Einzelbild herunterladen
 
  

Ur. 52.

Abonnements- Bedingungen:

=

Abonnements Prets pränumerando: Bierteljährl. 3,30 Mt., monatl. 1,10 Mr., wöchentlich 28 Pfg. frei ins Haus. Einzelne Nummer 5 Pfg. Sonntags: Nummer mit illuftritter Sonntags Beilage, Die Neue Welt" 10 Pfg. Post­Abonnement: 3,30 Mart pro Quartal. Eingetragen in der Poft Bettungs­Preisliste für 1897 unter Br. 7437. Unter Kreuzband für Deutschland und Desterreich- Ungarn 2 Mart, für das übrige Ausland 3 Mart pro Monat.

Erscheint täglich außer Montags.

Vorwärts

Berliner Volksblatt.

14. Jahrg.

Die Insertions. Gebühr beträgt für die fechsgespaltene Kolonels zeile oder deren Raum 40 Pfg., für Bereins- und Versammlungs- Anzeigen, sowie Arbeitsmartt 20 Pfg. Inserate für die nächste Nummer müssen bis 4 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition ift an Wochentagen bis 7 Uhr abends, an Sonn- und Fefttagen bis 9 Uhr vormittags geöffnet.

Hernsprecher: Rmt 1, Mr. 1508. Telegramm Adresse: Bozialdemokrat Berlin".

Zentralorgan der sozialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2.

Die Regierung und der Volkswille in Italien .

Von Professor Enrico Ferri . Rom , Ende Februar.

I.

Als ich Ihnen in meinem letzten Brief von der Unbeweg­lichkeit der italienischen Politik sprach, die durch den König versinnbildlicht und durch die herrschenden Klassen, die großen Grund- und Bodenbefizer, allen Ministerien auferlegt wird, fragte ich mich, ob nicht bei dem italienischen Volk einige An­zeichen für die Möglichkeit sprächen, die Kette dieser politischen Starrheit zu durchbrechen.

Die politische Propaganda, der ich mich widme, ehe ich wieder als Privat- Dozent meine Lehrkurse an der Universität Rom beginne, hat mich verhindert, Ihnen schon früher zu schreiben, was jedoch den Vortheil hat, daß in dem längeren Beitraum die Anzeichen zahlreicher und leichter erkennbar ge­worden sind. Im November und Dezember des vorigen Jahres hatten wir in der Abgeordnetenkammer einige Sigungen, die sehr effektvoll den Geist nnd die Absichten des Ministeriums ent­hüllten, dessen Präsident der Marquis Rudini ist, dem das Ministerium Crispi voranging- Crispi, der Organisator des afrikanischen Unglücks.

Mittwoch, den 3. März 1897.

Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3.

Weg verlegen werde"( il ne laissera pas passer le baften Paraden wenig Vergnügen, weil ihm die Laft des Militarismus Socialisme ), indem er ihm( dem Sozialismus!) den Artikel allzu fühlbar wird. Die größere politische Regsamkeit der Bevölkerung, die bessere des Strafgesetzbuches entgegenhalte, den unser liberales" Ministerium Zanardelli im Jahre 1889 dem deutschen An stelle des absoluten Staates haben alle Kulturnationen Bildung, unser ganzes öffentliches Leben neigt sich zur Demokratie. Sozialisten gesetz und dem deutschen Strafgefeß die tonftitutionelle Staatsform gefeßt. die die unum buch entlehnte, und der u. a. die Aufreizung zum Klassenhaß schränkten Gebieter absetzt und dem Bolte ein Mitrathen und mit harter Strafe belegt.

