gestorben war, kam eine Strafverfolgung nicht| Francs, die die Tätigkeit der Privatdetektive mehr in Frage, aber es bedurfte endloser be­hördlicher Formalitäten, um die unglückliche Aurelie aus dem Totenregister zu streichen.

Ueber den wirklichen Neffen Kador" konnte allerdings auch Aurelie D. feinerlei müß liche Angaben machen. Die zwei Millionen

und Familienforscher verschlang, führten eben­falls zu keinem Ergebnis. Erst der Zufall und die Aufmerksamkeit eines amerikanischen Bei­tungslesers haben dem glücklichen Yves Kador jetzt zu seiner halben Milliarde geholfen.

E. N.

Tote Goldstädte werden lebendig

Die letzten Jahrzehnte des vorigen Jahr­hunderts sind in der amerikanischen Wirtschafts­geschichte als das Zeitalter des Goldrauiches verewigt. In den abwegigen, gebirgigen Ge­bieten wurden überraschend reiche Goldfunde gemacht, und unzählige Menschen strömten her­bei, um über Nacht Millionäre zu werden. Dieses Ziel haben fvenige erreicht; die meisten find verkommen. Zwar fanden sie Gold, aber fie gaben es fast noch schneller aus. und bei dieser Beschäftigung tank ihnen die Einrichtung der Goldgräberstädie zu Hilfe.

Die Goldgräberstädte ähnelten in nichts den allmählich oder planmäßig entstandenen

Siedlungen der Alten Welt oder der USA . Sie

schossen sozusagen über Nacht wie Pilze aus der Erde, aus einigen rohbehauenen Blockhütten wurde in wenigen Monaten eine Stadt von 50.000 und mehr Einowhnern, die sich durch einen hervorstechenden Mangel an fulturellen Dingen und einen Ueberfluß an Vergnügungs gelegenheiten auszeichnete. Jedes Haus war gleichzeitig eine Bar oder ein Tanalokal oder ein Kajino. In jedem Haus war eine Spiel­bölle, überall gab es Mädchen, die den ,, rauben Männern des wilden Westens" das Gold ver­blüffend schnell abnahmen. Die überflüssigsten Dinae wurden gekauft, das Gold flog aus dem Fenster.

Dann war, wie ein Sput, der Nummel mit einem Schlage beendet. Um 1910 fiel der Gold­ preis ; gleichzeitig waren die meisten Minen erschöpft. Das große Sterben der Goldstädte setzte ein, als sich der Goldabbau nicht mehr Lobnte. Erst zu Duzenden, dann zu Tausenden berließen die Glüdsritter die Städte, und schließlich blieben nur ganz wenige Einwohner zurück, die auch bald verkamen.

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Um 1920 gab es viele Goldstädte, die zwar noch schöne Namen- Celsius". Indepen­ dance ". Phönig, Richtown" hatten, sonst aber nichts. Die schnell zusammengezim­merten Häuser verfielen, niemand war da. um

Hunger und Durst

Nicht nur die freiwilligen Fastübungen der Hungerkünstler und die Erlebnisse Verschütteter betweisen es, daß sich für lange Zeit die Nah­rungsenthaltung verhältnismäßig leichter er­

tragen läßt, wenn es möglich iſt, den Körper mit Wasser zu versorgen. Auch bei einer anstrengen den Arbeit oder Wanderung kann man die Er­fahrung machen, daß der Hunger unschwer zu unterdrücken ist, während der Durst immer hef­tiger quält und dringend seine Befriedigung fordert. Woran liegt das? Denn eigentlich müßte ja für den Körper die Zufuhr von Nähr stoffen, deren er zur Aufrechterhaltung der Tätigkeit seiner Organe und zur Umsetzung in lebende Materie bedarf, wichtiger sein als die Aufnahme von Wasser, das nicht zu den Nähr­stoffen gerechnet werden kann.

Die Beantwortung dieser Frage hängt mit unserer Körperzusammensetzung und den Auf­gaben aufammen, die das Wasser im Haushalt

fie inſtandzuſeken, hin und wieder irrte ein halbwahnsinniges Individuum zwischen den Trümmern umber, und nur die Erinnerung an den großen Run blieb.

Ganz allmählich ſetzte die Gegenbewegung ein. Als die Weltwirtschaftskrise hereinbrach. erinnerten sich manche Arbeitslose, daß es Goldstädte gegeben hatte, die heute Geister­städte hießen. Sie zogen in einem alten Ford­wagen oder zu Fuß hin, suchten sich eine eini­germaßen wohnliche Behausung aus e und gruben nach Gold. Die neuen Goldgräber hat­ten nicht die geringste Aehnlichkeit mit der vori­gen Generation. Sie roboteten schwer unter

Tage und hatten weder Luft noch Gelegenheit.

das so mühselig erarbeitete Gold wieder aus dem Fenster zu werfen. Uebrigens hätte es dazu nicht einmal gelangt, denn die Menschen kamen bei zehnstündiger Arbeitszeit gerade auf ein Einkommen von 4 bis 5 Dollar pro Tag, also weniger, als Fabritarbeiter verdienten. Da sie aber sowieso arbeitslos waren, waren sie zu frieden, überhaupt etwas zu tun zu haben.

Ganz langsam zogen sie weitere Menschen an, ebenfalls ungleich den früheren Glüdsrit­tern und Roulettehelden, und dann wurden die Gesellschaften aufmerksam. Ingenieure kamen. untersuchten das Gestein, analysierten die Pro­ben und stellten fest, daß es sich lohnte, auch im großen wieder die Goldförderung in den Rocky Mountains aufzunehmen. Mit risikolojen Mil lionengewinnen war freilich nicht mehr zu rech­nen, aber wenn man genau kalkulierte und den Fortschritt der Technik im letzten Vierteljahr bundert in Betracht zog, dann konnte doch noch eine aute Rentabilität erzielt werden.

