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Militärische Mode

Von Katja

der Frauen aller, auch der arbeitenden Klassen, wird bewußt in die Richtung gedrängt, die es von selbst nicht einschlagen würde.., Es ist modern", sagen die meisten leichtsinnig dahin und ohne Ueberlegung ,,, also nehmen wir es." Der großen und mächtigen Diktatur der Mode beugen sich auch jene, die verstandesgemäß zu ihren Gegnern gehören, schon allein deshalb, weil sie überhaupt und in jedem Fall Gegner der Diktatur, welcher auch immer, sind.

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Jede Epoche hat ihre charakteristischen| Unheil. Denn so überträgt sich die Ideologie der Merkmale. Und immer werden sie von den herrschenden Schicht auf das modische Denken Schöpfern der Mode benutzt, um daraus die launenhaften und vergänglichen Träume der Frauengewänder zu formen. Betrachten wir die pastellfarbenen seidenen Kleider des Rokoko, mit ihrem Ueberfluß an Stoff, Spiken, Schleifen und Rüschen, dem tiefen Dekolleté und den bau­schigen Aermeln betrachten wir sie auf den Gemälden eines Malers wie Waiteau, wie Bou­cher und Lancret schon steigt jene ganze leichtsinnige und dekadente Zeit vor unseren Blicken auf. Dem jähen Versinken von Schäfer= Und so kommt es, daß für den Winter spielen, geschnittenen Tarusbecken und verwir­1935/36, dem Winter des italienisch- abessini­renden Labyrinthen folgt der schwer fließende Stil des Empire. Folgt die bourgeoise Sicher- schen Krieges, des Hungers und der Arbeits­losigkeit dem soundsovielten( man rechnet heit des Biedermeiers und des ehelichen Glücks, der militärische gegründet auf den gediegenen Geldsäcken. schon gar nicht mehr nach) Einschlag in der Mode triumphiert. Schlagen. Dann: die Geschmacklosigkeiten eines Parvenue­tums à la Marquardt, die modischen Irrungen wir die Blätter der großen französischen und englischen Modezeitschriften auf, betrachten wir und Wirrungen der Vor- und Nachkriegszeit, jene der die Schaufenster in den Straßen die zweite mit ihrem immerhin sehr lobenswer ten Grundsatz, die Kleidung der Frau zu ver- großen Salons und jene, die auf Massenabsaz einfachen und zu veredeln, sie den Zwecken ihres eingestellt sind überall Militärisches. Oft an­gelehnt an russisch- zaristische Vorkriegszeit. Die neuen gesellschaftlichen Seins als arbeitender, Modefarben: schwarz und rot. In allen Varia­selbständiger und unabhängiger Mensch anzu= passen. Versunken sind Idyll und Sicherheit. Mit tionen kommt der militante, fnallige Effekt zum Ausdruck. Kosaten- und Husarenverschnürungen beidem: die Verschwendung an Stoff, am effekt­an den Verschlüssen, hochgeschlagene oder flach­bollen Farbenrausch, an Inisternden Frou­Frous. Das Geschlechtliche wird nicht mehr be- übereinandergelegte Militärfragen, hohe Müt zen, gerade Müßen, lange geladte Schaftstiefel, tont, das Menschlich- Zweckhafte überwiegt. überdimensionale Handschuhe, keineswegs auf Wirkung im Graziösen, sondern nur auf im Wuchtigen, Hervorstechenden bedacht. Ausladende Schulterpartien, Epauletten, metallene Knöpfe, silbern und golden, breite Gürtel, das Leder hart, Lederwesten, Lederblufen, wippende und geschweifte Jacken, Schnitt, Stoff, Linie, Stil Militär, Militär!

Jezt aber, im Jahrzehnt des Fascismus und der Diktaturen, der Rüstungskonjunktur und der Künstlich aufgepeitschten Kriegsbegei­sterung, erleben wir eine neue Wandlung: die militärische Mode! Unheimliche Anpassungs­fähigkeit an den Instinkt, den Geschmad und die Bedürfnissen der Zeit, haben jene Zeichner, die in den großen   Pariser Modehäusern ihre Modelle entwerfen, veranlaßt, der Frauenkleidung des kommenden Winters einen friegerisch- wilden Einschlag zu geben. Der Einfluß von   Paris ist immer noch größer als wir glauben. Was Künstler wie Jeanne   Lanvin, Schiaparelli und Jean   Patou herausbringen, kopiert die halbe, nein, vielleicht die ganze Welt. Zuerst in ein­zelnen Salons, später in großen Konfektions­Häusern, als Massenfabrikat, als Massenware. Und kommt dementsprechend verbilligt auf den Markt. Darin liegt zugleich das Gute und das

Disposition verschiedener Krankheiten mit sich bringt.