Mitthaten an der Gesetzgebung gestattet. An stelle der rohen Und nicht allein hat die Regierung und haben alle Gerichte Gewalt ist die Rechtsprechung getreten, die, sollte sie selbst das das gewaltsame und ungesetzliche Vorgehen der Polizei in allen eifrigste Bemühen haben, vom graden Wege der Unparteilichkeit Fällen gebilligt, Rudini hat auch durch seine Präfekten in abzuschwenken, um sich in Dienste volksfeindlicher Bestrebungen zu Sizilien , in Rom , in Genua und in Modena die sozialistischen stellen, dennoch gewisse Grenzen innehalten muß. Kein Zweifel, die Zeit, wo der Unterthan in seiner politischen Beschränktheit und a hlorganisationen auflösen laffen. Ünverständlichkeit in dem Herrscher eine geradezu übernatürliche Er Crispi hatte den berüchtigten Theaterkoup gemacht, alle scheinung sah, ist vorüber, er urtheilt tühler und ruhiger und wägt ab, sozialistischen Organisationen in ganz Italien an einem Tag, wie weit der Monarch das Wohl der Gesammtheit fördert, und ob den 23. Oftober 1894, auflösen zu lassen, Rudini hat dasselbe nicht der Gegensatz zu den Anschauungen weiter Boltstreise auch gethan, nur mit weniger Geräusch; er begeht alle möglichen ihn in Gegensatz zu dem Monarchen bringt. Ungesetzlichkeiten und läßt sie begehen, in der Hoffnung, daß Vom Kaiser Wilhelm I. waren wir es gewohnt, daß er in das durch die ökonomische Krise geschwächte und durch den inneren politischen Fragen selten öffentlich Stellung nahm, das Rapitalismus und die Steuern bis aufs Blut ausgefogene Bolt Reden schien ihm nicht besonders zu behagen. In der Bevölkerung die kleinen Dolchstiche hinnehmen werde, ohne sich zur Ver- hielten ihn viele in den letzten Regierungsjahren für einen Regenten, der sich wegen seines hohen Alters um die theidigung der öffentlichen Rechte aufraffen zu können. Dinge nicht mehr eingehend fümmern fann, seine Kriegs­Das heißt so viel als: die italienische Bourgeoisie hat thaten hatten für manchen etwas berauschendes und so war er weder, weder die nöthige Energie, noch die nöthige Intelligenz, ihre fehr beliebt noch stark gehaßt. Der ganze Haß fiel auf seinen ersten Interessen und ihr Monopol durch gefeßliche Reformen zu Rathgeber, auf den Fürsten Bismarck, in ihm suchten schüßen, die ihre Existenz wenigstens verlängern tönnten; fie die Parteien den verantwortlichen Mann für für den Kultur­will nur gewaltsame und ungefeßliche Zwangsmaßregeln. tampf, das Sozialistengesetz, die indirekte Steuer Gesetzgebung Was Afrika anbelangt, so hat das Ministerium Rudini Die Regierung findet es sehr bequem, die Herren auf und die ungeheuren Militärlaften; die Person des Kaisers schied Frieden geschlossen mit dem Kaiser von Abessynien, der von diese Weise zu befriedigen; ist es doch viel leichter, Vereine bei der Diskussion aus und nicht zum Schaden für das Ansehen unseren 1200 Gefangenen 200 nach Italien zurückgeschickt hat. zu verbieten und politische Gesellschaften aufzulösen, als die der Monarchie; der Glaube gewann an Boden, als ob der Kaiser erhaben über den Parteitämpfen stand. Hiervon abgesehen, find wir indeß noch immer in Afrika und gesellschaftlichen und wirthschaftlichen Verhältnisse zu studiren erhaben über den Parteikämpfen ftand. Kaifer Wilhelm II. hat mit dieser Zurückhaltung, die von seinem die leider nur zu leichte Prophezeiung der Sozialisten, daß, und gesetzgeberische Reformen auszuarbeiten. von ihm so hoch verehrten Großvater geübt wurde, gebrochen und' so lange wir in Afrika bleiben, uns nur Unglück Durch die Logik bes reaktionären Systems gedrängt, ist tritt mit seiner Meinung offen und ehrlich hervor. Wir sind die erwarte, hat sich bereits erfüllt. Wir hatten den Anmarsch die Regierung in den letzten Tagen so weit gekommen, selbst die letzten, die ihm das verargen. Er ergreift selbst Partei, er der Derwische, der mehrere Tage die öffentliche Meinung auf Arbeitskammern unter dem Vorwand, sie begünstigten die beeinflußt die parlamentarischen Vertreter für die Forderungen regte, und trotz des Rückzugs der Derwische nicht aufhört, zu Streifs, aufzulösen, obgleich die Streits vom Strafgesetzbuch des Heeres und der Flotte, er nimmt rege am diplomatischen Ber­sehr ernsten Bedenken Anlaß zu geben. als gesetzliche Handlungen anerkannt sind, vorausgesetzt, daß er schilt die Agrarier oder lobt sie und fordert schließlich mit Be tehr theil, den sonst nur dazu beauftragte Personen vermitteln, sie von feinen Gewaltthätigkeiten begleitet sind. geisterung zum Rampf gegen den Umfturz auf. Es giebt feine Frage von Bedeutung, in der nicht auch der Kaiser eifrig mit seiner An­ficht hervortritt, selbst Pädagogit, Kunst und Wissenschaft haben sein Urtheil ruhig einstecken müssen.

