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Schilling in unserem Gelde gewesen sein, ges geben, habe das Mädl auf den Wagen ge= hoben, in meine Wohnung geführt und sie dort der Köchin übergeben, damit sie sie, wie sie liegt und steht, in die Badewanne setzt und ihr die zausigen Haare richtet. Das Mädl hat sich an­fangs gesträubt, weil sie scheinbar das Wasser nicht gewohnt war, doch weil sie in einem meiner Pyjamas rein gewaschen und frisiert beim Tisch gesessen ist und ein feines Nachtmahl geschnabelt hat, ist sie zutraulich geworden. Ich hab' ihr gesagt, sie solle keine Angst haben, ich tue ihr nichts, habe sie in's Fremdenzimmer ge­führt und ihr geraten, sich niederzulegen. Das Mädl war ganz verwirrt, wahrscheinlich hat sie in ihrem Leben kein ordentliches Bett gesehen; nun bin ich in meinen gewohnten Klub gegan­gen, habe sauber verspielt, so daß mich die Kollegen mit ,, Glück in der Liebe" gepflanzt haben. Wie ich 3' Haus gekommen bin, schleiche ich mich in's Fremdenzimmer, na, Herr Dr. Lieblich, grinsen's nicht, ich wollte wirklich nichts von ihr, ich wollte nur schauen, ob sie gut schläft, aber das Bett war unberührt. Ich bente mir, sie ist aus lauter Angst abgefahren, gehe in mein Zimmer, da liegt sie ausgezogen auf meinem Bett. Wie ich komme, springt sie auf und macht ein tiefes Kompliment. ,, Na," Jage ich, Mädel, schlafst Du nicht, hast Du Dich allein gefürchtet ,,, worauf sie sagte: ,, Sahib, es tst Pflicht einer untertänigen Dienerin, auf die Rückkunft ihres Gebieters zu warten." ,, Na, Mädt," sage ich ,,, so heikel ist es bei mir nicht, also gute Nacht, schlaf gut" und streichelte ihr Haar. Es hat mich eine große lleberwindung gekostet, denn jetzt hab' ich erst gesehen, wie schön das Weib war, aber ich habe mir gedacht, das wäre eine Verlegung der Gastfreundschaft, bas darf ich nicht tun. Da fängt sie auf einmal bitterlich zu weinen an, ich frage sie, ob ihr es bei mir nicht gefällt, da antwortete fie: ,, Sahib, bei Dir ist es wie im Paradies, aber," schluchzte sie, ich bin ja nur eine Paria und darum verschmäht mich mein Gebieter". ,, Esel," sagte ich zu mir selbst, nahm das nun über­glückliche Mädl in meine Arme und füßte ihr die Tränen weg. Diese Nacht ist sie mein Weib geworden und ich sage Euch, meine Herren, wir haben uns wirklich wie im Paradies gefühlt.

Haus und Garten

Schutz blühender Johannis- und Stachelbeer­sträucher gegen Spätfröste.

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Es gibt einen sehr einfachen Kniff, Johan­und Stachelbeersträucher, richtiger gesagt deren Blüten, vor Erfrieren durch Spätfröste zu bewahren. Leider ist dieses Mittel wenig bekannt. Es besteht darin, daß die Sträucher rechtzeitig im Frühjahr mit Bindfaden( nicht Draht) zu lockeren Besen zusammengeschnürt werden. Die Blüten schüßen dann einander und bemerkens­wert ist auch, daß infolge des Zusammenschnü­rens das Laub früher treibt und zur Deckung der Blüten beiträgt. Die Einschnürung darf nicht derart erfolgen, daß die Zienen verhindert sind, an die Blüten zu gelangen. Erst wenn die Blüte vorbei ist, werden die Bänder gelöst und die 3weige vorsichtig in ihre alte Lage zurückgebogen. Verwertung von Ruß

im Obst- und Gemüseban. Ruß ist ein wertvoller Dünger für alle Ge­müsearten sowie für Obstbäume und Beeren­sträucher. Holzruß enthält 1.4 Prozent Stick­stoff, 0.5 Prozent Phosphorsäure und 2.4 Pro­zent Kali. Steinkohlenruß 2.5 Prozent Stick­stoff und 0.1 Prozent Kali. Man kann damit alle drei bis vier Wochen vom Frühjahr ab düngen, und zwar ist der Ruß sehr dünn über den Boden zu verteilen, etwa auf einen Quadratmeter 40 bis 50 Gramm. Diese Menge kann man auch in Wasser auflösen und damit die Pflanzen be­gießen. Der Kuß ist dann ebenso wirksam.

staffiert den Lloyddampfer Bombay" bestieg, bat niemand mehr erkannt, woher sie war.

