Der Vater der Kathederblüte

Im Anfang des 19. Jahrhunderts| wirfte am Gymnasium in Gotha der Pro­fessor Johann Georg August Galletti , der unsterblich gewordene Vater der Kathe­derblüte". Ihm geschah es häufig, daß das, was seine Gedanken sinnvoll formten, durch den eigenwilligen Mund zum Widersinn wurde. Was er so an Stilblüten von sich gab, gewissermaßen seine eigenen Worte nicht vernehmend, ist von seinen Schülern gesammelt und nach seinem Tode ver- Plato war als Schriftsteller äußerst öffentlicht worden. Einige markante Bei- fruchtbar, während die nach ihm benannten pla spiele dieser schnurrigen ,, Gallettizismen" tonischen Verhältnisse meistens finderlos seien hier wiederholt. bleiben.

Daß James Watt als Knabe aus Anlaß eines siedenden Teekochers die Dampfmaschine erfand, ist wohl nur eine Fabel. Ich halte es für unwahrscheinlich, daß Watt in seinem Tee­fessel eine Lofomotive entdeckt hat.

Wenn im Altertum zwei Auguren einan­der begegneten, lächelten sie sprichwörtlich.

Auf der Netzhaut des menschlichen Auges bilden sich alle Gegenstände verkehrt ab. Da entsteht die Frage: Wieso erblicken Sie mich aufrecht, da ich Ihnen eigentlich total verdreht erscheinen müßte?

Die Adler haben ein sehr scharfes Gesicht. Der Steinadler erkennt auf zwei Meilen Ent­fernung den fleinsten Hasen mit unbewaff netem Auge.

Jeder Komet besitzt einen Yeuchtenden Mittelpunkt, der sich bei ihm ganz lints in der Ecke befindet.

Durch ein Fernrohr von 500facher Ver­größerung würde Ihnen der Planet Mars jo groß erscheinen wie mein Stopf auf zehn Meter Entfernung. Aber selbst wenn es auf dem Mars von Menschen wimmelte, würde man sie doch nicht erblicken können, da Sie ja auch auf zehn Meter nicht wahrnehmen, was auf meinem Kopfe wimmelt.

Der erste, der an einem zappelnden Frosch ben Galvanismus entdeckte, war der mit Recht so genannte Galvani .

Wenn man Natron mit einer Säure ver­bindet, entwickelt sich das Gas Kohlensäure, was Ihnen gewiß auch schon aufgefallen ist.

leberaus reizvoll ist in der griechischen Skulptur die Stellung der drei nackten Grazien. Ich werde Ihnen das einmal vormachen.

ster, gewisse Aenderungen vorzunehmen und um halb vier Uhr damit wieder zu mir zu kommen. Da die Hose tadellos war, brauchte er sie selbst­verständlich nicht mitzunehmen.

Eine Viertelstunde nachher fuhr ich zum Bahnhof und reiste mit Rock, Weste und Hose hierher nach Davos . Du siehst, ich sagte die Wahrheit: dieser Anzug kostete mich nichts..!"

Schach- Ecke

Geleitet von Wenzel Scharoch. Drakowa Nr. 32, Post Modlan bei Teplitz- Schönau .

Schachaufgabe Nr. 254.

Von A. Tauber, Budapest . ( Magyar Sakkvilag 1922.)

Demosthenes war ein Muster an Tugend und Keuschheit. Als sich ihm die schöne Lais Schwarz: Kd5, Sb7, d8, Ba2, a5, c5, e6, 17.( 8) für zehntausend Drachmen auf eine Nacht an­bot, verschmähte er sie, woran wir uns ein Beispiel nehmen wollen.

Ich komme heute der jüngeren Schüler wegen noch einmal auf Richard Löwenherz zu rüd, da nur die älteren unter Ihnen die Kreuzzüge mitgemacht haben.

Diesen Umständen hatte es die historische Jungfrau von Orleans zu verdanken, daß sie als Here verbrannt wurde. Bei Schiller be­findet sie sich bekanntlich in anderen Um ständen.

Die Geiselbrüder, auch Flagellanten ge= nannt, waren eine Epidemie, die sich von den Anfängen des Mittelalters bis in die Aus­läufer der Karpathen erstreďte.

Bum Schluß sei noch eine der bielen über ihn umlaufenden Anekdoten erzählt:

Als Galletti einmal dozierte: Polyphem konnte deshalb das Schiff des Odysseus nicht treffen, weil er nur ein Auge in der Mitte der Stirn hatte und damit nicht genau zielen fonnte", erhob ein Schüler den Einwand: Aber das Auge hatte Odysseus ihm doch schon aus­gebrannt." Dies freilich kommt noch hinzu," erwiderte der unbeirrbare Galletti.

"

"

"

Elegant und billig halten, doch dieser Anzug ist ein wahres Meis

wir müssen zwar immer auf tadellose Garderobe

Der Kunde, eine große, elegante Erschei hung mit sympathischen, scharf geschnittenem Gesicht, sagte: Ich brauche einen Stoff für einen Reiseanzug. Nicht zu schwer, nicht zu leicht. Der Preis spielt feine Rolle. Das Beste

ist gerade gut genug."

Verkäufer sind gute Menschenkenner. ,, Diplomat oder Schauspieler", dachte der Ge­schäftsführer, und ließ immer neue Stoffballen vor dem Gentleman auftürmen. Schließlich bat dieser um ein taubengraues und um ein tuba­braunes Muster. Ich werde jetzt zu meinem Schneider gehen und ihn fragen, welchen Stoff ich wählen soll", sagte er. ,, Nachher komme ich

wieder..