-

-

-

Thatsächlich thut das Ministerium Rudini weiter nichts, als daß es die vom Ministerium Crispi übertriebene Politit In einigen Städten hatte man die Errichtung solcher des Kolonial- Militarismus fortsetzt; der Unterschied ist nur, Arbeitskammern begünstigt, in denen sich die Arbeiter in daß das Crispi'sche Kolonialfieber, welches akut war, bei seinem forporativen gewerkschaftlichen Sektionen organisirten. Nachfolger chronisch geworden ist, was auf das Volksleben noch Man hoffte wohl, daß die Arbeiter auf diese Organisationen Und wenn wir uns nun fragen, ist der monarchische Gedanke viel zerfeßender wirkt, weil die Theaterkoups des Ministeriums feinen besonderen Werth legen würden. Doch kaum hatte man feit dem Regierungsantritt Raiser Wilhelms II. im Bunehmen be Crispi zu einem offenen und erfolgreichen Rückschlag drängten. bemerkt, daß die Arbeiter sie sehr ernst nahmen, so unterbrückte griffen, so müssen wir bei unserer Fühlung mit der Arbeiterklasse dies bestreiten, ja bis weit Solcher Art ist in der That der Geist und Charakter des man die Arbeitskammern, troßdem sie absolut keinen politischen ist die Begeisterung nicht so groß, wie man hier und da annimmt hinein weit in das Bürgerthum Minifteriums Rudini; es hat keine der Hoffnungen, die man Charakter hatten. und das äußere Schaugepräge ist nicht selten Blendwerk, das im Anfang hegte, erfüllt im Gegentheil, es hat die frühere Wenn die Tribüne des Parlaments den sozialistischen andere täuscht. Gegenwärtig scheint uns für die Rede des Kaisers, Politik fortgesetzt, militaristisch nach außen und reaktionär im Abgeordneten zur Verfügung stünde, dann hätten all' diese in der die Märker zum Kampf gegen den Umsturz angeregt werden, Innern, mit der einzigen Abweichung, daß an die Stelle der Vorgänge stürmische Debatten veranlaßt und Propaganda für der ungünstigste Beitpunkt gewählt und wir bezweifeln, daß die theatralischen Kraftmeierei und Brutalität der früheren Re- uns gemacht. Aber nachdem die Kammer ihre Weihnachtsferien felbe die beabsichtigte Wirkung haben wird. Noch ist die Arbeiterschaft aufgeregt vom Kampf mit jener gierung Machenschaften des politischen Jesuitismus getreten beendet hatte, vertagte das Ministerium nochmals die sind und durch die Maske der persönlichen Ehrbarkeit des Politit Crispi's fortfegend, die das Parlament beinah unter- rücksichtslosen Unternehmerschaft in Hamburg , die kalt und auf ihre Regierungs- Chefs und seiner Kollegen gedeckt werden. drückt hatte die Session, was nach dem Roder des parla- Macht troßend dem Arbeiter nicht den kleinen Finger reichten, um seinem Verlangen entgegenzukommen. Die Arbeiter der Nicht einmal im Punkt der politischen Moralität hat mentarischen Beremoniells bedeutet, daß die Kammer in Umsturzbestrebungen hielten in diesem Kampfe treu zu den Rudini seine Worte eingelöst; in einer Enquete, betreffend die kurzem aufgelöst werden wird und daß allgemeine Unterdrückten und nicht nur diese Arbeiter, sondern schamlosen Unterschleife, die sich das Ministerium Crispi sogar Wahlen bevorstehen, die wir Ende März oder anfangs auch aus weiten Kreisen anders Gesinnter flossen die an den zur Unterstüßung der von dem Erdbeben heimgesuchten April zu erwarten haben. Bevölkerung Calabriens gesammelten Geldern hatte zu schulden tommen lassen, erstickte das Ministerium Rudini jede Dis­fussion, die Cavallotti, sein Bundesgenosse von der äußersten Linken, in ebenso naiver wie respektvoller Loyalität forderte. Berlin 2. März 1897. Augenscheinlich war der Wunsch der Großbourgeoisie und wohl Vorläufer der letzten Kaiserrede. Zur Ergänzung auch irgend ein Befehl von höchster Stelle dahin gerichtet, daß unserer Sammlung von kaiserlichen Aussprüchen gegen die die Regierung diesen Berg von Schmutz und Standal, Sozialdemokratie tragen wir einen Theil des Trintspruches welcher der sozialistischen Partei gar zu nüßlich ist, endlich aus des Kaisers nach, den er am 13. September 1890 bei einem dem Wege räumen müsse. Festmahl für die obersten Behörden Schlesiens ausbrachte. Die Stelle lautet:

