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ihre Namen für die Vorrede zu den neuen Auf- In Italien / Von Sonka
lagen gegeben, er hat aber ihnen auch plausibel
gemacht, daß keine Kamera scharf genug ist, umie matte Möven bucken sich die Hütten, die 10 Kilo, die die verehrten Künstlerinnen Manchmal vereinzelt schen, dann wieder eng im nach seinem ,, Regime" zunehmen werden, sofort Schwarm.
bitten:
zu registrieren. Um so besser für die Millionen Ich geh von Haus zu Haus entblößten Hauptes von amerikanischen Frauen, die glücklicherweise nicht vor den Kameras, sondern vor ihren Spiegeln stehen.
Signore, prego, pane, bin müde, einfam, arm. Es laufen kahl die Neben über das Gelände Und dunkel Pinien ins Land, Die Bogen geißeln Felsenwände, Spärlicher Lorbeer kränzt den Strand. Es bläst ein Frøft, der Tag hat ausgelitten, Die Winternacht ist da, es schneit, es weht. Avanti! schreit das Dorf, ich kriech mit wunden Schritten
Bon Tür zu Tür: Mensch, der um nichts als Liebe betteln geht.
So geht Benjamin Galehford- Hauser3 Ruf: ,, Eßt gut, eßt euch satt und werdet dadurch schön und bleibt dadurch jugendlich" durch ganz USA . Seine Rezepte( die fehlen nicht im Buche, das wiſſenſchaftlich wirken will), werden erprobt, geprüft, besprochen, diskutiert und. angewendet! Dabei weiß er es nicht, und die amerikanischen Damen bestimmt auch nicht, daß bor etwa 100 Jahren in Deutschland ein illustrer Mann lebte, der aus ästhetischen, beffer gefagt: aus gefühls- ästhetischen Gründen die gut ernährten diden Frauen als Jdeal darstellte Avanti! brüllt der Bauer. Nun foll mein Herz und propagierte. Er hieß Ti e d, und die Litezerschellen, raturhistoriker erzählen von ihm mit Recht Eh es verhungert, an der Küstenwand! daß er die deutsche No Romantit mitgeschaffen Ich richt mich auf, ich hör im Sturm bie hatte. Die ehrlichſten von ihnen verſchweigen auch nicht, daß er sich nach vielen ausgefochtenen Kämpfen, verftimmt und verärgert, von der Literatur zurückgezogen hat. Und seine Biographen erzählen gar noch ein Detail aus fei nem späteren Leben.
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Wellen:
Sted dir ein Bauernhaus in Brand und wärme die erstarrten Hände... Ein Blitz erleuchtet bas Gelände. Landeinwärts fliehen Hütten, bettelarm, Gehester Bögel todesbanger Schwarm.
Worte,
die Menschen waren
Ednard Graf von Sandwich
Er hat nämlich nicht nur eine sehr dide Frau geheiratet, sondern auch eine Schrift veröffentlicht, wo er ziemlich offen seine ästhe tischen Genüsse beim Anblid feiner diden Ehehälfte darlegte. Diese Schrift war nach den damaligen Begriffen höchft ,, unanständig" und da her verschwiegen und unterdrüdt. Erreichte nicht mal eine Auflage von 1000 Exemplaren, na ja, Tied war fein smarter Amerikaner und hatte Der englische Aristokrat war fein besonde kein Hollywood zur Hand. Ich möchte Herrn rer Feinschmecker, noch gar ein Amateur der Benjamin Galeyford- Hauser mur empfehlen, in Kochkunst. Und wenn die Sandwichs" feinen die nächsten Auflagen seines Buches Tieds Ecs Namen erhielten, so geschah das aus einem sonfahrungen und Beobachtungen und mehr, einzu- derbaren Grunde. flechten. Dann wird er auch den amerikanischen Der Graf hatte mit einigen Freunden eine Männern die Augen öffnen und farlegen. welche ästhetischen Genüsse ihnen dide Frauen darbieten können und werden, wenn ganz Amerika nur solche haben wird. Damit wird er den Ausverkauf seines Aesthetischen Regimes" auf zwei Millionen Exemplare bestimmt steigern.
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Die Bombe
Von Fritz Hoff
Komm nachher mal mit auf's Klosett!" flüſterte Nico ſeinem Kollegen Pietro zu, der neben ihm an der Drehbank stand. Wenn du sichst, daß ich' rausgehe..."
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Bicht!" machte Pietro und bewegte kaum merklich den Kopf, der Meister!"
war mehrmals Staatssekretär, dann Bostminis fter und erster Lord der Admiralität. Aber er berwandte wenig Zeit für seine Verwaltungsgeschäfte. Er hatte die Gewohnheit, niemals Eingaben zu lesen, wenn die Unterschrift nicht auf der ersten Seite stand.Der Grund für dieses Prinzip war, daß er es immer eilig hatte. Nich: wegen seiner vielen und schweren Amtsgeschäfte, fondern weil er ein fanatischer Spieler war. Die Beit, die er nicht am Spieltisch verbrachte, war für ihn berlorene Zeit.
Um sich nicht vom Spiel ablenken zu lassen, um nicht gezwungen zu sein, den Spieltisch zu berlaffen, wenn er Hunger hatte, ließ er sich am Spieltisch jene Brote servieren, die man seitdem Sandwich3" nennt.
