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dem neuen Sensationsfilm Hochstapler Mi-| Ganz dicht an seinem Ohr vernahm er ein chailov im Wolfenfrazer- Hotel" die Rolle eines schweres Seufzen... ein zweites... ein drittes, Liftbons erhalten habe. Rotkopf war sichtlich und plötzlich berührte eine kleine Hand seine erfreut. Leblanc hatte ihm fünfzig Francs Schulter. Vorschuß gegeben. Dafür fonnten sich Vater und Sohn ein paar Tage durchfüttern.

Der Alte jagte nichts. Schwieg verbissen. Als Robert zwei Tage später früh am Morgen zur Aufnahme ins Atelier gefahren war, brachte er wie stets die Wohnung in Ordnung, dann seine Arbeiten, deckte zuletzt den Tisch, Yegte einen Zettel hin, auf den er zuvor ge­schrieben hatte: Ich denke, daß du es leichter haben wirst, wenn ich dir nicht mehr zur Last falle." Dann beugte sich der Maler aus dem Fenster, sprang in die Tiefe.

Im gleichen Augenblic trat Rotkopf, als schmucker Liftboh herausstaffiert, in das Hotel­zimmer der Dollar- Prinzessin, überreichte ihr auf silbernem Tablett einen Brief. Nach den Angaben des Drehbuch- Verfassers enthielt das Schreiben die aufsehenerregende Mitteilung, daß der Ueberbringer als jugendlicher Star für die nächste Produktionsserie des Filmtrusts, in dem die Dollar- Prinzessin das entscheidende Wort zu sprechen hatte, engagiert sei. Doch wohlgemerkt; diese Szene spielte nur im Film!

Der Zwift

Von Anton Tschechow

,, Der Teufel solls holen! Da kommt man hungrig wie ein Wolf vom Dienst nach Hause und bekommt, weiß der Teufel was, zu essen. Und dabei darf man nicht mudsen. Sagt man aber etwas, so wird geweint und geweint!"

Nach diesen Worten schlug der Gatte mit dem Löffel auf den Teller, sprang auf, lief hin­aus und schlug wütend die Tür hinter sich zu. Die Frau brach in Tränen aus, drückte die Ser viette ans Geficht und verließ gleichfalls das Speisezimmer. Das Mittagessen war zu Ende.

Der Mann warf sich in seinem Arbeitszim­mer auf den Diwan und grub sein Gesicht in die Kissen.

Der Teufel riet mir zu heiraten", gings ihm durch den Kopf. Heiteres Familien­

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Leben, das! Kaum nach der Hochzeit, denkt man schon ans Erschießen!"

Eine Viertelstunde später hörte man hinter der Tür leichte Schritte.

Ja, das ist alles schon so Usus... Erst beleidigt sie einen, und wiel... Und dann Tommt sie. Versöhnung? Niemals! Eher er­hänge ich mich!"

Die Tür öffnet sich mit leisem Knarren, fchließt sich aber nicht wieder. Jemand war ins Bimmer getreten und kam jetzt mit leisen, sag­Haften Schritten zum Diivan.

Also gut! Bitte um Verzeihung, flebe, weine! Von mir wirst du auch kein Wort hören, meinetwegen stirb auch... Ich schlafe."

Der Mann barg sein Gesicht noch tiefer ins Kissen und fing an, leise zu schnarchen. Doch die Männer sind ebenso schiach wie die Frauen. Auch sie fann man leicht bis zur Raserei brin­gen, um sie dann wieder firre zu machen. Als er hinter seinem Rücken einen warmen Körper verspürte, legte er sich ganz lang ausgestredt auf die Diwanlehne.

Ja, jetzt friechen wir, schmiegen uns an, fchmeicheln... Bald werden wir uns füssen, Was tauf ich mir dafür!... Und dennoch. muß man ihr verzeihen Ja, die Aufregung Lönnte ihr doch schaden. Ich will zur Strafe fie nur ein Weilchen quälen und ihr dann alles Bergeben..."

Nun, denn, mein Gott, zum letzten Male will ichs ihr verzeihen... Ich hab' sie jetzt schon genug gequält! Ueberdies bin ich ja nicht ganz unschuldig. Wegen einer Lappalie habe ich Lärm geschlagen! Wir sind uns wieder gut, mein Lieb!"

Zwischen den Sprachen. Die große italie­ nische Tragödin Eleonore Duse lernte einst die bekannte Schauspielerin Clara Seese in Leipzig tennen. Die Vorstellung zwischen der Italienes rin, die nur gebrochen deutsch sprechen konnte, und der geborenen Dresdnerin soll sich folgen­dermaßen vollzogen haben: Ich heese Duse." ,, Und ich Du'se Heese heesen."

Blumenschau. In Berlin war eine Blumen

und umfaßte den warmen Körper. Der Mann firedte feine Hand nach hinten schau. Zum Eingang trat ein Mann. Ich möchte eine Freifarte. Ich heiße Tulpe, meine Frau nennt sich Rose, ist eine geborene Aster, veriv. " Bfui!!!" Kresse, hat veilchenblaue Augen, wir wohnen Neben ihm lag sein großer Hund Dianka. in der Lilienstraße und mein Stiefmütterchen möchte auch gern mitfommen."

Heiteres

Malen und Sehen. Bei dem befannten englischen Maler Whistler meldete sich eines Tages ein junges Mädchen zum Unterricht. Was malen Sie denn mein Kind?" fragte der Künstler. Oh, ich male, was ich sehe", gab diese bescheiden zur Antivort. ,, Nicht übel, meine Liebe, aber passen Sie mal auf: Der Schrecken, wenn Sie erst sehen werden, was Sie malen."

