Infanteriegeschosse durch diese Stunden ohne ich Leierkasten drehen, mit der Linken natürlich: Alles, was ich bin und habe, dank ich dir, mein Vaterland.
Ende.
Schließlich hat sich der Menschenvorrat des Angreifers erschöpft. Eine Weile später wird das Feuer des Feindes zögernder, weniger sicher. Einige Minuten, und bloß vereinzelte schwerfällige Minen lärmen noch, hören dann auch auf.
Nur die Stimmen der Menschen gellen weiter über die Ebene. Es ist nun nicht so, daß Heldensöhne mit tropig- stolzem Munde ,, Deutschland , Deutschland über alles!" fangen, schon brennenden Auges, ein lentes:„ Es lebe unser Kaiser!" ausstießen, wie es so oft in Zeitungen geschah.
Nein.
„ Sanitäter!" Sanitäter!!"
Das ist der Ruf, der das Feld beherrscht, vom leisen, verlöschenden Hauch anschwellend bis zum schrillsten Kreischen, dessen Gräßlichkei teiner Sprache Wort mehr ausdrückt.
tot
„ Sa- täter"
„ Sa-! ni-! tä―!! ter!" Irgendeiner:„ Kamerad, schieß mich tot. schieß mich doch tot, bitte, bitte, schieß mi Hören Sie, ich gebe Ihnen den direkten Befehl, schießen Sie mich tot Hören Sie, das ist Gehorsamsverweigerung vorm Feind!- Kamerad, sei doch gut!
Hier haben Sie meine Uhr und meine. Brieftasche, nehmen Sie doch! Und schießen Sie mich tot!
„ Mein Kopf! Mein Kopf! Mein Kopf! Ach Gott, ach Gott, mein Kopf, mein Kopfschreien sie und Hilfe!" Etliche fluchen.
Ich schaue ihm nach: Drüben, wo die eng lischen Geschüße versteckt sind, über N.-.- D. und 9., drüben über den Feinden schichtet unsere
Und 50 Prozent Rente. Köstlich, föstlich! Artillerie die braunleuchtende, lungenvers Fabelhaft günstig!" wesende Seuche eines eutschen Gaskampfstoffes hoch empor, schreckliche Vergeltung für die ver floffene Stunde.
Er hatte begonnen, fich mit der Geige sein Leben zu gestalten.
Etivas reißt schmerzend in meinem Rüden,
Unvermittelt springt er auf:„ Adjüs!"| alles wird mir dunkel und leer. läuft davon. Schaurig singt er in fröhlichem Marmorblaß schweigt der Mond auf das Irrsinn:„ Das Leben ist so schön, man muß Kampfgelände nieder, als ich merke, daß ich es eben nur verstehn! ja verstehn!" auf einer Bahre getragen werde.
Eine verhängnisvolle Frau
Leben und Tod der Helene Van Donning
Sie war das Verhängnis Ferdinand Racowita ,, mit den Gazellenaugen" kennen. Laffalles, der um der Helene Van Donning Und nun entspinnt sich auch, fast zu gleicher willen sein Leben und seine grandiose Idee in Zeit, da sie sich an den heißen Liebeserklärununbegreiflicher Raserei hintarf. Er fällt, der gen ihres kleinen maurischen Pagen" erfreut, Erweder der deutschen Arbeiterschaft, in einem die Tragödie mit Ferdinand Lassalle , die ihren törichten Duell mit einem rumänischen Bojaren, Namen in die Geschichte rückt. und er, der gewohnt ist, Massen zu bezwingen, und mit seinem Geifte zu bewegen, ist, ent: täuscht, verhöhnt, in die Besinnungslosigkeit geheßt, der Spielball eines frivolen, eitlen, hyperromantischen Mädchens. Der Held dieſes Dramas stirbt in einem Genfer Hotelzimmer an der Wunde, die er von der Pistole des glüdlicheren Rivalen empfangen hat. Die Heldin lebt unbekümmert noch rund fünfzig Jahre weiter und nimmt als Greisin nach dem Tode ihres
Mir fällt ein, daß ich eine Uhr habe, es dritten, unbedeutenden Gatten Gift. ijt 8.44.
