willi Szameitat, Harburg.

12. h7( 10).

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grunde machen. Eine Bergungsgesellschaft hat besondere Taucherglocken eingerichtet, die für vier Personen Platz und soviel Luftvorrat haben, daß er nötigenfalls für mehrere Tage ausreicht. Die Taucherglode wird von einem Schwarz: Kf5, Dd2. Te7. Lb1. Spci, g8. Bc3. 07, Dampfer an einer besonders interessanten Stelle in die Tiefe gesenkt, und die Ausflügler kön nen durch Fenſter den eigentümlichen Anblid der Meerestiefe genießen. Alle, die bisher an diesen Ausflügen teilgenommen haben, ver­ſichern, daß feine Sehenswürdigkeit der Welt sich mit dem hier Gebotenen messen könne. Biele lassen sich aber durch den Gedanken aus rüdhalten, daß sie fünfzig Meter Meerwasser über sich haben müßten. Bis zu dieser Tiefe wird nämlich die Taucherglocke herabgesenkt.

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Heiteres

Die Maus. Sie wachte um Mitternacht aus jüßem Schlummer auf. Entſeßlich, Harry, eine Maus!" Na und?" Inurrte er beleidigt. ., Sie quietschi!"- Quietscht," fragte er, soll ich vielleicht jetzt mitten in der Nacht aufstehen, um ſie zu ölen?

Aus guter Familie. Bernard Shaw war bei englischen Aristokraten eingeladen. Ein Lord sprach ihn nachlässig an und fragte ihn? Ihr Vater soll ein Schneider in Irland gewesen sein? Warum ſind Sie nicht auch Schneider ge­worden?"- Ihr Vater soll ein Gentleman gewesen sein," erwiderte Shaw, warum sind Sie nicht auch Gentleman geworden?"

Der Philosoph bei Tisch. Ein vornehmer und sehr reicher Mann sah einmal den berühm­ten Philosophen Carthesius, wie er an einem mit den schönsten Dingen gededten Tisch offen­bar mit großem Vergnügen. Er wunderte sich darüber, daß der nachdenkliche Gelehrte eine so große Freude beim Essen empfand und sagte recht hämisch zu ihm: Oh, ich wußte gar­nicht, womit sich die Philosophen neuerdings beschäftigen!" Bilden Sie sich denn ein, mein Herr," erwiderte der Philosoph gereizt, ,, daß die Natur die guten Sachen nur für die Dummmköpfe und die reichen Nichtstuer herbor bringe."

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Lieber Besuch. Du hier, Tantchen? Ich bente, du mußt zu Hause bleiben, weil beine Biege frank geworden ist?"- Nein, ich hab' fie mitgenommen,- der Gepäckträger bringt ſie gleich."

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Weiß: Kh8, Do6, Tg6, Spf7, h5. Bd3( 6). Matt in 3 Zügen!

Lösungen sind spätestens 14 Tage nach Erscheinen der Aufgabe an den Leiter dieser Spalte einzusenden.

Lösungszug zu Nr. 188: d2- di!

( In der Richtigstellung zu Nr. 188 sollte as heißen Bc6 statt a6.)

Richtige Lösungen sandten nachfolgende Ge nossen ein: Hleke Josef, Friedrich Rudolf, Fritsch Anton, Hauptmann Franz, Dörre Alfred, sämtlich Markersdorf: Böhm Heinrich, Jonsbacht Hälbig Johann, Bergesgrün: Fischer Karl, Ossek: Grimmer Emil. Katharinaberg: Beutel Wilhelm, Arnsdorf bei Tetschen: Vavřina Wen

zel, Kulm; Wenzel Adolf. Arnsdorf bei Haida; Habl Erwin, Nestersitz: Lösel Richard, Hoch dobern; Dinnebier Emil. Tetschen; Lerche Franz, Wolfersdorf: Walter Ludwig. Robe Franz Schmied Ferdinand. sämtlich Kwitkau; Mildorf Adolf, Tischau; Bittner Richard. Fuchs Hans, Neubert Anton, Schleger Josef, Kersch

hagel Josef, sämtlich Kleinaugest: Triltsch Gu stav. Wisterschan.

L. R.. Hochdobern: Aufgabe Nr. 3 ist gut,

wird gebracht.

H. E., Nestersitz: Aufgabe in dieser Form sehr hübsch, leider nach Tg7- g1 unlösbar. F. K., Ossek: Aufgabe recht unklar. finde keinen Zwei- Züger.

Schachnachrichten.

Kreismeisterschaft im V. Kreis.

Die erste Runde um die Kreismeisterschaft brachte eine große Ueberraschung in Bergesgrün, wo es den Sobrusanern gelungen ist, eine 100pro zentige Revanche zu nehmen für die im Vorjahre in Preschen erlittene Niederlage. Obzwar Ko motau in diesem Treffen als Favorit galt, muß ten sie eine empfindliche 6: 2- Niederlage in Kauf nehmen. Wisterschan spielte in Schönfeld gegen

Kleischa und gewann infolge seiner Ueberlegen heit an den letzten Brettern knapp mit: Punkten. Der Wettkampf Krochwitz gegen Neu­stadtl wurde wegen anderen Veranstaltungen ( Vorbereitungen zur Olympiade) vertagt und wird am 15. Juli ausgetragen.

Wettkampf Komotau g. Sobrusan, ter Gen. Grimmer, Katharinaberg. Komotau

Arm und reich. Man unterhielt sich am Hofe Harun at Raschids über die Begriffe arm und reich. Hamta sagte zu diesem Thema: Fällt gespielt in Bergesgrün am 17. Juni. Kampfrich ein Reicher, so sagt man: der Bedauernswerte! Er ist gestolpert!"- Und wie?" fragt ber Kalif ,,, wie sagt man, wenn ein Armer bin­

fällt?"

- Und wenn ein Armer hinfällt, vollendete Hamta ſeinen Vergleich, ſo ſagt man: das Schwein! Er iſt beſoffen!

Ein Sanitäter bewirbt sich um eine Stelle im Spital. Der leitende Arzt fragt ihn: ,, Wis­sen Sie auch, was Sie nach der Operation zu tun haben?" ,, Natürlich weiß ich es, Herr Doftor, der Patient wird in die Leichenhalle gebracht!"

Schwierige Sache. Sagen Sie mal, wo ist denn Visavis?"- ,, Na, da drüben, auf der anderen Seite, liebe Frau."- ,, Ja, da habe ich auch schon gefragt. Da hat man mir aber gesagt, das wäre hier, auf dieser Seite."

Brett 1 Fialka 44 2 Thiel 0 1

Sobrusan

Hyna jun. Webersinke

1 Pichl

3 Schöpka 0

4 Kfenek 0

1

Jungnikl

5 Sachs

1

0 Böhm

"

6 Gruß

7 Starek

0 1

0 1 Marzin

Zimmermann

8 Enders 16 14 Stehno

Ergebnis: 2: 6 für Sobrusan.

Wettkampf Wisterschan g. Klef Schönfeld. scha in Schönfeld. Kampfrichter Gen. Steiner,

Wisterschan Kleischa Brett 1 Scharoch 0

1 Liebzeit

2 Robek 1

0 Vavřina

"

"

3 Frisch Dubitzky I.

Dubitzky II.

4 Röckl 0 1 Aron

5

Glauber 0 1

6 Schmied 1

7 Schramm 1

0 Repka

0 Schulz

8 Novotný 1 0 Cerný Ergebnis: 44:31 für Wisterschan.