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Hei, Stočić, jest oder nie in Gedanken machte er sich Mut.

Und, scheinbar wütend auf die Händler, schwang er den Ranzen mit aller Wucht um sich herum und schlug schimpfend und fluchend darauf.

Nicht doch, riefen einige Stimmen, Mann Gottes, du schlägst ja das Schweinchen tot! Während die Händler sich stritten, wem das Schwein gehören sollte, war der Maler auf und davon, als wären ihm Flügel gewachsen. Aber auch ein Teufelsschwänzchen mußte ihm gewachsen sein, denn statt der erwarteten vier Hunderter fand er sechs zerdrückte Geldscheine in seiner Hand. Am liebsten hätte er laut auf­gelacht und nach Herzenslust herumgetanzt, aber es war feine Zeit zu verlieren. Sein Schiff, das gerade abgehen sollte, hatte schon dreimal die Sirene ertönen lassen, und vom Markte zum Schiff war es noch ziemlich weit. Erst als er in das schon losgemachte Schiff sprang, atmete er erleichtert auf.

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Als die Keilerei zu Ende ging und die

Händler merkten, daß ein Gauner fie betrogen Porzellanfabriken...

hatte, beschlossen sie, das Schwein zu schlachten und es brüderlich in vier gleiche Teile zu teilen.

Der Aelteste zog ein Messer heraus und schnitt die Schnur von dem Ranzen durch. Aber im selben Moment sprang der Hund knurrend und bellend heraus und lief, als wäre der Böse in ihn gefahren, in rasendem Lauf davon.

Eine stumme Pause folgte. Alle sahen sich verdußt an. Dann, als allen klar war, daß man sie frech übertölpelt hatte, stürzte sich einer auf den anderen, und wären nicht einsichtige und vernünftige Leute in der Nähe gewesen, wer weiß wie der Streit noch ausgegangen wäre. Auf jeden Fall: die geschwollenen Augen, zer­schlagenen Nasen und gebrochenen Arme hat das Küstenstädtchen niemals vergessen.

( Berechtigte Uebersetzung aus dem Kroatischen von W. H. Lann.)

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Was wissen wir vom Erdinnern?

Bergwerfe und Vulkane

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· Woraus besteht der Erdkern?

Offen gesagt sehr wenig. Fragen wir vor ein bis zwei Milliarden Jahren nicht einen Physiker nach dem Aufbau des Firsternes wesentlich höher war. Da die Sonnenoberfläche Capella in 51,5 Lichtjahren, also 487 Billionen 6000 Grad hat, würde die Theorie von der Kilometer Entfernung, so wird er uns an Hand Entstehung der Erde aus der Sonne durch die­der Eddington- und Jeanschen Theorie haar- ses Ergebnis gestützt werden. flein erzählen, welche Jonen und Quanten sein Inneres beleben. Kommen wir aber auf die uns doch etwas näherliegende Erde zu spre­chen, so wird er merkwürdig verlegen und unsicher. In einem Firstern sind die Stoffe in folge der enormen Temperatur vollkommen zerlegt und einer spektroskopischen Untersuchung also zugänglich, was bei der Erde in beiden Beziehungen nicht der Fall ist.

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Wir sind also auf freiwillige Aeußerungen der Erde angewiesen, denn auch die Berg­werke reichen nur bis 2,6 Kilometer Tiefe, was bei einem Erdradius von 6,370 Kilo­metern sehr wenig ist. Die starken Gebirgs= faltungen haben Gesteine aus höchstens 20 Kilometer Tiefe an die Oberfläche gebracht. Die Lavamassen der Vulkane kommen aus 40 Kilometer, die Diamanten aus Kimberley aus 100 Kilometer Tiefe.

Unsere Kenntnis vom Wärmehaushalt der Erde wurde ganz wesentlich gefördert durch die Entdeckung des radioaktiven Zerfalls der Elemente. Bei diesem Zerfall entsteht eine ganz beträchtliche Wärme. Nun ist der Gehalt des Bo­dens an radioaktiven Elementen so groß, daß, auf die ganze Erde umgerechnet, mehr Wärme dadurch erzeugt als abgegeben wird, somit die Temperatur dauernd steigen müßte. Dieses falsche Ergebnis zwingt zu der Annahme, daß die radioaktiven Stoffe auf eine dünne Erd­schicht von ca. 40 Kilometer Dicke beschränkt sein müssen. Man hat daran die Vermutung geknüpft, daß der Zerfall der Atome durch die Höhenstrahlung hervorgerufen wird, die mir bis

einer gewissen Tiefe eindringen kann. Neuere Untersuchungen zeigen aber wohl, daß zwischen beiden Erscheinungen kein Zusammen­hang besteht.

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Von Ernst Dittmar

Wenn einer durchgeht, schwärmt er tief vers aückt...

Von Tassen, die so weiß wie Marmor schim

mern,

Von schönen Vasen, die wie Kerzen flimmern, Ein Arbeitssaal, wie nie wohl ausgeschmückt.

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Wenn einer drin lebt, an das Werk ges bunden,

Dringt ihm der weiße Staub in alle Poren, Und er, der all' die Herrlichkeit geboren, Hat hier die Schwindsucht, weiter nichts, gefunden...