Er selbst und sein schlechter Ruf gerieten in Bergessenheit und Millionen von Konsumen ten von Sandwichs kennen die Herkunft dieses Ausdrudes nicht.
Marschall von Bleffis- Bralin( 1593-1675.)
Der Küchenchef des Marschalls bereite! e eines Tages als Nachtisch jene Lederbiffen, die wir Bralinés nennen. Er hatte einen großer: Erfolg damit und erntete allgemeines Lob. Aber nicht der Erfinder, sondern der Marschall hatt: die Ehre, daß sein Name in ihnen weiter lebte.
Der General Henry Shrapnel Dieser General ist der Erfinder des Ges fchoffes, das feinen Namen trägt. Dant dieser Geschoffe wurde die Schlacht von Waterloo g wonnen. Aber tros dieser glänzenden Bewährung der Erfindung zog der Erfinder feinen Gewinn daraus. Der Kriegsminister vergütete ihm nur die Untoften, die er während der Beit gehabt hatte, da er an seiner Erfindung arbeitete und sein Name wurde erst den Geschossen gegeben, als er schon ein Greis war.
Einen übertriebenen, bornierten Nationa geheime Gesellschaft gegründet, deren Ziele der Tismus nennen wir Chauvinismus. Dieser Auss Regierung mißfielen. Verhaftungen wurden drud eriſtiert seit der Zeit Napoleons . Er angeordnet. Angesichts der Gefahr berriet der kommt von einem Offizier der Großen Armee Gründer seine Freunde an die Behörden. Auf von einem gewissen Nicolas Chauvin aus Roches diese Weise gewann er die Gunst einflußreicher fort, der die Bewunderung und den Respelt Personen. Er machte eine glänzende Karriere, seiner Kameraden und seiner Heimat hervors
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Er legte die Gewindeſchraube aus der Hand und drehte sich um. Mit schweren Schritten ging er durch den Fabritsaal dem Ausgang zu. Dem Meister, der ihn mißtrauisch ansah, warf er das Wort„ Sch... haus!" hin, so, wie der Reiche dem winselnden Bettler einen Soldo in
die Puppe in der Hand. Mitten in ihr kindliches| Nico nidte. Er wußte, wohin fie gefaha Spiel war die Bombe gefallen Weiß Gott. ren waren. Er dachte an die Leichen der Kins woher Leonardo die Zeitung hatte. Es war derchen. But und Tränen stiegen blößlich in schon fast nichts mehr zu erkennen, durch so ihm hoch. viele hände war fie gewandert, che fie zu Leonardo und Nico gekommen war. Wenn man die Zeitung fand. fie alle wußten, daß erst vor wenigen Tagen zwei Arbeiter aus den Fiat- Werken erschossen worden waren, weil sie für die spanischen Arbeiter gesammelt hatten. für die Väter und Söhne der kleinen Leichen... die Müze wirft. Der Lärm der Maschinen verschluckte die „ Kannst du mir die Zeitung nicht geben Melodie, die er beim Feilen vor sich hinpfiff: für ein paar Stunden wenigstens?" hatte Nico Als Nico in den Saal zurüdfam, verwies e3 war irgendein napolitanisches Fischerlied. gefragt. Leonardo hatte sie ihm nicht geben ihm der Meister mit erſtidter Wut in der - sie mußte noch durch viele hundert Hände wandern, und jede Minute durch eine Stimme das laute, fröhliche Pfeifen. andere. Ihr Weg war vorgezeichnet. Ein Blic und er hatte Nico darauf mußte genügen genügt.
Er beugte sich wieder nach vorne und feilte weiter an der Kupferhaube, die er vor sich hatte.
weich und sentimental. Rrr! Rrr! machte die Feile. So machen's auch die Motoren, nur lauter, dachte Nico. Die Motoren der Flugzeuge, der Caproni und Savoia, und der Germanos... Und unten, an den Bäuchen der Maschinen, hängen die Bomben auch meine Bomben
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können
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Fast die ganze Nacht hatte er wachgelegen und nachgedacht. Er war erst eingeschlafen, als draußen der schmutzig- graue Morgen an den Fenstern hochkroch aber als er einschlief, spielte ein leises triumphierendes Lächeln um seine Lippen.
Einer der Kameraden, der kleine Leonardo, hatte ihm gestern abends eine französische Zeitschrift gezeigt eigentlich nur zwei Seiten daraus: zwei Seiten, auf denen nichts anderes abgebildet war als die verstümmelten Leichen„ He!" flüsterte Pietro neben ihm. He. fleiner Kinder. Eine der Leichen, dieser Nico. Gestern sind wieder zweitausend armen, kleinen, toten Körperchen, hielt noch Schwarzhemden von Neapel abgegangen."
Draußen wartete er, bis Pietro tam. Die beiden flüsterten miteinander.
Die Pariser Morgenzeitungen vom 8. Des zember 1936 meldeten: Bei einem der leßten Luftbombardements von Madrid warf ein dreimotoriges Capronis Flugzeug über der Piaza de Callao eine Bombe ab, die nicht explodierte.. Milizionäre brachten die Bombe in das Laboratorium der Verteidis gungs- Junta von Madrid . Dort fand man im Innern der Bombe statt der Explosivstoffe alte Tuchfeßen, die einen Zeitel umgaben, auf dem stand: Die italienischen Arbeiter wollen nicht die Mörder des spanischen Voltes sein!"