DieVasallen der britischen KroneSeltsamkeiten ans dem EmpireDie MeloneMark Twain, der berühmte amerikanischeHumorist, erzählte gerne folgende Anekdote:„Als kleiner Junge"bemerkte ich einesTages auf unserer Straße einen Wagen mitMelonen. Da ich niemand in der Nähe sah,trat die Versuchung an mich heran.Kurz und gut, ich Pahl die Melone, undrannte um die Ecke, um ste zu verspeisen.Kaum hatte ich aber hineingcbiffen, ergriff michunwiderstehliche Reue. Ich lief zu dem Wagenzurück, legte die Frucht auf ihren Platz—. undnahm mir eine reifere!"Stoß der neuen Generalstabskarten auf Spir-Witz' Tisch, daß beinahe die Flasche mit dergrünen Tusche umgefallen wäre.Im Nu waren wir alle neugierig um dieKartenbläiier versammelt: Sie stellten nichrmehr Frankreich dar, sondern Wiesbaden,Frankfurt am Main, Mannheim...Dyxt also sollte in Zukunft die Front verkaufen, dort sollten wir wieder zu arbeiten beginnen, wenn wir aus diesem Haus hier ab-tranSportiert waren. Dort sollten also nach denPlänen der Obersten-Heeresleitung die neuenSchützengrabennctze verlaufen, Megerangriffestattfinden... der ganz« Wahnsinn weiter-gehenlES war unS sehr sonderbar zumute. Losowski sagte:.Na, da können wir ja unserenPapierwarenladrn im WirthauS an der Lahnneu eröffnen!" Einer antwortete:.ES wirdimmer heiterer." Sonst sprach niemand.Born an der Front soff die Erde Blut.An diesem Tag geschah unten bei den Urlaubern folgendes:Auf einer Petroleumtonne stand ein Soldat und las aus einer Zeitung vor, daß in derHeimat.nationale Kreise" gefordert hatten,daß die Regierung, unter keinen UmständenFrieden schließen dürfe, sondern den Krieg biszum äußersten fortsetzcn müsse..Wir wollen kämpfen bis zum letztenBlutstropfen, bis zum Weißbluten wollen wirkämpfen!" wiederholte der Mann auf derTonne den letzten Satz der Zeitungsmeldung,dann zerriß er die Zeitung und stieg von derTonne herunter.Zwei, drei Sekunden lang war Schweigen.Vollkommene Stille der Erbitterung.Dann schrie einer: Ich nicht! Ich nicht!Dazu sind mir mein« Frau und meine Kinderzu lieb!" Und er nahm seinen-Tornister undging.Hemmungslos tobt« nun die Wut durchden Hof:.Sollen ste selber Weißbluten! Die Speck-köppe, die verfluchten!"...Und alle nahmen ihre Tornister und Paketeund gingen davon.'Hundert und etliche Gewehre standen oderlagen verlassen auf dem Hof..Sie sagen Nein!" flüsterte Feuerstein,und nach einer Weile rief er unerwartet lamund bestimmt:.Wenn sie bloß alle Schlußmachen wollten! Das wäre doch die einzigeRettung. Wenn ich mir vorstelle, daß meinliebes Freiburg einmal so aussehen sollte wieIpern oder Bcrdun..."Drei Wochen später sagten sie alle: Nein!Nachdem zehn Millionen Kameraden gefallen waren. B. Bogel.Während man in-der gegenwärtigen Kriseviel von dem Berhalten der Dominions zur englischen Krone gesprochen hat, hat sich niemandum die Stellung der Fürsten' gekümmert, dieTeile des britischen Weltreiches beherrschen. Unddas hat seinen guten Grund. Denn die Kenntnis dieser kompliziertesten aller Chirarchien ist"eine Wissenschaft für, sich. Es gibt souveräne.Fürsten, deren Vasallität lediglich darin bestehtdaß Großbritannien auf Grund freier Beiträgeihre auswärtigen Angelegenheiten..verwaltet,wie es beim Sultan von Oman und den Maharadschas von Nepal und Bhutan der Fall ist..ES gibt Herrscher von Protektoraten auf Grundfreier Schutzverträge, wie den Radscha von Sa-'rawak, die Königin von Tonga und die Sultane'von Kuweit, Bahrein, Hadramaut und Makalla,und es gibt solche, denen diese Protektoratsver-träge aufgezwungen wurden, wie. die indischenMaharadschas, den Emir von Beüidschistan, denSultan, von.Sansibar.und den König von"Uganda. ES gibt Mandats-Souveräne, wie denEmir von TranSjordanien, Basallen, denen diebritische. Krone freiwillig einen Teil ihrer Souveränität zurückgab, wie die malaiischen Sultanevon Perak, Selanger, Regri Senwilan, Pahanz,Kelantan, Trengganu, Krdah, PerliS und Ichor«, Europäer, die exotische Gebiete des Empirebeherrschen, und eingeborene„Souveräne", dienur noch auf dem Papier regieren, wie dirMehrzahl der Basallen Indiens.Milliardär* und Könige ohne FahrgeldDie Gesamtzahl dieser Herrscher, die sichder ungeteilten. Sympathie aller Briefmarkensammler erfreuen, betrögt rund 866. Aber.nurein kleiner Teil von ihnen ist so reich wie NawabSir Mir Osman Ali Khan Bahadur, regierender