%

Denn im Vorbeigehn sieht man immer hell, Was jene Armen Tag um Tag ertragen, Die an das Kreuz der elvigen Fron ges schlagen, Bergißt der andere, wenn er's weiß, sehr schnell

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Der Schimmer, der Euch lockt, ist Tränen spur,

Und wenn die Schöpfer in die Gräber sinken, Weil sie zuviel vom Salfstaubgift getrunken, So ist es dieser Erde Glücksverteilung nur...

die

Jedoch wurden zahlreiche Meteore, Bruchstücke von zertrümmerten Weltkörpern, gefunden, genau untersucht und ein hoher Gehalt an Eisen und Nickel gefunden. Nun zeigt Astrophysik die ziemlich gleichartige Zusammen­sezung der Sterne. Das gestattet uns, die Er­gebnisse der Meteoranalysen auf die Erde zu übertragen und ihr einen Kern von 90 Prozent Eisen und 10 Prozent Nickel zuzuschreiben ( Nifetern). Man wird auch geneigt sein, den Magnetismus der Erde auf diesen Eisenfern zurückzuführen. Vor diesem Schluß muß aber gewarnt werden, denn die magnetischen Eigen­schaften gehen dem Eisen bei 800 Grad ver­

Yoren.

Die äußere Erdkruste von 40 Kilometer Dicke ist ihrer Zusammensetzung nach ganz gut bekannt. Ueber die zweite Schale, die bis 1200 Kilometer hinunterreicht, weiß man natürlich faum ettvas. Es wird aber vermutet, daß ge= Mit größerer Tiefe nimmt auch der Druck wisse Lavamassen, wie die aus Vorderindien, Die Bergwerke zeigen mit wachsender Tiefe eine Zunahme der Temperatur in 2,6 Kilo- 3. In 100 Kilometer Tiefe beträgt er 30.000, aus dieser Schicht stammen, die demnach vor­im Erdmittelpunkt drei Millionen Atmosphä- zugsweise aus Silizium und Aluminiumber­metern ca. 80 Grad, die ein weiteres Vor­ren. Dieser ungewöhnliche Druck wird auch ein bindungen besteht.( Sialschale). An diese ungewöhnliches Verhalten der Stoffe zur Folge schließ sich die dritte bis 2900 Kilometer. Die haben, und gerade hierin liegt eine große Unsicherheit ist hier noch größer und man kann Schwierigkeit. Im Laboratorium hat man bei dem Kern nur aus Meteoren auf den Ge= einige Stoffe bei 25.000 Atmosphären Druck halt an Silizium- und Magnesiumverbindun untersucht; aber das gestattet noch lange keinen gen schließen( Simaschale). Darauf folgt dann Schluß auf die Verhältnisse bei drei Millio- der Nifekern. nen Drud.

dringen sehr erschwert. Man nennt die Zahl der

Meter, die eine Temperaturerhöhung um 1

Grad geben, die geothermische Tiefenstufe. Sie schwankt von Ort zu Ort und beträgt im Mit

tel 30 Meter. Hiermit ergäbe sich also für den Erdmittelpunkt eine Temperatur von 210,000 Grad. Das ist aber physikalisch unmöglich, denn eine solche Temperatur müßte die Erde spren gen. Die Zunahme muß also geringer sein. Die Die Masse der Erde ist mit 6 Trilliarden Lava bat eine Schmelztemperatur von 1100 Tonnen, ihr Volumen mit 1,08 Trilliarden bis 1300 Grad, mit der wir also in 40 Kilo- Kubikmeter sehr genau bekannt. Daraus errech­meter Tiefe zu rechnen haben. Die Entstehung net sich eine mittlere Dichte von 5,52 Kg. pro der Diamanten aus Kohle in 100 Kilometer Liter. Die Gesteine an der Oberfläche und, Ticfe wird bei 1500 Grad vor sich gehen. wie man auch annehmen kann, bis etwa 3000 Weitere Ueberlegungen zeigen, daß auch im Kilometer Tiefe, haben aber eine mittlere Dichte Erdinnern wohl nirgends 5000 Grad über von 2,8. Also muß der Kern eine bedeutend schritten werden. Untersuchungen und Rechnun- höhere haben, etwa 10 Kg. pro Liter. Woraus gen zeigen weiters das ziemlich sichere Resultat, besteht er nun? Diese große Dichte haben nur daß die Temperatur der tieferen Schichten Metalle; Gesteine werden selbst bei hohen in einigen hundert Millionen Jahren sich Drucken nicht soweit zusammengepreßt. Einen nitr geringfügig geändert haben fann, unmittelbaren Beweis, um welches Metall es also auch bei der Entstehung der Erde sich hier handelt, hat man natürlich nicht.

F

Wir kommen nun zu einer sehr heiflen Frage. Ist das Erdinnere gasförmig, flüssig oder fest? Da alle Stoffe ihren Siedepunkt unter 5000 Grad haben, wird man den gas­förmigen Zustand annehmen, doch darf die Wirs fung des hohen Drucks nicht vergessen werden, der diesen Zustand wieder ausschließt. Auch die berneinen einen Gastern ; Erdbebenwellen bleibt also die Entscheidung zwischen flüssig und fest. Dieses Problem verschwindet aber auch, da bei unseren Verhältnissen eine Trennung sinn los wird. Einen scharfen Unterschied zwischen beiden Zuständen hat man nur bei kristallinen Körpern. Die Temperatur und der Druck im