Also kamen nach den Arbeitslosen und den Ingenieuren die Arbeiter, die die alten Stol len instandsetzten, die die berrosteten Maschinen reparierten, wenn sie noch verwendbar waren. Dann kamen die Bauarbeiter, die moderne, hygienische Wohntomplege anlegten, und schließ­lich kamen die eigentlichen Fach- und Gruben­

mag es

unseres Körpers zu erfüllen hat. Unser Körper besteht zu sechzig Prozent aus Wasser, während 3. B. die echten Eiweißstoffe nur neun Prozent ausmachen. Schon dieſes Verhältnis erfordert eine reiche Flüssigkeitszufuhr. Das Wasser aber, nun ein Bestandteil des Blutes, der Lymphe, der Verdauungsfäfte oder des Zellen­gewebes sein, ist nicht nur das alleinige Lö­jungsmittel für die organischen Nährstoffe, die in unserem Körper treisen, sondern auch ihr Transportmittel. Jede größere und andauernde Wasserentziehung muß deshalb eine Hemmung in der Verarbeitung aufgenommener oder noch im Körper vorrätiger Nährstoffe im Gefolge haben und sie erschwert es zugleich, die Nährstoffe an die Bedarfsstätten zu bringen. Aus diesen Gründen muß, wenn die Wasserent­ziehung eine hochgradige ist, eine schwere Stockung im Stoffwechsel eintreten, die dann eine entsprechende Beeinträchtigung der Tätig­keit der wichtigsten Organe nach sich zieht.

Dazu kommt noch, daß wir bei jeder an­

arbeiter, mitsamt dem technischen Aufsichtspers fonal. Die systematische Arbeit begann, die Goldindustrie, die außer dem Material, das man zutage förderte, nichts gemein hat mit dem Goldrausch, der die seltsamen Städte geschaffen hatte.

Die Industrie blüht und ist rentabel, heute mehr als je. Die Länder sind vom Goldstandard abgegangen oder haben ihre Währungen deval­viert. Dadurch ist Gold in der Welt wertvoller geworden, denn man muß niehr Papierscheine alz früher zahlen, um einen Goldklumpen aur faufen. Die Devalvationen haben der Golds industrie erst den richtigen Aufschwung gegeben; die Kalkulationen müssen zwar wieder umge= stoßen werden, aber in anderer Weise als imr Jahre 1910. Wenn die schon wieder halb ge= füllten Goldstädte sich verändern werden, so nur in der Weise, daß immer mehr Unterneh= und sehr nüchterne Stadikomplege an der Stelle mungen und Menschen kommen, bis moderne stehen, wo die tolle Goldkonjunktur der Aben teurer und Hasardeure sich vor einem Viertel jahrhundert überschlagen hat

Sensationelle Erfindungen

Der Eiskasten des kleinen Mannes" und das " Nährmittel- Konzentrat

Vor kurzer Zeit trat ein Wiener mit einer epochalen Erfindung vor die Deffentlichkeit: mit dem sogenannten Frischhaltepapier". Daz in Wien bestehende Berbot für Geschäftsleute, ihren Kunden Fleisch und sonstige Lebens mittel über den Sonntag im Eiskasten aufzu= betwahren, hatte Professor Tschadet, den Leiter der Wiener Lebensmittel- Versuchsanstalt, auf die Idee gebracht, ein besonders präpariertes Papier herzustellen, in das eingeschlagene Les bensmittel jeder Art( auch die so leicht ver derbenden rohen Fische) zwanzig Stunden lang vollkommen frisch erhalten werden können. Ein Eistasten ist überflüssig und es ist lediglich er­forderlich, das Paket an einem schattigen Ort aufzubewahren. Bei dem neuen Frischhalte­papier"( die vorderhand geheimgehaltene Präs pariermethode wird erst nach Erteilung des Pa­tents bekanntgegeben werden) handelt es sich also sozusagen um einen ,, Eiskasten des kleinen Mannes", und es ist anzunehmen, daß dieser sehr beachtenswerten Erfindung ein Siegeszug durch die ganze Welt beschieden sein wird.

Von gleicher umwälzender Bedeutung wie das Frischhaltepapier", darüber hinaus aber

strengenden Körperleistung durch die Lungen­atmung, die Hautatmung und die Schweißab­sonderung sehr bedeutende Wassermengen abs geben. Wie sehr die Tätigkeit unserer Organe durch eine stärkere Wasserentziehung gestört wird, können wir am fühlbarsten an unseren Speicheldrüsen in der Mundhöhle beobachten. Bei einer längeren Wanderung spüren wir eine lästige Trockenheit und ein unangenehmes Kraßen im Mund. Das rührt daher, daß in­folge mangelnder Wasserzufuhr und der hohen Schweißabsonderung­

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um nur diese zu nennen die Flüssigkeitsmenge, die den Speichel­drüsen zur Verfügung steht, vermindert ist und darum die Speichelaussonderung beschränkt. Aehnlich verhält es sich mit anderen Drüsen unseres Körpers.

Die Aufnahme von Nahrungsstoffen das gegen fann der Körper deshalb zeitweilig ent­behren, weil er im Fettpolster sowie im Zellen­gewebesaft stets einen größeren Vorrat an Nährstoffen hat. May Herb.