Rizam von Haidarabad, wie der Maharadscha von Patiala, der Guikowar von Barodaund der Peschwar von Puna, die zu den reichstenMännern des Erdballs gehören. Gleich nachihnen folgt der Sultan der Bahrein-Inseln, denseine Perlenbänke zum mehrfachen Milliardärgemacht haben, und auch die erst 24 Fahre alteCellume Neufwellond, eine«cheffinische Galla-Sklavin, die ein brasilianischer-MultimillionärloSkauste, zu"seiner Gattin machte und die settseinem Tode als Königin über die kleine InselTangariru bei Neuseeland regiert, kann sich gewiß nicht über mangelnde Geldmittel beklagen.Aber schon der Sultan der Malediven-Inseln, der Radscha von Brunei und die Herrscherin von Tristan de Cunha sind nicht reich genug und der„kleinste" Basall, der EngländerA. B. Goodall, der als souveräner Fürst über»die-— 4 Einwohner der kleinen Insel PulauSerimbun bei Eingapore„regiert" und sogareine Flagge in eigenen Landesfarben besitzt, istsogar ein armer Mann.WeiBe VasallenIn Europa besitzt die britische Krone—abgesehen davon, daß eine Anzahl Peers se>talterSher gewisse Souveränitätsrechte ausüben— nur zwei Vasallen: den Bankier MartinColes Harriman, der bestimmte Souveränitätsrechte auf der kleinen Kanalinsel Lundy besitzt,und Lady Beaumont, souveräne Fürstin der normannischen Insel Sarg, die sogar den Titel„Queen" führt. In Zentralasien hat der weißeSultan von Jstamiftan in Süd-Turkestan, derzum Islam" übergetretene Engländer Janns' Bertram Sheldrakc, freiwillig das britische Pre,tektorat angenommen. In Südafrika regiert derArzt Oliver Jefferson', als.König" über VieBuschmänner der Kalahari-Steppe. Eine Frau,Betty CasiaireS, ist Königin der zentralamerikanischen Bahama-Jnsel Whalecay.Die meisten.stveißen" Basallen der britischen Krone regieren aber auf den Südseeüiseln,Sie rekrutieren sich aus den verschiedensteü Nationen. Auf- der Fidschi-Insel-Wakaya regiertder Engländer Watson,, auf der BismarckinsekTabor der schwedische Seemann Karl Petterson,auf Mera-Uki die Amerikanerin Ellen Priestley,auf der Hervey-Insel Rarotonga-Miß NouaiiMacFee, Tochter eines Schotten und einer Polynesierin, auf der Bismarck-Insel Kabakan de?frühere Berliner Privaidozent Dr. Phil. AugustEngelhardt, auf Brechau der Amerikaner Robert W. Hathaway, auf Jethu der DichtenCompton Mackenzie", au^ Badu die Irin MaudCrooker, auf Pitcäirn Richard Christian, eindirekter Nachkomme der Meuterer der„Bounty",Die einsamste Königin der WeltDer einsamste und gleichzeitig seltsamstedieser Basallenstaaten ist aber die ungefähr inder Mitte zwischen Südafrika und Südamerikaliegende Insel Tristan de Cunha.. Im Jahre1660 proklamierte-sich der englische AbenteurüeThomas Currie zu. ihrem König. 1816 erklärteEngland di« Insel als britischen Besitz, ließ aberim übrigen das Gefüge der kleinen Monarchieunangetastet. Einer der letzten Könige, WilliamGlaß, gab seinen etwa 166 Untertanen iogareine moderne demokratische Verfassung, und leurReffe, der. anglikanische Geistliche Harold Wilde,vererbt« den Thron dünn auf die jetzt regierens«Königin Mary Repetto. Sie herrscht zwar nurüber etwa 126 Menschen, die alljährlich zuWeihnachten sehnlich auf das engsische Lebensmittelschiff warten, und sie ist auch sonst nichtreich, aber sie besitzt trotzdem nicht nur das Rechtzur Ausgabe eigener Briefmarken, sondernsogar eine(vom König von England geschenkte)!Radio-Sendestation.' MTP.Alkoholfreie Festgetränkefür jung und altEs ist eine althergebrachte Sitte oder besserUnsitte, bei allen festlichen Gelegercheiten alkoholische Getränke zu genießen. Zu Weihnachtenund Siwester sind besonders Punsche undBowlen beliebt und ihre Zubereitung ist einebesondere Kunst.Herrliche Bowlen kann man. aber auch.ausalkoholfreien Fruchtsäften herstellen, die auchdie Kinder bekommen können und die keinen Rausch und keinen Katzenjammer verursachen.Für die Bereitung gellen dieselben Regeln,nur daß statt Wein unvergorene Süßmoste verwendet werden, wie z. B. Apfelsast, Traubensaft, Johannesbcersast usw. Sie enthalte»wertvolle Mineralstoffe, Bitamine und de»natürlichen F r ü ch t z n ck e r, der betder Gärung in Alkohol und Kohlensäure verwandelt wird. Deshalb braucht mannatürlich weniger Zucker. Süßmoste auSAepfeln und Trauben werden in hervorragenderQualität bei uns hergestellt; Bowlen, schmeckenam besten recht kalt," ein Zusatz von Sodawasser