Und gerade mit Rücksicht auf die sozialistische Partei hat das sogenannte liberal- konservative" Ministerium Rudini die jesuitische und verkappte Rückwärtserei an stelle der gewalt­samen Unterdrückungspolitik gesetzt, was jedoch nicht ver­hinderte, daß ungeheuerliche und geradezu groteske Verlegungen des Schattens von politischen Freiheiten, die unsere Klassen­geseze uns gelassen haben, vorgekommen sind.

Während der parlamentarischen Ferien hat die Polizei nicht allein die öffentlichen sozialistischen Versammlungen ver­boten, sondern auch die Zusammenkünfte in Privathäusern.

Auf meiner Agitationsreise z. B. ließ man mich in den Provinzen, wo die sozialistische Partei noch nicht start ist, un­gehindert sprechen, allein da wo die sozialistische Partei schon organisirt ist, und von der herrschenden Klasse mehr gefürchtet wird, verbot man mir und den anderen sozialistischen Ab­geordneten sogar das Reden in Privat- Zusammenkünften, in­dem man mit Gewalt selbst die Leute an dem Eintritt ver­hinderte, die eine persönliche Einladungskarte hatten.

"

-

Politische Uebersicht.

Unterstüßungen so reichlich, wie das in der Geschichte der Arbeiter bewegung in Deutschland bisher nicht zu verzeichnen war. Dieser Eifer versagte selbst dann nicht, als der Monarch die Unternehmer zu ihrer Ausdauer beglückwünschte, im Gegentheil, fast schien es, als ob die Begeisterung aufs neue angefacht sei. Und nun sollen die Arbeiter, die als Klasse mit verschwindend wenigen Ausnahmen auf feiten ihrer Kampfgenoffen standen, ihre Hand in die Hand des Fürsten legen zum Kampf gegen die Umstürzler, gegen ihre Klaſſengenossen? wir glauben nicht, daß die Stimmung so schnell umschlägt, benn die Weltanschauungen stehen sich hier gegenüber. Hie Fürst und Herren! Hie das Proletariat! Wieder begegnen wir in der Rede des Raisers der irrigen Aufe fassung, die einen gewaltsamen Rampf mit der Sozialdemokratic .... Ich knüpfe hieran den Wunsch, daß dieses gute Bei- vorausseßt. Gewiß, hier sind wir die Schwächeren und Wahnwih spiel, welches die Provinz gegeben hat, ohne Unterschied der wäre es von uns, diesen Rampf zu wagen. Aber Bojonnette Parteien und Konfessionen von allen Theilen meines Staates und rauchlofes Pulver werden nicht in Thätigkeit trefen bet befolgt werde, daß unsere Bürger endlich aus einem Kampf, der sich im Denten und Fühlen des Volkes vollzieht. dem Schlummer erwachen mögen, in dem sie hat sich diese neue Weltanschauung die Herzen des Volkes era sich so lange gewiegt haben, und nicht blos dem obert, dann kann auch deren Verwirklichung auf die Dauer nicht Staate und feinen Organen die Bekämpfung binten angesetzt werden; ein Regierungssystem, daß sich dauernd in der umwälzenden Elemente überlassen, fon- Gegensatz zu dem Willen des Volkes seßt, ist undenkbar. dern selbst mit Hand anlegen. Ich habe die Ueber- Die Flammenzeichen sind enthüllt. Aber sie bringen nicht Kampf. zeugung, daß, wenn die Provinz beharrt auf dem jezigen und Krieg mit, wohl aber ist in den Herzen von Millionen von Wege, es nicht nur der Provinz, sondern meinem ganzen Lande Arbeitern eine glühende Begeisterung entfacht für Wahrheit gelingen wird, wieder herzustellen die Achtung vor und Recht, ein flammender Protest gegen politische und wirthschaft­der Kirche, den Respett vor dem Gesez und den liche Unterdrückung. unbedingten Gehorsam gegen die Krone und deren Träger."-

