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Schäfer zu und legten ihnen Handschellen an. ganz natürlich, und keiner wunderte sich dar­Dann trieben sie sie hinab nach Albacete.

Dort wurden sie zunächst einmal von der Polizei verprügelt. Die Presse brachte Extra­blätter über die zwei Hirten Pablo Llano und Domingo Pilar, die ihren Kameraden Vicente Sotelo ermordet hatten. Ein scharfer Unter­suchungsrichter, Don Rodríguez Polvo, nahm fie vor. Aber sie gestanden nicht. Sie wurden ins Gefängnis zurückgebracht; die Kriminal­polizei besuchte sie in den Zellen. Die Polizisten schlugen sie mit Gummifnüppeln; ein Krimi­nalinspektor gab Pablo eine Ohrfeige, daß das Ohr zu bluten begann. Er wurde taub auf dieser Seite. Sie gestanden nicht. Man fettete sie an, ließ sie hungern, trat sie in den Magen, daß sie sich in Krämpfen wandten. Ihre Ge­sichter waren verschwollen. Man zog ihnen das Hend aus, peitschte fie, ließ sie liegen. Als sie wieder zu Bewußtsein kamen, und der In­spektor die ewige Frage stellte: Was habt ihr mit Vicente gemacht?", saben sie auf die Peitschen in den Händen der Polizisten und sagten: Getötet". Das eine Wort nur.

Sie wurden vor den Richter geschafft und erzählten, daß sie mit Vicente Streit bekommen und ihn erschlagen hatten. Aber der Leichnam war nicht gefunden worden, Wohin hatten sie ihn geschafft? In den Júcar geworfen? Nein; fie waren damals nicht am Fluß. Sie hatten die Leiche vergraben. Bei einem ordentlichen Ge­richtsverfahren darf nichts fehlen. Das Ge­ständnis war da; die Täter waren da; aber der Leichnam gehörte auch dazu. Sie mußten an­geben, wo sie ihn vergraben hatten.

über; jeder andere hätte es ebenso gemacht, be­sonders jeder Unverheiratete.

Villamolino hatte keinen Pfarrer und kei­nen Lehrer. Und lesen konnte weder Vicente noch konnten es Schwester und Schwager. Tat­sächlich waren die Bewohner des Fleckens zu hundert Prozent Analphabeten, feine Selten­heit in manchen spanischen Provinzen. So tam es, daß Vicente ahnungslos im Haus sei­nes Schwagers lebte, während Spaniens Presse von Barcelona bis Granada, von Vigo bis Cartagena voll war von den kannibalischen Hir­ten in Tres Casas, während dann das Inter­effe abflaute und Vicentes Kameraden Pablo und Domingo, im Gefängnis eingefargt, anderen Gefangenen die Stiefel puzten, Tabak rauchten und abwechselnd Reis und Garbanzos in wässeriger Brühe aßen.

Die zwei Hirten wurden mit Glanz reha­bilitiert. Wieder war es ein Fest für die Presse. Die Reporter strömten in die Gefängniszelle. Aber warum habt ihr gestanden, wenn ihr doch unschuldig wart?"" Was hätten wir tun fol­Ten?" Sie zeigten" ihre Brust, ihren Rücken, wo jetzt noch, nach acht Jahren, die Narben der Beitschenhiebe eingeferbt waren. Die Herren wollten doch alles ganz genau von uns wissen Und als man dort am Berg die Leiche nicht fand was hätten wir sagen sollen? Wir wußten doch nicht, wo sie zu suchen war. Also jagten wir, wir hätten Vicente aufgefressen. Wenigstens wurden wir dann nicht mehr ge­schlagen."

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Sie lachten verlegen und pfiffig. Pablo hielt, wenn er gefragt wurde, die Hand ans Ohr; denn hörte er auf der einen Seite gar nichts mehr, so auf der anderen nur noch schlecht. Domingo konnte mit dem linken Auge nicht mehr viel sehen; ein unglücklicher Schlag mit dem Gummiknüppel na, aber nun war ja alles gut.

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Das Gericht fuhr in die Berge; die beiden Mörder, von Guardias an Handschellen ge­halten, reisten mit. Man stieg den Hang hin­auf. Hier!" sagte Pablo. Picken und Schau­feln waren da; man grub. Einen Meter, zwei Meter: es war nichts zu finden. Dem Richter stieg das Blut ins Gesicht: Was, ihr wollt Schindluder mit uns treiben! Gesteht, wo ihr Die beiden Schäfer wurden in Freiheit ge­die Leiche hingeschafft habt!" Ein Guardia setzt. Sie tehrten heim nach Tres Casas, wur­schlug Domingo die Faust ins Gesicht, daß ihm den bemitleidet und gefeiert. Im Sommer das Blut aus der Nase schoß. Die beiden 1935, nach langen Bemühungen, zahllosen Ge­Mörder sahen einander an. Dann sagte Pablo, suchen, Untersuchungen, Prüfungen und Erwä­der Jüngere, leise: Wir haben ihn aufgegungen wurden ihnen vom Staat als Ent­gessen." Es gab eine kleine Pause; allen blieb der Atem stehen. Der Untersuchungsrichter wandte sich an Domingo, der umsonst versuchte, mit dem Aermel seines schmutzigen Hemdes das Blut zu stillen: Ist das wahr?" Domingo

schädigung eine Rente ausgesetzt. Sie sind früh gealtert, verbrauchte Männer; es ist nicht mehr biel mit ihnen los. May Barth.

schaute auf, sein Gesicht war blutbeschmiert. Die Fanatiker des Mars Es ist wahr, senor; die Hunde haben die Knochen gefressen."