Nicht weit entfernt bettelt jemand erbärmlic um Wasser.
Mit den Armen und dem rechten. Bein mich vorwärts ſtemmend, rutschte ich auf dem Bauch zu ihm hin. Er trinkt gierig, will die ganze Flasche austrinken. Weiter frieche ich, vorüber an langsam im Todeskampf um fich tastenden Gliedern und auffladerndem Fieber, an großen menschenähnlichen Kohlenklumpen vorbei, sehe ich in weit aufgerissene Augen, starr- staunend, als könnten sie gar nicht begreifen, daß sie schon tot find, stoße an Verwundete, die deshalb hohl aufstöhnen, als lägen sie in Wollust bei einem Weibe. Bald sind meine beiden Feldflaschen leer.
Szcepczyk sehe ich wieder. Mit verblüffender Genauigkeit wurden ihm die Zeugungsorgane vom Körper getrennt.„ Herr Leitnant". flüſtert er, verſchämt ein wenig und vertrauend, „ Herr Leitnant, und ich hab sich noch nie Mädel gehabt."-
Dankbar nimmt er eine Zigarette( er rauchte gern), sacht streiche ich ihm über Haar und Stirn, lasse meine Hand auf seinen Augen liegen, ein kleines Lächeln formt sein Mund, und ich stoße ihm fest die barmherzige Brutalität meines Seitengewehres ins Herz. Eine Gebärde wie Niesenwollen geht über ihn hin. er ist erlöst.
Ich habe einen Mord begangen.
Ein Stück habe ich mich fortgeschleppt, da Tommt, furchtlos ragend, Leutnant Werner von der dritten Kompanie mir entgegen und setzt ſich neben mich hin. Die rechte Hand haben fie ihm abgeschossen.„ Na, Leutnantchen", begrüßt er mich,„ tvo haft du denn deinen Fuß gelassen? Siehst du, ich habe meine Pfote eingeſtedt."
Holt aus der hinteren Rodtasche seine blutbesudelte Hand, tätschelt sie zärtlich.
„ Eine feine Lösung ist es doch, nun brauche ich mir feine Gedanken mehr zu machen, ob ich wirklich ein Künſtler bin. Huhuhu. Jest kann
Das war vor einem Vierteljahrhundert, am 7. Oftober 1911.
Ueberall spricht man von dem großen Volkstribun, überall, selbst in den Salons, in denen sie verkehrt, hört sie, daß man ihn bewundert und liebt, wenn man für Freiheit ſchwärmt, oder ihn haßt, wenn man empört iſt, daß, wie ihre Großmutter wütend erklärt, die Reichen mit den Armen teilen sollen". Sie fühlt fich von ihm bezwungen, noch ehe sie ihn gesehen hat, vor allem ist es ihre Neugierde, die sie da beherrscht. Schließlich lernt sie„ das Indivi
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duum" so nennt ihn ihr Bräutigam- im Salon eines Advokaten kennen. Hinter einer Palme steher, sieht sie zwei Männer eintreten, Alles an dieser Frau, ihr abenteuerliches einen fleinen, häßlichen das muß Lassalle sein, Wesen, das aber doch, solange es ging, vor den sagt sie sich, denn große Männer find immer Grenzen des gesellschaftlichen Zwanges ihres häßlich! und einen stattlichen, schönen Mann, Kreises Halt machte, ihr Hochmut, ihre Ueber- an die vierzig Jahre alt, den sie für den Gasttriebenheit in Wort und Tat, ihre Art, mit geber hält. Aber der zweite spricht, er zieht die Männern zu spielen, ihre Herzenstälte, die nicht Aufmerksamkeit aller auf sich, er ist beredt, in einmal echt war, ist so recht für die Romantif seinen Meinungen gerecht, er ist Lassalle ... Ich