der allereinfachsten Formeln sind und daher ihre Zwergmännchen an sehr diskreten Stellen ihres Körpers aufbewahren. Sagen wir es ganz offen heraus: im innersten Innern des Geschlechtsapparates selbst. Ein solch fürsorg liches Weibchen ist das Weibchen einer Wurmart der Meere, der Bonellia viridis. Allerdings sind die Gatten einer solchen merkwürdigen Frau nur ein bis zivei Millimeter groß. Sie können sich nicht selbständig er nähren. Dafür sorgt das Weibchen, das mehrere Männchen mit ihren Körpersäften verköstigt. Dafür sind sie aber auch immer an Ort und Stelle, wenn es heißt, für die Erhaltung der Art zu sorgen. Da gibt es feine Seitensprünge und kein Auskneifen. Alles, was die Zwergmännchen an arterhaltendem Stoff ausscheiden, Tommt als Gegenleistung für Kost und Quartier der Frau Bonellia zugute. Mag man wie immer über diese sonderbaren Männchen denken, sicher ist es, daß sie in höchst zivecdienlicher Weise dem höchsten Ziele der Natur: der Arterhaltung dienen wenn man auch denen nicht beistimmen kann, die der Meinung sind, daß ein Bonellia- Männchen die Verkörperung des Ideals des richtigen Mannes an der richtigen Stelle wäre.
Recht praktisch sind auch die Weibchen in mehreren Sippschaften der niederen Krebse, zum Beispiel in der der Chondiacanthis den. Sie reichen zwar in ihrer Fürsorglichkeit nicht an die Frau Bonellia heran, aber immer hin räumen sie ihren Männchen an ihrem Körper einen Platz ein, der vom Standpunkte der Arterhaltung recht günstig gelegen ist: in der Nähe der Geschlechtsöffnung.
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Daß es eine Anzahl von niederen Krebsarten gibt, bei denen sich die Männchen von den Weibchen mit denen sie fast unzerreißbaren Bänden für das Leben verbunden sind her umtragen lassen, ist lange kein Geheimnis mehr. Neuere Forschungen haben aber ergeben, daß
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Symbolisch
Man sieht jetzt in vielen Städten Wahltransparente mit den Aufschriften: Deutschlands Garnisonen find Gar: nisonen des Friedens", oder ,, Für den Frieden Europas ".
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( Beitungsnotis.).
Sie werden von Kapitalisten gespickt und nennen sich: sozial,
fie haben die Freiheit gewaltsam erstickt und nennen Gewalt: legal.
Im Arbeitsdienst stehen Taufende stramm, und Tausende sperren sie ein. Sie nennen es: Arbeitsbeschaffungsprogramm; ( wer's ihnen nicht glaubt, läßt es sein), Sie reichen Europa die Friedenshand, und stellen zum Rhein Soldaten.
Sie schwören, das sei nur ein Friedensgarant ( mit Bomben und Granaten).
Sie räften auf: der Welt zum Wohl, fie brechen Batte: als Symbol, wenn sie erst hauen und schießen werden, dann länten die Glocken:„ Frieden auf Erden"! Petra
man ähnlichen Familienverhältnissen auch bei den Fischen der Weltmeere begegnet. Sie gehören der Gruppe der Geratoideen an. Als man zuerst einen solchen Fisch, den Ceratias hollboelli mit an seiner Bauch feite festgewachsenen winzig fleinen Fischchen in den isländischen Gewässern fand, glaubte man, daß es sich da um ein Fischweibchen handelt, das seine Jungbrut in dieser Weise mit sich trägt und beschützt. Erst die nähere Untersuchung er gab es, daß die Fischchen an der Bauchseite 8wergmännchen sind, die mit dem Weibchen eine ähnliche Ehegemeinschaft bilden,
wie die, die bei verschiedenen niederen Krebsarten schon früher bekannt war. Den Gelehrten, die mit dem Forschungsschiff der dänischen Regierung„ Dana" in den Jahren 1928-1930 die Erde umsegelt haben, ist es geglückt, eine Anzahl solcher Fischarten aus den Tiefen des Meeres an das Tageslicht zu bringen. Man findet sie in allen Ozeanen, die größte Anzahl an Arten beherbergen aber das Karibische Meer und der Golf von Panam a. Die Stellen, wo die Zwergmännchen am Körper des Weibchens angewachsen sind, sind bei den verschiedenen Arten verschieden; man fand Zwergs männchen nicht nur an der Bauchseite des Weibchens festgewachsen, sondern auch auf der Innenseite des Kiemendeckels und sogar auch auf der Nase. Diese Körperstelle hat zum Beispiel das etwa sechs Zentimeter große Weibchen der Fischart Photecorynus spinipes tann sich denken, welche erbärmliche, verfümseinem Männchen zur Verfügung gestellt. Man merte Gestalt ein solches Männchen, das sich auf der Nase seiner Frau herumtragen läßt, haben muß. Es besteht fast nur aus Geschlechtsdrüsen.
