Lustige Politik

Von Walter Jelen

Exzellenz irrt...

Kaiser Franz Josef empfing den ungari­schen Ministerpräsidenten Wekerle in Audienz, welcher dafür bekannt war, daß er seine Reden zuweilen ein wenig phantastisch auszuschmücken liebte.

Als in seinem Vortrag wieder einmal ettvas zu unwahrscheinlich schien, unterbrach ihn der Kaiser:

,, Entschuldigen Sie, Exzellenz, wie spät

fft es?"

Ministerpräsident Beferle sieht betreten auf seine Uhr:

..Halb elf, Majeftät."

Worauf der greise Monarch seinerseits die Uhr zieht und mit einem Blid auf das Ziffer­blatt lächelnd feststellt:

..Sic irren, Erzellenz, es ist wirklich Halb elf."

Der Antrag.

Nach Beendigung des Krieges zwischen Nordamerika und England stellte ein amerika­nisches Kongreßmitglied den Antrag, das Trup­penkontingent dürfe die Zahl von dreitausend Mann nicht überschreiten.

Da erhob sich George Washington und er­

Härte:

..Ich stelle den Busabantrag, daß keine in unferem Lande einbrechende feindliche Armee Stärker sein darf als zweitausend Mann!" Allgemeines Gelächter darauf.

Der Antrag wurde sofort zurückgezogen.

*

Schokolade und Kaffee.

Als Gaston Doumergue Präsident von Frankreich war, wurde er gefragt, ob er manche Spannungen zwischen England und Frankreich nicht als bedrohlich für die Welt empfinde, da doch das Einbernehmen zwischen diesen beiden großen Demokratien des Westens ein Schußwall des europäischen Friedens sei.

,, Urteilen Sie doch nicht wie jener Herr aus Marseille ", anttvortete er lächelnd ,,, der bei Freunden empfangen wurde und den Gatten zum Frühſtüd Schokolade, die Gattin aber Kaffee trinken fah. Dieser Herr aus Marseille Schloß daraus, daß die Ehe bald geschieden sein werde. Die Frau gefiel ihm nämlich und er wollte sie dann heiraten. Also konnte er die Scheidung schon nicht erwarten...

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Adamsons Kampf mit der ewigen Elster

Schach- Ecke

Partie Nr. 110.

Gespielt in der 1. Runde des internationalen Tur­

Geleitet von Wenzel Scharoch. Drakowa Nr. 32. niers in Komotau im Wettkampfe Ungarn gegen Post Modlan bei Teplitz- Schönau .

Schachaufgabe Nr. 298.

Von Maurus Ehrenstein.

Schwarz: Kd6, Ta6, La5, Sa8.( 4)

a b

det gh

8

87

6 I

a b c d e f g h

6

2

Weiß: Ke4, Dc8, Bd4, d5, 16.( 5) Matt in 2 Zügen! Lösungen sind bis längstens 14 Tage nach Spalte einzusenden.

Atus VI. Kreis. 1. Brett. Sizilianisch. Weiß: Doglioni Ferencz, Budapest . Schwarz: Körbl Julius, Altrohlau .

1. e2- e4

2. Sg1-13

3. d2- d4

. 5. Lfl- e2

c7- c5 Sb8- c6

c5xd4

4. Sf3xd4

e7- e6

Lf8- e7

d7- d6

Sg8-16

6. 0-0

7. Sb1- c3

8. Kg1- hl

Der König soll sich nicht unnützen Gefahren nach 9. f4 aussetzen. Deshalb gleich seine Flucht nach hl. Ob der Zug so unbedingt notwendig war, bleibe dahingestellt.

Dadurch verschlechtert sich Schwarz seine Bauernstellung. Entschieden besser war 0-0.

8.....

9. 12-14!

10. Sd4Xc6

11. 14xe5

12. Dd1xd8t

13. Lel- e3

14. Tal- d1

15. Le2- f3!

a7- a6 e6- e5?

b7xc6

d6xe5

Le7xd8

0-0

Lc8- g4

Lg4- e6

Nutzlose Züge. Lieber schon LXL, obwohl auch dann die Partie schwer zu halten ist. Schwarz verliert unnütz Tempos.