Triest­

Bei der Table d'hote hat es noch manches­mal nicht ganz gestimmt, sie hat nie recht ge­wußt, wann sie das Messer oder die Gabel nehmen soll, aber bis wir nach Triest gekom­men waren, hatte sie bereits ein tadelloses Be­Das Glück hat lange Monate gedauert, ich habe nehmen und im Speisetagen des nicht mehr gedraht, bin auch nicht mehr in den Wiener Schnellzuges haben sie die Passagiere Klub gegangen, alle haben mich gepflanzt, aber fogar wegen ihrer eleganten Erscheinung be­ich habe mir nichts mehr daraus gemacht. Eines wundert. Ich habe ihr während dieser letzten Tages hörte ich auf der Gesandtschaft Kriegs- Fahrt von unserem Wien erzählt, vom gerüchte und richtig, ich werde telegraphisch Stephansturm, vom Kahlenberg, vom Prater , nach Wien berufen. Wie ich schlecht gelaunt von der Donau und wie wir hinter Mödling nach Hause kam, fällt mir meine Leila, so hieß endlich die Lichter der Großstadt erblickten, das Mädchen, um den Hals und sagt in gebro- freute sie sich gerade so wie ich."

,, Was ist aus dem Mädchen der letzten Raste geworden?" fragte Brunner.

chenem Deutsch: ,, Warum Schatz traurig". Ich Frau Gretl kam vom Garten und legte sage ihr: Jetzt heißt es Abschied nehmen, ich eine Hand auf ihres Mannes Schulter. muß in meine Heimat." Sie hat nicht geweint, nicht geschrien, aber geschaut hat sie, ich sage Such, geschaut, wie wenn sie den Tod gesehen hätte. ,, Schau Leila", sagte ich ,,, sei gescheit, ich habe schon mit einem meiner Freunde, einem englischen Kapitän, gesprochen, er würde Dich die Hand. als Kinderfräulein zu seinem Töchterl nehmen." ,, Nein," schluchzte sie jetzt auf ,,, Leila will

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Sahib bleiben, mitgehen." Aber Kind," sage

ich, in Wien ist es kalt und stürmisch, das bist Du nicht gewöhnt."" Wo Du ist gut, ich will Wien gehen." Kurz, sie hat so lange gepenzt, bis ich ja gesagt habe. Die Freude hätten's fehen sollen, um den Hals ist sie mir gefallen, getanzt hat sie und abgefüßt hat sie mich.

Die paar Wochen vor der Abfahrt habe ich ihr einen deutschen Lehrer gehalten, sie hat alles sehr gut fapiert, auch Manieren hat er ihr bei­gebracht, furz, wie sie mit mir elegant aus­

,, Wie Sie gesagt haben, Kollege, eine waschechte Wienerin und da steht sie," schmun­zelt der Hofrat und füßt seiner schönen Frau

ap

Frühling.

Herbst.

Winter.

Aussehen, so wie ihre Kunstwerke es uns offene baren.

Sir John Marshall und seine Mitarbeites studieren die Ruinen von Mohenjodaro seit vies len Jahren. Aber erst kürzlich haben sie im Laufe ihrer Nachforschungen ein Zimmer ausgegraben, das zahlreiche Stelette von Männern, die alle groß und jung gewesen sein mußten enthielt. Die Stelette deuten darauf hin, daß die Mäns ner alle im Schlaf, ohne Kampf, vom Tode heims gesucht worden waren. Die Gelehrten fanden auch noch ein anderes Zimmer, das voll von Männers und Frauensfeletten war von Paaren, die der Tod im Schlaf überrascht hat.

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Die Gelehrten konnten nach großen Ans strengungen die Schrift der Tafeln entziffern, die man in diesen merkwürdigen Todeskammern fand. So erfuhren sie von einer Liebesgeschichte boll Grausamkeit und Leidenschaft.

Vor 4600 Jahren lebte in Mohenjodaro ein schönes, junges Mädchen, Lipfo Emu, Hohepries ſterin der Stadt; in dieser Epoche herrschten die Priesterinnen über Mohenjodaro und die Hohes priesterin spielte die Rolle einer Königin.

Die schöne Lipso Emu verliebte sich in einen gewöhnlichen Sterblichen. Der Bruder der Pries sterin empörte sich über die Unverschämtheit des Mannes und ließ ihn töten.

Lipso Emu empfand darüber einen unges heuren Schmerz und großen Zorn. Aus Troß und Verziveiflung begann sie sich allen Männern hins zugeben und darauf die Liebhaber einer Nachs Hinrichten zu lassen. Dann verkündete sie, daß sie göttlichen Ursprungs sei. Sie umgab sich mis Der Liebhaber vor 4600 Jahren schönen jungen Frauen und feierte mit ihnen die tollsten Orgien. Das Land stöhnte unter dem Archäologen haben in Indien , im Distritt Zwang der Abgaben, die dafür bestimmt waren Sind, die Ruinen der alten Stadt Mohenjodaro den Luxus dieses Jungfrauen- Hofes" zu ere ausgegraben und sind da auf die Spuren der halten, wie man ihn aus Spott nannte. Alle außergewöhnlichsten Liebesgeschichten gekommen. diese Frauen gaben sich unzähligen Männern Vor 4500 Jahren erreichte Mohenjodaro den hin, die sie nachher töten ließen. Höhepunkt seines Ruhmes, um dann ganz von Viele Männer fanden so ihren Tod, daruns der Bildfläche der Erde zu verschwinden. Die ter einfache Bauern, vorausgeseßt, daß sie schört Gelehrten schäßen, daß seine Bewohner Nachkom- und jung waren. Nach einem Tag und eines men einer kaukasischen Nasse seien; Männer und Nacht, die sie im Palais verbracht hatten, stars Frauen waren von hohem Wuchs, aristokratischem ben sie vergiftet, und ihre Leichen häuften sich int