Man meint zumeist, daß Schivimmen ein ausgesprochener Sommersport ist. Aber man sollte nicht vergessen, welche Erfrischung das Hallenschwimmen auch in den Uebergangszeiten und im Winter bringt.

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Es bedeutet: die Frivolität auf den Höhe­punkt getrieben. Blutiges, absurdes Spiel einer kleinen Schicht, welche noch von Leichnamen pro­fitiert. Die, ihre Herrschaft auf Motd und Ge­walt stützend, alles, aber auch alles zu Propa­gandazwecken nützt. Auf dem Jahrmarkt der Eiteffeiten, der Aeußerlichkeiten und lächerlichen Torheiten ist die Mode nur eines der vielen Instrumente. Doch immerhin: ein wichtiges. Deffen Bedeutung zu unterschäßen ebenso falsch wie unflug wäre.

Der abergläubische Mann

LAURANT

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Lungen mit ihren Millionen Bläschen darstellen, entfaltet. Aeußerlich ist das schon dadurch zu era fennen, daß die Rippen bei der Atmung geringe Bewegungen ausführen. Bei jedem Atemzug werden nur Bruchteile des kreisenden Blutes frisch mit Sauerstoff beladen. Es folgt eine Ab­nahme der Zirkulation, der Mensch wird blaß, bei sißender Lebensweise friert er an Händen und Füßen.

Der entgegengesetzte Typ neigt dazu, seine Lungen mit Luft ganz aufzufüllen und nur aus den oberen Teilen etwas bei der Ausatmung abzugeben. Es folgt daraus eine Blähung der Lungenbläschen, ihre Wände fönnen sogar plazen, die Elastizität geht verloren. Ein oft kraftvoll anmutender Brustkorb, der breit und muskulös erscheint, beherbergt dann eine Lunge, die nicht die geringste Mehrbeanspruchung ver­trägt. Häufig ist gerade der Typ des Asthma­tifers, der trotz stärkster Blähung seiner Lun­gen unter Luftmangel leidet, der zu Er­stickungsanfällen führt, von dieser Art. Erlers nen des richtigen Aimens kann hier vorbeugend und heilend einwirken.

Bei oberflächlicher Atmung wird regels

Atmen Sie richtig? mäßiges Laufen und Sport regulierend wirken.

Eine so selbstverständliche Funktion wie das Aimen gerät doch häufiger in Unordnung als man glaubt! Wenn wir von allen schweren Er­frankungen der Atemwege absehen, so zeigt sich schon beim Gesunden eine mannigfaltige Beein­Wer keine Gelegenheit hat, regelmäßig flussung des Atemmechanismus durch seine irgendeine Sportart auszuüben, sei es Tennis, Lebensumstände: die günstigsten Umstände be­Rudern oder Turnen, sollte es sich wenigstens stehen hier wie in jedem Fall für den Menschen, zur Pflicht machen, regelmäßige Spaziergänge der auf dem Lande gleichmäßige körperliche außerhalb der Stadt und der gepflasterten Straßen zu machen. Kann man in einem hüge= ligen Gelände gehen, um so besser. Und man sollte mindestens morgens beim Aufstehen einige gymnastische Uebungen machen. Jeder wird in seinem Bekanntenkreis Sachkundige finden, die sie einem zeigen können.

Auch ein Minimum an Sport ist tausend= mal besser, als gar keiner und besonders für Menschen im Beruf, die niemals vergessen soll­ten, daß ihr Körper unbedingt einen Ausgleich braucht.

Arbeit verrichtet.

Der Städter aber, besonders der geistige Arbeiter, erfährt eine Beeinträchtigung dieser einfachen und unbewußt geregelten Vorgänge. Bivei besondere Formen des falschen Aiems kom­men bei ihm vor. Die einen vergessen das Ein­atmen zuatmen!

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die anderen vergessen, zu Ende aus­

Bei geringer körperlicher Beanspruchung tritt eine oberflächliche Atmung ein, die nur die obersten Teile der riesigen Luftfäcke, die unsere

Doch soll man sich dazu zwingen, mehrmals am Tage bewußt zu atmen, möglichst mit den Hän­den das Ausdehnen der Rippen zu verfolgen. Bei Lungenblähung soll dagegen die Ausatmung geübt werden. Im Abschluß an Gymnastik lege man sich flach auf den Rücken, lege die Hände auf den Rippenbogen. Dann atmet man lang= sam aus; ist die Ausatmung dann scheinber bes endet, so übt man mit den Händen einen Druck auf den Brustkorb aus, wobei weiter be: meh= reren Stößen Luft entweicht. Bei sportlichen lebungen ist ebenfalls auf Bewußtheit des Aus­W. B. atmens zu achten.

Jeder Jeder Parteigenosse llest das Partelblatt!