16. a2- a3

17. Td1- d6!

Sf6- d7 Ta8- c8

Was will Weiß sonst noch gegen den drohen­den Bauernverlust unternehmen? Daß der Fron­talangriff der Türme in der d- Linie irgendeine

So machen sich manche Leute ganz unbe- Erscheinen der Aufgabe an den Leiter dieser Wendung herbeischaffen müsse, ist selbstver rechtigte Hoffnungen!"

Lösungszug zu Nr. 295: Dc3- e1! Richtige Lösungen sandten nachfolgende Ge­nossen ein: Beutel Wilhelm, Arnsdorf bei Tet­ schen ; Schöffel Anton, Schöbritz; Tepper Franz, Karlsbad ; Sturm Heinrich, Brünn ; Dinnebier

Emil, Tetschen ; Hyna Josef, Hostomitz: Nitsch Rosa, Trupschitz : Ulbert Erich, Klutschkau; Habl Erwin, Schindler Robert, König Rudolf, Freundl Anton, Chimiak Teo, Holfeld Otto. Loh

Der Marineminister. Eine ganz unverbürgte Anekdote. Als der verstorbene Ministerpräsident Gbehla einmal mit linta über dessen Eintritt in die Regierung berhandelte, war man bei der Frage angelangt, welches Ressort eigent- Politz a./E., Strache Karl, Strache Rudolf, Jung­lich Hlinka übernehmen sollte. mann Karl, Klötzig Rudolf, sämtliche Groß­,, Meinetwegen", sagte er, das Marine- priesen: Eichler Otto, Drakowa: Tesař Franz, Suchei; König Anton u. Steinwitz Hans, Kwitkau.

ministerium."

Aber wir haben doch kein Meer und aud gar feine Marine!" entgegnete Švehla.

Gewiß, meinte Hlinka,., aber Geld haben wir auch feines und haben doch ein Finanz­ministerium."

JEDER

EDER PARTEIGENOSSE LIEST DAS PARTEIBLATT

müller Hans, sämtliche Nestersitz; Richter Karl,

Arbeiter- Schachklub Wisterschan

begeht sein 10jähriges Gründungsfest mit einem Mannschaftsturnier, welches Ende September seinen Anfang nimmt. Beteiligt sind folgende Sektionen:., Atus" Teplitz , D.T.J. Turn,., Atus" Zuckmantel , D.T.J. Zuckmantel, Arbeiter- Schach­klub Wistersen und Sektion Kwitkau. Außer­dem wird noch ein Einzelturnier mit 10 bis 12 Teilnehmern eingeleitet.

1. Runde: Am 23. September: Kwitkau gegen D.T.J. Turn in Kwitkau. Am 24. Septem­ber: ,, Atus" Zuckmantel gegen Wisterschan in Zuckmantel und D.T.J. Zuckmantel gegen Teplitz in Zuckmantel ,,, Eiskeller".

ständlich. Wenn auch der Schwarze später nicht den Fehlzug gemacht hätte, das Postieren der Türme in der freien d- Linie hätte ihn noch schweres Kopfzerbrechen bereitet.

18. Tf1- di

19. Le3- g5!

Se7-16 S16- g4?

Der eigentliche Verlustzug. Schwarz verliert Läufer und Springer gegen einen Turm. Nun ist die Partie reif zum Aufgeben, bedarf auch weiter keines Kommentars, ist aber trotz allem noch sehr hübsch und des Nachspielens wert.

20. Td6xd8 21. Kh1- gl 22. Td8xd1

Sg4-12t S12xd1

17-16 T18- d8

c6- c5? Kg8-17 K17-18 c5- c4

23. Lg5- h4

24. Kg1- f1 25. Sc3-5!

26. Lf3- h5t 27. Lh5-2

28. Lh4- el

Kf8-17

29. Le1- a5

Td8- d7

30. Sd5- b6

Td7xd1

31. Le2x di

Tc8- c5

32. La5- b4

Tc5- c6

33. Sb6- a4 34. Sa4- c5 35. b2x c3 36. Sc5- d3 37. Ld1- e2

h7- h6

38. Sd3- c5t

c4- c3 Le6- c4t 16-15 Kf7- e6? aufgegeben.

Diese Partie wurde vom Gen. Körbl nicht in seiner gewohntes Stärke gespielt. Wir haben von ihm schon bessere Partien gesehen.- Anmerkun­gen von Josef Schöpka, Komotau .