"

Als er den Laden verließ, warf er das braune Stoffquadrat sofort weg, denn er hatte sich schon für den grauen Homespun, der ihm sehr gefiel, entschieden.

Eine Woche später in Davos traf er Perry, seinen Freund. Sie plauderten über allerlei. Menschen ohne Beruf und Einkommen, bie aber trotzdem flott zu leben verstehen, wissen immer etwas Interessantes zu erzählen. Plöß­lich fragte Willen schmunzelnd: Wie gefällt dir mein Anzug, Perry?

Berry musterte ihn mit den Augen eines Renners: Fabelhafter Schneider! Erstklassiger Stoff!" sagte er anerkennend. ,, Menschen wie

7

8

5

3

b C def g h

8

7

9

a b c d e f g h Weiß: Ke3, Th4, Lal, h3, Sc8, Ba4, f6.( 7) Matt in zwei Zügen!

Lösungen sind bis längstens 14 Tage nach Erscheinen der Aufgabe an den Leiter dieser Spalte einzusenden.

Lösungszug zu Nr. 251: D13-12:

nossen ein: Habl Erwin, Chinsiak Theodor. Loh­Richtige Lösungen sandten nachfolgende Ge­müller Hans, sämtlich Nestersitz; Dinnebier

Emil, Tetschen ; Tepper Franz, Karlsbad ; Beutel Wilhelm, Arnsdorf b. Tetschen ; Schöffel Anton, Schöbritz; Hyna Josef, Hostomitz; Triltsch Gu­stav und Scharoch Franz, Wisterschan; Walter Ludwig und Robek Franz, Kwitkau; Brodkorb Josef, Jägerndorf . Partie Nr. 90. Damenbauerspiel.

1931.

Gespielt im Länderkampf Schweiz - Deutsch

sterwerk! Muß viel gekostet haben... Hm?!" land zur Arbeiter- Olympiade in Wien am 24. Juli feiner Ueberlegenheit. Nein! Nicht einmal eine ,, Biel gekostet?" wiederholte Willen mit Lira habe ich dafür bezahlt..."

sagte Berry ungläubig. Bitte, erkläre mir ,, Rätsel sind da, um gelöst zu werden",

das!"

"

Weiß: Ernst, Schweiz . Schwarz: Woog, Leipzig . 1. d2- d4

2. Sg1-13

3. e2- e3

4. Lf1- d3 5. Sb1- d2 6. c2- c3

7. e3- e4

8. c3Xd4 9. Sd2xe4 10. 0-0 11. b2- b3

11.

d7- d5

c7- c6

Sg8-16

e7- e6 c6-05 Sb8- c6

c5Xd4

d5xe4

Lf8- e7 0-0

Sc6- b4

Es war vor einigen Tagen in Genua , als ich Gerne...", meinte Willen lächelnd. ein großes, bekanntes Tuchgeschäft betrat und den besten Stoff verlangte. Nach langem Suchen Ein Bauernnotopfer im Interesse des Gambits. nahm ich zwei Muster und ging mit dem tau- Das Schlagen auf d4 erschien wohl Schwarz ris bengrauen Homespunfleckchen zu den zwei kant, da auf SXd4, Lb2, SX13, DXf3, Weiß etwas teuersten Schneidern der Stadt und bestellte bei jedem einen Anzug. Ich sagte, daß ich bin­nen achtundvierzig Stunden den Anzug haben müsse. Das wurde mir zugesagt.

Und tatsächlich: zwei Tage nachher, um

freier steht.

12. Ld3- bl 13. Lel- b2

14. Sf3- e5

15. Tfl- el

16. Dd1- f3

Um den Sd5 zu entlasten.

Sb4-15

b7- b6

Lc8- b7

Ta8- c8

Lb7- a8

17. Df3- h3 Droht sehr stark Se4- g5.

17.

18. Telxe4

Sf6Xe4 17- f5

19. Te4- g4 Weiß spielt stark auf An

zehn Uhr vormittags, erschien der erste Schnei- mit gutem Angriffsspiel. der bei mir. Ich probierte den Anzug. Er ge= fiel mir, doch ich fand, daß die Hose nicht ganz griff, sonst könnte er sicherer nach el mit dem so say, wie ich es wünschte, und sagte, er Turm zurückgehen. müsse eine kleine Aenderung an der Hose vor­nehmen. Um drei Uhr würde ich ihn wieder erwarten. Da Rock und Weste vorzüglich paz­ten, konnte er diese natürlich bei mir lassen.

Um elf Uhr erschien der zweite Schneider mit dem gleichen Anzug. Während die Hose vorzüglich saß, hatte ich an Rock und Weste einiges auszuseßen. Ich beauftragte den Mei

19.

20. Tg4- h4

21. Dh3- g3

22. Lb1- d3

23. Th4- h6

Sd5- f6

g7- g5

Sf6- e8

Se8- g7 T18-16

Weiß konnte mit dem Angriff bei dem umsich­tigen Gegner nicht den geringsten Vorteil er­

ringen. Schwarz steht absolut sicher.

24. Dg3Xg5?? Ein Versehen, das so

Tf6-86

fortigen Verlust der Partie zur Folge hat. weiß gibt auf.

24.