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Pablo Llano und Domingo Pilar wurden zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Zu ihren Namenstagen sandten ihnen ihre Ver­wandten Lebensmittel; öfter fonnten sie's nicht, denn sie waren arm. Im Gefängnis verdienten sie sich das bißchen Geld für den Tabak, den sie sich in der Kantine kauften, durch kleine Arbei­ten für bessergestellte Mitgefangene. Sie wuschen ihnen die Wäsche, flickten ihnen Kleider, stopften ihnen die Strümpfe.

Nicht ganz zwei Jahre ist es her, daß ein Gentleman am Hauptpostamt London ein Ra­diotelegramm dem Schalterbeamten zur Beför­derung nach dem Mars überreichte. Der ,, eng­lish man" wundert sich nie. Der Beamte stem­pelte, notierte, rechnete und das Telegramin war dem Adreffaten: ,, Völker des Mars" wei­tergeleitet.

Die Antwort läßt noch immer auf sich warten. Haben die Zeitgenossen des benachbar­ten Gestirns die Depesche nicht erhalten? Haben sie unsere Zeichen vielleicht nicht verstanden? Berwickelte Fragen! Doch geben die englischen Fanatiker des Mars sich nicht geschlagen.

Im Frühjahr 1932 fam ein Mann nach Zapatal. Es war Vicente Sotelo. Das Dorf lief zusammen und rief laut die Muttergottes an. Vicente erfuhr, daß er als ermordet ge= Mr. Harry Price ist Zentralsekretär des golten hatte. Er war aber nur in Villamolino Baboratoriums für psychische Forschungen". gewesen, einem kleinen Nest der Provinz Bada- ein alter Liebhaber des rötlich glimmenden joz, in der Landschaft Estremadura. Seine Nachbarplaneten. Er ist auch geschäftstüchtig. Schwester war dort verheiratet. Der Mann war erkrankt, sie selbst war wieder einmal schwan­ger. Da hatte sie ihren jungen Schwager zu ihrem Bruder geschickt, damit er komme und ihnen in der Wirtschaft helfe. Der Junge hatte ihn auf der Weide angetroffen, ihm gesagt, worum es sich handle, und Vicente war mit ihm fortgegangen, selbstverständlich. Es war alles

Herr Price hat unlängst durch Vermittlung eines Mediums vom Mars phantastisch gende Erfahrungen erhalten.

Der Teppich

wenn Morgenstern es erlebt hätte!

Ein Perserteppich, der erwacht

war

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empfand

eines Tags um Mitternacht, empfand urplötzlich, denkt, Heimweh nach seinem Vaterland! Er überquerte( ich gefteh', ich weiß nicht womit), das Büfett, umstreifte leicht die Fensterpfosten und flog,- ein Teppich, deukt!

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Er flog zunächst nach Teheran Und fam laut Nachricht Doch, wie erklärt man's? empfand er hier die Luft zu weich.

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gen Often,

gut dort an. allfogleich

Drauf hört er auch, daß allgemein die Teppiche aus Smyrna sei'n. Es flog darob noch ziemlich heiter der Teppich Richtung Smyrna weiter.

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Dort fam er an und fand mit Müh'n zum nächsten Teppichmagazin, legt sich.

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( es war grad' wieder Nacht) Zu einer Teppichin ganz sacht.

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Doch, welch' Entsetzen, alles schrie: ,, Sie sind ja made in Germany! Das, was Sie tun heißt dortzulande jawohl heißt dort jetzt Raffenschande!"

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Der Berserteppich denkt: ,, Wohin wohin gehör' ich nach Berlin?, Und während seine Tränen floffen, ward er, denkt auf der Flucht erschossen! Blagiator.

Medium bekannt, daß die Marsbewohner unsere Erde Rhea nennen und seit vielen Jahrtausen den eingehend beobachten. Eral Eris will auch wissen, daß die Marsbewohner einst mu der Erde ständig in Verbindung standen. Rhea und Mars haben sich oft und freundlich mits einander über den Weltraum unterhalten. Dies ser freundschaftliche Verkehr ging in die Büche, als sich um die Erde infolge großer Erschüttes rungen im Weltraum eine Eiskruste bildete, welche auf der Erde die Eiszeit und mit he

den Untergang der Stultur bewirkte. Auch jezt besteht noch diese Eistruste, nur in verminders tem Maße, und macht die unmittelbar. Vers bindung schwierig. Eral Eris hat dem Medium geraten, in der Nähe des Nordpols eine diss sendestation zu errichten und die Verbindung mit dem Mars herzustellen. Die elektrischen Wellen könnten vom Nordpol aus die Eisschicht des Weltraums am leichtesten durchbr: hen. Eral Eris erzählte auch, daß die Bewohner des Mars überaus hochkultivierte, verfeinerte Wes sen seien, die in unterirdischen wundersaren Städten wohnten. Auf dem Mars seien rera nichtende Gewitter alltäglich, die Luft lade sich mit Hochfrequenz- Elektrizität, weshalb auch

das Leben an der Oberfläche des Planeten ne erträglich wäre. Auch Tiere sollen auf dent. Mars leben, eine Art von Pferden und eine Rinderart.

Mr. Price und mit ihm die Mitglieder des klin- Instituts für psychische Forschung schwören auf diese Aussage ihres geheimnisvollen Mediums. Sie wollen mun das Kapital für den großanges legten Versuch aufbringen.

Der Name des Mediums wird streng ge= heimgehalten. Es steht in ständiger astraler Verbindung mit einem Marsbewohner, Eral Eris, der sich ,, Herr über vierzehn Länder des Mars" nennt. Eral Eris gab durch das

Die Fanatiker des Mars sind an der Arbeit. Anscheinend ist dem Britischen Impe­rium die Erde zu klein geworden. Zu viel Kon­