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Schach- Ecke

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Am Telephon. Das Telephon flingelt. Lisa, die Köchin, geht an den Apparat. ,, Ist es für mich, Lisa?" fragt die Hausfrau. Ich weiß nicht gnädige Frau. Er sagt: Guten Tag, Liebling!"

Freundschaft. Bob und Lilly zanken sich. Ach", feufzt Bob. ,, wären wir doch in Nizza1" ,, Warum ausgerechnet in Nizza ?" fragt die kleine Frau giftig.". Da würden wir im Blu­mentorso mitfahren, du wärest die Rose und ich fönnte dich wenigstens hinauswerfen."

Besser ist der natürliche Zug 4.... c7- c6. zu unklaren Stellungen führt 4.... d5Xe4 wo­rauf Weiß mit 5. 12-13 fortfahren wollte und auf

Geleitet von Wenzel Scharoch. Drakowa Nr. 32, 4.... d5 d4 war 5. Dg3 geplant: Post Modlan bei Teplitz- Schönau .

Schachaufgabe Nr. 239.

Aus Cheẞ Mouthly's letztem Problemturnier ( Steinitz: Der praktische Schachspieler) Schw.: Keб, Se8, Ba6, e3, 17. g5.( 6)

6

a

bcdefgh

3

2

1

a b C d

efgh

8

Welß: Kal, Df1, Tf6, Lb7, g7, Bb4,( 6) Matt in 2 Zügen!

Lösungen sind bis längstens 14 Tage nach Erscheinen der Aufgabe an den Leiter dieser Spalte einzusenden.

Lösungszug zu Nr. 236: Dg6-15! Richtige Lösungen sandten nachfolgende Ge­nossen ein: Beutel Wilhelm, Arnsdorf bef Tet­ schen

; Schöffel Anton, Schöbritz; Dinnebier Emil, Tetschen ; Hyna Franz u. Hyna Josef, Hostomitz;

Walter Ludwig u. Robek Franz, Kwitkau; Tesař Franz, Suchel; Klimt Franz, Tetschen ; Kraus Gerhard. Turn; Triltsch Gustav, Wisterschan; seditz. Steiner Eduard, Schönfeld; Ulbert Rudolf, Pro­

101

Die Schachsparte des VI. Kreises veranstal­tete anläßlich des Kreisfestes in Eger einen D. T. J.( Pilsen ). Der Schachkampf wurde an 21 Schachwettkampf gegen den III. Kreis der Brettern ausgetragen und endete mit 14: 7 Punkten für die tschechischen Genossen.

Partie Nr. 79.

Gespielt am 2. Juni 1935 in Modlan, I. Brett, I. Runde um die Kreismeisterschaft. Weiß: Hyna Franz, Sobrusan. Schwarz: Aron Erich, Kleische.

1. c2- c4 e7- e6 2. e2- e4 d7-05 3. c4Xd5 e6xd5

4. Dd1- b3 Sg8-16?

5. e4- e5 6. d2- d4

Sf6g4 h7- h5

Oder g7- g6, damit kein Doppelbauer am Rand entsteht. Weiß verstand es nicht, den Textzug richtig zu beantworten, sonst hätte er sofort 7. f3 Sh6, 8. Le3 gespielt.

8.

7. Sb1- c3 c7- c6 12-13 Sg4- h6 9. Lf1- d3?

Das hatte doch Zeit, zuerst sollte Le 3 oder LXh6 nebst 0-0-0 geschehen, einfach so die Stellung aus der Hand zu geben, das ist stark, zu meinem Glück schlug der Gegner nicht die richtige Taktik ein und ich konnte im 19. Zug das Gleichgewicht wieder herstellen.

9.

Dd8- h4+

10. Kel- e2 Dh4Xd4 11. Lc1Xh6 Th8Xh6

12. Tal- el

Th6- e6

13.

13-14

Dd4xf4

14. Sg1-13

Sb8- d7

Bisher war es immer noch gemütlich, doch jetzt droht unangenehm Sxe5 und Sc5!

15. g2- g3 Df4- g4 16. Ke2-12 L18- c5+

Weiß kann wieder frei aufatmen, Schwarz irrte sich wenn er wert auf dieses Schach legte, der Springer mußte dorthin z. B. 17. Dc2 SXd3+ 18. DX d3 Lc5+, 19. Kg2 Tg6!

17. Kf2- g2 18. Sf3Xh4

19. Sh4-13

h5- h4 Te6Xe5 Te5Xel

20. ThiXel+ Ke8-18

21. Sc3xd5:

Sehr interessant, nach eX d5 hat wohl Schwarz einen Läufer mehr, aber mit 3 Figuren kann er nicht ziehen, das mag auch der Grund gewesen sein, daß er das Opfer nicht annahm,

21.

22. Sd5-14

Sd7- f6 Sf6- h5?

Es war endlich die Gelegenheit da, den Läufer raus zuziehen, denn im Grunde genommen spielt Schwarz die ganze Partie mit einem Turm wer niger .

23. Tel- e4

24. Te4Xf4

25. Kg2- h1

Sh5X14 Dg4- h3+?

und jetzt sollte auf f1+ die Vernichtung kommen, doch auf d3 stand noch der ev. Läufer.

Schwarz gab daher auf.

Anmerkungen

Franz Hyna.