iener Jahrhunderthälfte und für eine gewisse teile Ihre Ansichten", ruft sie, aus ihrem VerSchicht, die ihren Stil bestimmte, typisch. Außersteck hervortretend. Und Lassalle schreibt dann: ordentlich war an Helene Van Donning mur Wir fühlten, daß wir unser gegenseitige3 ihre Schönheit. Helene, die Tochter eines aus Schicksal waren." Sie bleiben den ganzen Abend einem skandinavischen Lande hergeholten Brin beieinander, und als es Zeit zum Abschied ist, generziehers am bayrischen Königshofe, hatte hüllt Lassalle das Mädchen in seinen Pelz und schon als Kind den Zögling ihres Vaters, den trägt es die Treppe hinunter ,,, eine ungehörige späteren Ludwig den Zweiten, bezaubert. Die Geste", gesteht Helene, aber sie schien mir ganz Berühmtheiten, mit denen sie in München au- natürlich und voller Grazie." Bis vier Wh sammenkam, werden lyrisch, wenn sie ihre wun- morgens schwärmte man noch zusammen, es derbare, überirdische Erscheinung preisen ,,, bor war eine mondhelle, sanfte Frühlingsnacht und der man den Atem zurüdhält, damit die Vision Lassalle versprach, am nächsten Tage bei den nicht in Luft zerfließe." Zwölf Jahre ist sie alt. Eltern zu erscheinen und um die Hand Helenens als der erste Mann um ihre Hand wirbt, ein anzuhalten. Er nahm das Spiel, das ſich nun Oberst des sardinischen Königreiches, der mit entwidelte, ernst. Die junge Adelige 30g mit seinen atveiundvierzig Jahren bald General und ihrem Pagen" umher, dem prinzlichen Ver Exzellenz werden soll. Sie folgt ihm als Braut lobten, und schrieb dem Voltsmanne Briefe, die nach Piemont, aber das Verlöbnis dauerte nicht sie mit der Aufschrift„ mein kaiserlicher, hoch= lange. Der russische Botschafter, ein Baron gemuter Adler" begann und mit Brunhilde" Kobebue, schreibt viel später in seinen Er- beendigte. Sie zog ihn an und stieß ihn ab. Die innerungen: Drei ungeheuerlichen Dingen habe flammende Liebe des berühmten Manne3 ich in meinem Leben beigewohnt. Ich habe einen schmeichelt ihr, dann sendet sie an ihn Briefe in Sturm im chinesischen Meere mitgemacht, ich durchaus geschäftsmäßigem Stil ab, gezeichne war Zeuge einer der furchtbarsten Eruptionen S. Van D. Die letzte Tortur, die Lassalle durch des Wulfans und ich habe die Explosion der zumachen hatte, eine seelische ebenso wie eine ersten Liebe der Helene Van Donning mit förperliche und die immer ein psychologisches angesehen. Es war in Nizza , der Erwählte war Rätsel bleiben wird, dauert sechsundzwanzig Offizier der russischen Flotte, der frühere Bräu- Tage, die er fast ganz mit dem Schreiben von tigam war rasch beiseite geschoben, der neu: Briefen verbringt, dann das Quell, dann eine wurde aber von den Eltern nicht genehmigt, dreitägige Agonie, der Tod am 31. August 1864. weil angeblich ,, das Kind nicht für die eisigen Während der Mann, der von ihrer Koketterie Breitegrade areignet sei". Helene geht bald in den Tod getrieben wurde, im Hotel langsam darauf nach Berlin und hier lernt sie den stirbt, fährt Helene mit ihrem Janko mehrinals schmachtenden rumänischen Prinzen Janko von auf ihren Promenaden an dem Hause vorbei.