Monarchische Gedanken. Nicht selten hören wir in den Kreisen unserer Gegner den Klageruf ertönen, der monarchische Ge­danke ist im Schwinden begriffen. Das ist sehr richtig. Je selbst. ständiger ein Volt in seinem politischen Denken und Handeln wird, je größer tann unter Umständen der Gegensatz zwischen ihm und dem Monarchen sein, der durch altherkömmliche Grundfäße an den ersten Platz der Monarchie berufen wird.

Im preußischen Abgeordnetenhause wurde der größte Theil der heutigen Sigung durch die Besprechung der Interpellation Felisch betr. die Borlegung eines Gefeßentwurfs ber bie Organisation des Handwerks ausgefüllt. Die Interpellanten verlangen, wie bereits aus der fürzlichen Reich Ich habe mich bemüht, eine strafrechtliche Verfolgung der tags- Debatte über denselben Gegenstand hervorgeht, eine Handwerker­Polizeibeamten wegen Mißbrauch der Amtsgewalt und wegen vorlage, welche den im Auguft vorigen Jahres veröffentlichten, aber Bolizeibeamten wegen Mißbrauch der Amtsgewalt und wegen Berlegung politischer Grundrechte Bergehen, welche durch wieder zurückgezogenen Entwurf zur Grundlage hat. Alle Wünsche der Zünftler scheint die Regierung jedoch nicht befriedigen zu wollen, den deutlichen Wortlaut unseres Strafgesetzbuchs mit schweren Monarchie und Autorität sind zwei Dinge, die innig zusammen- denn wie der Handelsminister Brefeld auf die einleitende Rede Strafen belegt find, herbeizuführen. Die Richter haben die gehören. Die Autorität des Herrschers fann nur gewinnen, wenn des Abg. Felisch erwiderte, kommt es in erster Linie darauf an, Polizeibeamten freigesprochen und die Sozialisten, welche die die Person des Fürsten beliebt und die Gegenfäße zwischen ihm und dem Handwerk eine Organisation zu geben; als die beste Organi Privat- Zusammenfünfte vorbereitet hatten, der Verlegung des seinen Unterthanen möglichst wenig an die Deffentlichkeit treten. sation schweben der Regierung Zwangs Innungen vor Augen, Vereins- und Versammlungsgesetzes schuldig befunden! Dazu kommt, daß ehedem das Bolt sich um die inneren politi- und diese seien auch in der dem Reichstage bestimmt Mitte März

-

=

In der Kammer erinnerte unser Genosse Turati die schen Dinge weniger fümmerte und das Kriegshandwerk den Fürsten zugehenden Vorlage vorgesehen. Hingegen sei es bes Regierung an die Achtung, die sie wenigstens den durch die mit einem Glorienschein umgab, der den Unterthan stuzzig machte bentlich, zugleich auch den Befäbigungsnachweis Ronstitution garantirten Freiheiten schuldig sei. Rudini aber und seinen Herrn und Fürsten bald als fühnen Eroberer, bald als au fordern, an eine Einführung dieser Maßregel sei nicht au erneuerte mit Billigung de Majorität, und leider ohne den Boltsbefreier erscheinen ließ, dem es seine sonstigen menschlichen benken. Schwächen verzieh. Widerspruch der äußersten Linten unter Führung Cavallotti's, Das ist nun heute anders geworden. Das Kriegführen hat

feine Erklärung, daß er dem Sozialismus den manches Bedenkliche und der loyale Bürger findet selbst an prunt

"

Die Konservativen, die bekanntlich im Reichstage eine Bes sprechung dieses Thema's gern vermieden hätten, beantragten heute. felbst die Besprechung der Debatte; sie fühlen sich eben im Ab­