Die Biologie dieser Fischarten ist noch nicht geklärt. Wie und wann gelangen die Männchen auf die Bauchseite, auf die Nase oder auf die Innenseite des Kiemendeckels des Weibchens? Warum wählen die verschiedenen Männ chen verschiedene Aufenthaltsorte auf dem Körper des Weibchens? Für diese und viele andere Rätsel des geheimnisvollen Lebenslaufes dieser Tiere gibt es noch keine Lösungen, nur Vers mutungen. Haben derartige Formen und Beziehungen in der Tierwelt überhaupt einen Sinn? Vielleicht ja, vielleicht auch nicht. sicher ist es, daß die Natur mit Ueberraschun gen nicht geizt für die, die die Mühe nicht scheuen, ihren Geheimnissen nachzuspüren. Man muß freilich auch etwas Forscherglüd dabei haben. T. R.
Im Jahre 1736 empfing der Sol datenkönig Friedrich Wilhelm den Grafen von 8 inzendorf, dem der Ruf eines wunderlichen Heiligen vorausging. Er betätigte sich als Erneuerer der Brüderkirche, deren Anhänger, die Böhmischen Brüder ", bor wenigen Jahrzehnten aus Böhmen hatten emigrieren müssen. Ein Teil hatte sich in Sachsen ( Herrenhut) niedergelassen, für den Rest erbat sich Zinzendorf die Zu stimmung des Königs zur Ansiedlung bei Berlin . Der Tulpenhof von Rigdorf wurde in 18 Höfe geteilt und gegen einen jährlichen Zins von 18 Talern und einigen Hand- und Spanndiensten 18 böhmischen Familien zugewiesen. So entstand neben dem deutschen ein böhmis sches Rigdorf; als Gemeindevorsteher des böhmischen Rigdorf fungierte Paul Veiprachticky, Schöffe war Tobias Gureček, unter den Ackerwirten sind Namen ivie Kopecký, Silhanit, Duschet, Maret, Crudom, Christet vertreten. Bald hatten sich die Böhmen auf dem neuen Boden eingelebt. Wenn auch die Bewohner des deutschen Rirdorf die Zus wanderung dieser landfremden, durch die langen Irrfahrten heruntergekommenen Elemente mit gemischten Gefühlen ansahen, so respektier ten sie doch den Willen des Königs und es er gab sich schon nach wenigen Jahren gute Nachbarschaft. Allmählich wurden auch die tschechi schen Namen abgeschliffen, aus Maret wurde Maresch, aus Schlossareck Schloffrack, aus Macat Maschef
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Kromer
Auf Glaubens- und Lebensgemeinschaft im, meindet. Verschwunden ist das Cestá hospoda" Geiste der böhmisch- mährischen Brüder, also in der Richardstraße, in dem einst fünf Sloauch im Sinne des Amos Comenius , wurde be- wafen, die mit Rattenfallen handelten, an fonderer Wert gelegt. Während des Sieben- Koblengasen erstickten. Großstädtischer Betrieb jährigen Krieges drangen Kosaten in das böh- verdrängte die Landwirtschaft, verdrängte auch mische Rigdorf ein und nahmen die Brüder die tschechische Sprache, die nur noch in einigen Vejprachticky und Hňatet ein Stück Weges als Weihegefängen, wie" Cas radosti" fortlebt. Boten mit. Uebel mißhandelt fehrten sie wieder Auf dem„ Paloucek" wurden die Feste im zurück. Als der Minister Friedrich II. Herzberg Freien gefeiert. Bis vor wenigen Jahren zog Gutherr von Briz und Nixdorf wird, wurden die Gemeinde am Ostermorgen, za branou" Wege und Straßen angelegt und die Zucht von die Frauen mit dem historischen Kopfput Seidenraupen eingeführt. Erst 1874 wurden zu dem böhmischen Gottesader, auf dem die das böhmische und das deutsche Rirdorf ver- Nachkommen der Böhmischen Brüder aus Heř einigt und 1899 als„ Neufölln" Berlin einge manic und Roiwasser schlimmern.